Freitag, 28. Juni 2024

Rezension: Die Frauen von Notre-Dame von Eva-Maria Bast

Titel: Die Frauen von Notre-Dame
 Autorin: Eva-Maria Bast
 Verlag: Aufbau
Seitenzahl: 393 Seiten
 Preis: 14,00 €
 Erscheinungsdatum: 17.04.2024
ISBN: 978-3-7466-4105-8
 
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Handlung

April 2019

Voller Entsetzen schaut die Welt nach Paris. Notre Dame steht in Flammen. Schnell finden sich zahlreiche Helfer, die die Kathedrale wieder aufbauen wollen. So auch die Restauratorin Josie und der Kunsthistoriker Antoine, die einem Geheimnis rund um das weltberühmte Gebäude auf die Spur kommen. Sie finden einen Brief und einen Ring, der bis zurück in die Zeit der Französischen Revolution führt. Hin zu Lucile, die einst für ihre Liebe zu einem Revolutionär kämpfte...

Meinung

Erstmals in der Verlagsvorschau entdeckt gab es mehrere Punkt, weshalb ich den Roman gern lesen wollte. Einmal mag ich die Werke von Eva-Maria Bast sehr gern, alles, was ich bisher von ihr gelesen habe, hat mir gut gefallen. Dann ist mir die weltberühmte Kathedrale Notre Dame direkt ins Auge gefallen, ein wie ich finde, absolut faszinierendes und einzigartiges Gebäude. Und ich erinnere mich noch gut daran, wie schockiert ich war, als das Bauwerk in Flammen stand. Mich hat es gereizt, dies in einem Buch nachzuvollziehen und es war mir daher eine riesengroße Freude, ein Rezensionsexemplar des Romans zu erhalten. Herzlichen Dank an den Aufbau Verlag!

Schnell zeigte sich, dass die Geschichte auf mehrere Erzählperspektiven aufgeteilt ist. Einmal findet man sich im Jahr 2019 wieder, dort begleitet man Josie und Antoine und ist hautnah bei dem Brand und den folgenden Aufbauarbeiten dabei. Gleichzeitig wird da auch ein Geheimnis angedeutet, welches in der Zeit der Französischen Revolution spielt und als weitere Zeitebene genutzt wird. An sich mag ich die Abwechslung, es lockerte die Handlung definitiv auf und natürlich ist auch der Unterschied in der Gesellschaft sehr fein erkennbar. Schnell zeigte sich für mich trotzdem, dass ich die Vergangenheit ab 1789 als etwas interessanter empfand, sie hatten für mich einen stärkeren Reiz. Zumal die Gegenwart, das Jahr 2019 in Hinsicht auf Josie und Antoine zu konstruiert und steif wirkt, Emotionen nicht so stark übertragen werden und mir da die Tiefe fehlt.

Durchweg wurde eine leichte Sprache genutzt, die sich superflüssig lesen lässt und anschaulich die einzelnen Perspektiven und Zeitebenen darstellt. Anspruch erhält sie durch den Fakt, dass sowohl durch die Französische Revolution, als auch durch den Brand der Kathedrale viele historische Hintergründe eingebunden wurden. Die Charaktere wurden mit einer soliden Zeichnung versehen, die nicht zu sehr in die Tiefe geht, was aufgrund der Perspektiven, als auch der Kürze des Romans zwar verständlich ist, aber doch ein bisschen mehr Gehalt vertragen hätte.

An sich ein guter Roman, der für mich in zwei Punkten geschwächelt hat. Einmal waren mir viele Abschnitte etwas zu ausschweifend und langatmig. Ein paar Kürzungen und Straffungen an einigen Stellen wären durchaus sinnvoll gewesen und hätten eine rundere Handlung hinterlassen. Und dann waren mir die Beschreibungen einiger Liebesbeziehungen nicht lebendig, greifbar genug. Sie hatten durchweg einen konstruierten Charakter, der hölzern und steif wirkte. Das hat leider dafür gesorgt, dass mich die Geschichte nicht so richtig gepackt hat und der Funke nicht so recht auf mich übergesprungen ist.

