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Dienstag, 29. Oktober 2019

Rezension: Der Duft der weiten Welt von Fenja Lüders

Titel: Der Duft der weiten Welt
Autorin: Fenja Lüders
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 320 Seiten
Preis: 12,90
Erscheinungsdatum: 31.10.2019
ISBN: 978-3-431-04125-5


Handlung:

Hamburg 1912
Mina Deharde interessiert sich schon seit vielen Jahren für den Kaffeehandel ihres Vaters. Sie hofft darauf, eines Tages doch noch die Chance zu erhalten, das Geschäft als Frau führen zu können. Doch erstmal muss Mina die Schulzeit hinter sich bringen und wird von ihrem Vater ins Internat geschickt. Dummerweise genau zu einer Zeit, zwischen ihr und ihrem Jugendfreund Edo eine zarte Liebe entsteht.
Und es steht immer noch eine Diskussion im Weg, die Mina und Edo klären müssen. Denn Edo würde gerne nach New York auswandern, wo noch ein Rest seiner Verwandtschaft lebt. Mina will jedoch ihre Familie und auch den Handel ihres Vaters nicht einfach so verlassen und muss große Entscheidungen treffen....

Meinung:

Das Cover deutet für mich direkt auf einen historischen Roman hin, es ist wunderbar historisch und altmodisch gestaltte. Dazu tragen natürlich einige leicht verblasste Stellen bei, vor allem aber das Outfit der Dame. Sie trägt die typische Mode für die Handlungszeit des Romans, welcher vor dem Ersten Weltkrieg spielt. Als sehr schönes Detail empfinde ich das Grün der Schriftart, welches leicht dunkler ist als das des Rockes. So wird die Farbe nochmals aufgegriffen und lässt das Bild runder wirken. Im Hintergrund wird eine Zeichnung der Speicherstadt abgebildet, was äußerst passend für das Buch ist.

Ich habe mich riesig auf das Buch gefreut, das es etwas her war, dass ich einen historischen Roman gelesen habe. Außerdem hat mich die ganze Sache mit der Hamburger Speicherstadt sehr gereizt und ich mag es immer wieder von Frauen zu lesen, die stark sind und für ihre Wünsche kämpfen. Und genau das hat mir der Roman geboten. Eine interessante Geschichte, eine sympathische Hauptprotagonistin und einige Informationen zu der Speicherstadt, den Verhältnissen unter den Unternehmern und über gesellschaftliche Konventionen.

Die Autorin hat einen äußerst angenehmen und guten Schreibstil genutzt, sodass ich flott durch die Handlung gekommen bin. An wirklich keiner Stelle hatte ich damit Probleme oder wurde in meinem Lesefluss gestört. Besonders gut haben mir zwei Aspekte gefallen. Zum einen gab es bildhafte und sehr lebendige Beschreibungen von Orten und von Situationen. Dadurch fand ich es auch leichter, die Protagonisten zu bewerten und einzuschätzen, einige konnten mich sogar überraschen und zeigten mir, dass man nicht vorschnell urteilen sollte.
Zum anderen fand ich die gesamte Speicherstadt wunderbar dargestellt. Sie wurde eingängig und detailreich beschrieben und es kam dort eine ganz bestimmte Stimmung auf. Es schien, als würde dieser Teil Hamburgs eine eigene Welt sein, wo andere Regeln herrschen und die Menschen offener miteinander umgehen. Hat mir sehr gut gefallen!

Ich habe genau einen Kritikpunkt anzumerken, denn ich an dieser Stelle erwähnen möchte. Die Handlung wurde durchweg interessant gehalten, doch nur selten empfand ich sie als stark spannend. Meist konnte ich mir schon denken, was passieren wird und wurde am Ende in meiner Vermutung bestätigt. Das hat zwar nicht meinen Lesefluss gestört, trotzdem empfand ich es schade, dass mich kein Ereignis so richtig vom Hocker hauen konnte. Ein paar mehr überraschende Momente und Wendungen hätte ich richtig gut gefunden.
Ich bin wirklich gespannt auf die zwei weiteren Teile, zum einen interessiert mich das weitere Schicksal von Mina, außerdem endet das Buch mit einigen Geheimnissen und Andeutungen, denen ich nur zu gerne auf den Grund gehen würde. Ich finde, diesen Roman können auch gut Einsteiger in das historische Genre lesen, die Handlung überschlägt sich nicht, es gibt eine recht überschaubare Anzahl an Protagonisten und man wird auch nicht von geschichtlichen Fakten überschüttet. Diese wurden an den passenden Stellen eingefügt, haben Hand und Fuß und geben kleine und lebendige Einblicke in die damalige Zeit.
So wird auch die ausführliche und genaue Recherche deutlich. An vielen kleinen Stellen zeigen sich historische Details, die geschickt in die Handlung eingebunden wurden und immer perfekt an die jeweilige Textstelle gepasst haben.

Als Setting dient vor allem die Speicherstadt, sowie das Familienhaus der Familie Deharde. Dazu gibt es noch einige Szenen, in denen Mina ein Internat besucht. An sich empfinde ich die Anzahl der Handlungsorte sehr passend für eine Seitenanzahl von knapp 320 Seiten. So gibt es nicht zu viel zu entdecken, es gibt aber auch genügend Abwechslung. Insgesamt empfand ich die Orte sehr lebendig geschildert, ein jeder strahlte eine besondere Atmosphäre und Stimmung aus. So erscheint zum Beispiel das Wohnhaus der Familie recht kalt und steif, nicht sonderlich einladend und passt sich damit an den Charakter der Großmutter an. Die Charaktere tragen wirklich viel dzau bei, wie man einen Handlungsort wahrnimmt.

