Montag, 29. April 2019

Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben von Marie Lacrosse

Titel: Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben
Autorin: Marie Lacrosse
Verlag: Goldmann Verlag
Seitenanzahl: 704 Seiten
Preis: 13,00 €
Erscheinungsdatum:15.04.2019
ISBN: 978-3-442-20555-4


Handlung:
 
Weißenburg im Elsass 1871
Nach der fürchterlichen Enthüllung von Franz' Vater sieht Irene nur einen Ausweg. Die schwangere junge Frau verlässt ihren Verlobten heimlich und bringt ihren Sohn in einer anderen Stadt zur Welt. Dort verdingt sich die Frau in einer Textilfabrik, wo sie tagtäglich hart schuften muss. Und das für einen geringen Lohn, der kaum zum überleben ausreicht. Gegen diese Umstände rebelliert der Arbeiterführer Josef und Irene ist von seinen Ansichten begeistert. Schon bald wünscht sich Josef mehr als nur eine freundschaftliche Beziehung. Doch ist Irene dazu bereit, ihren geliebten Franz für immer aufzugeben?
Gleichzeitig macht sich Franz große Gedanken um seine Geliebte und versucht, sie zu finden. Außerdem steht er vor seinem 21. Geburtstag und damit vor dem festgelegten Alter, nachdem er über das Vermögen seines Großvaters bestimmen kann. Doch dafür muss er die französische Staatsbürgerschaft beibehalten, was seinem Vater nicht sonderlich in den Sinn passt. Franz sieht eine Zukunft vor sich, in der er auf jeden achten muss und muss einige Wortgefechte überstehen, um eine führende Rolle im Weinbetrieb zu erhalten.

Meinung:

Das Cover finde ich recht hübsch, es ist definitiv schön gestaltet und gibt durch die Weinreben, das Gutshaus und die Landschaft im Hintergrund Details des Inhalts wieder. Ich finde es etwas schade, dass die Schriftfarben so unterschiedlich sind, von einem satten Rot des Titels hin zu einem hellblauen Autorennamen, der Untertitel wiederum in schwarz. Der Verlag wurde unten in weiß abgebildet. Das ist mir doch etwas zu viel, eine Beschränkung auf zwei Farben hätte ich besser gefunden.
Es liegt eine Klappbroschur vor, das Cover ähnelt dem ersten Teil und es wirkt ziemlich harmonisch. Mich stört leider die Griffigkeit des Buches etwas, es liegt nicht glatt in der Hand sondern die Broschur wurde aus einem besonderen Material hergestellt. Ich kann leider nicht genau benennen, wie das Material heißt, ich finde es nicht ganz so bezaubernd und angenehm.

Direkt beim ersten Aufschlagen findet der Leser Ausschnitte aus Werken vor, die man zuerst nicht ganz einordnen kann, deren tieferer Sinn sich erst bei dem Lesen ergibt. Darin wird die Lage der Arbeiter beschrieben und ich hatte diese zwischenzeitlich vergessen. Erst als ich den Roman beendet hatte, habe ich wieder daran gedacht und in Zusammenhang mit den Nachwort und natürlich der Handlung finde ich dies ein schönes Extra, welches die wirkliche Arbeitssituation nochmals gut zusammenfasst.
Direkt darauf folgt ein Personenverzeichnis mit Details und Familienverhältnissen. Hier gibt es eine Unterteilung in verschiedene Kategorien, historisch belegte Persönlichkeiten wurden besonders markiert. Bevor ich mit dem Lesen begonnen hatte, habe ich mir die Aufstellung einmal durchgelesen, sofort waren mir die Namen wieder bekannt und mir sind Zusammenhänge wieder eingefallen. Ich fand es sehr hilfreich, dass die Namen so ausführlich abgedruckt wurden. Es tritt eine Vielzahl an Charakteren auf und ab und an kann man doch ein bisschen durcheinander kommen.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass im ersten Teil eine Karte gab, die mir stark dabei geholfen hat, die Orte zu lokalisieren. Hier war dies leider nicht vorhanden und ich habe mir als Gedankenstütze und zum besseren Verständnis den Auftaktroman wieder rausgesucht, um diese Karten zu nutzen. Ich finde es richtig schade, dass die Karten nicht auch in dieser Ausgabe gedruckt wurden.

Ich muss sagen, dass mir der Einstieg in den Roman recht schwer fiel. Ich habe mich richtig auf das Lesen gefreut, nachdem ich den ersten Teil richtig gut fand. Doch es lag zu viel Zeit zwischen den Teilen und ich hatte nicht mehr alle Details und Geschehnisse im Kopf. Dadurch war es für mich wie ein Sprung ins kalte Wasser und ich musste mich an alles gewöhnen und in meinem Gedächtnis kramen. Bei diesem Buch ist es wirklich absolute Pflicht, den ersten Teil zu kennen und gelesen zu haben, um der Handlung folgen zu können. Natürlich hat das ab und an den Lesefluss gestört.

Alle Geschehnisse werden von einem allwissenden Erzähler preisgegeben, der zu jedem Thema Hintergründe weiß, aber nicht immer sein Wissen komplett preisgibt. Doch gerade die Andeutungen, dass es noch weitere Geheimnisse gibt und diese sehr wahrscheinlich im weiteren Verlauf gelüftet werden, hat mir richtig gut gefallen. So blieb die Spannung durchweg hoch und ich habe mit Freude weitergelesen.
Die Schreibweise war angenehm, einfach gehalten, aber auch mit Gebrauch vieler Fachbegriffe. Teilweise fand ich Vorgänge, gerade die der Weinherstellung, doch etwas kompliziert beschrieben, für mich als Laien war es schwer, diese nachzuvollziehen. Besonders ansprechend und berührend geschrieben waren die Vorgänge in den verschiedenen Fabriken, da wirkte alles sehr lebendig und ich habe unglaublichen Respekt vor den Menschen von damals, die Tag und Nacht gefühlt nur gearbeitet haben.