Fazit

Mit viel Vorfreude und Interesse habe ich das Lesen begonnen und ich wurde gut unterhalten. Ich mag es, wie sich die Story auf zwei Zeitebenen aufteilt, sie sich dadurch als abwechslungsreich gestaltet. Solide gezeichnete Charaktere treffen aufeinander, die Sprache ist ebenfalls sehr fein. Leider gab es für meinen Geschmack einige Längen, Kürzungen wären durchaus sinnvoll gewesen. Und dann waren mir die Liebesbeziehungen zwischen den Protagonisten zu hölzern, konstruiert, sie sind gerade für die Gegenwart nicht nötig. Zusammenfassend ein gutes Buch, das ein paar Schwächen hat und mich nicht ganz überzeugen konnte.

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Donnerstag, 27. Juni 2024

Rezension: Das Mondscheincafe von Mai Mochizuki

Titel: Das Mondscheincafe
 Autorin: Mai Mochizuki
 Verlag: DTV Verlag
Seitenzahl: 208 Seiten
 Preis: 13,00 €
 Erscheinungsdatum: 17.04.2024
ISBN: 978-3-423-35227-7
 
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Handlung

In Japan gibt es den Mythos, dass wenn ein Mensch Katzen gut behandelt, sie ihm etwas zurückgeben möchten. Und genau das ist auch das Thema der Geschichte. Im Verlauf der Handlung finden ein Fernsehregisseur, eine Drehbuchautorin und zwei Unternehmer das sogenannte Mondscheincafe, welches sich nur in der Nacht bestimmten Menschen öffnet. Neben genau ausgesuchten Leckereien werden vor allem lebensverändernde Ratschläge angeboten, dabei interpretieren Katzen das astrologische Horoskop ihrer Gäste. Und helfen dabei, dass die Besucher aus ihren Krisen herausfinden.

Meinung

Erstmals entdeckt habe ich das Buch auf Instagram, dort wurde viel Werbung dafür gemacht und je öfter mir das Buch über den Weg gelaufen ist, desto stärker wollte ich es lesen. Mich hat es sehr gepackt, wie der Titel angepriesen wurde, ich hatte richtig viel Lust auf die Story und wollte auch gern mal ein Buch lesen, dessen Handlung in Japan spielt. Dieses Land ist mir in literarischer Form bisher noch nicht untergekommen und nun war es auf jeden Fall Zeit, das mal zu ändern. Als bei Lovelybooks eine Leserunde dazu angeboten wurde, habe ich mich direkt beworben und durfte mich über ein Exemplar des Buches freuen. Ein ganz herzliches Dankeschön an den Verlag, sowie Lovelybooks!

Ich war wirklich super gespannt auf das Buch, wusste nicht so recht, was mich erwarten soll und bin voller Vorfreude in die Geschichte gestartet. Und ich bin direkt flüssig und leicht mit dem Lesen vorangekommen, konnte mich gut auf die Ereignisse einlassen und gerade der erste Besuch im Mondscheincafe wirkte direkt sehr magisch. Es wird eine spannende Welt mit farbenfrohen und perfekt gesetzten Worten beschrieben, was im Cafe geschieht und auf welche Weise die Katzen den Menschen helfen.

Ich finde, dass sich durch die ganze Geschichte eine ansprechende und meist auch bildhafte Sprache durchsetzt. Sie ist gut und flüssig lesbar, es gibt keine Schwankungen in der Klasse des Schreibstils und teils ist es gelungen, der Story eine fast schon märchenhafte Art zu verleihen. Besonders die Momente im Mondscheincafe haben eine ganz eigene, spannende Aura erhalten, die in den restlichen Momenten leider ein bisschen gefehlt hat.

Beim Klappentext ist mir vor allem die Erwähnung des japanischen Mythos ins Auge gefallen, dass Katzen den Menschen, von denen sie sich gut behandelt fühlen, etwas zurückgeben möchten. Auf die Darstellung dessen war ich sehr gespannt und finde, dass dies zu weiten Teilen auch echt gelungen ist. Anhand von Geburtshoroskopen wird den Protagonisten dabei im Buch einiges vor Augen geführt, was ich als hochinteressant emfinde und dazu geführt hat, dass ich mich auch danach noch mit dem Thema befasst habe. Allerdings finde ich, dass gern noch mehr in die Tiefe hätte gearbeitet werden können.

