Dienstag, 25. Februar 2025

Rezension: Im Takt der Freiheit von Hanna Caspian

Titel: Im Takt der Freiheit 
 Autorin: Hanna Caspian
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 448 Seiten
 Preis: 18,00 €
Erscheinungsdatum: 01.10.2024
ISBN: 978-3-426-65950-2
 
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Handlung
Berlin, Dreikaiserjahr 1888
Felicitas Louisburg ist die Tochter eines Eisenbahn-Tycoons und wächst in sehr privilegierten Verhältnissen auf. Sie kann sich alles leisten, was sie mag, wird von Dienstboten umsorgt und es mangelt ihr an nichts. Zumindest scheint dies so. Tatsächlich fehlt ihr die Freiheit im Leben.
Schließlich kündigt der Vater einen opulenten Sommerball an. Felicitas weiß, was dies bedeutet. Normalerweise soll dort nach einem geeigneten Heiratskandidaten Ausschau gehalten werden. Allerdings hat ihr Vater diesen schon längst ausgesucht, ein Graf soll es sein. Auf diese Weise hofft er, sich einen Großauftrag sichern zu können.
Doch gegen diese Pläne wehrt sich Felicitas. Sie hat nämlich Lorenz kennengelernt, einen jungen Studenten, der eine Vorliebe für Zweiräder besitzt. Und zusammen mit ihm stellt die junge Frau alles in Frage, was sie bislang als selbstverständlich wahrgenommen hat.

Meinung
Seitdem ich „Gut Greifenau“ von Hanna Caspian gelesen habe, bin ich von ihren Werken begeistert. Sie schafft es mit viel Lebendigkeit, Liebe und Genauigkeit vergangene Zeiten aufleben zu lassen. Dabei liegt allen Werken eine wunderbare Lebendigkeit zugrunde, was mich immer sehr überzeugt hat. Dementsprechend gespannt war ich auf ihr neuestes Werk, ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut und möchte mich ganz herzlich beim Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken!

Ich finde, dass ein sehr solider, angenehmer Start in die Handlung geboten wird. Mit einfachen, klaren Worten wird die Ausgangssituation umrissen und man lernt Felicitas, sowie ihre Familie kennen. Auch von den Handlungsorten wird ein erster Eindruck geboten und mit Leichtigkeit konnte ich mich auf die Ereignisse konzentrieren.
Es wurde eine gut verständliche, lebendige und umschreibende Sprache genutzt. Viele Situationen sind so ausführlich und bildhaft beschrieben, dass sie wie ein kleiner Film vor meinen Augen abliefen. Mit Liebe zum Detail wurden die Momente dabei so ausgeschmückt, dass man sich dem Bann der Geschichte kaum entziehen kann.

In den Roman eingebunden wurden einige historische Hintergründe. Sei es zum Thema Fahrrad, den technischen Fortschritt oder dem Rollenbild der Frau, auf viele wichtige Themen, die die Menschheit beschäftigt haben, wurden eingegangen. Das ist durchaus gelungen, mit keinem der Bereiche wird man als Leser überfordert und am Ende entsteht ein rundes Bild der Handlungszeit.

Einzig die Darstellung der Hauptprotagonisten ist meines Erachtens nach nicht ganz rund und schlüssig. Ich finde, dass zum einen die klassischen Klischees doch zu sehr bedient wurden. Da gibt es die Tochter aus freiem Hause, die ausbrechen will, der der Reichtum der Familie ein Stück weit zuwider ist. Den jungen Burschen, der extrem fortschrittlich ist und große Pläne hat. An sich ein Schema, das bestens funktioniert, leider hab ich derzeit das Gefühl, davon genug gelesen zu haben. Und dann fiel es mir leider schwer, mir die Protagonisten genauer vorzustellen. Während dies bei den Umschreibungen der Szenen und der Handlungsorte kein Problem war, konnte ich mir die Figuren in ihrem Auftreten und Handeln nicht näher vor Augen rufen.
Desweiteren hatte ich große Probleme mit Felicitas. Sie ist eine Person, die enorm viel will und gar nicht richtig bemerkt, was für ein privilegiertes Leben sie eigentlich führt. Was zur Folge hat, dass sie einfältig und nervig wirkt, ich durchweg mit ihrer Figur gehadert habe. Eine sympathische Hauptprotagonistin schaut anders aus...

Fazit
Meine Erwartungen waren ehrlich gesagt schon ziemlich hoch. Was vor allem an den anderen wunderbaren Werken der Autorin liegt, die ich allesamt sehr gern gelesen habe, die für mich als Paradebeispiele für einen gelungenen historischen Roman dienen. Und so gut die Geschichte auch war, so gern ich sie gelesen habe, kommt sie für mich nicht an die anderen Titel der Autorin heran. An sich ist die Erzählung durchaus gelungen, je mehr man allerdings in die Tiefe schaut, desto mehr kleine Punkte fallen auf, die nicht ganz rund sind.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

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