Insgesamt tritt eine recht überschaubare Anzahl an Protagonisten auf. Das Hauptgeschehen dreht sich um Mina, sowie ihre Familie, dazu gibt es vielleicht noch fünf andere Charaktere, die immer wieder einen Auftritt haben. So konnte sich die Autorin vollkommen auf diese Personen konzentrieren und am Ende kamen sie sehr lebendig und durchdacht heraus. Ein jeder war wirklich einzigartig, hatte eigene Merkmale und eine besondere Haltung.
Mina empfand ich schnell als angenehme Hauptprotagonistin. Sie ist ein intelligentes Mädchen, das sehr sympathisch auftritt und für ihre Wünsche eintritt. Sie nimmt Entscheidungen nicht sofort hin, sondern hinterfragt diese kritisch und bildet sich gerne ihre eigene Meinung. Genau diese Charakterzüge haben mir an ihrem Charakter gefallen, das hat sie für mich besonders gemacht.
Bei vielen Charakteren ist mir eine Wandlung und Weiterentwicklung aufgefallen. Allen voran natürlich bei Mina, doch auch ihre Schwester und ihr Vater hat sich verändert. Die Schwestern sind nicht nur erwachsener geworden, sondern haben auch ihre Wünsche entdeckt und sich selbst gefunden. Der Vater hingegen hat entdeckt, dass viele Ansichten der Gesellschaft veraltet sind und es an der Zeit ist, weiterzublicken und der jungen, auch weiblichen, Generation das Feld zu überlassen.

Fazit:

Mein einziger Kritikpunkt ist wirklich nur die etwas vorhersehbare Handlung. So gab es für mich keine Überraschungen und der Spannungsbogen war dementsprechend auch niedrig gehalten. Ich würde mir wünschen, dass sich dies in der Fortsetzung etwas ändert und alles spannender gehalten wird.
Ansonsten habe ich absolut nichts zu meckern, mir haben die Charaktere gut gefallen, die Autorin hat eine wunderbare Schreibweise genutzt und ihr ist es auch gelungen, die Handlungsorte bildhaft wiederzugeben. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und bin sehr gespannt darauf, wie es Mina in den weiteren Jahren ergehen wird. Außerdem hoffe ich natürlich, dass einige, noch offene Fragen noch beantwortet werden.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

MarySophie 

Vielen Dank an den Verlag, sowie die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.


Dienstag, 22. Oktober 2019

Rezension: Das Licht zwischen den Zeiten von Sophia von Dahlwitz

Titel: Das Licht zwischen den Zeiten
 Autorin: Sophie von Dahlwitz
 Verlag: Droemer TB
Seitenzahl: 448 Seiten
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 01.10.2019
ISBN: 978-3-426-30648-2


Handlung:

Westpreußen 1918
Der Erste Weltkrieg ist so gut wie verloren und im ganzen deutschen Reich sind die Folgen dessen spürbar. Es herrschen Unruhen und Armut, die Bevölkerung hat gelitten und die Kriegsheimkehrer sind traumatisiert. Lediglich auf Gut Frommberg scheint die Welt stillzustehen.
Doch auch dort passieren einige Dinge, die Donata nicht gutheißt. Ihre ältere Tochter Helen verliebt sich ausgerechnet in Georg, einen jungen Mann, den Donata und ihr Mann vor vielen Jahren adoptiert haben. Nun sind die Eltern der jungen Leute natürlich alarmiert und wollen die Beziehung verhindern.
Helens jüngere Schwester Rudela wird schließlich von Justus umworben, einem Cousin der Schwestern. Auf den ersten Blick ist der junge Mann eine gute Wahl, er stammt aus einer angesehenen Offiziersfamilie und besitzt tadellose Umgangsformen. Donata ist jedoch von seiner politischen Einstellung nicht begeistert, Justus ist ein aktiver Nationalsozialist der ersten Stunde...

Meinung:

Ich finde es irgendwie beruhigend, das Cover zu betrachten. Es wirkt so friedlich und idyllisch, einfach harmonisch. Das Herrenhaus gefällt mir richtig gut, es wirkt prachtvoll und altmodisch.
Auch das Umfeld mit den zahlreichen Bäumen und dem Teich passt gut in die Atmosphäre des ganzen Bildes.
Die Dame, die dem Betrachter abgewandt ist, könnte gut und gerne die Autorin des Werkes sein. Es scheint, als würde sie so die Vergangenheit betrachten und auf Vergessenes blicken. Genau das, was sie mit diesem Buch auch macht.

Als ich das erste Mal den Klappentext gelesen hatte, klang die Handlung für mich sofort spannend. Ich hatte richtig Lust darauf, diesen Familienroman zu lesen und es klingt irgendwie unvorstellbar, dass der Erste Weltkrieg an einigen Menschen einfach vorbeigegangen zu sein scheint. Genau dieser Aspekt hat mein Interesse geweckt und ich hatte damit gerechnet, vieles über die Familie zu erfahren und mit ihnen einige Zeit zu verbringen. Dabei hatte ich mit einigen Problemen und Streitereien gerechnet, bin davon ausgegangen, dass fast die gesamte Handlung auf dem Gut Frommberg stattfindet. Aber irgendwie was der Inhalt anders als erwartet.