Fazit

Ich war extrem gespannt, worauf ich mich mit diesem Buch einlasse und wollte mich einfach überraschen lassen. Und mein erster Eindruck war auch echt positiv, tolle Sprache, interessante Handlung und eine überzeugende Handlung. Dies hat sich bis zum Ende des Buches durchgezogen, ich habe das Buch echt gern gelesen und fand es sehr spannend, mich mit einem japanischen Mythos zu befassen. Ich finde, dass eine sehr solide Geschichte vorliegt, die mich durchaus begeistert hat, von der ich mir aber noch ein bisschen mehr erwartet habe. Keine Ahnung, was gefehlt hat, aber ich habe das Gefühl, es geht noch mehr. Nichtsdestotrotz echt spannend, ich will mich definitiv noch intensiver in das Thema einlesen!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den DTV Verlag und Lovelybooks für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Mittwoch, 19. Juni 2024

Rezension: In Liebe, Deine Paula von Lucinde Hutzenlaub

Titel: In Liebe, Deine Paula
 Autorin: Lucinde Hutzenlaub
 Verlag: Penguin
Seitenzahl: 384 Seiten
 Preis: 16,00 €
Erscheinungsdatum: 14.02.2024
ISBN: 978-3-328-10919-8
 
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Handlung

Jahrelang lag der elegante Fuchspelzmantel auf dem Dachboden von Esther. Und mit ihm ganz viele Erinnerungen an ihre Mutter Paula, die sie verdrängen will. Esthers Tochter Linda findet den Mantel und möchte gern die Geschichte dahinter wissen. Und Esther öffnet sich und erzählt von Paula. Von der Paula, die nach Amerika ausgewandert ist und dort bei einer der reichsten Familien New Yorks als Kindermädchen gearbeitet hat. Von der Paula, die dafür ihre Familie hinter sich gelassen hat und ein Abenteuer gewagt hat. Und von der Paula, die in den jungen Anwalt Norman verliebt war. Eine Liebe, die nicht sein sollte. Zumindest für den Moment...

Meinung

Mir ist der Roman in erster Linie vor allem wegen des Titels ins Auge gefallen. Ich finde es lustig, dass innerhalb kurzer Zeit zwei Bücher erscheinen, die die Namen meiner Wellensittiche im Titel haben (das andere Büchlein: In Liebe, dein August). Und allein das hat für mich gereicht, um mir ein Buch mit einer titelgebenden Protagonistin namens Paula näher anzuschauen. Dann klang die Inhaltsangabe auch noch gut und für mich stand direkt fest, dass ich die Geschichte unheimlich gern lesen möchte. Es war für mich daher eine riesige Freude, ein Rezensionsexemplar des Romans zu erhalten, ganz ganz lieben Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Auch diesmal habe ich den Roman in die Hand genommen und mit Lesen begonnen, ohne mir vorab die Inhaltsangabe nochmals durchzulesen. Dementsprechend bin ich sehr offen und frei ans Lesen gegangen und wurde direkt überzeugt. Ich finde, dass ein sehr ansprechender und guter Start in die Geschichte gegeben wird, es fiel mir super leicht, mich auf Paula und ihr Leben einzulassen. Auch die Sprache bietet einen lebendigen Blick auf die Situationen und sorgt dafür, dass man Paula als sympathisch und vielfältig wahrnimmt.

