Handlung
Jean Perdu weiß immer genau, welches Buch die Seele seiner Kundschaft gerade braucht. Gezielt gibt er auf seinem Bücher-Schiff, der literarischen Apotheke, Tipps und hat damit allerhand Menschen geholfen. Nur weiß er nicht, wie er sich selbst heilen soll. Seit jener Nacht vor 21 Jahren ist etwas in ihm gebrochen. In dieser Nacht hat ihn Manon verlassen und nur einen Brief hinterlassen. Und diesen hat Perdu nie gelesen. Bis zu diesem Sommer, der ihn zurück ins Leben führt.
Meinung
Ich
habe den Roman „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ gesehen und
es hatte eine Wirkung auf mich. Es hat mich angelacht, die
Inhaltsangabe klingt sehr sehr gut und ich habe einige positive
Stimmen zum ersten Band der Reihe gehört. Und freundlicherweise hat
mir der Droemer Knaur Verlag noch ein Exemplar vom Lavendelzimmer zur
Verfügung gestellt, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!
Der Anfang war gar nicht so schlecht. Es gibt ein Herantasten an den Hauptprotagonisten, man kann sich an die Sprache gewöhnen und es gibt einen leichten Start in die Geschichte. Besonders die Idee, dass Jean Perdu genau weiß, welches Buch welcher Mensch gerade benötigt, ist spannend gehalten und am Anfang richtig gut umgesetzt. Dazu habe ich das Schiff als sehr lebendig wahrgenommen und finde, dass die ersten Szenen nicht vom Hocker hauen, aber durchaus Potenzial besitzen.
Und dann begibt sich Perdu auf eine Reise. Die schließlich komplett die Geschichte einnimmt und ab da ging es mit meinem Interesse bergab. Ich habe viele Meinungen gelesen, die die Sprache bejubeln und davon absolut begeistert sind. Mir war sie zu viel. Zu blumig, schwülstig, poetisch und einfach überwältigend. Ich habe mich damit schwergetan, weiterzulesen, währenddessen sind meine Gedanken überall hin gewandert und ich konnte mich auf alles, nur nicht auf die Handlung konzentrieren.
Dazu ist mir die Geschichte zu sprunghaft, sie spricht vieles an, aber dabei auch nichts. Es passiert viel, bei dem meisten habe ich nach dem Sinn gesucht und es wirkt arg konstruiert. Die Szenen gestalteten sich als immer langatmiger und unglaubwürdiger, oft habe ich daran gezweifelt, ob sie gerade wirklich so geschehen oder ob Perdu diese Momente träumt. Ich bin irgendwann dazu übergegangen, immer oberflächlicher zu lesen, ich konnte mich einfach nicht dazu aufraffen, mich noch großartig mit den Ereignissen zu befassen.
Ich hatte auch mit der Darstellung der Protagonisten ein Problem. Sie waren sehr eigen gezeichnet, was an sich sehr cool sein kann. Aber dabei fehlte durchweg allen ein starker Charakter. Sie sind lasch, nichtssagend gezeichnet, wirken häufig sogar leblos und ich konnte sie mir nur schwer vorstellen. Zudem fehlte ihnen durch die sprunghaften Handlungen, Aussagen und Entscheidungen ein authentischer Charakter.
Fazit
Ich habe den neuen Roman von Nina George gesehen und er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Und freundlicherweise hat mir der Droemer Knaur Verlag direkt noch ein Exemplar des ersten Bandes zugeschickt. Das Lavendelzimmer ist damals, als es erschienen ist, komplett an mir vorbeigegangen und ich habe mich nun sehr auf die Möglichkeit gefreut, es zu lesen. Der Beginn ist gut, ich musste mich ein bisschen an die Situation gewöhnen, hatte einen soliden Eindruck. Bis es irgendwann ein bisschen zu viel wurde, zu sprunghaft, schwer und zu hoch. Ich hab das Buch zwar ausgelesen, bin aber kein großer Fan davon, kann mich nicht den zahlreichen positiven Meinungen anschließen....
Bewertung: 2
von 5 Sterne
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