Leider hatte ich einige Probleme, der Handlung mit Interesse zu folgen und mich dazu zu motivieren, das Buch in die Hand zu nehmen. Viele Kapitel waren wirklich informativ und haben das beschrieben, was ich erwartet und erhofft hatte. In diesen fand die Handlung auf dem Gut statt und es wurden Gespräche oder einfach nur Situationen geschildert. Diese haben mir richtig gut gefallen.
Doch die für mich interessanten Kapitel wurden immer wieder unterbrochen von Passagen, die sich lange nicht recht zuordnen lassen und etwas fehl am Platze wirkten. Diese wurden in kursiver Schrift von der eigentlichen Handlung abgetrennt und waren etwas hochtrabend geschrieben. Manche Sätze waren etwas augenöffnend und tiefgehend, beim durchlesen musste ich nicken und zustimmen. Andere haben mich aber verwirrt und ließen nicht immer einen Bezug zur eigentlichen Handlung erkennen.
Dazu gibt es öfter mal Szenen, in denen ein „Was wäre wenn“ Prinzip geschildert wurde. An sich hat mir die Idee gefallen, eigentlich ist das ein interessanter Gedanke, auf den sich sicherlich ein gutes Buch aufbauen lassen könnte. Bei diesem Roman hat es mich eher gestört.

Auch die Schreibweise hat mir auf den ersten knapp 150 Seiten das Lesen etwas erschwert. Wie schon erwähnt, was sie hochtrabend und anspruchsvoll gehalten. Öfter gibt es ausführliche und recht lange Sätze, die schon fast etwas schachtelig sind.
Auch war ich etwas überrascht, wie viel historische Informationen eingebunden wurden. Seien es die Vogel- und Schweinegrippe, bis hin zur spanischen Grippe oder zahlreiche Kriegstheorien und politische Informationen, die mir das Lesen leider erschwert haben.

Meine Lieblingskapitel sind die, wo es einen Rückblick in Donatas Jugend gibt und wie sie die ersten Jahre auf Gut Frommberg verbracht hat. Dort herrscht eine Lebendigkeit, die mitreißend ist. Außerdem empfand ich diese Kapitel als besonders interessant in Hinblick auf die Charaktere. Donata, aber auch ihr Ehemann und Freunde von der Autorin werden aufwendig beschrieben und das war gefühlt die einzige Möglichkeit, sich ein richtiges und ausführlicheres Bild von ihnen zu machen. In den restlichen Kapiteln war dies nicht so möglich, alle Charaktere blieben durchweg eher blass.

Ich war ja davon ausgegangen, dass es eine Einheit des Ortes gibt und die Handlung ausschließlich auf Gut Frommberg stattfindet. Dementsprechend war ich überrascht, dass irgendwann immer mehr Abschnitte auch in Berlin spielen und sich auch auf andere Orte ausweiten. An sich war es ein angenehmer Wechsel zwischen dem beschaulichen Örtchen und der aufregenden Großstadt, so kam etwas Schwung in die Handlung und eigentlich wurde der Kern der Handlungsorte ganz gut getroffen. Tatsächlich empfand ich viele Kapitel die innerhalb des Gutes spielen interessanter. Dort wirkt eine besondere Dynamik, zudem finde ich das Zusammenspiel zwischen Herrschaft und Dienerschaft immer spannend.

Leider hatte ich auch mit den Protagonisten so meine Problemchen. Die Autorin hat zwar Wert darauf gelegt, die Charaktere lebendig und unterschiedlich zu gestalten, leider fand ich es nicht ganz so erfolgreich. Tatsächlich bin ich mit keinem Charakter warm geworden, alle empfand ich als ziemlich merkwürdig und steif.
Auch waren meine Erwartungen etwas andere, der Klappentext hat für mich vermittelt, dass es drei Hauptthemen gibt: die Nachkriegszeit, die Beziehung zwischen Georg und Helen, sowie die Liebe zwischen Rudela und Justus. Tatsächlich nehmen die Liebesgeschichten eine recht kleine Rolle ein, das Kriegsgeschehen und die Folgen stehen an erster Stelle.
Über Georg und Helen erfährt man einiges, Rudela kommt etwas kurz. Über einen großen Teil der Handlung tritt sie gar nicht auf, nur am Anfang und Ende gibt es wenige Informationen und Szenen mit ihr. So fand ich es sehr schwierig zu der etwas weltfremden und nachdenklichen Rudela einen Draht zu finden. Auch die Entwicklung von einem Kind zu jungen Dame ist etwas im Sande verlaufen. Dies geschah nebenbei und als Leser hat man keinen Einblick auf die Entwicklung. Ich glaube, wenn es schon dazu ein wenig mehr Informationen gegeben hätte, wäre es mir leichter gefallen, Rudela einzuschätzen und vielleicht sogar sympathisch zu finden.
Wenn ich mich entscheiden müsste, welche Charaktere mir am besten gefallen haben, wären dies wahrscheinlich Donata und ihr Bruder Felix. Beide fand ich von den Wesen am besten, sie haben eine besondere Dynamik an sich und lassen sich nicht so schnell in ihre Angelegenheiten reinreden.