Ich dachte, dass die Geschichte durchweg einen Erzählstrang in der Vergangenheit besitzt und man dabei Paula ein paar Jahre auf ihrem Lebensweg folgt. Und dann kam leider ein Kapitel dazwischen, das in der Gegenwart spielt. Es hat meinen Lesefluss gestört und wirkte einfach nicht zu der bisherigen Handlung passend. Leider hat sich das auch im Folgenden durchgesetzt, während ich von den Abschnitten, die Paulas Erlebnisse schildern, sehr begeistert bin und diese mit viel Interesse verfolgt habe, kam die Gegenwart etwas schwach daher. Nicht so rund und ruhig, sondern es entstand der Eindruck, als wären die Kapitel hektisch geschrieben und noch irgendwie mit in die Geschichte eingearbeitet, Hauptsache sie sind mit drin. Am Ende betrachtet machen sie Sinn und zeigen, was viele einzelne Entscheidungen für Auswirkungen auf mehrere Leben haben können. Aber ich hätte gern darauf verzichtet, sie beeinflussen meinen bis dahin echt guten Eindruck vom Roman.

Mir hat es gefallen, dass in die Handlung Briefe eingebunden wurden, die sich die Protagonisten untereinander geschrieben haben. Das bietet nicht nur Abwechslung, sondern auch die Möglichkeit, die Figuren in einem anderen Licht zu betrachten und mehr über ihre Gefühle zu erfahren, die auf diese Weise viel offener beschrieben werden.

Auch die Darstellung der Protagonisten ist echt gut gelungen. Es treten komplett unterschiedliche Charaktere auf, die allesamt eine schöne Zeichnung erhalten haben und viele Facetten und Emotionen von sich zeigen. Am stärksten lernt man natürlich Paula kennen, sie ist eine sehr angenehme Hauptprotagonistin, die es mit Leichtigkeit schafft, den Leser von sich zu überzeugen.

Fazit

Selten wollte ich einen Roman aufgrund des Titels so gern lesen. Und selten hat sich allein aufgrund des Titels eine so hohe Erwartungshaltung gebildet. Die auch fast vollkommen erfüllt wurden. Aber leider nur fast. Was hat mir nicht so gefallen: Der Erzählstrang in der Gegenwart. War mir zu unruhig, zu nebensächlich und hätte es für meinen Geschmack nicht gebraucht. Wenn das nicht gewesen wäre, wär das Buch für mich ein Highlight gewesen. Toll geschrieben, lebendig, interessante und starke Figuren. Die Handlungsorte und auch das Lebensgefühl wurde perfekt eingefangen. Ich hatte superschöne Lesestunden und kann den Roman definitiv empfehlen, mir hat er gefallen, es wird eine sehr mitreißende Geschichte erzählt, die fast komplett überzeugen kann.

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Sonntag, 9. Juni 2024

Rezension: So erziehst du deinen Menschen von Barbara Capponi

Titel: So erziehst du deinen Menschen
Originaltitel: Come addomesticare un umano ( aus dem Italienischen von Verena Koskull )
 Autorin: Barbara Capponi
 Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 128 Seiten
 Preis: 20,00 €
 Erscheinungsdatum: 13.03.2024
ISBN: 978-3-442-31738-7
 
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Handlung

Es gibt massig Ratgeber darüber, wie ein Zusammenleben mit Katzen gestaltet werden sollte. Auf was muss geachtet werden, wie kann man ihren Bedürfnissen nachgehen und wann werden Grenzen überschritten sind dabei ein paar der wichtigsten Themen. Nun hat Barbara Capponi den Spieß umgedreht und einen Ratgeber für unsere vierbeinigen Mitbewohner erarbeitet. Wie kann eine Katze also am besten ihren Menschen erziehen? Wie wird er trainiert, welche Regeln sollte man ihnen setzen und wie kann man am besten bei alltäglichen Arbeiten helfen? Und bei all dem sollte natürlich nicht der Stolz und Eigensinn vergessen werden, damit ein eindeutiger Unterschied zwischen den edlen Katzen und den Menschen entsteht. Auf all diese Fragen wurden nun Antworten entwickelt, die ein erfolgversprechendes Konzept für das Zusammenleben mit den Zweibeinern darstellen.

