Montag, 23. Oktober 2023

Rezension: Danzig - Tage des Aufbruchs von Hilke Sellnick

Titel: Danzig - Tage des Aufbruchs
 Autorin: Hilke Sellnick
 Verlag: Penguin
Seitenzahl: 528 Seiten
 Preis: 16,00 €
 Erscheinungsdatum: 14.06.2023
ISBN: 978-3-328-10872-6
 
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Handlung

Danzig 1860

Johanna Berend hat ihre Familie verlassen, um mit einem Pianisten durchzubrennen. Ein paar Monate später steht sie wieder vor dem prächtigen Patrizierhaus und hofft darauf, gnädig wieder aufgenommen zu werden. Doch schnell landet sie auf dem Boden der Tatsachen. Ihr geliebter Vater ist gestorben, der Bruder Theodor ist nun das Oberhaupt der Familie und steht dem alteingesessenen Handelshaus vor. Er legt viel Wert auf Ordnung und Konventionen, da ist ihm seine freiheitsliebende Schwester natürlich ein Dorn im Auge. Johanna leidet unter seiner Vormundschaft und als der Schiffsbauer Berthold Forster um ihre Hand anhält, denkt sie nicht lange nach. Er ist zwar deutlich älter, jedoch auch sehr gutmütig und freundlich und bietet der jungen Frau ein angenehmes Leben. Schon bald beginnt Johanna sich für die Arbeit ihres Mannes zu interessieren und sie möchte seiner Firma zu noch mehr Erfolg und Größe verhelfen. Sehr zum Missfallen von Pawel, Forsters Sohn aus erster Ehe...

Meinung

Mir ist der Roman bereits in der Vorschau aufgefallen. Die Inhaltsangabe klingt unheimlich gut, sie trifft genau meinen Geschmack und macht einfach ganz ganz viel Lust auf die Geschichte. Es wird eine schöne Handlung mit einem guten Maß an Historie versprochen, die sich als sehr vielfältig erweisen könnte. Kein Wunder, dass das Buch direkt auf meine Wunschliste gewandert ist und ich habe mich schließlich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut. Ein herzliches Dankeschön an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Ich empfand die ersten Seiten als ein wenig schleppend. Lag wohl vor allem daran, dass ich mich erst an die Sprache und die Ausgangssituation gewöhnen musste. Es hat ein paar Seiten gebraucht, ehe ich mich mehr auf die Handlung einlassen konnte, als dies dann einmal geschehen war, lief es rund. Ich bin flotter mit dem Lesen vorangekommen, habe mich auch mehr mit Johanna angefreundet.

Schließlich zeigte sich, dass der Schreibstil der Autorin sehr bildhaft und lebendig ist, ich bin flott mit dem Lesen vorangekommen und mag es, wie die Szenen umschrieben sind. Die Beweggründe für Handlungen und Aussagen sind verständlich geschildert, die Protagonisten kommen recht realistisch daher und die Geschichte verströmt eine ganz eigene Stimmung, die mich in ihren Bann gezogen und dazu geführt hat, dass ich den Roman nur schwer aus der Hand legen mochte.

Das Setting ist sehr interessant gehalten. Vor allem durch die Unterschiede zwischen prachtvollen Patrizierhaus und einfacherem / normalen Haus von Berthold Forster mit angeschlossener Werkstatt sind perfekt dargestellt und ich mag es, wie mit zunehmender Handlung immer stärkere und festere Bilder der Handlungsorte entstehen. Zudem entsteht ein gutes dessen Zusammenspiel und es wird auf diese Weise auch ein Bild der Gesellschaft gezeichnet.

An sich gibt es ganz wunderbare Zeichnungen der Protagonisten, sie sind abwechslungsreich und vielfältig. Ich mag es, wie sie ganz eigene Charaktere erhalten haben, wie im Verlauf der Geschichte Entwicklungen zu sehen sind und es ein ganz interessantes Zusammenspiel unterschiedlichster Typen gibt. Etwas schade finde ich, dass Johanna nicht stärker auftritt, sie ist mir ein bisschen zu schwach gezeichnet und nicht greifbar genug. Da hätte ich mir mehr erwartet, anfangs fand ich das okay, aber mir waren da nicht genug Entwicklungen zu sehen.

