Handlung
Nach dem Tod ihrer Großmutter steht Myléne vor der Frage, wie sie von nun an ihren Lebensunterhalt verdienen möchte. Sie findet arbeitet in einem schicken, kleinen Hotel an der südfranzösischen Riviera und findet dort schnell Freunde, unter anderen den Medizinstudenten Sébastien, zu dem sich die junge Frau von der ersten Begegnung an hingezogen fühlt. Und eines Tages kommt hoher Besuch in das Hotel, das glamouröse Schriftsteller-Ehepaar Zelda und F. Scott Fitzgerald hat sich angemeldet. Myléne freundet sich mit Zelda an, ist unglaublich fasziniert von dem Lebensstil des Paare und genießt es, ein Teil dessen zu sein. Sehr zum Missfallen von Sébastien, der dem nichts abgewinnen kann und die Fitzgeralds mit Argwohn betrachtet...
Meinung
Von Juliana Weinberg habe ich bereits zwei Künstlerbiographien gelesen, die mich sehr begeistert haben, die supergut geschrieben sind und einen äußerst lebendigen Blick auf die berühmten Persönlichkeiten geboten haben. Und genau deswegen war ich sehr gespannt, was neues von ihr erscheinen wird und habe mich sehr über die Romanankündigung gefreut. Klang direkt sehr gut, ich wollte das Buch unbedingt lesen und möchte mich herzlich beim Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken!
Im Gegensatz zu manch anderen Künstlerbiographien steht diesmal nicht die berühmte Person im Vordergrund, sondern eine fiktive Persönlichkeit, die einen guten Blick auf die Fitzgeralds bietet. Man merkt daher sehr gut, was für ein extravagantes Leben das Paar führt, wie sehr sich ihr Lebensstil von dem der anderen Figuren unterscheidet und wie sie sich solch einen Status als Glamourpaar erarbeitet haben.
Mir fiel es sehr leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen, von der ersten Seite an bin ich sehr sehr flüssig und schnell mit dem Lesen vorangekommen und ich mag es sehr, auf was für einem schönen Niveau sich die Sprache befindet. Sie zeichnet durchweg lebendige Bilder der Situationen, man kann gut nachvollziehen, warum Mylène von dem Lebenswandel und den Persönlichkeiten der Fitzgeralds so fasziniert ist, aber auch, weshalb Sébastien ihnen kritischer gegenübersteht. Dieses hin- und hergerissen sein wurde toll herausgearbeitet und führt dazu, dass die Protagonisten, als auch die gesamte Szenerie sehr lebendig wirken.
Mein besonderes Highlight des Buches ist die Mischung der Stimmung, mit den Handlungsorten und dem Lebensgefühl, das vor allem Zelda Fitzgerald verströmt. Das hat mich schon nach kurzer Zeit sehr begeistert und auch am Ende kann ich davon nur schwärmen. Ich bin eigentlich ein absoluter Herbst- und Wintermensch, aber selbst ich wurde in den Bann von langen, warmen Sommertagen am Meer, der Weite des Strands und gemütlichen Abenden auf der Terrasse / auf Balkonen mit tollen Menschen und einem schönen Getränk in der Hand, gezogen. Noch dazu habe ich sehr lebendige Bilder der Handlungsorte vor Augen gehabt, konnte mir sowohl die Landschaften, als auch die Gebäude richtig gut vorstellen und bin ganz begeistert davon, wie verbunden diese mit einer einladenden und gemütlichen Stimmung sind!
Ich finde, dass es ein gutes Zusammenspiel von realen Persönlichkeiten, den Fitzgeralds, mit allerhand fiktiven Protagonisten gibt. Sie treten einander ebenbürtig auf, sind interessant und tiefgründig gezeichnet und ihnen liegen meist sympathische Züge zugrunde. Von allen Figuren lernt man Myléne im Verlauf der Geschichte am besten kennen, sie wird am stärksten charakterisiert und aufgrund der genutzten Erzählperspektive, die durchweg ihre Sicht der Ereignisse darstellt, wird man über ihre Gedanken und Gefühle gut aufgeklärt. Ich finde, dass anhand ihrer Person sehr gut dargestellt wird, weshalb das Leben von Prominenten als so interessant und faszinierend wahrgenommen wird, gleichzeitig mag ich es auch, wie die negativen Aspekte beleuchtet werden. So entsteht ein schönes Gesamtbild, bei dem der Leser für sich entscheiden kann, wie er dazu stehen würde.
Fazit
Mich hat die Geschichte auf Anhieb begeistert, ich bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen und ein großer Fan davon, wie lebendig die Geschichte wirkt. Sowohl die fiktiven Personen, als auch die Familie Fitzgerald treten auf eine ansprechende, durchdachte und authentische Art und Weise auf, was die gesamte Handlung sehr realistisch wirken lässt. Und besonders die Mischung der Handlungsorte, der Stimmung und des transportierten Lebensgefühls hat mich vollends begeistert und ist mein großes Highlight des Buches. Vom Anfang bis zum Ende eine äußerst lesenswerte Geschichte, die einfach nur richtig richtig gut ist!
Bewertung: 5
von 5 Sterne
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