Meinung

Ich hab das Büchlein mal zufällig bei Instagram gesehen und sowohl das Cover, als auch der Titel haben mich so stark angesprochen, dass ich direkt danach gegoogelt habe, um mehr über den Inhalt zu erfahren. Und auch diese Angabe hat mich überzeugt, ich hatte viel Interesse an der Lektüre und es war mir daher eine riesige Freude, ein Rezensionsexemplar des Buches zu erhalten. Ein ganz ganz herzliches Dankeschön an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Ich wollte nur mal kurz reinlesen und mir einen ersten Eindruck verschaffen. Das war eigentlich der Plan, der dann aber ganz schnell anders aussah. Tatsächlich habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, beim Lesen gefühlt nicht einmal aufgeschaut und mich komplett auf die sehr launigen Beschreibungen eingelassen.

Es wird durchweg eine schöne, lebendige und vor allem greifbare Sprache genutzt. Sie befindet sich auf einem leichten Niveau und führt humorvoll durch die Geschichte. Dabei werden die einzelnen Ratschläge auf lockere Weise dargestellt und ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt. Besonders hat mir gefallen, wie die Eigenheiten der Menschen geschildert sind und wie merkwürdig manches anmuten mag. So wird dem Leser ein wenig ein Spiegel vorgehalten und man kommt selbst ins Nachdenken. Vor allem in Bezug auf die Technik mit Fernseher, Laptop und Smartphone habe ich wiederholt gemerkt, wie stark man eigentlich davon abhängig ist.

Ab und an wurden ein paar Illustrationen eingefügt. Diese sind in schwarz-weiß gehalten und haben mir gut gefallen. Sie sind recht zurückhaltend und einfach gehalten, es wirkt häufig so, als würden sie die gewünschte Bedeutsamkeit des Buches unterstreichen wollen und aufzeigen, dass es sich um einen ernsthaft gemeinten Ratgeber für Katzen handelt.

Fazit

Ein Ratgeber der anderen Sorte wurde mit diesem wunderbaren Büchlein von Barbara Capponi geschaffen. Anstatt die Eigenheiten der Katze aufzuzeigen und zu verdeutlichen, was für ein Zusammenleben mit den Stubentigern sinnvoll ist, wurde hier der Spieß kurzerhand umgedreht. Es wurde ein Handbuch geschaffen, in denen hilfreiche Tipps und Tricks von Katzen für Katzen niedergeschrieben sind. Allein das Konzept finde ich herrlich und auch die Umsetzung ist absolut gelungen, es wurde ein kleines literarisches Meisterwerk geschaffen, dass mit einem wunderbaren Humor, einer schönen Sprache und viel Detailreichtum überzeugen kann. Sehr cooles Buch, schaut euch das unbedingt mal an!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Samstag, 8. Juni 2024

Rezension: Gussie von Christoph Wortberg

Titel: Gussie
 Autor: Christoph Wortberg
 Verlag: dtv
Seitenzahl: 320 Seiten
 Preis: 24,00 €
 Erscheinungsdatum: 18.04.2024
ISBN: 978-3-423-28386-1
 
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Handlung

Mit 24 Jahren lernt Auguste Zinsser den 19 Jahre älteren und verwitweten Konrad Adenauer kennen. Sie wird seine Ehefrau, Stiefmutter der drei Kinder. Zusammen werden sie noch weitere Kinder haben, der Erstgeborene stirbt nach nur vier Tagen. Sie geht nicht nur in ihrem Alltag als Mutter auf, sondern unterstützt ihren Mann bei allen politischen Belangen. Und engagiert sich selbst auch auf sozialer Ebene. Bis Hitler an die Macht kommt und sich alles ändert.

Mittlerweile ist das Jahr 1948 und Auguste liegt im Hospital auf dem Sterbebett. Sie blickt zurück auf ihr bewegtes Leben und auf die Entscheidung, mit der sie auch nach Jahren noch hadert.

Meinung

Bekanntermaßen liebe ich gute Romanbiographien. Gern auch über Damen, deren Ehemänner politisch aktiv waren und weltweit bekannt sind. So schwärme ich noch heute sehr von „Lady Churchill“ und ich hatte ähnliche Erwartungen an dieses Buch. Ich war sehr gespannt auf die Darstellung von Auguste Adenauer und den Aufbau des Romans. Als das Buch schließlich bei Vorablesen angeboten wurde, habe ich nicht lange gezögert und ganz schnell Punkte eingelöst, um mir ein Exemplar zu sichern. Ein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar geht daher an Vorablesen, sowie den DTV Verlag!

