Titel: Das Weingut - In stürmischen Zeiten
Autorin: Marie Lacrosse
Verlag: Goldmann Verlag
Seitenzahl: 672 Seiten
Preis: 13,00 €
ISBN:
978-3-442-20554-7
Handlung:
Weißenburg im
Elsass, 1870:
Der angesehen
Weinhändler Wilhelm Gerban ist auf der Suche nach der Waise Irene um
sie als Dienstmädchen in seinem Haushalt aufzunehmen. Während ihrer
Zeit in dem Haus der Familie Gerban lernt Irene nicht nur die
feinfühlige Pauline, sondern auch die verzogene Tochter Mathilde und
den Sohn Franz kennen, welcher noch an die Ideale der französischen
Revolution glaubt. Schon kurz nach dem ersten Zusammentreffen
bemerken Franz und Irene die gegenseitige Anziehung und sie gehen
eine heimliche Beziehung ein. Ihrer Liebe würde nicht nur die
unterschiedlichen Stände des Paares im Wege stehen, sondern auch die
Familie wäre mit der Beziehung nicht einverstanden. Das Glück des
Paares wird schließlich durch den ausbrechenden Krieg überschattet.
Die Beiden kämpfen um ihre Liebe, doch das Schicksal meint es nicht
gut mit ihnen.
Meinung:
Das
Cover finde ich wunderschön. Es wirkt stimmig, passt zu dem Titel
und hat mich durch das zauberhafte Aussehen vollkommen überzeugt.
Schon auf den ersten Blick fällt direkt auf, wie viele Gedanken sich
gemacht wurden, um das Cover nicht nur in Zusammenhang mit dem Inhalt
zu bringen, sondern auch ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen,
welches später in einer Buchhandlung auffallen wird. Auch die
Verarbeitung bestätigt den positiven ersten Eindruck, es liegt eine
Klappenbroschur vor, die sehr hochwertig ist und angenehm in der Hand
liegt.
Wie mittlerweile
in vielen historischen Romanen vorhanden, bietet auch dieses Buch ein
Personenverzeichnis mit Details, welche Personen historisch belegte
Persönlichkeiten sind. Eine kleines Detail, welches mir immer wieder
gut gefällt. Hierzu muss ich hinzufügen, dass ich dieses während
des Lesens nicht einmal genutzt habe, die auftretenden Protagonisten
haben sich immer sofort wieder einer Rolle oder Stellung zuordnen
lassen, was mir das Lesen erleichtert hat.
Weiterhin
vorhanden sind vor dem Beginn der eigentlichen Handlung zwei
Landkarten, welche nicht nur Hinweise geben, welche Gebiet für den
Krieg welche Rolle gespielt haben, sondern haben mir sehr dabei
geholfen, die Entfernung von Städten einzuschätzen und mir räumlich
besser vorstellen zu können. Ich war wirklich sehr froh darüber,
dass diese eingebunden wurden, so musste ich das Buch nicht erst aus
der Hand legen, um mir Entfernungen vorzustellen, sondern konnte
stets ein paar Seiten blättern und hatte die Antwort auf mein
Anliegen.
Besonderen
Respekt verdient in meinen Augen die ausführliche Recherche der
Autorin. Es wurden zahlreiche Schicksale und Ereignisse eingebunden,
welche tatsächlich in dieser Form stattgefunden haben. Diese wurden
so glaubhaft und eindringlich vor Augen geführt, sodass ich öfter
an der Menschheit gezweifelt habe, welche eine solche Entwicklung des
Krieges zugelassen hat. Im Nachwort wird in Wahrheit und Fiktion
unterschieden und nachdem ich dieses gelesen habe, war ich noch weit
mehr beeindruckt. Danach hatte ich das Gefühl, schon lange keinen
Roman mehr gelesen zu haben, welcher mich so nachdenklich gemacht
hat.
Die ausführliche
Recherche wurde nicht nur bei den Kriegsgeschehnissen deutlich,
sondern auch bei der Weinernte. Bisher hatte ich absolut kein Wissen
davon, habe weder davon gelesen, noch jemals selbst eine Weinernte
miterlebt. Trotzdem fand ich die Erklärungen dessen leicht
verständlich, auch für Laien.
Die Geschehnisse
wurden lebendig und aufmerksam geschildert, an einigen Stellen lohnt
es sich durchaus, manche Szenen oder Worte doppelt zu lesen, um den
Sinn vollkommen zu verstehen.
Meist wurden die
Kapitel recht kurz gehalten, sodass ich häufig dazu verleitet wurde,
schnell einen Abschnitt zu lesen. Das Problem dessen war, dass ich
danach das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen wollte,
weil mich die Schicksale einfach nicht losgelassen haben und ich
wissen wollte, was sie noch erleben werden.
Als
Erzählinstanz wurde ein allwissender Erzähler gewählt, der stets
Informationen rund um die Beziehungen geben konnte. Dies fand ich
perfekt so, man erhielt sowohl Informationen von Irene, die im
Haushalt der Gerbans arbeitet, als auch von Franz, welcher am aktiven
Kriegsgeschehen beteiligt ist.
Die
Protagonisten waren sehr lebendig gestaltet. Ein jeder hat sich durch
Merkmale herausgehoben und wurde vollständig ausgearbeitet, auch
wenn sie nur einen kurzen Auftritt hatten. Besonders herausheben
möchte ich an dieser Stelle nochmals die wunderbare Einbeziehung von
realen Personen mit den fiktiven Protagonisten. Diese haben sich
ergänzt und wurden gleichwertig dargestellt, sodass sie am Ende alle
sehr klar und stark waren.
Fazit:
Nachdem ich
schon von dem Cover, der Inhaltsangabe und der Leseprobe begeistert
war, hat sich dieser positive Eindruck immer mehr verfestigt. Der
Roman beinhaltet nicht nur eine tragische Liebegeschichte, sondern
auch viel historisches Wissen, als auch familiäre Intrigen. Eine
tolle Mischung, die mir sehr gut gefallen hat und den Roman zu einem
Highlight werden lassen hat. Ich bin sehr begeistert davon und bin
schon auf den zweiten Teil der Reihe gespannt. Große Leseempfehlung!
Bewertung: 5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an Lovelybook, Marie Lacrosse und den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
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