Doch gerade auch bei solchen Stellen wie gerade eben genannt, wird deutlich, dass die Autorin viel Zeit in eine ausführliche und genaue Recherche gesteckt hat, um alles aussagekräftig und direkt zu beschreiben. In die Handlung eingebunden wurden einige Ereignisse, die sich tatsächlich so zugetragen haben und dem Roman dadurch viel Authentizität verliehen haben. Im Nachwort wird dann genau zwischen Wahrheit und Fiktion unterschieden, außerdem gibt es Hinweise auf genutzte Literatur.
Trotz der guten Recherche waren die historischen Ereignisse manchmal etwas zu kompliziert oder knapp beschrieben, ich hätte mir mehr Details gewünscht oder das die Taten langsamer erzählt wurden. Manchmal waren doch einige Details auf sehr wenige Seiten gequetscht, was mir zu hektisch geschrieben war.

Viele Protagonisten waren mir noch aus dem ersten Teil bekannt und durch ihr Auftreten wurden bei mir sofort wieder Erinnerungen geweckt. Sie haben ihre Charakterzüge behalten und sind sich treu geblieben. Ich fand es diesmal interessant zu betrachten, wie sich gerade Franz, aber auch Mathilde entwickelt und verändert. Das wurde immer deutlicher und ich fand diese Entwicklung richtig gut. Aus den Geschwistern wurden richtige Erwachsene, die ihre jugendlichen Züge so gut wie abgelegt haben und die aus Erlebnissen stärker geworden sind.

Fazit:

Ein guter zweiter Teil, den ich trotz der knapp 700 Seiten innerhalb von fünf Tagen verschlungen habe. Allgemein fand ich die Handlung richtig spannend und fand die erzählerischen Sprünge zwischen den Orten und damit auch den Personen sehr gut. So kam immer wieder Abwechslung und natürlich auch Spannung in die Handlung. Doch es gab auch kleine Kritikpunkte, u.a. manche Beschreibungen der Weinherstellung oder die Wiedergabe von historischen Ereignissen. Trotz allem bin ich nach der Leseprobe für den dritten Teil unglaublich gespannt, wie alles weitergehen wird und welche Geheimnisse noch gelüftet werden.

Bewertung: 4 von 5 Sternen

MarySophie 

Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
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Donnerstag, 25. April 2019

Rezension: Zwei Handvoll Leben von Katharina Fuchs

Titel: Zwei Handvoll Leben
Autorin: Katharina Fuchs
Verlag: Droemer HC
Seitenanzahl: 544 Seiten
 Preis: 19,99 €
Erscheinungsdatum: 01.04.2019
 ISBN: 978-3-426-28210-6

Zwei Handvoll Leben als Taschenbuch

Handlung:

1913
Auf Gut Feltin lebt Charlotte als einziges Kind von Richard und Cäcilia. Sie alle unterstehen dem Wort des Vaters und fürchten sich vor seinen Zornausbrüchen. Richard will seinen Besitz stets mehren und fürchtet, dass ein möglicher Ehemann seiner Tochter nur auf das Gut und die Ländereien aus ist. Im Großen und Ganzen ist Charlotte vollkommen zufrieden und besonders freut sie sich darauf, von ihrer Tante in die Leipziger Gesellschaft eingeführt zu werden, noch dazu ist sie zum ersten Mal verliebt. Doch dann kommt der Krieg und verändert ihr Leben.

Währenddessen lebt Anna mit ihrer Familie im Spreewald in beischeidenen Verhältnissen. Um ihrer Tochter eine aussichtsvolle Zukunft zu bieten, zahlen die Eltern ihr eine Ausbildung zur Schneiderin, die sie mit Bravour meistern. Doch auch sie trifft der Krieg, ihr Jugendfreund gilt als vermisst und Anna begibt sich nach Berlin, in der Hoffnung, dort eine Anstellung zu finden. Nach einigen Tagen liest Anna, dass im berühmten und luxuriösen Berliner Kaufhaus KaDeWe Verkäuferinnen gesucht werden. Das ist doch ihre große Chance...

Viele Jahre später lernen sich Anna und Charlotte kennen und merken, dass ihre Lebensgeschichten viele Unterschiede, doch auch einige Gemeinsamkeiten aufweisen...

Meinung:

Das Cover hat mir schon auf Fotos im Internet gut gefallen, in echt sieht es nochmal schöner aus. Alles ist stimmig und rund, jedes Detail passt. Durch die lila-Töne wirkt es sehr warm und einladend, man fühlt sich fast gezwungen, das Buch in die Hand zu nehmen, es näher zu betrachten und darin zu blättern. Im Hintergrund ein Teil des KaDeWe, welches eine große Rolle spielen wird, im Vordergrund laufen zwei Frauen, die vertraut erscheinen. Ich bilde mir gerne ein, dass es sich hierbei um Charlotte und Anna handelt, die beiden Hauptprotagonisten des Romans.
Es findet eine Unterteilung in zwei Bücher statt, das erste Buch behandelt die Zeit vor und nach dem Ersten Weltkrieg, der zweite Teil bezieht sich eher auf die Zeit kurz vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit vergehen viele Jahre, als Leser hat man Anna und Lotte aufwachsen sehen, hat mit ihnen Höhen und Tiefen erlebt. Auch wenn nicht immer eine explizite Jahreszahl oder zeitliche Einordnung stattfindet, entstand bei mir nie das Gefühl, etwas zu verpassen oder wichtige Dinge nicht zu erfahren. In jedem Kapitel wurde stets das Wichtigste aus dem Leben der beiden Damen beschrieben und ab und an gab es noch ein paar zusätzliche Informationen.
Die kurz gehaltenen Kapitel haben stets den Namen der Dame dastehen, deren Erlebnisse gerade geschildert werden. Oft umfassen die Abschnitte bloß vier bis fünf Seiten uns lassen sich fix lesen, was sehr praktisch ist, wenn nicht viel Zeit zum lesen da ist.

