Donnerstag, 1. Mai 2025

Rezension: Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah von Jonas Jonasson

Titel: Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah
Originaltitel: Algot, Anna Stina och det välsignade brännvinet
 Autor: Jonas Jonasson
 Verlag: C. Bertelsmann
Seitenzahl: 432 Seiten
 Preis: 25,00 €
Erscheinungsdatum: 06.11.2024
ISBN: 978-3-570-10485-9
 
https://images.thalia.media/00/-/2d3529cfe0a0497489c7c2e5d262db34/der-verliebte-schwarzbrenner-und-wie-er-die-welt-sah-gebundene-ausgabe-jonasson-jonas.jpeg 

Handlung

Småland 1852

Algot Olsson ist der Sohn eines Schweinezüchters und eigentlich steht ihm eine vielversprechende Zukunft bevor. Doch dann wird seine Familie Opfer von Intrigen und ihm bleibt nur noch ein Destillierapparat und ein Kartoffelacker. Algot macht sich den Apparat zunutze und beginnt, richtig guten Schnaps zu brennen. Sein Kundenstamm wächst, allerdings gibt es auch noch den missgünstigen Graf Bielkegren, der ihn mit allen Mitteln sabotiert.

Doch Algot hat Freunde an seiner Seite, die ihn unterstützen, allen voran der Druckermeister Helmut mitsamt seiner Tochter Anna Stina. Sie trotzen dem Grafen und verhelfen dem Schwarzgebrannten zu noch mehr Erfolg. Der Schnaps gilt als Wundermittel, doch hilft er auch bei hoffnungsloser Verliebtheit?

Meinung

Von Jonas Jonasson hab ich die letzten zwei Werke gelesen, die mich richtig gut unterhalten haben. Sie stellten eine willkommene Abwechslung zu meinem sonstigen Leseinteressen da und es war spannend zu verfolgen, welch kuriose Wendungen noch auftauchen. Daher wollte ich auch gern sein neuestes Werk lesen und habe mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein herzliches Dankeschön an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Ich war extrem gespannt auf die Geschichte und hatte viele Erwartungen. Tatsächlich geht’s auch sehr vielversprechend los. Man lernt die Protagonisten, sowie deren Lebenssituationen kennen und schon da zeigten sich erste merkwürdige, aber sehr unterhaltsame Züge der Protagonisten. Auch die Sprache war sehr fein und es gibt einen steten Fortschritt der Handlung, was mir sehr gefallen hat. Auf unnütze Momente wurde verzichtet, wodurch ein recht kompakter Eindruck entstand.

Die Sprache lässt sich flüssig lesen, sie wirkt häufig lebendig und zeichnet von den Protagonisten und allerhand Ereignissen sehr unterhaltsame Bilder. Einige Momente, allen voran die Handlungsorte konnte ich mir ziemlich bildhaft vorstellen. Es wurde versucht, den Personen viel Leben einzuhauchen, was stellenweise auch gelungen ist. Vor allem Algot sticht dabei heraus, er wurde am ausführlichsten beschrieben und war mir letztendlich auch die sympathischste Figur.

Der Roman zeichnet sich vor allem durch kuriose Momente und Figuren aus, was an sich eine unterhaltsame Mischung darstellen könnte. Allerdings hatte ich irgendwann den Eindruck, dass die Geschichte sich nur sehr langsam fortbewegt und es kaum Fortschritte gibt. Es entstanden Längen, zudem wurde die anfängliche Leichtigkeit verloren. Der Reiz ging verloren und damit auch mein Enthusiasmus, weiterlesen zu wollen. Tatsächlich bin ich ab der Hälfte des Buches dazu übergegangen, die Seiten nur noch zu überfliegen, was mir letztendlich auch vollkommen gereicht hat.

Fazit

Ich war extrem gespannt, hatte viele Erwartungen und nach einem vielversprechenden Anfang hatte ich ein richtig gutes Gefühl für die weitere Geschichte. Es war unterhaltsam, lustig und wunderbar kurios, das hatte ich mir auch für den Rest des Romans gewünscht. Leider ging die Leichtigkeit, der Schwung verloren, irgendwann entstanden Längen und ich habe damit begonnen, die Seiten nur noch zu überfliegen. So richtig mitreißen konnte mich die Geschichte nicht, ich hatte mehr erwartet. 

