Sonntag, 3. Dezember 2023

Rezension: Die Frau in Hitlers Badewanne von Serena Dandini

Titel: Die Frau in Hitlers Badewanne
Originaltitel: La Vasca del Fuhrer ( aus dem Italienischen von Franziska Kristen )
 Autorin: Serena Dandini
 Verlag: btb Verlag
Seitenzahl: 320 Seiten
 Preis: 15,00 €
 Erscheinungsdatum: 16.08.2023
ISBN: 978-3-442-77327-5
 
 https://images.thalia.media/00/-/8036d89d326a4a24a588c32da3c4fb5a/die-frau-in-hitlers-badewanne-taschenbuch-serena-dandini.jpeg

Handlung

Lee Miller ( 1907 – 1977 ) gilt als modern, willensstark und talentiert. Sie war Model und Muse für verschiedene erfolgreiche Männer, tritt aber schon bald aus deren Schatten und folgt ihrer eigenen Berufung. Sie verfolgt ihre Karriere als Fotografin, wird Kriegsreporterin und ist leidenschaftliche Reisende. Lee Miller verfasst Reportagen über das Naziregime in Deutschland, ist Zeugin der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau geworden und war dabei, als Hitlers Wohnung in München gestürmt wurde. Und dort wurde sie in der Badewanne von Hitler fotografiert, ein Bild, das um die Welt ging. Allerdings hat sie sich schon bald darauf zurückgezogen, alle Zeugnisse ihrer Arbeit und ihres Lebens auf den Dachboden verbannt und erst nach ihrem Tod wurden diese wiederentdeckt.

Meinung

Ich hab das Buch in der Verlagsvorschau erstmals gesehen und ich wollte am liebsten direkt ins Buch reinlesen. Mir hat die Inhaltsangabe sehr gefallen, ich erinnere mich noch an einen Roman, den ich vor einiger Zeit gelesen habe und wo das Foto von Lee Miller am Rande erwähnt wird. Schon damals empfand ich sie als Person sehr spannend und nun ein Werk zu lesen, das sich komplett mit ihrem Leben befasst, hat mich interessiert. Herzlichen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für das Rezensionsexemplar!

Ich habe es mir angewöhnt, dass wenn ich ein neues Buch beginne, mir nicht mehr die Inhaltsangabe durchlese. Ich weiß ja, dass es mich interessiert und so gibt’s auch einen kleinen Überraschungseffekt. Das habe ich auch bei diesem Werk so gehandhabt und wusste grob, um was sich die Handlung drehen wird. Die ersten Seiten haben mir gut gefallen, sie sind gut geschrieben und haben meinen Erwartungen entsprochen. Ich hatte auf eine Romanbiographie gehofft, die näher das Leben dieser faszinierenden Dame beleuchtet. Schnell zeigte sich dann, dass kein Roman vorliegt, sondern das Werk eher einer Biographie gleicht und wie ein Sachbuch geschrieben ist. Ich war davon überrascht, habe aber trotzdem noch mit viel Interesse weitergelesen. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich immer weniger Lust hatte, weiterzulesen. Einerseits war mir das Buch zu ausschweifend und langatmig geschrieben, gleichzeitig hat es mich gestört, dass die Autorin immer wieder Passagen reingeschoben hat, in der sie sich selbst in Spiel bringt und was davon erzählt, wie sie manches wahrgenommen hat. Das wirkte, als wolle sie aus dem Nähkästchen plaudern, was absolut unpassend war. Mir hätte es besser gefallen, wenn die Biographie geradlinig und ohne viel Schnörkel erzählt worden wäre.

Auch die Sprache hatte eine komische Mischung aus biographischen und romanartigen Zügen. Einerseits gibt’s ein paar nüchterne Beschreibungen, dann aber auch immer wieder Abschnitte, in denen plötzlich Handlungen von Lee Miller so dargestellt werden, als würde sie dies genauso getan haben. Irgendwie war mir das nicht rund, es brachte Unruhe und eine Entscheidung für eine Variante des Erzählens hätte mir besser gefallen.

Was mich dann vollends verwirrt hat war das Nachwort der Autorin, die das Buch als Roman bezeichnet hat. Dem habe ich so gar nicht empfunden, die biographischen Elemente waren stärker, nur sehr sehr selten hatten ein paar Sätze romanhafte Züge. Die Selbsteinschätzung verstehe ich daher nicht ganz und hat auch noch dazu beigetragen, dass ich das Buch ziemlich unzufrieden beiseite gelegt habe.