Als Erzählperspektive wurde ein personaler Erzähler gewählt, der die Handlung aus zwei Perspektiven erzählt. Dies findet stets ohne Wertung statt, diese fließt erst durch die Worte und Taten von den handelnden Personen ein. Somit ist es möglich, sich als Leser selbst eine Meinung zu bilden und die Personen frei einzuschätzen. Ab und an gibt es leichte Tendenzen, dass die Sympathie ein wenig in bestimmte Richtungen gelenkt wurde, dies findet jedoch verborgen statt und ist nicht stark auffallend. Eher helfen die besagten Personen durch ihre Taten, einen negativen Eindruck beim Leser zu hinterlassen.

Der Roman wird beherrscht von einer äußerst angenehmen Schreibweise, die neben der spannenden Handlung stark dazu beiträgt, das Werk nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Einmal angefangen mit Lesen fiel es mir unglaublich schwer, das Buch aus der Hand zu legen und eine Pause zu machen. Eine Folge dessen war es leider, dass ich das Buch schnell ausgelesen hatte, wo ich doch gerne noch mehr Zeit mit Anna und Lotte verbracht hätte,
Für mich ist es der Autorin besonders gut gelungen, die verschiedenen Stimmungen einzufangen, die in manchen Situationen herrschen. Sei es eine schlechte Laune von Protagonisten, die unangenehme Stimmung bei Streitigkeiten oder bei Partys, auf denen die Protagonisten manchmal lieber nicht gewesen wären. Diese waren so spürbar und lebendig beschrieben, dass man sich fast als Teil des Romans gefühlt hat.

Mit der Darstellung von Anna und Lotte wurden zwei starke Frauen gewählt, deren Leben bewegt war. Ich finde es ist der Autorin exzellent gelungen, ihnen Leben einzuhauchen und diese packende Lebensgeschichten zu erzählen. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass hier zwei reale Geschichten erzählt werden. Doch aus jeder Zeile sticht deutlich heraus, wie tiefgehend die Autorin nicht nur in dem Leben ihrer Großmütter gegraben und geforscht hat, sondern auch in der allgemeinen Geschichte.
Beide Geschichten der Damen sind wirklich interessant geschrieben, was vor allem an deren sympathischen und freundlichen Wesen liegt. Sie sind in vollkommen unterschiedlichen Lebensumständen aufgewachsen, während Charlotte die einzige Tochter eines Gutsbesitzers ist, lebt Anna mit ihren Eltern in bescheidenen Umständen im Spreewald. Im Laufe der vielen Jahren werden sie älter und reifer, man kann die Wandlung von schüchternen Mädchen zu selbstbewussten Frauen mit Zielen deutlich mit ansehen. Sie stechen unter der Menge an Charakteren deutlich heraus und ich habe sie gerne auf ihrem Weg begleitet. Anna und Lotte waren mir stets freundliche Wesen, die viel geschafft haben und einiges aufgeben mussten. Ich habe mit ihnen gelitten und mich gefreut, ich hätte beide gerne persönlich kennengelernt, sie müssen fantastische Frauen gewesen sein.

Leider finde ich den Klapptext des Buches nicht hundertprozentig stimmend. Es wird angedeutet, dass Anna und Charlotte sich durch die Ehe ihrer Kinder kennenlernen und sich einander offenbaren. Das stimmt, doch durch die Erwähnung im Klapptext habe ich darauf gewartet, wann dieses Treffen stattfinden wird. Nicht wie anfangs angenommen, ungefähr zur Mitte des Buches, sondern ein Treffen findet erst gegen Ende des Romans statt. Das ist etwas irreführend und hätte anders formuliert werden können.

Fazit:
Schon als ich den Roman in der Verlagsvorschau des Droemer Knaur Verlages gesehen habe, hatte ich gedacht, dass mir der Roman ziemlich gut gefallen könnte. Nach wenigen Seiten hat mir die Handlung richtig gut gefallen und am Ende bin ich mehr als begeistert von dem Roman. Mir fällt kein einziger Punkt ein, der mir nicht gefallen hat oder den ich negativ bewerten würde. Ich habe nichts zu meckern und muss ehrlich zugeben, dass das Buch mein bisheriges Highlight des Jahres war. Ein toller Roman, den ich jedem ans Herz legen möchte.

Bewertung: 5 von 5 Sternen

MarySophie 

Vielen Dank an Lovelybooks, den Droemer Knaur Verlag und natürlich der Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
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Sonntag, 21. April 2019

Rezension: Wir sehen uns unter den Linden von Charlotte Roth

Titel: Wir sehen uns unter den Linden
Autorin: Charlotte Roth
Verlag: Knaur TB
Seitenanzahl: 528 Seiten
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 01.04.2019
ISBN: 978-3-426-52235-6

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Handlung:

Berlin, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges

Susanne, gerade mal 16 Jahre alt, kommt nach einem normalen Schultag nach Hause und ihre ganze Welt gerät ins Schwanken.Vor ihren Augen wird ihr Vater erschossen, weil er gegen das Naziregime war. In diesem Moment beschloss Sanne, alles mögliche zu tun, dass die Welt ein besserer Ort wird. Nach Kriegsende widmet sich Sanne dem Aufbau eines neuen Deutschland mit voller Kraft und kämpft für ihre Überzeugungen. Dabei vergisst sie manchmal die Freuden des Lebens, welche ihr erst durch den stets gut gelaunten Kelmi aufgezeigt werden. An seiner Seite verlebt Sanne interessante Stunden und beginnt, einiges in ihrem Leben zu überdenken. Irgendwann verschärft sich auch die politische Situation in Berlin und schließlich kommt der 13. August 1961...

