Sonntag, 6. November 2022

Rezension: Die Tochter der Zarin von Ellen Alpsten

Titel: Die Tochter der Zarin
Originaltitel: The Tsar's Daughter ( aus dem
 Autorin: Ellen Alpsten
 Verlag: Heyne
Seitenzahl: 656 Seiten
 Preis: 13,00 €
 Erscheinungsdatum: 08.03.2022
ISBN: 978-3-453-42358-9
 
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Handlung

St. Peterburg 1725

Elisabeth, Tochter von Peter dem Großen und Katharina I., steht eine aufregende und ungewisse Zukunft bevor. Eine Seherin hat ihr vorhergesagt, dass die Schicksale des russischen Zarenreiches mit ihrer eigenen Zukunft verwoben sein werden. Daher muss Elisabeth stets wachsam sein, wird doch jede Aussage und Geste aufs schärfste beobachtet und analysiert. Immer wieder muss sich Elisabeth neu positionieren, oft denkt sie, dass ihre Zeit nun gekommen ist und immer wieder versuchen Verwandte die junge Frau auszuschalten. Doch sie gibt nicht auf und hat stets ihr Ziel vor Augen: die Krone Russlands.

Meinung

Seit ich den ersten Band, 'Die Zarin', gelesen und für sehr gut empfunden habe, freue ich mich auf die Fortsetzung. Ich bin sehr begeistert von dem Roman gewesen und habe mich einfach darauf gefreut, nochmals in die Geschichte des russischen Zarenhauses einzutauchen und habe auf eine lebendige Handlung mit einem schönen historischen Hintergrund gefreut. Deshalb wanderte der Titel auch schnurstracks auf meine Wunschliste, als ich ihn in der Vorschau gesehen habe. Ein herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von Penguin Randomhouse für das Rezensionsexemplar, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Vorab gibt es ein sehr ausführliches Personenverzeichnis, was ich einerseits gut finde, so erhält man einen Eindruck von der Fülle der Protagonisten und kann sich einen ersten Eindruck verschaffen. Allerdings zeigt es auch auf, wie viele Figuren auftreten und das hat mich ein wenig überwältigt. Ich habe mich vorab nicht näher mit den Personen befasst, es hatte auf mich einen leicht demotivierenden Eindruck und diese Energie wollte ich nicht verstärken, indem ich mich näher auf das Verzeichnis einlasse.

Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Am Anfang hat mich die Geschichte einfach nicht gepackt, ich hatte mit den Figuren, der allgemeinen Situation und auch ein wenig mit der Sprache meine Probleme. Ich konnte nicht einordnen, wo die Geschichte gerade steht und welche Zusammenhänge es mit dem ersten Band gibt. Dazu tritt eine Fülle an Personen auf, die mich anfänglich ein wenig erschlagen hat. An den ersten 180-200 Seiten habe ich rund eine Woche gelesen, ich bin einfach nicht vorangekommen und hatte auch nicht sehr viel Motivation dazu, weiterzulesen. Ein wenig war auch schon der Gedanke vorhanden, ob ich den Roman vielleicht abbreche, aber ich wollte noch nicht aufgeben. In meinem Kopf spukte der Gedanke, dass Band eins sehr sehr gut war und damit war bei mir noch Hoffnung vorhanden, dass auch die Fortsetzung überzeugen kann.

Und irgendwann ist tatsächlich der Knoten geplatzt. Es kam eine Textstelle, die eine Szene aus dem ersten Band aufgreift, diesmal allerdings aus einer anderen Perspektive erzählt und damit kamen die Erinnerungen wieder. An den Auftakt, die Ereignisse und die Figuren. Die Handlung hat sich für mich als interessanter erwiesen, ich finde, dass endlich Schwung in die Geschichte gekommen ist und fortan bin ich deutlich flüssiger mit dem Lesen vorangekommen, habe für die restlichen rund 400 Seiten knapp drei Tage benötigt. Ich war sehr erleichtert, dass das Buch noch eine so gute Wendung genommen hat und ich nicht vorzeitig abgebrochen habe.

Auch die Sprache wurde für mich irgendwann angenehmer zu lesen. Sie wirkte nicht mehr so hölzern und distanziert, sondern wurde lebendiger und greifbarer, ich mag es, wie vor allem die Figuren davon profitiert haben und sie nicht mehr so steif auftraten. Schließlich bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, konnte mir die Situationen recht gut vorstellen und dadurch hat das Buch einen viel besseren Eindruck bei mir hinterlassen.

Mit zunehmender Handlung bin ich besser mit den Protagonisten klargekommen, sie sind mir im Gedächtnis geblieben und haben es zugelassen, dass ich sie einschätzen konnte und ihre Handlungen bewertet habe. Zwar bin ich mit keiner Figur so richtig warm geworden, aber sie wurden mir auf ihre Weise vertraut und ich mag es, wie vielfältig die Zeichnungen ausgefallen sind. Es treffen unglaublich viele Charaktere aufeinander, die einfach ein sehr interessantes Bild von sich zeigen!

Außerdem empfinde ich es als gelungen, welche Entwicklung Elisabeth hinlegt, man merkt richtig, wie sie sich im Verlauf der Geschichte entwickelt. Nicht nur wird sie älter und reifer, sondern auch ihr Denken verändert sich und passt sich ihrer jeweiligen Lebenssituation an.

Fazit

Ich hatte auf eine hammergeile und schön recherchierte Geschichte gehofft. Davon hat sich leider nur zweiteres bestätigt, ich bin echt beeindruckt, wie lebendig das Leben von Elisabeth und ihrer Familie daherkommt und was für einen guten Eindruck man von der Handlungszeit, ihren Erlebnissen erhält. In dieser Hinsicht konnte der Roman vollkommen überzeugen.

Allerdings habe ich ziemlich lange gebraucht, um mich in der Geschichte zurechtzufinden, sie hat mich lange Zeit nur wenig, schließlich mehr, aber leider nicht vollkommen in ihren Bann gezogen. Ich musste mich anfänglich stark zum Lesen motivieren und bin nicht so recht vorangekommen, hatte einige Startschwierigkeiten, die glücklicherweise vorbeigegangen sind, aber doch einen nicht runden Eindruck des Romans hinterlassen...

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

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