Fazit:

Während des Lesens hatte ich vorallem in der ersten Hälfte öfter den Wunsch, das Buch zur Seite zu legen und etwas anderes zu tun. Es konnte mich nur schwer gefangen nehmen, interessante Kapitel wechselten sich stets mit Abschnitten ab, die nicht wirklich mein Interesse geweckt haben. Dadurch kamen für mich einige Längen auf, die meinen Lesefluss zusätzlich gestört haben.
Mein Highlight waren tatsächlich viele Kapitel mit der strengen Donata und ihrem Bruder Felix. Beide waren am besten durchdacht und hatten die stärksten Charaktere. Außerdem fand ich die Abschnitte, die auf Gut Frommberg spielen nicht schlecht. Dort herrschte im Gegensatz zu Berlin tatsächlich noch eine ziemlich heile Welt. Weiterhin fand ich das Zusammenspiel zwischen der Gutsfamilie und den Dienstboten passend und interessant.

Bewertung: 3 von 5 Sterne

MarySophie 

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

Dienstag, 15. Oktober 2019

Rezension: Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse von Frida Skybäck

Titel: Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
Originaltitel: Bokhandeln på Riverside Drive (Aus dem Schwedischen von Hanna Granz)
Autorin: Frida Skybäck
Verlag: Insel Verlag
Seitenzahl: 540 Seiten
Preis: 10,95 €
Erscheinungsdatum: 29.09.2019
ISBN: 978-3-458-36440-5


Handlung:

Charlotte ist ihrer Tante Sara noch nie begegnet. Trotzdem erbt die junge Witwe deren Buchhandlung in London. Eigentlich will Charlotte sich gar nicht recht damit befassen, sie plant nur einen kurzen Aufenthalt in London, wo sie das Wichtigste klären will und möchte so schnell wie möglich wieder nach Hause, nach Schweden.
Doch schon als die junge Frau das erste Mal den Riverside Bookshop betritt, erfüllt sie eine Tiefe Ruhe. Noch dazu verbreitet der gemütliche Laden einen großen Charme und scheint Charlotte magisch anzuziehen. Schnell erkennt die neue Inhaberin, dass sie den Laden nicht einfach verkaufen kann und sieht darin auch für sich einen Neustart. Gleichzeitig fragt sich Charlotte ständig, wieso ausgerechnet sie den Laden geerbt hat? Und sie findet immer mehr Hinweise darauf, dass Sara ein Geheimnis hatte... Hat dieses vielleicht auch mit ihrer eigenen Herkunft zu tun?

Meinung:

Das Cover wurde richtig schön gestaltet. Die Szenerie wirkt gemütlich und der Laden erscheint stark einladend, es wird genau die Magie ausgestrahlt, von der auch Charlotte gefangen genommen wurde. An sich gefällt mir die Farbvielfalt, einen kleinen Makel habe ich hier aber trotzdem anzubringen. Mir hätte es besser gefallen, wenn der Titel, sowie der Name der Autorin dieselbe Schriftfarbe erhalten hätten. Dann wäre das Bild bestimmt noch stimmiger gewesen. Ansonsten finde ich das gesamte Bild sehr stimmig und passend, es erregt auf jeden Fall Aufsehen und ist ein Blickfang. Ich finde sogar, dass allein das Cover eine tolle Geschichte verspricht.

Ich musste einige Zeit warten, um das Buch zu erhalten und in dieser Zeit war ich natürlich immer gespannter darauf. Nicht nur, weil ich endlich auch mit dem Lesen beginnen wollte, sondern auch weil ich schon einige gute Rezensionen dazu gelesen habe. Dementsprechend war meine Freude also groß, es dann nach fast einem Monat warten in Empfang zu nehmen und endlich mit dem Lesen zu starten.

Der Anfang war mir gleich wieder von der Leseprobe bekannt und ich hatte absolut keine Startschwierigkeiten. Es gibt einen recht ruhigen Start, gerade auf den ersten Seiten gibt es die Möglichkeit, Charlotte und Martinique, sowie den Buchladen näher betrachten zu können. Beide Damen treten anfangs recht nachdenklich und ruhig, mit etwas Angst vor der Zukunft auf und dies wird nicht nur durch die Handlungen perfekt ausgedrückt. Auch durch die Gedanken gibt es einen ersten Blick auf die Charaktere. So fällt es leicht, sich einen ersten Eindruck zu machen und die Protagonisten langsam kennenzulernen.

Mir hat die Schreibweise durchweg sehr gut gefallen. Sie war einfach gehalten, ohne viel Schnörkel und somit leicht verständlich. Das hat natürlich auch zu einem schnellen Lesen beigetragen, besonders die Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, lassen sich unglaublich schnell lesen. Mit fortschreitender Handlung verändert sich der Schreibstil leicht, er wird teilweise schwereloser und immer lockerer. Dies passt sehr gut auch zu Charlottes Entwicklung, sie ist nicht mehr so ernst wie noch am Anfang und durchlebt einen positiven Wandel

Ich empfand das Setting etwas schwierig. Es gibt eine Einheit des Ortes, die gesamte Handlung findet in London statt. Und die Stadt selbst war auch ganz ansprechend und genau beschrieben, das fand ich gar nicht schlecht. Etwas gehinkt hat für mich leider die Darstellung des Buchladens, sowie von Saras Wohnung. Diese beiden Orte dienen als Haupthandlungsorte, vielleicht 90 % der Handlung findet dort statt. Und leider waren beide Orte nicht greifbar oder vorstellbar. Obwohl es einige Beschreibungen davon gibt, konnte ich mir nichts davon vorstellen. Sie werden zwar recht klein und überschaubar dargestellt, sind aber ziemlich vollgestellt und nehmen dadurch andere Dimensionen an. So dehnten sich die Räume stark aus und entsprachen in meiner Vorstellung nicht mehr dem, wie sie beschrieben wurden.