Meinung:

Das Cover finde ich recht hübsch gestaltet, es sieht ziemlich schlicht aus und wirkt ernsthaft, was hervorragend zu dem Inhalt passt. Alle Farben harmonieren gut miteinander, besonders schön finde ich das strahlende Rot, welches Schwung in das Cover bringt. Trotzdem fehlt mir noch ein kleines Detail, was mich in einer Buchhandlung dazu zwingen würde, genau dieses Buch in die Hand zu nehmen. Was genau dabei fehlt, kann ich leider nicht benennen.



Von der Autorin habe ich bisher noch kein Buch gelesen gehabt, jedoch waren mir andere Titel ihrer Bücher geläufig und zu ein-zwei der Werke hatte ich mir auch schon mal ein paar Meinungen durchgelesen. Auf jeden Fall war ich sehr gespannt, welche Geschichte sie hier erzählen wird und bin voller Energie in die Handlung gestartet.
Allein der erste Abschnitt des Romans wurde so gefühlvoll geschrieben, dass man als Leser mit Sanne mitgelitten hat und auf den großen Paukenschlag gewartet hat. Und genau das hat sich über die gesamte Handlung erstreckt. An vielen Stellen wurde alles so stimmungsvoll wiedergegeben, dass man selbst als Außenstehender mitgerissen wurde und sich gefreut, aber auch mitgelitten hat.



Der neue Roman von Charlotte Roth wurde in acht Teile gegliedert, die sich über einen Zeitraum von 33 Jahren erstrecken. Anfangs ist man ein heimlicher Beobachter bei dem Kennenlernen von Sannes Eltern, dann begleitet man das Kind Sanne zusammen mit ihren Eltern bei schönen, aber auch traurigen Momenten. Und zu guter Letzt verbringt der Leser mit der erwachsenen Sanne Zeit, die genaue Ziele hat und durch einen Koch aus dem Westen ihr Weltbild in Frage stellt.

Ich fand die Erzählzeit über einen so langen Zeitraum richtig gut, man hat verschiedene Stadien von Deutschland miterlebt und genau das gilt auch für die Protagonisten. Einige begleiten uns als Leser durch den ganzen Roman und so kann man deutlich sehen, ob und in welcher Form eine Entwicklung vorhanden ist. Natürlich ist diese Veränderung bei Sanne am deutlichsten zu sehen, sie wird von einem ruhigen, aufgeschlossenen Kind zu einer Erwachsenen, die zwar Ziele hat, mit der Zeit aber beginnt, diese kritisch zu hinterfragen.



Bei dem Schreibstil bin ich etwas zwiegespalten. Meistens fand ich ihn richtig gut und flüssig lesbar, hatte absolut nichts daran auszusetzen. Und dann kamen wieder einige Abschnitte, die mir zu kastig beschrieben wurden und welche ich mehrmals lesen musste, um alle Details aufnehmen zu können. Dies kam meistens dann vor, wenn innerhalb von wenigen Sätzen viele historische Details eingebracht wurden. Am Ende hat mich das dann nicht mehr so gestört, ich hatte mich daran gewöhnt und dadurch wurde der Text nochmals anspruchsvoller.



In die Handlung eingebunden wurde eine unglaubliche Fülle an Fakten und Details, welche sehr umfangreich ist. In fast jedem Kapitel wurden historische Zusammenhänge eingebunden, die gut erklärt wurden und viel Wissen an den Leser gegeben haben. Manchmal habe ich mir fast gewünscht, mal ein ruhiges Kapitel zu haben, wo man nicht voller Konzentration lesen muss, um das Genannte vollkommen aufzunehmen. Doch gleichzeitig liegt darin der Reiz des Buches. Auf den 528 Seiten wurden so viele Details genannt, die alle Hand und Fuß haben und plausibel erklärt wurden. Beim Lesen hatte ich richtig das Gefühl, mein Wissen zu erweitern und es wurden Dinge angesprochen, von denen ich bisher noch nie etwas gehört hatte. Dafür, dieses Wissen so exakt in den Roman einzubringen und an den Leser zu vermitteln, hat die Autorin meinen größten Respekt!



Zuletzt möchte ich nur noch zu den Protagonisten ein paar Zeilen schreiben. Lange Zeit fand ich Sanne, ihre Familie mit Mutter, Vater und Tante unglaublich sympathisch und habe begonnnen, sie zu mögen. Doch je älter Sanne wurde, desto kritischer habe ich sie betrachtet und desto größer wurden meine Probleme mit ihr. Sie hat für mich zu wenig die Stimme erhoben und zu viel mit sich machen lassen, was ihr im Grunde gar nicht gefallen hat. Sei es eine Rede zu halten oder mit den Genossen zusammenzusitzen. Sanne hat vieles hingenommen und erst danach gedacht, warum sie das gemacht hat. Dadurch erhielt ihr Charakter etwas willenloses und abwesendes. Sie hat sich von einem reizenden kleinen Mädchen zu einer komplizierten, leisen Frau entwickelt, die mit zunehmender Handlung ihre Sympathie verloren hat.

Weiterhin steht Kelmi ziemlich im Mittelpunkt und mit ihm wurde ich absolut nicht warm. Während ich seinen ersten Auftritt noch okay fand, wurde er mir schnell unsympathisch und zu aufdringlich. Ich mochte seinen Charakter und sein Auftreten nicht, es war zu gewollt und penetrant. Irgendwann hatte ich mich zwar mit ihm arrangiert, Kelmi wurde aber nie zu einem Charakter, den ich mochte.