Ein Detail, welches mir sofort ins Auge gefallen ist und direkt ein positives Gefühl erweckt hat, sind die kleinen fiktiven Briefauszüge zwischen Gussie und ihrem Vater am Anfang neuer Kapitel. Sie passen gut zu den folgenden Seiten, geben einen lebendigen Eindruck von den Personen und runden die teilweise recht nüchtern gehaltenen Kapitel gelungen ab, geben tiefere Einblicke in das Leben von Auguste.

Die Ausgangssituation der Geschichte zeigt Gussie auf dem Sterbebett und sie lässt Erinnerungen an ihr Leben an sich vorbeiziehen. Angefangen vom Kennenlernen ihre zukünftigen Mannes bis hin zu weitreichenden oder politischen Entscheidungen. Es werden Episoden aus vergangenen Tagen erzählt und man erhält nicht nur Blicke auf das Familienleben, sondern auch auf die politischen Taten von Konrad Adenauer. Dies wird auf eine ansehnliche Art und Weise beschrieben, durchweg ist die Sprache fein lesbar, sie ist interessant gehalten und wirkt oft recht nüchtern. Das passt für mich aber auch gut zu den Personen und zeigt die Ernsthaftigkeit der beschriebenen, wahren Ereignisse.

Obwohl die Kapitel nicht chronologisch geordnet sind, ist in meinem Kopf schnell ein Zeitstrahl entstanden, der die Ereignisse geordnet und in einen Zusammenhang gebracht hat. Häufig habe ich mir gewünscht, dass es noch mehr Kapitel gegeben hätte, mit viel Vergnügen wäre ich gern noch tiefer in das Leben von Auguste eingetaucht. Ich denke, es hätte noch einige Momente gegeben, die für den Leser interessant gewesen wären!

Fazit

Christoph Wortberg hat ein äußerst interessantes und vielfältiges Bild von Auguste Adenauer gezeichnet. Sie wird im Verlauf der Handlung lebendig und greifbar und es war extrem spannend zu beobachten, was sie alles erlebt hat und was ihre Ambitionen waren. An vielen Stellen war ich von ihr zutiefst beeindruckt und habe mehrmals den Wunsch verspürt, sie kennenzulernen. Von der ersten bis zur letzten Seite liegt ein stimmiger und runder Roman vor, der vor allem in der Darstellung der Familie Adenauer überzeugen kann. Hab ich sehr gern gelesen, extrem interessant und sehr empfehlenswert!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Mittwoch, 5. Juni 2024

Rezension: Die Radioschwestern - Tanz in ein neues Leben von Eva Wagendorfer

Titel: Die Radioschwestern - Tanz in ein neues Leben
 Autorin: Eva Wagendorfer
 Verlag: Penguin
Seitenzahl: 432 Seiten
 Preis: 16,00 €
 Erscheinungsdatum: 14.02.2024
ISBN: 978-3-328-10971-6
 
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Handlung

Frankfurt, Mitte der 50er

Noch gilt das Radio als das Medium Nummer 1, allerdings steht ein möglicher Nachfolger bereits in den Startlöchern. Es scheint, als würde das Fernsehen sich nach und nach in die deutschen Wohnzimmer schleichen. Doch davon lassen sich Christel, Marianne und Nora nicht aus der Ruhe bringen. Sie sind beim Hessischen Rundfunk angestellt und gehen ihrer Arbeit mit viel Enthusiasmus nach. Marianne kann sich als Bühnenbildnerin vollständig ausleben, Nora steht eine glänzende Zukunft als Sängerin und Filmstar bevor. Christel bringt sogar neuen Schwung in den Radioalltag, sie hat mit Radiosprachkursen ihren Traumjob gefunden. Allerdings läuft nicht immer alles rund im Leben der Mädels und sie lernen langsam, aber sicher, was sie wirklich wollen und was und wer ihnen wichtig ist!