Ich war überrascht, dass die Handlung auf zwei zeitlichen Ebenen stattfindet. Davon war ich nicht ausgegangen und dementsprechend überrascht. Es gibt einen Zeitstrang in der Gegenwart, dabei lernen wir Charlotte, sowie Martinique kennen und erfahren allerhand über die Buchhandlung. Dazu findet ein geringer Teil der Handlung in der Vergangenheit statt. In diesem gibt es die Möglichkeit, Sara und Charlottes Mutter Kristina kennenzulernen und ihren Neuanfang in London zu verfolgen. Ich bin etwas zwiegespalten über diese Erzählweise. Einerseits fand ich diese Aufteilung richtig gut und interessant geschrieben. Fast fand ich es etwas schade, dass es nur wenige und kurze Rückblicke gibt. Gleichzeitig fand ich vieles nicht so wichtig für die Handlung, außerdem konnte ich keine Sympathie für Sara und Kristina aufbringen. Sie waren zu blass gezeichnet, waren nicht willensstark und viele Handlungen fand ich zu impulsiv und teilweise gruslig. Ich glaube, gesamt hätte es mir besser gefallen, wenn die Geschehnisse in Briefform verfasst worden wären und nicht anhand von Rückblicken.

Leider fand ich das Ende etwas rasch herbegeführt. Angefangen von dem überraschenden Treffen mit der Autorin, über einige, kurze Gespräche bis zum Ende. Es ging alles etwas Knall auf Fall und war mir zu schnell vorbei. Ein kleiner Ausblick in die Zukunft wäre auch ganz schön gewesen, anhand eines Epilogs...
Tatsächlich habe ich mich hier auch gefragt, wie hoch der Wahrheitsgehalt sein könnte. So wirkt die Geschichte etwas an den Haaren herbeigezogen und für mich nicht sonderlich realistisch. Gerade das Treffen mit der Autorin, sowie die Folgen dessen konnten mich nicht überzeugen.

Als Protagonisten dient eine bunte Schar unterschiedlichster Persönlichkeiten. Viele treten nur mal kurz und fast schon nebenbei auf, trotzdem erhielt eine jede eine kleine, unterhaltsame Geschichte. Im Grunde dienen als Hauptprotagonisten nur die Mitarbeiter des Riverside Bookshops, sowie William und Charlotte.
Eigentlich fand ich Charlotte richtig angenehm. Sie war sympathisch, freundlich und zeigt auch eine zarte, nachdenkliche Seite. Doch manchmal ging sie mir mit ihrem Selbstmitleid etwas auf den Geist. Ich hatte öfter das Gefühl, dass Charlotte ihr Dasein als Witwe wie ein Schutzschild vor sich hält und sich dahinter versteckt. Dazu empfand ich ihren Charakter und ihr ganzes Auftreten manchmal als etwas langweilig und träge. Charlotte hatte nicht wirklich Besonderheiten, die sie auffallend mache.
An ihrem Charakter war die stärkste Wandlung zu sehen. Sie hat zwar viele Züge beibehalten, wurde aber auch stärker, begutachtete Menschen nicht mehr nach ihrem Auftreten und ist entschlossener, hängt nach dem traumatischen Erlebnis nicht mehr ganz so in der Schwebe. Charlotte hat endlich wieder ein Ziel und blüht auf.
William ist an sich ein interessant gestalteter Charakter, der sich aber auch gerne von einer weinerlichen Seite zeigt, um kurze Zeit später wieder anders aufzutreten. So hat er immer wieder Wandlungen und zeigt verschiedene Seiten seiner Person. Ich fand ihn etwas schwer einzuschätzen und kann auch jetzt nicht wirklich sagen, ob ich ihn den sympathisch finde oder nicht.
Die anderen beiden Damen der Runde, Sam und Martinique hatten besondere Charaktere, die sehr speziell waren. Sie durchlebten ebenso verschiedene Stimmungen und zeigten einige Seiten von sich selbst. Mir hat es immer gefallen, wenn beide zusammen aufgetreten sind und miteinander agiert haben. Dann kam Stimmung in die Geschichte und beide zusammen waren richtig sympathisch.

Fazit:

Im Grunde hat das Buch meinen Erwartungen gesprochen, es wird eine interessant gehaltene Geschichte rund um eine Buchhandlung erzählt. Dazu gibt es einige private Probleme und eine hervorragende Schreibweise, die mir ein angenehmes Lesen ermöglicht hat. Leider gibt es einige kleine Makel, die mir beim Lesen aufgefallen sind und die ich schon erwähnt hatte. Deshalb vergebe ich nicht die volle Punktzahl, fand das Buch aber trotzdem unterhaltsam und es hat mir schöne Lesestunden bereitet.

