Samstag, 21. Mai 2022

Rezension: Der Friesenhof - Auf neuen Wegen von Fenja Lüders

Titel: Der Friesenhof - Auf neuen Wegen
 Autorin: Fenja Lüders
 Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 384 Seiten
 Preis: 14,99 €
 Erscheinungsdatum: 23.12.2021
ISBN: 978-3-7857-2763-8
 
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Handlung

Ostfriesland 1948

Nach dem Tod des Vaters steht die Zukunft des Friesenhofs auf dem Spiel. Nun heißt es für die Bewohner des Hofes, noch fleißiger anzupacken und alles dafür zu tun, um den Ruf aufrecht zu erhalten. Wissen sie doch, wie schwierig es sein kann, ohne einen Hausherrn das Ansehen innerhalb des Ortes nicht zu verlieren. Und Neider, die nur zu gern selbst Besitzer des Hofs wären, gibt es allerhand...Während Hanna sich tagtäglich auf dem Hof abrackert, fängt Gesa schließlich als Packerin im Teehandel an. Schnell ist sie von der Welt voller aufregender Düfte und Geschmäcker gefesselt und hat sich erfolgreich ihren Platz in der Firma erarbeitet. Auch der Juniorchef Keno ist vollkommen zufrieden mit ihrer Arbeitsleistung und bald erkennen die Beiden, dass sie sich mehr als nur sympathisch sind. Allerdings ist Keno verheiratet, der Verlobte von Gesa gilt als in Russland verschollen und es gibt missgünstige Stimmen in der Gegend, die Gesa und ihrer Familie das Glück und den Friesenhof nicht gönnen...

Meinung

Mir ist von Fenja Lüders bereits ihre Speicherstadtsaga bekannt, die ich richtig gern gelesen habe. Und ihr neuer Titel ist mir in der Vorschau zuerst wegen der hübschen blau-weißen Verzierung auf dem Cover aufgefallen, auch der Titel konnte überzeugen und die Inhaltsangabe hat schließlich den Wunsch geweckt, das Buch zu lesen. Dieses habe ich schließlich als Rezensionsexemplar vom Bastei Lübbe Verlag erhalten, wofür ich mich herzlich bedanken möchte!

Vorab hatte ich bereits mal einen ersten Blick in die Leseprobe geworfen und schon da ist mir die schöne Sprache aufgefallen. Und als ich schließlich mit dem Lesen der Geschichte begonnen habe, hat sich schnell herausgestellt, dass die tolle Schreibweise sich auch im Folgenden durchsetzt. Durchweg bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und auch jene Stellen des Buches, die ich als Hörbuch gehört habe, ermöglichten es mir, das eben Gehörte gut zu verarbeiten. Ich habe die Geschichte durchgesuchtet und innerhalb weniger Tage beendet, was stets ein gutes Zeichen für einen tollen Roman ist!

Bei der Sprache haben mir besonders die zahlreichen bildhaften und lebendigen Umschreibungen gefallen. Vor allem die Settings konnte ich mir tadellos vorstellen und ich mag es, wie diese öfter bestimmte Stimmungen mit sich bringen, die teils auch durch das Auftreten bestimmter Personen verstärkt werden. Das wurde sehr geschickt eingesetzt um zu zeigen, was teilweise für eine Aura von einigen Charakteren verströmt wird und als Leser wartet man dann natürlich gespannt darauf, welche Aktionen sie planen und was sie womöglich für ein Chaos anrichten könnten.

Ich finde, dass die Handlung schön natürlich und lebendig daherkommt. Bei vielen Ereignissen konnte ich mir gut vorstellen, dass sie genauso hätten stattfinden können, die Figuren handelten authentisch und der Zeitgeist der späten 1940er Jahre wurde gut getroffen. Es wird anschaulich dargestellt, wie das alltägliche Leben von Bauern aussah, welche Sitten es gab und wie die Gesellschaft getickt hat, was als verpönt angesehen wurde und warum welche Personen geschnitten wurden. Unter anderem deswegen erhält man einen so realistischen Eindruck von der Geschichte, was ich super fand!

Mir hat die Erzählung so, wie sie ist, richtig gut gefallen. Ich habe daran wirklich nichts auszusetzen und kann für die Geschichte eine eindeutige Empfehlung aussprechen. Allerdings finde ich, dass die Inhaltsangabe nicht ganz passend ist, dort ist viel vom Tee die Rede und ich hatte daher mehr die Erwartungshaltung, dass dieses Thema ganz besonders im Fokus steht. Mit fortschreitender Handlung wird der Tee zwar mehr in den Fokus geschoben, die Geschichte zeigt sich aber als deutlich vielfältiger, als ich ursprünglich aufgrund der Inhaltsangabe erwartet hätte.

Fazit

Schnell hat sich für mich gezeigt, dass die Geschichte sich zu einem Highlight entwickeln könnte und letztendlich war es auch genauso. Ich bin gut und flüssig durch die Handlung gekommen, mir hat sowohl die Erzählung, als auch das ganze Drumherhum richtig gut gefallen und mit jeder Seite wurde ich mehr von den Ereignissen überzeugt. Die Sprache, die Handlungsorte, die Figuren, die Stimmungen: einfach alles ist gelungen und am Ende ist eine schöne, runde und unterhaltsame Geschichte entstanden. Ich bin begeistert und freue mich sehr auf die kommenden Bände der Saga!

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
 Meine Meinung zu der Speicherstadtsaga von Fenja Lüders:

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