Und ich muss sagen, dass mir die Beziehung mit Berthold Forster ein bisschen suspekt war. Nicht unbedingt die Ehe und ihren Umgang an sich, mir war es nur zu viel, wie er immer von seinem kleinen Frauchen gesprochen hat. Klang, als würde er Johanna klein halten und sie nicht ernst nehmen. War mir zu viel und hat mich irgendwann ziemlich genervt.

Fazit

Es wurde ein spannender und vor allem interessanter Start einer neuen Saga angekündigt und genau damit konnte das Buch auch überzeugen. Ich habe den Roman echt gern gelesen, bin locker flockig damit vorangekommen und ich habe mich jeden Tag auf den Moment gefreut, an dem ich endlich wieder in die Geschichte eintauchen kann. Es liegt eine unterhaltsame und gut geschriebene Geschichte vor, die ein schönes Bild der Handlungszeit, der Settings und vor allem der Protagonisten zeichnet. Bis auf die nicht ganz runde Darstellung von Johanna und der etwas merkwürdigen Ehe von dieser und ihrem Mann bin ich zufrieden, es gibt nichts zu meckern und ich freue mich schon sehr auf Band zwei!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Samstag, 21. Oktober 2023

Rezension: Salz und Schokolade - Süße Wunder von Amelia Martin

Titel: Salz und Schokolade - Süße Wunder
 Autorin: Amelia Martin
 Verlag: Ullstein Taschenbuch
Seitenzahl: 496 Seiten
 Preis: 11,99 €
 Erscheinungsdatum: 27.07.2023
ISBN: 978-3-548-06634-9
 
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Handlung

Halle an der Saale 1905

Ernst David, Besitzer der Schokoladenfabrik beobachtet voller Sorgen, in welche Richtung sich das Traditionsunternehmen entwickelt. Wird es eine kleine Handwerksstube bleiben oder gelingt die Wandlung zu einer Schokoladenmanufaktur?

Seine Tochter Cäcilie scheint immerhin den richtigen Mann gefunden zu haben. Julius ist Chocolatier und liebt es, Pralinen herzustellen und immer wieder neue Geschmacksrichtungen zu erfinden. Und so wird gleichzeitig die Beziehung mit Leopold Mendel gestärkt, einem mächtigen Kakaoimporteurs. Das Glück scheint vollkommen, bis Julius Ida trifft, Tochter einer alteingesessenen Hallorenfamilie...

Meinung

Mit dem ersten Band der Halloren-Saga wurde ein solider Roman geschaffen, der einen flüssigen Lesefluss hat entstehen lassen und der mich gut unterhalten hat. Und daher wollte ich natürlich auch den zweiten Teil der Reihe gern lesen, mit der Hoffnung, dass die wunderbaren Halloren-Pralinen noch mehr im Fokus der Geschichte stehen. Aus diesem Grund war meine Freude über das Rezensionsexemplar natürlich sehr groß, ganz herzlichen Dank geht an den Ullstein Verlag!

Zeitlich ist dieser zweite Band ein paar Jahre vor dem Erscheinen von Band eins angesiedelt, die Geschichten bauen nicht aufeinander auf und lassen sich daher auch gut lose und unabhängig voneinander lesen. Das mag ich einerseits, so sind die Romane gut einzeln lesbar, ich hätte aber auch einen direkteren Zusammenhang gutgefunden.

Ich bin von Seite eins an sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, ich konnte mich leicht auf die Ereignisse einlassen und finde, dass eine gute Sprache vorliegt. Sie sorgt dafür, dass gute Bilder der jeweiligen Situation entstehen und es unterhaltsam ist, den Geschehnissen zu folgen.