Bewertung: 3,5 von 5 Sternen

MarySophie 

Vielen Dank an Vorablesen und den Insel Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
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Dienstag, 8. Oktober 2019

Rezension: Die Zeit der Weihnachtsschwestern von Sarah Morgan

Titel: Die Zeit der Weihnachtsschwestern
 Originaltitel: The Christmas Sisters (Aus dem Englischen
von Judith Heisig
Autorin: Sarah Morgan
Verlag: Mira Taschenbuch Verlag
Seitenzahl: 304 Seiten
Preis: 15,00 €
Erscheinungsdatum: 16.09.2019
ISBN: 978-3-7457-0035-0


Handlung:

Suzanne McBride erhofft sich, wie jedes Jahr, ein harmonisches Weihnachtsfest im Kreise ihrer Familie. Dieses Jahr scheint alles zu funktionieren und ihre drei Töchter Posy, Hannah und Beth wollen die Zeit in den Highlands bei ihr und ihrem Mann verbringen. Suzannes Freude darüber ist unbändig und sie will alles mögliche tun, um das perfekte Weihnachten zu organisieren. Doch eine Grippe fesselt sie ans Bett und Suzanne muss Aufgaben an ihre Töchter verteilen. Leider sind diese nicht ganz so dazu bereit, eine jede hat mit ihren eigenen Sorgen zu kämpfen. Und auch Unstimmigkeiten oder gar Streitereien sind vorprogrammiert. Ein harmonisches Weihnachten ist nur möglich, wenn sich die Damen der Familie austauschen und über lang verdrängte Geschehnisse sprechen. Wird ihnen dies gelingen?

Meinung:

Das Cover wurde farbenfroh und liebevoll gestaltet, besonders die Farbe Grün dominiert. Sie kommt nicht nur im Titel vor, sondern spiegelt sich auch in den vielen Tannenbäumen, sowie dem Himmel wieder. Als festlicher Akzent dient der Name der Autorin, der in einem satten Rotton aufgedruckt wurde. Dazu sieht man eine weite Landschaft mit viel Schnee, gemütlich aussehende Häuser, sowie drei Damen, die auf die Häuser zustreben. Hier stelle ich mir vor, dass es sich um die drei McBride-Schwestern handelt und auch die passende Szene im Buch fällt mir dazu sofort ein. Insgesamt finde ich das Bild wunderschön gestaltet und es ist wunderbar auffällig.



Ich erinnere mich daran, vor einiger Zeit bereits einen Roman von Sarah Morgan gelesen zu haben. Besonders die wunderbare Schreibweise ist mir in Erinnerung geblieben und genau darauf habe ich auch bei diesem Roman gehofft. Glücklicherweise wurde ich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht, die Schreibweise hat es mir schnell angetan. Sie war humorvoll und nicht zu steif, mit vielen kleinen Scherzen gespickt, bei passenden Gelegenheiten auch ernsthaft und stets gefühlvoll. Es ist der Autorin ganz wunderbar gelungen, die weihnachtliche Stimmung auf das Papier zu bringen und mit Worten wiederzugeben. Ein kleiner Hauch davon hat sich beim Lesen auch auf mich übertragen.

Ein weiteres Highlight bei der Schreibweise waren für mich die lebendigen und genauen Beschreibungen von einigen Orten und Situationen. So erschien für mich ganze Haus von Suzanne und ihrem Mann unglaublich gemütlich und einladend. Mir war es auch oft möglich, mir bestimmte Räume vorzustellen und einen Eindruck davon zu erhalten, wie diese eingerichtet sind. Vielleicht erschienen deshalb viele Szenerien als lebhaft und authentisch.



Als Erzählinstanz dient ein allwissender Erzähler, der die Handlung stets ohne Wertung wiedergibt. Es ist vollkommen dem Leser überlassen, wie man die Situationen, aber auch die Protagonisten einschätzt. Die Kapitel wurden auf die vier Damen der Mc-Bride Familie aufgeteilt. Es gibt am Anfang eines jeden Kapitels den jeweiligen Namen, welche der Damen im Folgenden im Vordergrund stehen wird. So erhält man auch einige Details aus dem Privatleben von ihnen, es gibt genauere Auskünfte über die Denkweise und über die Gefühle. So wurde eine jede für mich lebendiger und ich fand es äußerst interessant, wie sie miteinander agieren und wie sie denken, wenn sie allein sind. Mir war es auch möglich, einige Handlungen nachzuvollziehen und zu verstehen.



Ich habe einen, ganz kleinen Kritikpunkt. Diesen werde ich aber nicht negativ werten, es hat keinen negativen Einfluss auf die Handlung. Leider waren mir die Kapitel etwas zu lang. In den Kapiteln gibt es nur selten Absätze, die eine Szene abschließen und zur nächsten überleiten. Und da ich es absolut nicht mag, ein Buch mitten in einer Szene zu unterbrechen, war es ziemlich schlecht, mal schnell ein paar Seiten nebenbei zu lesen. Ich habe das Buch nur in die Hand genommen, wenn ich wusste, dass ich ausreichend Zeit habe, um zum nächsten Abschnitt zu gelangen. Manche mag das nicht stören, vielleicht ist das auch eine Macke von mir.



Als Setting dienen einige traumhafte Orte. Angefangen von dem urgemütlichen Haus der Familie McBride, über deren Café oder Posys wundervollen Loft. Ein jeder Handlungsort wurde mit vielen kleinen Details und viel Liebe beschrieben, sodass die Orte greifbar wirkten. Außerdem hat wahrscheinlich auch die äußerst sympathische und lebendige Art der Protagonisten dazu beigetragen, dass mir das Setting so gut gefallen hat.

Ich fand besonders den Vergleich zwischen den verschneiten Highlands und dem aufregenden New York. In beiden Gegenden wurde der Charme und die Besonderheiten stark herausgestellt und bildete interessante Gegenpole.



Ich hatte schon einige Male angedeutet, dass mir die Protagonisten richtig gut gefallen haben. Ihre lebendige und sympathische Art kann nur dazu verleiten, sie zu mögen.