Im starken Gegensatz dazu standen die Nebencharaktere. Sie waren abwechslungsreich, lebendig und meine absoluten Favoriten. Ich fand ihre Auftritte gut und sie waren besser durchdacht, als Sanne oder Kelmi. Ganz besonders hat es mir Hille angetan, sie war ein unglaublich starker Charakter, der viel durchgemacht hat und nur selten den Kopf hängen lassen hat.


Fazit:


Anhand der Fülle von Informationen habe ich viel Zeit mit dem Buch verbracht, musste es immer mal wieder weglegen, um mir das Gelesene einzuprägen oder darüber nachzudenken. Besonders durch die historischen Details hat der Roman bei mir viele Pluspunkte gesammelt und zusammenfassend hat mir die Handlung auch richtig gut gefallen. Mein einziger Kritikpunkt ist die Darstellung von Sanne und Kelmi, die mir als Hauptprotagonisten nicht angenehm waren, mehr Lebendigkeit gebraucht hätten.

Bewertung: 4 von 5 Sternen

MarySophie 

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
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Donnerstag, 11. April 2019

Rezension: Marlene und die Suche nach Liebe von Christopher W. Gortner

Titel: Marlene und die Suche nach Liebe
Originaltitel: Marlene. A Novel (übersetzt aus dem Amerikanischen von Christine Strüh)
Autor: Christopher W. Gortner
Verlag: Aufbau Taschenbuch Verlag
Seitenanzahl: 544 Seiten
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 15.02.2019
ISBN: 978-3-7466-3506-4

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Handlung:

In jungen Jahren erkennt Marlene bereits eine rebellische und aufreizende Art an sich, die von einigen Mitmenschen, u.a. ihrer Mutter nicht akzeptiert wird. Doch schnell erkennt sie, wie sie diese Eigenschaften zu ihrem Nutzen einsetzen kann. Marlene zieht es in die Hauptstadt Deutschlands, wo sie allerhand Liebschaften hat, einige Partys feiert, aber auch ihre ersten Karriereschritte begeht. Nach dem Film „Der blaue Engel“ ist Marlene auf ihrem bisherigen Karrierehöhepunkt angekommen und sie nimmt ein Filmangebot aus Hollywood an. Während sie beruflich immer wieder große Erfolge sammelt, läuft es für Marlene in der Liebe nicht so rund. Sie verliebt sich zwar öfter, aber nur selten entsteht etwas langfristiges....

Meinung:

Ein sehr schönes Cover lädt dazu ein, den Roman in die Hand zu nehmen und genauer zu betrachten. Es ist leicht verschwommen und nostalgisch dargestellt, sodass man als Betrachter schnell die Illusion erhalten kann, dass die Person auf vor dem Brandenburger Tor tatsächlich Marlene Dietrich ist, die sich stark von dem Gesamtbild abhebt.Durch ihre dunkle Hose wird sie zum Blickfang und überstrahlt den Hintergrund. Die gewählten Farben harmonieren bestens miteinander, sie bilden eine Einheit und lassen das Buch für mich auf den ersten Blick interessant wirken.

Eingeteilt wurde der Roman in sieben Szenen, die dann jeweils noch in mehrer Kapitel unterteilt wurden. Anschließend gibt es noch ein Nachwort, in dem der Autor auf die Entstehung des Werkes hinweist, aber auch weitere Informationen zum Leben der Marlene Dietrich gibt. Dort erfährt man noch einige Fakten zu ihrem Leben nach 1964. Zum Schluss gibt es noch eine Biographie, wo einige Werke aufgelistet sind, mit denen sich Christopher W. Gortner während seiner Recherche befasst hat.

Die Handlung des Romans beginnt 1914 und erstreckt sich mit kleinen Zeitsprüngen bis ins Jahr 1946. Man lernt Marlene als Schulmädchen kennen, begleitet sie während ihrer Jugend und kann ihre Entwicklung zu einer selbstbewussten Frau direkt mitverfolgen. Am Anfang einer jeden neuen Szene wird angegeben, in welchen Jahren die folgende Handlung stattfindet, ab und an gibt es auch in den Kapiteln einen Vermerk auf die Jahreszahl.

Sehr überraschend war für mich die Erzählperspektive. Es wurde ein Ich-Erzähler gewählt, d.h. alle Ereignisse wurden aus Marlenes Sicht geschildert. Es ist einige Zeit her, dass ich ein Buch mit Ich-Erzähler gelesen habe und es hat mir mal wieder richtig gut gefallen. Marlene war für mich zu weiten Teilen eine recht angenehme Protagonistin, die das Herz definitiv auf dem rechten Fleck hat. Weiterhin fand ich ihre Wahrnehmung zu verschiedenen Ereignissen und in ihre Gedankenwelt spannend.

Die Schreibweise hat mir zu weiten Teilen gefallen, war aber nicht perfekt. Sie war zwar einfach und gut verständlich, sodass ich den Roman meistens richtig gerne gelesen habe. Mich hat es mit der Zeit gestört, dass so gut wie jede von Marlenes sexuellen Beziehungen thematisiert wurde und an diesen Stellen dann auch oft eine vulgäre Sprache genutzt wurde, die für mich absolut nicht zu dem restlichen Schreibstil und dem Roman passt. Es hätte auch anders genannt werden können, dass Marlene Dietrich viele Beziehungen zu Personen unterschiedlichen Geschlechts hatte und es war nicht nötig, diese dann immer genaustens zu beschreiben. Das hat mir den Charme des Buches verleidet und ist mein einziger Kritikpunkt des Romans.