Bewertung: 2 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Dienstag, 29. April 2025

Rezension: Das Pensionat an der Mosel - Schwestern im Geiste von Marie Pierre

Titel: Das Pensionat an der Mosel - Schwestern im Geiste
 Autorin: Marie Pierre
 Verlag: Heyne
Seitenzahl: 560 Seiten
 Preis: 16,00 €
Erscheinungsdatum: 14.08.2024
ISBN: 978-3-453-42723-5
 
https://images.thalia.media/00/-/7ea6fd419ddb47b7a6b768b1424db942/schwestern-im-geiste-taschenbuch-marie-pierre.jpeg

Handlung

Diedenhofen, 1911

Auch wenn sich die Pensionsleiterin Pauline Martin mehr als nur eine freundschaftliche Beziehung mit dem preußischen Hauptmann Erich wünscht, ist sie doch sehr froh, ihn in ihrem Leben zu haben. Zumal sie in ihrem Beruf vollkommen aufgeht und alle Kraft und Energie in das Aufziehen ihrer Schützlinge steckt. Auch eine neue Lehrkraft verstärkt das Pensionat, Rhona O’Meally soll den Schülerinnen die englische Sprache und irische Kultur näherbringen. Es wirkt alles entspannt, bis die politischen Spannungen immer stärker werden.

Meinung

Vor gar nicht so langer Zeit habe ich Band eins der Reihe gelesen, der einen sehr soliden Start der Saga darstellt. Ich wurde fein unterhalten, hatte eine angenehme Lektüre und war gespannt darauf, wie die Geschichte wohl weitergehen mag. Zudem haben die Werke von Marie Pierre es bisher immer geschafft, mich zu überzeugen, auch diesmal war ich wieder optimistisch. Ganz herzlichen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für das Rezensionsexemplar!

Mir stand die Handlung vom ersten Teil noch lebendig vor Auge, daher hatte ich einen leichten Start in die Geschichte. Zudem gibt es zwar eindeutig eine Verbindung zum Auftakt, allerdings setzt die Story auch nicht nahtlos aufeinanderfolgend an, sodass es gar nicht so wichtig ist, wie intensiv man sich noch an Band eins erinnert.

Als hilfreiches Extra gibt’s am Anfang des Buches eine Auflistung der handelnden Personen. Einige davon sind alte Bekannte, einige kommen neu hinzu. Ein hilfreiches Extra, wenngleich ich keinerlei Probleme damit hatte, die Figuren wiederzuerkennen und einzuordnen.

Es wurde eine Sprache genutzt, die leicht und lebendig lesbar ist, die Situationen solide und angenehm umschreibt. Die einzelnen Szenen wurden anschaulich umschrieben, sowohl die Figuren, als auch die Handlungsorte konnte ich mir ganz gut vorstellen. Allerdings finde ich, dass die Stimmung sehr mau war, atmosphärisch kam bei mir leider gar nichts rüber. Was dazu geführt hat, dass kein rechter Lesefluss entstanden ist, die Geschichte so n bissl vor sich hergetröpfelt ist. Es gab nur wenig Spannung vorhanden und auch diesmal find ich es wieder schad, dass sich die Handlung irgendwann weg vom Pensionat und hin zu einer Reise bewegt haben. Ich fand es nicht gut, dass sich der Fokus in dieser Hinsicht verschoben hat. Damit ging für mich der Reiz der Geschichte ein wenig flöten und das große Interesse war dahin. Für mich war dies auch der Zeitpunkt, an dem ich begonnen habe, viele Szenen nur noch zu überfliegen. Mich konnte die Story einfach nicht mehr packen und sie wurde langatmig.

Fazit

Ich hatte so einige Erwartungen an die Geschichte und war extrem gespannt darauf, wie es mit dem Pensionat weitergeht, was die Bewohner diesmal alles erleben. Und auch auf das Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten hab ich mich gefreut. Anfänglich entstand ein guter Eindruck, es wird ein feiner Start geboten und es zeigte sich viel Potenzial. Leider wurde dieses nicht entfalten und ich war leicht von den Ereignissen, aber auch ein wenig von den Figuren gelangweilt und habe irgendwann damit begonnen, den Roman nur noch sehr oberflächlich zu lesen. Schade, schade, ich wurde nicht überzeugt.