Fazit

Seitdem ich das Buch in der Vorschau gesehen habe, war ich Feuer und Flamme dafür. Ich hatte auf eine geile Romanbiographie über Lee Miller gehofft und war gespannt darauf, mehr über die Frau zu erfahren, die so einen spannenden Lebenslauf hat. Schnell habe ich den Gedanken an einen Roman aufgegeben, es handelt sich vielmehr um eine Biographie, die sehr sachlich erzählt wird. Hat mich anfangs nicht weiter gestört, ich bin noch recht flüssig mit dem Lesen vorangekommen und fand das Buch durchaus interessant. Leider gab es immer wieder Einstreuungen vonseiten der Autorin, was sie erlebt hat und Vergleiche ihrer Person mit Lee Miller. Und zudem wird mir das Leben der Fotografin nicht geradlinig genug erzählt. Ich habe immer oberflächlicher gelesen, vieles übersprungen und muss zusammenfassend leider sagen, dass es nicht so meins war.

Bewertung: 1 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Montag, 27. November 2023

Rezension: Das Geheimnis der Dior - Kleider von Natasha Lester

Titel: Das Geheimnis der Dior - Kleider
Originaltitel: The Paris Secret ( aus dem Englischen von Annette Hahn )
 Autorin: Natasha Lester
 Verlag: Aufbau Taschenbuch
Seitenzahl: 568 Seiten
 Preis: 14,00 €
 Erscheinungsdatum: 15.08.2023
ISBN: 978-3-7466-3866-9
 
 https://images.thalia.media/00/-/af285a2431544dbe89e8294d92092971/das-geheimnis-der-dior-kleider-taschenbuch-natasha-lester.jpeg

Handlung

London 1939

Als eine der wenigen Frauen ist es Skye gelungen, als Pilotin die britische Armee im Zweiten Weltkrieg zu unterstützen. Doch diese Aufgabe ist ein täglicher Kampf, sie muss ständig um die Anerkennung ihrer Leistungen kämpfen. Bis sie auf einer Mission ihren Jugendfreund Nicholas wieder trifft. Sofort sind da wieder die Vertrautheit und auch die Gefühle. Allerdings schwebt in ihren Köpfen immer das Wissen um die Gefahr, einander für immer zu verlieren.

Cornwall 2012

Kat ist vollkommen baff, als sie im verlassenen Haus ihrer Großmutter sechzig äußerst wertvolle Dior-Kleider findet. Ihr Interesse ist geweckt und sie beginnt, der Geschichte auf den Grund zu gehen. Und lernt dabei nicht nur allerhand über ihre Großmutter, sondern kommt auch einigen Geheimnissen auf die Spur...

Meinung

Eine der Autorinnen, denen ich in Hinblick auf gut geschriebene Romane komplett vertraue, ist Natasha Lester. Ich kenne von ihr bereits ein paar Werke, die allesamt überzeugend sind und einen sehr starken Eindruck hinterlassen haben. Genau aus diesem Grund freue ich mich stets, wenn in der Vorschau ein neues Werk von ihr angekündigt wird, so was es auch bei diesem Buch. Es klingt richtig gut, mich hat die Inhaltsangabe direkt überzeugt, ich wollte den Roman unbedingt lesen. Freundlicherweise hat mir der Aufbau Verlag ein Rezensionsexemplar überlassen, für das ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Aufgeteilt ist der Roman auf zwei zeitliche Ebenen. Einmal wurde eine extrem gut geschriebene, spannende und auch abwechslungsreiche Geschichte geschaffen, die in der Vergangenheit Skye folgt, man lernt sie als Kind kennen, erlebt hautnah mit, wie sie Nicholas trifft, später der britischen Armee beitritt und ihr Land als Pilotin unterstützt. Und dann gibt es noch den Erzählstrang in der Gegenwart, dort begleitet man Kat, Mutter von zwei Töchtern, sie hat beruflich mit den unglaublichsten Kleidern zu tun und stößt auf ein Geheimnis ihrer Großmutter. Ich mag es, dass lange Zeit die Vergangenheit im Fokus steht, diese Ebene konnte mich mehr überzeugen. Sie ist lebendiger und vor allem authentischer gehalten, konnte durch ihre Natürlichkeit und Bodenständigkeit überzeugen. Ich empfand den historischen Zusammenhang als äußerst interessant und von den Kapiteln geht eine ganz eigene, starke Stimmung aus. Im Gegensatz dazu ist mir die Gegenwart zu leicht und oberflächlich gehalten, besonders hat es mich gestört, dass eine Liebesgeschichte eingebunden wurde, die zu konstruiert wirkt und die es im Grunde nicht benötigt hätte.

Die Sprache ist angenehm zu lesen, sie ist lebendig gehalten und mit vielen historischen Infos gespickt. Mir fiel es von der ersten Seite an sehr leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen. Ohne Probleme konnte ich mich auf die Handlung konzentrieren, habe alles direkt einordnen können und war stets gespannt darauf, wie es wohl weitergehen mag.

Auch die Protagonisten sind interessant geschildert. Ich finde, dass vor allem in der Vergangenheit richtig coole Charaktere geschaffen wurden, sie wurden mit tollen Persönlichkeiten gezeichnet und haben absolut überzeugt. Die Figuren der Gegenwart wurden zwar ebenfalls abwechslungsreich dargestellt, wirkten aber in ihrem Auftreten nicht ganz so stark, was ich ein bisschen schade finde.