Ich mag es, dass sich die Handlung diesmal mehr die Pralinen im Vordergrund stehen, so behandeln die zwei Romane die beiden Themen, mit denen Halle in Verbindung gebracht wird. Weiterhin wird ein schöner Hintergrund für die Geschichten geschaffen und mir hat es sehr gefallen, gedanklich in das historische Halle zu reisen. Ich finde, dass die Stadt schön eingefangen wird, ich konnte mir viele Handlungsorte gut vorstellen und bin damit echt zufrieden.

Es treten im Verlauf der Geschichte interessante Charaktere auf, die lebendig geschildert sind. Sie sind leichte Protagonisten, mit denen man gut eine Bindung aufbauen kann, die aber auch ein bisschen zu einfach sind. Es werden für meinen Geschmack nicht sonderlich viele Facetten gezeigt, außerdem sind sie mir nicht stark genug gezeichnet. Ich habe gemerkt, dass mir die Protagonisten schnell entfallen sind und ich mich bereits nach wenigen Tagen kaum noch an sie erinnern konnte. Ich finde, in der Zeichnung hätte noch mehr Kraft stecken können.

Fazit

Ganz ehrlich: ich hatte mir ein bisschen mehr erwartet. Es ist ne coole Geschichte mit netten Charakteren und einer soliden Sprache, aber das wars halt auch. Mir fehlt Abwechslung und noch mehr Stärke, vielleicht wäre auch noch ein besserer Bezug zur Historie schön gewesen. Es fehlt noch ein Aspekt, der den ganzen Roman abrundet und auf eine Stufe stellt, sodass man immer gern und mit vielen Details daran zurückdenkt... So muss ich leider sagen, dass ich das Buch zwar gern gelesen hab, es an sich auch gut geschrieben ist, mir aber nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Samstag, 14. Oktober 2023

Rezension: Magnolia Parks von Jessa Hastings

Titel: Magnolia Parks
Originaltitel: Magnolia Parks ( aus dem Englischen von Kristina Lake-Zapp ; Silvia Kinkel ; Lina Robertz )
 Autorin: Jessa Hastings
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 512 Seiten
 Preis: 14,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.08.2023
ISBN: 978-3-426-53079-5
 
https://vorablesen.s3.eu-west-1.amazonaws.com/vorablesen/book/1416268/cover_image/display-b41364893f1ad35dc3250103913cd5c1.jpg

Handlung

Weithin ist es in der Londoner High Society bekannt: Magnolia Parks und BJ Ballentine sind füreinander bestimmt, sie sind die große Liebe des jeweils anderen. Bis BJ, heiß umschwärmter und Englands meistfotografierter Bad Boy, ihr das Herz gebrochen hat. Seitdem versucht das einstige Traumpaar übereinander hinwegzukommen, was sich als schwierig erweist. Immer wieder kehren sie zueinander zurück und können nicht ohneeinander. Bis einige Geheimnisse ans Licht kommen und sich Magnolia, als auch BJ die Frage stellen müssen, wie oft ihre Herzen noch brechen können...

Meinung

Mich hat das Buch extrem angelacht, als ich gelesen habe, dass es stilistisch und inhaltlich mit Gossip Girl verglichen wird. Ich liebe die Serie extrem, ich liebe das Drama, die Personen und die Klamotten. Genau mein Geschmack und als ich nun Magnolia Parks erstmals entdeckt habe, war ich direkt angefixt. Ich habe eine coole Geschichte erwartet und als ich das Buch bei Vorablesen entdeckt hatte, stand für mich direkt fest, dass ich gern Punkte dafür einlösen möchte. Das habe ich schließlich auch getan und ich möchte mich herzlich beim Droemer Knaur Verlag und Vorablesen für das Rezensionsexemplar bedanken!

Schnell zeigte sich, dass dem Roman eine sehr unterhaltsame, humorvolle und lebendige Sprache zugrunde liegt. Immer wieder zeigt sich ein Humor, der genau meinen Geschmack trifft und jeweils perfekt zur beschriebenen Situation passt. Ich wurde gut amüsiert, was an den wirklich herrlichen Umschreibungen liegt.