Im besonderen Vordergrund stehen immer die vier Damen der McBride-Familie. Eine jede besitzt einen anderen Charakter, wodurch es durchaus mal krachen kann. Doch trotzdem vergessen sie nie, wie wichtig die Familie ist.



Von den Frauen hat mir tatsächlich die eher stille und steife Hannah am besten gefallen. Sie besitzt eine unglaublich sympathische Art und ich fand es toll, was sie für einen Wandel miterlebt hat. Ich würde sogar behaupten, dass sie sich von den Protagonisten am meisten weiterentwickelt. Bei ihr sehe ich auch oft das kleine Mädchen vor mir, welches sie in der Vergangenheit war und ich kann mich mit ihrem Charakter etwas identifizieren. Zwar bin ich leider nicht so intelligent und kann nicht sonderlich gut mit Zahlen umgehen, doch auch ich habe schon als Kind sehr gerne gelesen, war eher ruhig und schüchtern und habe mich nicht so für Sport interessiert.



Doch auch Suzanne, Posy und Beth waren sympathische Genossen, die mich auf ihre eigene Art und Weise beeindruckt haben. Sie kämpfen alle auf ihre Art für ihr Ziel und ihre unterschiedlichen Lebensvorstellungen waren spannend, zeigten aber auch, dass man manchmal falschen Träumen hinterherrennt oder sich von anderen stark beeinflussen lässt und diese nicht enttäuschen will.



Passend zu den starken und charaktervollen Damen wurden auch Herren entwickelt, die ihnen in nichts nachstehen. Sie unterstützen ihre Damen, können Fehler einsehen und wurden nicht als Sunnyboys dargestellt. Zwar treten sie nicht so oft auf und sind fast schon Nebencharaktere, trotzdem fand ich ihre starke Darstellung richtig gut. Tatsächlich fand ich es sogar gut, dass sie eine eher untergeordnete Rolle spielen und nicht ständig auftreten. Immerhin hatte ich die Erwartungshaltung, dass es sich vor allem um die drei Schwestern drehen wird und die kleinen Probleme, die sie miteinander haben.

Fazit:


Das Buch war mehr als besonders und für mich das Beste Weihnachtsbuch, was ich dieses Jahr gelesen habe. Es war äußerst stimmungsvoll geschrieben, hatte tolle Protagonisten und war nicht zu kitschig. Mich konnte die Story komplett überzeugen, es gab kein unnötiges Drama und auch keine Längen. Die Schreibweise war traumhaft locker und hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Einerseits wollte ich immer weiterlesen und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, gleichzeitig wollte ich auch nicht, dass es endet. Ich habe beim Lesen wirklich jede Sekunde genossen und möchte für den Roman eine große Empfehlung aussprechen.

Bewertung: 5 von 5 Sternen

MarySophie 

Vielen Dank an den HarperCollins Verlag, sowie das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

Samstag, 5. Oktober 2019

Rezension: Das Winterweihnachtswunder von Poppy Alexander

Titel: Das Winterweihnachtswunder
Originaltitel: 25 Days 'til Christmas (Aus dem Englischen von Elfriede Peschel)
Autorin: Poppy Alexander
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Seitenzahl: 464 Seiten
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 27.09.2019
ISBN: 978-3-548-06080-4


Handlung:

Seit vier Jahren ist Kate Witwe und besonders die Weihnachtszeit wird jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. Ihrem Sohn Jack zuliebe versucht sie trotzdem, die Zeit mit so viel Freude und Aufmerksamkeiten zu gestalten wie möglich. Ihre neueste Idee: ein Adventskalender, der ihm einige Wünsche erfüllt und so viel Weihnachtsstimmung wie möglich verbreiten soll. Dazu nimmt Kate auch eine unliebsame Aufgabe auf ihrer Arbeit an, um auch ein paar materielle Wünsche zu erfüllen: als Weihnachtselfe verkleidet verkauft die junge Frau Tannenbäume. Und jeden Tag bemerkt sie sowohl morgens, als auch abends einen Mann, der tagtäglich an dem Geschäft vorbeiläuft. Sie denkt, dass er sie nicht beachtet, doch Daniel ist zu schüchtern, um Kate anzusprechen. Bis ihm eine Idee kommt...

Meinung:


Das Cover ist wunderbar weihnachtlich, fast schon etwas kitschig gestaltet. Es gibt viel Glitzer, welches über das gesamte Cover verteilt ist. Besonders bei der roten Schrift des Titels kommt dies richtig gut zur Geltung und verströmt eine weihnachtliche Stimmung. Die Szenerie stellt einen Wald dar, im Hintergrund ein kleines, niedliches Häuschen, im Vordergrund ein Tannenbaum, sowie ein Pärchen. Ich muss sagen, dass ich es schöner gefunden hätte, wenn man die beiden Personen eher von hinten gesehen hätte, anstatt sie relativ klar von der Seite zu erkennen.



Als ich meinen Lesemonat September geschrieben habe, ist mir aufgefallen, dass dies tatsächlich schon mein vierter Weihnachtsroman dieses Jahr ist. Auf diesen war ich besonders gespannt. Zum einen kannte ich von der Autorin noch nichts und wusste absolut nicht, was mich erwarten könnte. Außerdem gibt es zusätzlich zu dem Titel noch den Zusatz „Ein Adventsroman“. Einerseits hatte ich einige Ideen dazu, andererseits konnte ich mir auch nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Meine finale Idee war, dass der Roman in die Adventswochen unterteilt wird. Ich war also wirklich gespannt auf das Buch, auch um zu sehen, ob meine Idee stimmen könnte.