Fazit

Natasha Lester schreibt einfach immer wieder tolle Bücher. Zwar ist es immer ein sehr ähnliches Schema, aber das ist halt so gut geschrieben, dass ich mich immer wieder auf ein neues Werk von ihr freue. Mir hat auch ihr neuester Roman echt gut gefallen, gerade der Anfang fällt unglaublich stark und überzeugend aus, ich war direkt sehr begeistert und habe voller Eifer weitergelesen. Ein wenig ist das Niveau im Folgenden gesunken, die Gegenwartsebene ist nicht so meins, sie ist ein bisschen zu kitschig gestaltet. Abgesehen davon ist es ein guter und sehr lesenswerter Roman geworden, der mir gut gefallen hat!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Sonntag, 26. November 2023

Rezension: Gans ohne Lametta

Titel: Gans ohne Lametta
 Verlag: Eulenspiegel Verlag
Seitenzahl: 128 Seiten
 Preis: 10,00 €
 Erscheinungsdatum: 20.08.2020
ISBN: 978-3-359-01195-8
 
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Handlung

Die Weihnachtszeit ist nicht nur eine stimmungsvolle, magische und aufregende Zeit, sondern bietet auch allerhand Platz für Konflikte, Diskussionen und Chaos. Und genau diesem Thema widmen sich verschiedene Autoren und liefern Kurzgeschichten, die zum schmunzeln einladen. So will der Sohn des Weihnachtsmannes nicht an Ostern arbeiten, Kinder suchen wochenlang nach den versteckten Geschenken oder es wird unter dem Tannenbaum der Erste Weltkrieg nachgestellt. Allerlei lustige, teils skurrile und vor allem ulkige Begebenheiten werden in diesem Band vereint.

Meinung

Bei dem Büchlein ist mir zuerst der Titel aufgefallen, eine herrliche Verbindung von Worten, die sich leicht mit der Weihnachtszeit in Verbindung bringen lassen. Ein gutes Wortspiel, das mein Interesse geweckt hat. Das Cover ist der Hammer und auch die Inhaltsangabe verspricht eine schöne und vor allem humorvolle Lesezeit, mein erster Eindruck war also rundum positiv. Daher hat es mir viel Freude bereitet, ein Exemplar des Buches als Rezensionsexemplar zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön geht an den Eulenspiegel Verlag!

Was ist das bitte für ein herrliches Cover. Nicht nur farblich, sondern vor allem vom Motiv her. Eine kämpferisch aussehende Gans, deren Blick ich als recht wütend und verärgert interpretiere. Dazu hält sie einen Baseballschläger in den Flügeln, was genau meinen Humor trifft. Ein Stück weit unterhält mich schon das Cover echt gut, es ist wirklich sehr sehr gelungen!

Mehrere Autoren haben sich vereint und kurzweilige Geschichten verfasst, die in dem Buch vereint sind. Dabei haben sie alle gleich, dass sie die Weihnachtszeit und das Fest mit einem Augenzwinkern betrachten und dies auf eine sehr lustige Weise dargestellt wird. Mir hat es gefallen, dass durchweg eine sehr lockere und entspannte Sprache genutzt wird, die sehr alltäglich ist und daher einen lebendigen und natürlichen Blick auf die Ereignisse gibt, die doch ab und an auf geschickte Art etwas überzogen dargestellt werden. Mir fiel es leicht, mich auf die einzelnen Storys einzulassen und mich beim Lesen zu amüsieren.

Viele Geschichten werden noch durch passende Illustrationen unterstützt. Diese wirken greifbar und unterstreichen perfekt das eben Gelesene. Zudem lockern sie die ganze Stimmung nochmals auf, sie bringen ein wenig Abwechslung und mir haben sie richtig gut gefallen.

Fazit

Können wir bitte davon reden, wie cool dieses Cover ist. Die Gans hat einen famosen Gesichtsausdruck erhalten und der Fakt, dass sie einen Baseballschläger in den Flügeln hält, empfinde ich als sehr sehr lustig!

Ich hatte echt viel Bock aufs Lesen, war gespannt auf die einzelnen Geschichten und habe mich einfach auf eine unterhaltsame und entspannte Lektüre gefreut. Und genau das hab ich auch bekommen. Jede Geschichte konnte auf ihre Art überzeugen, sie sind schön geschrieben, haben einen guten Humor mitbekommen und ermöglichen ein paar kurzweilige Lesestunden. Dazu gibt’s feine kleine Illustrationen, die mit viel Liebe gezeichnet wurden und mir ebenfalls gefallen haben. Ich bin komplett zufrieden, das Büchlein ist echt schön!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Eulenspiegel Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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