Die Sprache an sich befindet sich auf einem guten Niveau, sie ist lebhaft und lässt sich sehr flüssig lesen. Es gibt tolle Beschreibungen der Charaktere und vereinzelt auch der Handlungsorte. Es ist eine ganz eigene Dynamik spürbar, die mir sehr gefallen hat und oft auch von den Reibereien zwischen den Protagonisten entsteht.

Allerdings empfand ich es als recht schwer, dem Hörbuch zu folgen. Ich habe den Großteil des Buches gelesen, aber auch einiges gehört und ich habe gemerkt, dass ich mich da mehr konzentrieren musste und es mir nicht möglich war, mit erhöhter Geschwindigkeit, wie sonst immer, den Roman zu hören.

Ich war überrascht davon, dass es mehrere Erzählperspektiven gibt, die einen umfassenden Blick auf die Ereignisse bieten. Ich hatte, auch aufgrund des Titels erwartet, dass eher Magnolia Parks im Vordergrund steht und die Geschichte aus ihrer Perspektive geschildert ist. Mir hat die Abwechslung auf jeden Fall gefallen und es war hilfreich, das Drama zwischen Magnolia und BJ aus mehreren Sichtweisen zu erleben, die Gedanken und auch Gefühle besser dargestellt zu bekommen. Außerdem gibt es ab und an Textnachrichten, die zwischen den Protagonisten ausgetauscht werden, und ebenfalls für Abwechslung sorgen, aber auch die Handlung auflockern und ihr noch mehr Charakter verleihen.

Fazit

Aufgrund der Vergleiche mit Gossip Girl hatte ich sehr hohe Erwartungen und habe auf eine dramatische, aufgepuschte und auch überzogene Geschichte gehofft. Nach wenigen Seiten war ich vollkommen in der Geschichte drin, ich wurde beim Lesen sehr gut unterhalten und mir fiel es leicht, mir die Situationen vorzustellen. Besonders gefallen hat mir unter anderem die humorvolle Sprache, als auch die Überraschungen und Wendungen, die sehr geschickt gesetzt wurden. Dazu gibt es starke Charaktere, die einzigartig und sehr cool geschildert werden. Ein bisschen was fehlt noch zur perfekten Geschichte, im Gesamten betrachtet bin ich jedoch zufrieden und freue mich auf die Fortsetzung!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Sonntag, 8. Oktober 2023

Rezension: Winterherz von Ralf Günther

Titel: Winterherz
 Autor: Ralf Günther
 Verlag: Kindler Verlag
Seitenzahl: 144 Seiten
 Preis: 18,00 €
 Erscheinungsdatum: 12.09.2023
ISBN: 978-3-463-00032-9
 
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Handlung

In wenigen Wochen ist Weihnachten, der 14-jährige Wilhelm kann sich allerdings nicht so recht auf die kommende Zeit freuen. Für sechs Wochen muss er in ein Sanatorium, weit weg von seiner Mutter, um die er sich stetig sorgt. Wilhelm ist herzkrank, doch die Ärzte finden einfach nicht heraus, was mit ihm los ist und weshalb er immer wieder zusammenbricht. Im Sanatorium angekommen ist der Junge erst einmal von der Größe und Pracht der Anlage beeindruckt, bald lernt er seine Mitbewohner kennen und atmet erst einmal erleichtert auf. Die Buben verstehen sich von der ersten Sekunde an und ergänzen sich trotz der unterschiedlichen Charaktere. Wilhelm hat allerdings für eine Person besondere Sympathien: Für die Schwesternschülerin Ilona...

Meinung

Von Ralf Günther habe ich bereits so einige sehr schöne Weihnachtsbücher gelesen, die mir jedes Mal unheimlich gut gefallen haben. Und daher war ich freudig aufgeregt, als ein neues Werk von ihm angekündigt wurde, das zudem noch zur schönsten Zeit des Jahres spielt und eine sehr vielversprechende Inhaltsangabe besitzt. Als dazu bei Lovelybooks eine Leserunde zum Buch angeboten wurde, hab ich nicht lange überlegt und mich schnell beworben. Und durfte mich am Ende über ein Exemplar des Buches freuen, ein ganz herzliches Dankeschön dafür an den Verlag!