Als Ich-Erzählerin steht natürlich Marlene Dietrich klar im Mittelpunkt des ganzen Geschehens. Man verfolgt ihr Leben über eine lange Periode und hat genügend Zeit, um sich eine Meinung zu bilden und einzuschätzen, ob man mit der Protagonistin sympathisiert. Mir fiel das nicht schwer, ich fand sie schon als kleines Kind reizend und an vielen Stellen ihres Lebens habe ich sie für ihre Entschlossenheit und auch ihren Mut bewundert. Sie erschien mir oft als reizende Frau, die ich nur zu gerne auf der Bühne live gesehen hätte. An einigen Stellen musste ich über einige Entscheidungen den Kopf schütteln, doch gestört hat das nicht. Im Gegenteil, ich fand es richtig gut, dass mir nicht alles an ihr gefallen hat und so wurde Marlene für mich menschlicher und fassbarer.
Äußerst gelungen und interessant war die Einbindung von verschiedenen berühmten Persönlichkeiten der Zeit. Ich war immer wieder überrascht, wenn jemand neues aufgetreten ist und jeder noch so kurze oder lange Auftritt hat dem Roman Lebendigkeit eingehaucht.

Fazit:

Ein eigentlich wirklich gelungener Roman, wenn nicht die Schreibweise wäre, die mich nicht ganz überzeugen konnte, weshalb ich in meiner Bewertung einen Stern abziehe. Ansonsten hat für mich alles gepasst. Angefangen von der Erzählperspektive, hin zu den Charakteren und den Settings, die vielfältig und reizend dargestellt werden. Es wird definitiv ein guter Einblick in Marlene Dietrichs Leben gegeben und ich denke, dem Autor ist es gut gelungen, Marlenes Charakter ziemlich identisch wiederzugeben.

Bewertung: 4 von 5 Sternen

MarySophie 

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Sonntag, 7. April 2019

Rezension: Madame Piaf und das Lied der Liebe von Michelle Marly

Titel: Madame Piaf und das Lied der Liebe
Autorin:Michelle Marly
Verlag: Aufbau Taschenbuch Verlag
Seitenanzahl: 448 Seiten
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 15.03.2019
ISBN: 978-3-7466-3481-4 


Handlung:

Paris 1944
Frankreich wurde von der deutschen Besatzung erlöst. Doch für die Chanteuse Édith Piaf beginnt jetzt erst das große Drama. Sie wird der Kollaboration angeklagt, muss darum fürchten, dass ihr die Auftritte in Paris verboten werden. Um sich abzulenken stürzt sich Édith in die Arbeit und lernt durch Zufall Yves Montand kennen, einen talentierten, jungen Sänger, dem es noch an den Feinheiten der Gesangskunst fehlt. Édith will den jungen Mann formen und gibt ihm Nachhilfe über das Leben auf der Bühne und wie er das Beste aus seiner Stimme herausholen kann. Während der gemeinsamen Arbeitszeit merken die Sänger nicht nur, dass sie beruflich miteinander harmonieren, sondern auch privat verbringen beide viel Zeit miteinander, werden bald ein Liebespaar. Édith fühlt sich von Yves inspiriert, wagt sich an ein neues Bühnenprogramm und immer wieder kommt ihr eine Melodie in den Sinn, die sie mit der Liebe zu Yves verbindet...

Meinung:

Gestaltet wurde der Roman mit einem wunderschönen Cover, welches komplett stimmig ist und bei mir sofort eine Erinnerung an die bisher erschienen Künstlerbiographien auslöst. Die Farben wurden fast nur in rot-beigen Tönen gehalten, bis auf die Dame, welche in schwarz gekleidet ist und dadurch natürlich stark auffällt.

Unterteilt wurde der Roman in drei Teile, außerdem gibt es noch einen Prolog, sowie einen Epilog. Danach folgt noch ein interessantes Nachwort der Autorin, in dem sie noch einige Einblicke in das Leben von Édith Piaf gibt, aber auch Informationen über die Entstehung und Recherche für das Werk.

Als Erzählperspektive dient ein personaler Erzähler, der stets ohne Wertung die Erlebnisse und Geschehnisse in Édiths Leben schildert. Somit kann man sich als Leser eine freue Meinung bilden, die absolut nicht beeinflusst wird. Es gibt trotz dieser Erzählperspektive einen ziemlich ausführlichen Einblick in Édiths Gedanken- und Gefühlswelt, was stark dazu beigetragen hat, die Hauptprotagonistin als lebendig wahrzunehmen und sie als sympathisch einzuschätzen.

Immer wiederkehrend gibt es in einem Kapitel einen Absatz, welcher kursiv gedruckt ist und eine Szene der Vergangenheit schildert, welche für das Verständnis des Lesers wichtig ist. In diesen Szenen werden angedeutete Gedanken oder unverständliche Sätze näher geschildert wird und Aussagen oder Überlegungen der Piaf machen dann erst Sinn.

Am Anfang vieler Kapitels wird darauf hingewiesen, in welcher Stadt die nachfolgende Handlung spielt, auch eine zeitliche Einordnung ist vorhanden. Während zwischen dem Prolog und Epilog zehn Jahre vergehen, werden in den drei Teilen des Buches jeweils die Jahre 1944 bis 1946 beschrieben. Mir hat es gut gefallen, dass die beschriebene Zeit auf nur drei Jahre beschränkt wurde, weil bei mir das Gefühl herrscht, dass die drei Jahre akribisch recherchiert wurden und die Ereignisse wirklich so hätten stattfinden können.