Meinung

Band eins und zwei der Radioschwestern haben mir ganz hervorragend gefallen und einerseits wollte ich auch den finalen Band gern lesen, ein klein wenig war ich aber auch zwiegespalten. Die Inhaltsangabe dessen deutet an, dass diesmal die Töchter der drei ursprünglichen Hauptfiguren im Fokus stehen. Diesen Wandel empfinde ich meist als schwierig und deshalb habe ich auch lange überlegt, ob ich Teil drei der Saga lesen möchte. Am Ende war mein Interesse doch so stark, dass ich mich dafür entschieden habe und über ein Rezensionsexemplar des Romans freuen konnte. Ein ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Zwar konnte ich mich noch lebendig an die Protagonisten erinnern, allerdings sind mir einige Handlungsdetails entfallen, die erst nach und nach wieder präsenter wurden. Sei es durch direkte Hinweise oder Andeutungen, anderes wurde direkt erwähnt. Und der Rest ist mir von allein wieder eingefallen. Daher musste ich am Anfang doch sehr achtsam und aufmerksam lesen, um alles wahrzunehmen und wieder in die Geschichte zu finden. Als dies dann einmal geschehen war, bin ich flüssig und leicht mit dem Lesen vorangekommen. Und ich denke, wenn zwischen dem Lesen der einzelnen Bände nicht viel Zeit liegt, wird ein solider und guter Start in die Handlung geboten.

Es wurde eine einfache, leicht lesbare Sprache genutzt, die den Leser angenehm durch die Geschichte führt. Sowohl die Situationen, als auch Figuren und Handlungsorte werden auf lebendige, teils auch bildhafte Weise gezeichnet. Viele Szenen haben einen wunderbar bodenständigen Charakter, der viel ausmacht und dazu führt, dass ich viele Momente als greifbar empfand.

Im Verlauf der Geschichte werden einige Erzählperspektiven genutzt. Nicht nur Gesa, Margot und Inge stehen im Fokus, sondern auch deren Töchtern haben die Gelegenheit bekommen, sich selbst ein bisschen besser darzustellen. Ich mag die Abwechslung gern, sie bietet eine gelungene Vielfalt, man kann alle Figuren aus mehreren Blickwinkeln betrachten und anhand der Betrachtung von Gedanken entsteht ein solides Maß an Tiefe.

Viele Protagonisten kennt man bereits aus Band eins und zwei, sie sind dem Leser mittlerweile vertraut geworden und es ist interessant sie auf ihrem Wege zu begleiten. Gerade bei den drei ursprünglichen Radioschwestern ist eine schöne Entwicklung zu sehen, wenn man die drei Teile miteinander vergleicht. Ansonsten haben alle Charaktere eine ansprechende und abwechslungsreiche Zeichnung erhalten, sie zeigen mehrere Facetten und wirken in Auftreten und ihren Überzeugungen glaubwürdig.

Ich finde, dass das Thema Radio zwar immer noch eine Rolle im Buch spielt, aber es gibt für meinen Geschmack zu viel drumherum. Einerseits ist es zwar schön, dass es mehrere Perspektiven gibt, aber es sind vielleicht ein paar zu viele. So entsteht mehr Drama und es gibt mehr Privatleben, weniger Radioalltag. Finde ich schade, es wurde leider der Fokus verloren.

Fazit

Eine weitere schöne Reihe hat ihr Ende gefunden und hinterlässt mich mit einem guten Eindruck. Sie kann in vielen Punkten überzeugen und bietet ein kleines Loblied auf das Medium Radio, was ich sehr spannend finde. Vermischt mit einer schönen Sprache, ansprechenden Figuren und viel Liebe zum Detail ist eine gute Saga entstanden, bei der jeder Band auf seine Weise überzeugen kann. So habe ich auch den finalen Teil gern gelesen, wurde zu weiten Teilen überzeugt und hatte unterhaltsame Lesestunden. Ab und an gabs ein paar Momente, die nicht so meins waren, vor allem den sehr großen Umfang der Erzählperspektiven, der positiv, als auch negativ betrachtet werden kann, betrachte ich da ein bisschen kritisch. Ansonsten gibt’s nur wenig zu meckern, eine schöne Geschichte ist auserzählt, mir hats gut gefallen!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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