Schnell zeigt sich, dass dem Buch eine lebendige und bildhafte Sprache zugrunde liegt, die nicht nur einen schönen Start in die Geschichte gewährleistet, sondern auch dafür sorgt, dass ich mir die geschilderten Momente von der ersten Seite an sehr bildhaft vorstellen konnte. Außerdem wird dafür gesorgt, dass man sich gut in Wilhelm hineinversetzen kann und viele seiner Gedankengänge dadurch gut verständlich sind. Es wird sehr greifbar geschildert, was ihm auf der Seele liegt und welche Ängste und Sorgen ihn beschäftigen.

Ich finde, dass immer wieder ganz vielfältige Stimmungen wahrzunehmen sind. Ein bisschen was weihnachtlich-festliches ist zu spüren, außerdem geht gerade beim ersten Zusammentreffen auch viel von den schwerstkranken Kindern aus, die in dem Sanatorium behandelt werden. Es ist erschütternd, wie kalt sie von dem Personal behandelt werden und mit welch nüchternem Blick sie selbst auf ihre Krankheit schauen. Und dann gibt es noch aufregende Momente, in denen die Jungs Abenteuer erleben, rebellische Züge entwickeln und man einfach die Stärke der Jugend spürt. All das wechselt sich im Verlauf der Geschichte immer wieder ab und hinterlässt insgesamt einen großen Eindruck.

Ich war überrascht davon, als wie vielschichtig sich die Geschichte erweist. Verschiedene Themen spielen im Verlauf der Handlung eine wichtige Rolle und am Ende war ich ganz verblüfft davon, was für ein Ende herbeigeführt wurde und wie tiefgehend die Ereignisse eigentlich sind. Damit hatte ich nicht gerechnet und es ist krass, wie viel Stoff in dem Buch behandelt wird und dabei kein Thema zu kurz kommt oder zu knapp behandelt wird.

Fazit

Meine Vorfreude auf das Buch war sehr sehr groß und ich konnte es kaum erwarten, es mir mit dem Buch gemütlich zu machen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte ist richtig schön geschrieben, die Sprache hat mich überzeugt, genau wie die Protagonisten und die Handlungsorte. Zudem liegt der Handlung ein guter Ernst zugrunde und die Themenvielfalt ist einzigartig. Ich bin fast vollkommen glücklich, mir fehlt noch ein Highlight, vielleicht noch ein bisschen mehr Weihnachten, Winter oder die Vorfreude / Stimmung dieser Tage. Ansonsten ein klasse Buch, das mir richtig richtig gut gefallen hat!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Rowohlt Verlag und Lovelybooks für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Donnerstag, 5. Oktober 2023

Rezension: Wo die Störche fliegen von Claudia Ley

Titel: Wo die Störche fliegen
 Autorin: Claudia Ley
 Verlag: Heyne
Seitenzahl: 528 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 26.04.2023
ISBN: 978-3-453-27337-5
 
 https://images.thalia.media/00/-/7540a33126b64da1a752ee528c153563/wo-die-stoerche-fliegen-gebundene-ausgabe-claudia-ley.jpeg

Handlung

Westpreußen 1918

Gerda von Westkamm hat das Paradies vor der Haustür. Sie wächst auf Gut Lapienen auf, ist dort tagtäglich umgeben von der Weite und Schönheit der Natur. Und ganz in der Nähe wohnt Thomas, ihr bester Freund. Als Kinder haben sie ihre Leidenschaft für Märchen und Geschichten geteilt, als Jugendliche haben sie gemerkt, dass Gefühle füreinander vorhanden sind.

Eine mögliche Verbindung wird von Gretas Eltern verboten, die Standesunterschiede, aber auch die politische Gesinnung spielen eine zu große Rolle. Um all dem zu entfliehen, reist Gerda nach Danzig, findet Arbeit und doch lässt sie ihre Vergangenheit mit Thomas nicht los...

