Handlung
Es ist Hochsommer und Leonie erhält die Nachricht, dass sie aus ihrer charmanten kleinen Wohnung über den Dächern der Zürcher Altstadt ausziehen muss. Das Haus wird saniert, die Miete wird steigen, was sich die junge Geigenbauerin nicht leisten kann. Sie versucht, dies vorerst zu verdrängen, den Sommer zu genießen und dabei hilft ihr auch die Bekanntschaft mit Nils. Doch kurz darauf folgt die nächste Hiobsbotschaft und Leonie will nur noch weg. Sie reist zu ihrer besten Freundin Sina in ein katalonisches Dorf, hofft, dass ihr dort eine Lösung einfallen wird. Sina jedoch träumt von einer weißen Weihnacht, zusammen reisen die Mädels in die Graubündner Berge. Und damit beginnt werden eine Reihe von Ereignissen freigesetzt, die alles ändern...
Meinung
Ich hab das Buch in der Vorschau entdeckt und war absolut verliebt in das Cover. Es ist stimmungsvoll, weihnachtlich, einladend und sehr sehr hübsch anzusehen. Dann hab ich einen Blick auf die Inhaltsangabe geworfen, hat mir auch richtig gut gefallen und ich war komplett begeistert. Und hab mich aus diesem Grund sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz herzliches Dankeschön an den Thiele Verlag!
Direkt nach den ersten Seiten war ich sehr perplex, die Geschichte beginnt im Hochsommer, es wird von den wärmsten Temperaturen gesprochen, womit ich nicht gerechnet hätte. Zwar wird im Klappentext der Sommer angesprochen, trotzdem hatte ich nicht erwartet, dass sich die Handlung so lange in der wärmsten Jahreszeit aufhält. Es dauert überraschend lang, ehe sich die Geschichte langsam hin Richtung Winter & Weihnachten hinentwickelt. Das passiert erst ab gut der Hälfte des Buches, mir hat das zu lang gedauert. Bei mir kam keine Stimmung auf, ich habe darauf gewartet, dass mal was passiert, sodass dann auch eine Verbindung zu dem weihnachtlichen Cover entsteht.
Irgendwann wurde es dann auch im Buch winterlich und das war schon mal ein Fortschritt. Wobei der Schritt von Sommer auf Winter schon recht arg war und es eher wenig weihnachtliche Stimmungen gab. Zusammenfassend finde ich, dass die Autorin den Sommer stärker eingefangen hat. Selbst bei mir, die eigentlich ein absoluter Herbst- und Sommerfan ist, kam da ein bisschen Vorfreude auf die warme Jahreszeit auf.
Die Sprache ist gut lesbar, sie ist einfach gehalten und zeichnet solide Bilder jeglicher Situationen. Ich bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen, es fiel mir leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen und der Handlung zu folgen. Mit den Protagonisten bin ich nicht so ganz warm geworden, sie hätten gern stärker und sympathischer auftreten können. Und gerade bei Leonie hat es mich gestört, dass sie so lange gezögert hat und ihre Probleme immer verdrängt hat. Das hat sich zu lang gezogen, woran ihre ganze Darstellung gelitten hat.
Fazit
Ich liebe das Cover, es hat meine Aufmerksamkeit direkt auf sich gezogen und anhand dessen habe ich auf eine sehr stimmungsvolle Geschichte gehofft. Schnell kam die Ernüchterung, gut die Hälfte des Buches spielt eher im Hochsommer, dann noch ein wenig Herbst und erst dann bewegt sich die Handlung in Richtung Weihnachten. Mir war das ein bisschen zu spät, es kam leider nicht so viel Stimmung auf und ich finde, dass das Cover auf eine sehr viel winterlichere Geschichte hoffen lässt. Die Sprache ist gut, die Protagonisten ganz nett gezeichnet und auch die Handlungsorte sind gelungen. Trotzdem wollte der Funke leider nicht so ganz überspringen, ich hatte mit mehr Weihnachten, Winter, Schnee und Stimmung gerechnet, es hat sich alles ganz anders entwickelt. Im Grunde liegt eine Geschichte vor, die okay ist, für mich aber nicht ganz rund, es wird was anderes versprochen...
Bewertung: 2
von 5 Sterne
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