Bewertung: 2 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Dienstag, 25. Februar 2025

Rezension: Im Takt der Freiheit von Hanna Caspian

Titel: Im Takt der Freiheit 
 Autorin: Hanna Caspian
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 448 Seiten
 Preis: 18,00 €
Erscheinungsdatum: 01.10.2024
ISBN: 978-3-426-65950-2
 
https://images.thalia.media/00/-/ba8245e05cc54d969e04bdd2ec55687e/im-takt-der-freiheit-taschenbuch-hanna-caspian.jpeg

Handlung
Berlin, Dreikaiserjahr 1888
Felicitas Louisburg ist die Tochter eines Eisenbahn-Tycoons und wächst in sehr privilegierten Verhältnissen auf. Sie kann sich alles leisten, was sie mag, wird von Dienstboten umsorgt und es mangelt ihr an nichts. Zumindest scheint dies so. Tatsächlich fehlt ihr die Freiheit im Leben.
Schließlich kündigt der Vater einen opulenten Sommerball an. Felicitas weiß, was dies bedeutet. Normalerweise soll dort nach einem geeigneten Heiratskandidaten Ausschau gehalten werden. Allerdings hat ihr Vater diesen schon längst ausgesucht, ein Graf soll es sein. Auf diese Weise hofft er, sich einen Großauftrag sichern zu können.
Doch gegen diese Pläne wehrt sich Felicitas. Sie hat nämlich Lorenz kennengelernt, einen jungen Studenten, der eine Vorliebe für Zweiräder besitzt. Und zusammen mit ihm stellt die junge Frau alles in Frage, was sie bislang als selbstverständlich wahrgenommen hat.

Meinung
Seitdem ich „Gut Greifenau“ von Hanna Caspian gelesen habe, bin ich von ihren Werken begeistert. Sie schafft es mit viel Lebendigkeit, Liebe und Genauigkeit vergangene Zeiten aufleben zu lassen. Dabei liegt allen Werken eine wunderbare Lebendigkeit zugrunde, was mich immer sehr überzeugt hat. Dementsprechend gespannt war ich auf ihr neuestes Werk, ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut und möchte mich ganz herzlich beim Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken!

Ich finde, dass ein sehr solider, angenehmer Start in die Handlung geboten wird. Mit einfachen, klaren Worten wird die Ausgangssituation umrissen und man lernt Felicitas, sowie ihre Familie kennen. Auch von den Handlungsorten wird ein erster Eindruck geboten und mit Leichtigkeit konnte ich mich auf die Ereignisse konzentrieren.
Es wurde eine gut verständliche, lebendige und umschreibende Sprache genutzt. Viele Situationen sind so ausführlich und bildhaft beschrieben, dass sie wie ein kleiner Film vor meinen Augen abliefen. Mit Liebe zum Detail wurden die Momente dabei so ausgeschmückt, dass man sich dem Bann der Geschichte kaum entziehen kann.

In den Roman eingebunden wurden einige historische Hintergründe. Sei es zum Thema Fahrrad, den technischen Fortschritt oder dem Rollenbild der Frau, auf viele wichtige Themen, die die Menschheit beschäftigt haben, wurden eingegangen. Das ist durchaus gelungen, mit keinem der Bereiche wird man als Leser überfordert und am Ende entsteht ein rundes Bild der Handlungszeit.

Einzig die Darstellung der Hauptprotagonisten ist meines Erachtens nach nicht ganz rund und schlüssig. Ich finde, dass zum einen die klassischen Klischees doch zu sehr bedient wurden. Da gibt es die Tochter aus freiem Hause, die ausbrechen will, der der Reichtum der Familie ein Stück weit zuwider ist. Den jungen Burschen, der extrem fortschrittlich ist und große Pläne hat. An sich ein Schema, das bestens funktioniert, leider hab ich derzeit das Gefühl, davon genug gelesen zu haben. Und dann fiel es mir leider schwer, mir die Protagonisten genauer vorzustellen. Während dies bei den Umschreibungen der Szenen und der Handlungsorte kein Problem war, konnte ich mir die Figuren in ihrem Auftreten und Handeln nicht näher vor Augen rufen.
Desweiteren hatte ich große Probleme mit Felicitas. Sie ist eine Person, die enorm viel will und gar nicht richtig bemerkt, was für ein privilegiertes Leben sie eigentlich führt. Was zur Folge hat, dass sie einfältig und nervig wirkt, ich durchweg mit ihrer Figur gehadert habe. Eine sympathische Hauptprotagonistin schaut anders aus...

Fazit
Meine Erwartungen waren ehrlich gesagt schon ziemlich hoch. Was vor allem an den anderen wunderbaren Werken der Autorin liegt, die ich allesamt sehr gern gelesen habe, die für mich als Paradebeispiele für einen gelungenen historischen Roman dienen. Und so gut die Geschichte auch war, so gern ich sie gelesen habe, kommt sie für mich nicht an die anderen Titel der Autorin heran. An sich ist die Erzählung durchaus gelungen, je mehr man allerdings in die Tiefe schaut, desto mehr kleine Punkte fallen auf, die nicht ganz rund sind.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.