Als Handlungsorte dienen verschiedene Städte von Frankreich, allen voran Paris. An vielen Stellen rückt die Stadt jedoch in den Hintergrund, ich denke, dass die Autorin nicht so viel Zeit damit verbracht hat, die Stadt zu beschreiben, sondern mehr Wert auf die Charaktere gelegt hat. Dadurch erschienen die Beschreibungen der Städte oder von Häusern meist etwas blass, was mich absolut nicht gestört hat. Im Gegenteil, ich fand das sogar gut, kennt man doch gerade Paris aus zahlreichen Romanen schon.

Ganz klar im Vordergrund steht natürlich Édith, die eindeutig die Hauptprotagonistin ist und mit der man als Leser viel Zeit verbringt. Im Prolog lernt man sie erstmals kennen und erfährt da bereits vieles über ihre Herkunft und Kindheit, aber auch über ihren Lebenswandel. Und genau diese Person, die dort geschildert wird, bleibt sich immer treu, gibt ihre Prinzipien nicht auf und erscheint als liebenswürdiger, großzügiger und zielstrebiger Mensch. Es scheint nur wenig zu geben, was der 1,47 m große Chanteuse nicht gelingt.Während ich ihren Lebensstil durchweg etwas merkwürdig fand, war es wirklich interessant, sie zu begleiten und näher kennenzulernen, einen Hauch von ihrem Charme und Glamour mitzuerleben. Sie war mir sehr schnell sympathisch und habe gerne Zeit mit Madame Piaf verbracht. Édith hat ihr Herz am rechten Fleck und mir gefällt ihr Hartnäckigkeit, mit der sie viele Dinge angeht. Nur zu gerne hätte ich mal einen Auftritt von ihr persönlich miterlebt, dass muss ein wahres Highlight gewesen sein...

Anfangs hatte ich ein paar Probleme damit, die Mitarbeiter von Édith auseinanderzuhalten, was wahrscheinlich an ihren Spitznamen liegt, die mich verwirrt haben. Doch nach ein bisschen Gewöhnungszeit war auch das kein Problem mehr für mich und ich habe sie sofort wiedererkannt, was vor allem an ihren Charakteren lag. Manche waren durchgreifend, andere machten Édith ständig Avancen und manche haben die Welt nüchtern betrachtet und die Wahrheit einfach rausposaunt. Dadurch entstand eine große Vielfalt, sodass verschiedene Typen auftraten.

Fazit:

Sehr schnell hat mich die Handlung in ihren Sog gezogen und es mir schwer gemacht, den Roman aus der Hand zu legen. Jedes kleine Detail hat gepasst und ein breites Bild von Édith Piaf gezaubert, ihre Geschichte wurde eindringlich und hervorragend recherchiert beschrieben. Der Autorin Michelle Marly ist es hervorragend gelungen, der Chanteuse Leben einzuhauchen und einen besonderen Lebensabschnitt zu schildern.

Bewertung: 5 von 5 Sternen

MarySophie 

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Interesse? Hier findet ihr den Roman!

Dienstag, 2. April 2019

Lesemonat März 2019

Der März ist vorbei und ich bin verdammt froh darum. Er hatte einige negative und traurige Seiten für mich, ich werde noch einige Zeit brauchen um ansatzweise darüber hinwegzukommen. Über was ich nie hinwegkommen werde ist der unerwartete Tod meiner geliebten Oma, was nicht nur ein Schock war, sondern hat mein Weltbild erschüttert. Meine Oma und mein Opa waren für mich immer eine Einheit und plötzlich gab es da nur noch eine Person. Das fühlt sich nicht nur falsch an, sondern es ist falsch! Immerhin weiß ich jetzt, dass es irgendwo einen weiteren Engel geben wird, der auf mich aufpassen und mich beschützen wird. Danke für alles Oma, es war mir ein Fest, dich 21 wunderbare Jahre kennen zu dürfen!
 Das alles hat sich natürlich auch auf meinen Lesekonsum ausgewirkt, häufig war mir einfach nicht danach, ein Buch in die Hand zu nehmen. Außerdem habe ich mich in die Arbeit gestürzt, weil es mir wirklich geholfen hat, mich abzulenken und unter Leute zu kommen. So bin ich diesen Monat auf fünf gelesene Bücher gekommen, allesamt Rezensionsexemplare, für die ich mich noch einmal herzlich bedanken möchte. Immerhin bin ich weiterhin standhaft und habe dieses Jahr immer noch kein neues Buch gekauft, was mich wirklich froh macht und auch ein wenig stolz. War ich doch erst letzte Woche in einem Laden wo es eine wirklich große Kiste mit Mängelexemplaren gab.

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Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta von Màxim Huerta
(2/⭐⭐⭐⭐⭐)

Das Modehaus - Töchter der Freiheit von Julia Kröhn
(4/⭐⭐⭐⭐⭐)

Gut Greifenau - Morgenröte von Hanna Caspian
(5/⭐⭐⭐⭐⭐)

Café Engel - Eine neue Zeit von Marie Lamballe
(4/⭐⭐⭐⭐⭐)

Die Helden von Midgard von Liza Grimm
(2/⭐⭐⭐⭐⭐)

Rezensionen:

Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta 

Das Modehaus - Töchter der Freiheit 

Gut Greifenau - Morgenröte 

Café Engel - Eine neue Zeit 

Die Helden von Midgard 



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MarySophie  
 
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Montag, 1. April 2019

Rezension: Die Helden von Midgard von Liza Grimm

Titel: Die Helden von Midgard
Autorin: Liza Grimm
Verlag: Knaur TB
Seitenanzahl: 304 Seiten
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 01.03.2019
ISBN: 978-3-426-52371-1


Handlung:
 
Die Walküre Kára und der Gott Tyr haben einen neuen Auftrag bekommen. Erik wurde dazu bestimmt, ein Held zu werden und auf diesem Weg sollen ihn die beiden Bewohner Asgards begleiten. Kára widmet sich dieser Aufgabe voller Tatkraft, ist sie doch in den jungen Mann verliebt und hofft auf ein ewiges Leben von dem Krieger. Doch gleichzeitig muss sich die Walküre in Acht nehmen, Erik weiß nicht, wer sie ist und weshalb sie in sein Leben getreten ist. Kára fällt es immer schwerer, dieses Geheimnis zu wahren....
Gleichzeitig will Tyr seine Schwester schützen, weiß er doch von einem neuen Gesetz in Asgard, welches für Kára gefährlich werden könnte. Er verbündet sich gezwungenermaßen mit Loki dem Listenreichen, doch das Schicksal nimmt einen anderen Lauf als gedacht.

