Dienstag, 4. Oktober 2022

Rezension: Was die Hoffnung bringt von Kristina Herzog

Titel: Was die Hoffnung bringt
 Autorin: Kristina Herzog
 Verlag: Tinte & Feder
Seitenzahl: 446 Seiten
 Preis: 9,99 €
 Erscheinungsdatum: 26.07.2022
ISBN: 978-2496711257
 
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Handlung

Berlin 1931

Für Lucie ist es extrem schwer, als die Eltern mitteilen, dass sie mit der Familie nach Berlin ziehen. Sie möchte Tübingen nicht verlassen und ihr fällt ein Neuanfang nicht leicht. Im Gegensatz zu ihren Eltern, die voller Tatkraft ihre neue Arbeit aufnehmen. Hannah hat die Praxis ihres Großvaters übernommen, ihr Mann Daniel leitet das Familienunternehmen. 
Nur der Nachbarssohn Paul ist ein kleiner Lichtblick. Schnell verlieben sich die zwei jungen Leute ineinander, allerdings ist ihre Liebe nicht gern gesehen. Den der Hass gegen die Juden nimmt immer mehr zu und daher sind auch Pauls Eltern gegen eine Beziehung. Finden Lucie und Paul einen Weg, um miteinander glücklich zu werden?

Meinung

Band eins der Sternberg-Saga wurde mir freundlicherweise von der Autorin zugesandt und ich habe die Geschichte gemocht. Sie ist lebendig gestaltet, mit interessanten Figuren ausgestattet und hat sich angenehm lesen lassen. Ich hatte am Ende einen sehr positiven Eindruck, weshalb ich auch unbedingt den zweiten Teil lesen wollte. Diesen habe ich wieder von der Autorin zur Verfügung gestellt bekommen, was mich sehr gefreut hat und wofür ich mich auch an dieser Stelle nochmals herzlich bedanken möchte!

Mir fiel der Start in die Geschichte recht leicht. Bereits nach wenigen Seiten waren mir familiäre Zusammenhänge und die Ereignisse aus dem ersten Band wieder recht präsent und ich konnte der Handlung locker folgen. Sowohl die Figuren, als auch die Sprache waren mir auf Anhieb wieder vertraut und haben dazu beigetragen, dass ich mich so fix in der Erzählung zurechtgefunden habe.

Durchweg liegt eine einfache und gut lesbare Sprache vor, die durchweg sehr interessante Bilder der Handlung zeichnet. Sie ist lebendig gehalten, stellt teils mit einfachen und ernsten Worten die Stimmung oder die politische Situation dar und sorgt dafür, dass so auch eine gewisse Ernsthaftigkeit in die Geschichte kommt.

Die Personen sind ansprechend umschrieben, sie zeigen dem Leser im Verlauf der Handlung verschiedene Facetten von sich und durchleben auch eine schöne Entwicklung. Vor allem bei Lucie ist mir diese aufgefallen, sie wird innerhalb der recht kurzen Zeit, über die sich der Roman erstreckt, nicht nur älter, sondern auch deutlich reifer und man merkt, dass das Erlebte seine Spuren hinterlassen hat.

Trotzdem finde ich, dass den Protagonisten eine Tiefe fehlt. Sie sind abwechslungsreich gezeichnet und zeigen sich von verschiedenen Seiten. Aber ich hätte mir auf gedanklicher und charakterlicher Ebene noch mehr gewünscht, im Grunde waren die Figuren durchweg positiv dargestellt, sie haben keinen negativen Zug an sich, was mir zu einfach ist.

Ich finde auch diesmal wieder, dass einige Konflikte, Missverständnisse und Zukunftsfragen zu einfach aus dem Weg geräumt wurden. Für alles wird eine recht unkomplizierte Lösung gefunden, Streitigkeiten keimen kaum auf und falls doch, gibt es sofort jemanden, der sie beseitigt. Das ist eine leichte Lösung, aber mit hat dadurch die Authentizität gefehlt.

Fazit

Ich finde, dass der zweite Band nahtlos an den ersten anschließt, er befindet sich auf einem sehr ähnlichen Niveau, kann wieder durch die schöne Sprache und sympathische Charaktere bestechen und hat sich super flüssig lesen lassen. Ein bisschen hat mir die Tiefe und Authentizität gefehlt, ich finde, dass in diesen Punkten noch mehr Raum ist, um einen noch lebendigeren Roman mit tollen Protagonisten zu schaffen. Ansonsten war das Buch echt gut, mir hat es gefallen.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an die Autorin Kristina Herzog für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

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