Freitag, 16. September 2022

Rezension: Wie man sich einen Lord angelt von Sophie Irwin

Titel: Wie man sich einen Lord angelt
Originaltitel: A Ladys' Guide to Fortune-Hunting
 Autorin: Sophie Irwin
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 352 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.06.2022
ISBN: 978-3-426-52918-8
 
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Handlung

London 1818

Kitty muss sich etwas einfallen lassen. Sie ist zwar jung, hübsch und nicht auf den Mund gefallen, aber leider auch sehr arm. Deshalb hat ihr Verlobter sie auch sitzengelassen, Kitty ist keine standesgemäße Partie. Um das Anwesen der Familie zu erhalten, aber auch um die Spielschulden des verstorbenen Vaters zu begleichen, bleibt Kitty nur noch eine Möglichkeit: Sie muss nach London, um die Bälle der Lords und Ladys zu besuchen, um dort eine guten guten und vor allem reichen Mann zu finden. Schnell findet sie einen wohlhabenden Junggesellen aus bester Familie, der ihrem Charme erliegt und eine Hochzeit scheint greifbar. Wäre da nicht dessen älterer und sehr interessanter Bruder, Lord Radcliffe, der die wahren Absichten von Kitty erkennt und alles unternimmt, um die Hochzeit zu verhindern...

Meinung

Mir ist das Buch bereits in der Verlagsvorschau aufgefallen, die Inhaltsangabe klingt gut, es scheint im Stil von Bridgerton zu sein, was ich als Serie sehr mag. Daher stand der Roman weit oben auf meiner Wunschliste, eigentlich hatte ich es bereits als Leseexemplar aus dem Buchladen mit daheim, als schließlich eine Überraschungsbox mit dem Buch, sowie einigen Goodies vom Droemer Knaur Verlag angekommen ist. Herzlichen Dank dafür, ich habe mir riesig darüber gefreut!

Den Roman habe ich sowohl gelesen, als auch gehört und beides hat mir gefallen. Ich bin flüssig mit der Handlung vorangekommen, konnte mir zahlreiche Szenen vorstellen und ich mag den Erzählfluss. Die Handlung tappt nie auf der Stelle, es geht stetig weiter, sowohl mit den Ereignissen, als auch mit der Entwicklung der Figuren. Hat mir sehr gefallen, auch deswegen bin ich so gut mit der Lektüre vorangekommen und ich mag es, wie die Geschichte dadurch einen soliden Rahmen erhält.

Die Sprache hat mir direkt supergut gefallen, was sich schließlich über den gesamten Roman erstreckt hat. Eine einfache, aber lebendige Sprache wurde genutzt, die die Handlung gut umreißt, Einblicke in die Gedanken und Gefühle gibt, schöne Bilder von den Figuren, aber auch von der Gesellschaft zeichnet. Durchweg bin ich flott mit Lesen vorangekommen und konnte mir die beschriebenen Handlungsorte und Personen gut vorstellen.

Besonders hat es mir gefallen, als wie niveauvoll sich die Geschichte erweist. Zwischen den Figuren findet eine Annäherung auf geistiger Ebene statt, der sexuelle Aspekt wird komplett hintenangestellt, dadurch wirkt die Handlung nur sehr selten kitschig, sondern durchweg amüsant und locker.

Klar, ist irgendwie schon hervorsehbar, welches Ende vorliegen wird und wer mit wem eine Beziehung eingeht. Aber der Weg dorthin wird echt unterhaltsam, abwechslungsreich und mit einem Augenzwinkern beschrieben. Ich mag es, wie modern die Geschichte wirkt und wie originell sie daherkommt.

Auf historischer Ebene spielen natürlich vor allem die Kostüme, als auch die gesellschaftliche Darstellung die größte Rolle. Hier kann man ganz gut schauen, welche Normen galten, wie die Mode war und was das Ansehen einer Familie bestimmt hat. Das hat der Handlung eine gute Atmosphäre gegeben, die absolut passend war und mir gefallen hat.

Die Figuren sind im Grunde ziemlich abwechslungsreich dargestellt, man lernt die verschiedensten Persönlichkeiten kennen. Durch den Perspektivenwechsel, der genutzt wurde, erhält man in verschiedene Gedankenwelten einen Einblick und ich finde, dass die Gesellschaft auch dadurch so interessant und unterhaltsam wirkt.

Einzig Kitty war mir manchmal etwas zu durchtrieben und forsch dargestellt, für die Erfüllung ihres Ziels, einen Ehemann mit gutem Einkommen zu finden, wäre sie definitiv auch über Leichen gegangen, was zwar zu ihrer Situation gepasst hätte, aber nicht den besten Eindruck hinterlässt. Ich finde es zwar löblich, wie sie versucht, ihrer Familie so die Wohnsituation und das Familienanwesen zu bewahren, aber ein bisschen mehr Lebendigkeit, Bodenständigkeit hätte mir von ihrer Seite sehr gefallen.

Fazit

Ich hatte auf eine gute Geschichte gehofft und genau das war sie am Ende auch. Unterhaltsam, niveauvoll, mit netten kleinen Wendungen, einer tollen Mode, herrlichen Figuren und einer gelungenen Umsetzung. Fast durchweg konnte mich die Handlung überzeugen, ab und an gab es ein paar Momente, in denen ich Kitty ein bisschen zu forsch empfand, ansonsten gibt’s von meiner Seite aus nichts zu meckern. Wenn ihr Jane Austen mögt und eine Geschichte im Stil von Bridgerton sucht, kann ich euch das Buch definitiv empfehlen!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
 

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