Meinung:

Das Cover wird beherrscht von einem starken grün, was das Buch zu einem Blickfang werden lässt und bestimmt viele Menschen in einer Buchhandlung dazu verleitet, es in die Hand zu nehmen und näher zu betrachten. Schnell wird klar, dass es sich hierbei nicht um einen sanften Roman handelt, die Axt deutet sofort auf einen Fantasy-Roman hin und außerdem auf ein weiteres Themenfeld als nur einen kleinen Liebesroman. Dahinter sind noch einige weiße Blumen, die alles etwas auflockern und einen interessanten Hintergrund bilden. Insgesamt finde ich das Cover gut gestaltet, mich würde es in einer Buchhandlung nicht anspringen, dafür stört mich die Axt doch etwas.

Ich bin in dem Fantasy-Genre nicht bewandert, dieses Gebiet reizt mich nur wenig und meist mache ich auch einen Bogen darum. Dieses Buch wurde mir von dem Knaur-Verlag überraschend zugeschickt und ich war doch gespannt auf die Handlung. Schon seit längerem verfolge ich die Autorin lose und dadurch habe ich auch immer mal etwas über den Roman gelesen. Ihn nun in meinem Briefkasten vorzufinden war unerwartet, aber ich habe mich auch etwas auf das Lesen gefreut, weil ich es immer toll finde, wenn Autoren offen zeigen, wie viel Herzblut in ihrem Werk steckt.

Mit der Schreibweise hadere ich immer mal wieder. Eigentlich hatte ich gedacht, innerhalb von höchstens zwei Tagen den Roman ausgelesen zu haben und habe am Ende viel länger dafür gebraucht. Das lag nicht an fehlender Zeit, sondern weil ich an den Sätzen irgendwie hängen geblieben bin. Es gab teilweise gute Beschreibungen von Orten und Räumen, andererseits fand ich die Redeweise zu unpersönlich, zu abgehackt und knapp. Dadurch fehlte mir etwas der Zugang zu der Handlung und ich bin mit dem Lesen nicht so vorangekommen, wie gehofft. Letztendlich wurde ich nicht in den Sog der Geschichte gezogen, sondern habe mich gerne ablenken lassen.
Weiterhin zog sich das Buch lange Zeit hin, ständig wurden die gleichen Probleme durchgekaut und nichts richtig spannendes ist passiert. Ich habe darauf gewartet, dass mal ein bisschen mehr Drama entsteht und auch mehr Konflikte auftreten. Das geschah dann auf den ungefähr letzten 100 Seiten, hier gab es mehr Handlung und überraschendes ist passiert. Gerade das Ende konnte mich positiv stimmen, damit hatte ich nicht gerechnet und ich war froh, dass es so besonders gestaltet wurde. Meine bisherige Meinung konnte dadurch geändert werden, was letztendlich zu einer besseren Bewertung führt.

Als Setting dienen vollkommen verschiedene Orte, die alle richtig gut beschrieben wurden. Teils fand ich es schwierig, diese räumlich einzuordnen, vielleicht wäre es hier gut, wenn eine Karte von Asgard existieren würde. So kann man die Orte direkt auf einer Karte verorten, was mir definitiv geholfen hätte.

Die Charaktere fand ich teilweise etwas schwierig. Mit Erik wurde ich durchweg nicht warm, alle anderen fand ich als einzelne Person wirklich toll, zusammen wirkten sie nicht ganz so stark und standen sich leicht im Wege. Sie traten dann nicht mit voller Kraft auf, wodurch sie Sympathie verloren.
Wie schon erwähnt, Erik war nicht mein Favorit. Er war mir nicht lebendig genug, wirkte manchmal wie ein Ken, dann gab es innerhalb von Sekunden einen Stimmungsschwung und von dem umgänglichen Mann ist nichts mehr zu sehen. Davon war ich schnell genervt, er war mir zusammenfassend zu sprunghaft.
Besonders gut gefallen hat mir das Auftreten von Tyr und Loki. Sie waren einfach einzigartig dargestellt, ihre Charaktere waren ausgereift und fertig zur Präsentation.
Über die Götter hätte ich mir gerne mehr Informationen gewünscht, vieles habe ich nachlesen müssen, um mehr von der Handlung mitnehmen zu können und Zusammenhänge zu verstehen. Außerdem fand ich ihren Wandel interessant, wie sie in Asgard und Midgard auftreten, da gibt es doch einige Unterschiede, die gut in die Handlung mit hätten eingebunden werden können.

Fazit:

So richtig mitnehmen konnte mich die Handlung nicht. Dafür geschah zu lange Zeit zu wenig, erst auf den letzten Seiten nahm die Handlung Fahrt auf und wurde interessanter. Mein Highlight waren die Götter in dem Roman, sie waren mysteriös, geheimnisvoll und sind häufig mit vollem Einsatz aufgetreten.

Bewertung: 2 von 5 Sternen

MarySophie 

Vielen Dank an den Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
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