Meinung

Auch dieses Buch ist mir in der Verlagsvorschau aufgefallen und ich finde, dass die Inhaltsangabe echt gut klingt. Ich hatte mit einer spannenden, gut recherchierten Geschichte gerechnet und mal wieder richtig viel Lust auf einen Roman, der in Preußen spielt, tolle Landschaftsbeschreibungen beherbergt und ein offenes Bild zeichnet. Daher habe ich mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal!

Die ersten Seiten waren ein bisschen gewöhnungsbedürftig und ich brauchte einiges an Zeit, um mich auf die Geschichte einzulassen. Sowohl die Sprache mit all ihren Umschreibungen, als auch die Ausgangssituation der Handlung und die Protagonisten waren nicht so einfach zu verarbeiten und ich musste sehr aufmerksam lesen, um alles mitzubekommen und damit meine Gedanken nicht abschweifen.

Und dieser sehr eigene, recht schwere Schreibstil hat sich durchgesetzt. Durchweg bin ich eher schleppend vorangekommen und war nie mit viel Eifer und Interesse dabei. Mir war es ehrlich gesagt zu viel. Ich konnte mich anfangs nur schwer auf die Handlung einlassen, ab Seite 50 wurde es ein bisschen besser, da fand ich die Geschichte interessanter und war voller Hoffnung, dass es von nun an stetig bergauf geht. Das ist dann auch wieder verpufft und ab Seite 200 habe ich ganz vieles überflogen und überblättert. Mein Auge ist höchstens mal an einer wörtlichen Rede oder einem Brief hängengeblieben, die ausführlichen Beschreibungen von Situationen und Orten habe ich mir geschenkt. Ich hätte mich nur unnötig lange mit der Lektüre beschäftigt, hätte keine Freude am Lesen gehabt und durch das Überfliegen habe ich ja trotzdem grob mitbekommen, was alles passiert ist.

An vielen Stellen im Text gibt es Erwähnungen an das Märchen 'Die Schneekönigin'. Anfangs war es verwirrend, später ganz nett und am Ende hat's mich nur noch genervt. Es war zwar ganz passend, dass sich das Märchen wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht, aber war halt auch sehr eigen und ich finde, die Stimmung wurde dadurch ziemlich eisig und abweisend.

Bei den Protagonisten habe ich mir mehr erwartet. Sie sind weder lebendig, noch greifbar gezeichnet und ich hatte nicht damit gerechnet, dass vor allem Greta durchweg ziemlich kindisch und unreif auftritt, bei ihr kaum eine Entwicklung vom jungen Mädchen bis hin zu einer jungen Frau erkennbar ist. Sie agiert kaum anders, ist mir zu sprunghaft und während ich sie als kleines Mädel noch ganz gern mochte, sie durchaus eine niedliche Seite an sich hatte, ging mir Greta irgendwann nur noch auf die Nerven. Da war Thomas schon besser gezeichnet, wenngleich auch er durchweg sehr distanziert und abweisend auftritt. Und das erstreckt sich leider auch auf die restlichen Charaktere...

Fazit

Ich hatte echt viel Bock auf das Buch. Und auch der recht schwere Start hat meinem Interesse an dem Buch keinen Abbruch getan. Ich habe frohen Mutes weitergelesen und irgendwann dann doch aufgegeben... Nach knapp 150 Seiten habe ich gemerkt, dass ich viele Seiten einfach nur überflogen habe, ab Seite 200 habe ich ganz viel überblättert. Ganz ganz lose bin ich noch der Handlung gefolgt, habe aller paar Seiten mal einige Worte gelesen, um noch einen leichten Überblick zu haben. Aber mein Interesse war einfach weg. Ich bin mit der Geschichte, der Sprache und vor allem den Protagonisten nicht warmgeworden, ich hatte einfach was anderes erwartet...

Bewertung: 1 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.