Ich war nicht immer ganz zufrieden mit der Schreibweise. Vor allem am Anfang habe ich mich damit ziemlich schwer getan. Einige Seiten lang gibt es Schachtelsätze, die einige Informationen erhalten. Hier war es bei mir tatsächlich der Fall, dass ich irgendwann nicht mehr wusste, was am Anfang des Satzes erwähnt wurde. Irgendwann wurden die Sätze kürzer und kompakter, was meinem Lesefluss zugute kam. Mir war es daraufhin möglich, in die Handlung einzutauchen und das Buch innerhalb von kurzer Zeit auszulesen.

Durchweg wurde die Sprache locker gehalten. Es wurde eine einfache Sprache genutzt, die ein schnelles Lesen ermöglicht. Mit leicht verständlichen Worten wurden gekonnt Stimmungen niedergeschrieben, die teilweise auch auf den Leser übertragen werden können. Mir fiel dies vor allem bei den Beschreibungen und Szenen von Kate´s Wohnung auf. Diese wirkte durchweg kalt und nicht einladend, verströmte genau die Atmosphäre, mit der Poppy Alexander sie beschrieben hat.



Ich hatte ja schon geäußert, was meine Vermutungen bezüglich des Titelzusatzes „Ein Adventsroman“ sind. Es werden ziemlich detailiert die letzten 25 Tage vor Weihnachten beschrieben. Wenn ich mich nicht täusche, erhält jeder Tag eine paar Seiten und in diesen erhält man Informationen über den Alltag von Kate und Daniel.

Die Handlung wird aus zwei Sichtwinkeln beschrieben. In einigen Kapiteln wird sich etwas mehr auf Daniel konzentriert, doch hauptsächlich gibt es Informationen aus Kate's Leben. Dabei lernt man ihren Charakter richtig gut kennen, oft gibt es auch Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Ich glaube auch dadurch war es mir möglich, sie als einen sympathischen Charakter wahrzunehmen. Gleichzeitig hat sich in manchen Momenten auch gezeigt, dass Kate noch ganz schön an der Vergangenheit hängt und nicht dazu bereit ist, diese hinter sich zu lassen.



Für mich war Kate eine angenehme Hauptprotagonistin. Sie wird sehr sympathisch und bodenständig dargestellt, außerdem tritt sie als freundlicher, etwas schüchterner und lebendiger Mensch auf. An vielen Stellen konnte ich mit ihr mitfiebern, mich mit ihr freuen, aber auch mit ihr mitleiden. Ab und an hat es mich etwas gestört, dass Kate ihre Situation einfach als gegeben annimmt. Sie strebt zwar nach einem besseren Leben und hat Wünsche und Träume, unternimmt aber nur wenig, um diese auch zu erreichen und sich zu erfüllen. Sie bleibt in einem Job hängen, der sie nicht erfüllt und wo sie kaum etwas verdient. Dementsprechend kann sich Kate auch keine bessere Wohnung leisten und ihr Wunsch von einem Haus mit Garten rutscht in weite Ferne. Es hat ihrer Figur an Willen und Durchsetzungsvermögen gefehlt.

Ihren kleinen Sohn Jack fand ich ganz reizend, auch wenn er etwas blass auftritt. Ich weiß nicht warum, aber die Kinder in Weihnachtsromanen haben es mir angetan. So auch Jack. Er ist ein niedlicher kleiner Kerl, der sehr unsicher auftritt und genau um die Sorgen seiner Mutter Bescheid weiß. Wahrscheinlich hat mir genau dieser Punkt so gefallen. Er ist ein bescheidener Junge, der auf seine eigene Art liebenswert ist. Tatsächlich hätte ich mir eine stärkere Präsenz von ihm gewünscht, dass er mehr auftritt und man noch mehr über ihn erfährt.

Bis auf eine kleine Ausnahme waren auch die restlichen Protagonisten gelungen und sympathisch dargestellt. Sie waren einzigartig, hatten unterschiedliche Charaktere und ab und an wurde auch ein Klischee bedient. Doch genau diese Typen haben neuen Schwung hereingebracht und zeigten, was für ein angenehmer Mensch Kate ist und das man immer an seiner Meinung festhalten soll.

Wie bereits erwähnt hatte ich mit einem Protagonisten einige Probleme. Dabei handelt es sich um Daniel. An sich hatte er schon Momente, in denen ich ihn nett und freundlich fand. Doch oft trat er sehr merkwürdig auf, was zwar von der Autorin gewollt ist, ihn mir aber unsympathisch gemacht hat. Ich fand es selbst schade, dass ich Daniel nicht so wahrnehmen konnte wie Kate, ihre Freunde oder vielleicht auch wie andere Leser. Dazu trat Daniel als sehr reifer Charakter auf, erschien mir immer ziemlich ernst und steif. Das passte nicht recht zu der quirligen Kate, die noch recht jugendlich wirkte.


Fazit:

Nach kleinen Startschwierigkeiten aufgrund der teilweise arg langen Sätze hat mir die Schreibweise später immer besser gefallen. Dazu haben auch einige stimmungsvolle Beschreibungen beigetragen, sei es von Orten, als auch von einigen Situationen, wie z.B.: dem Besuch des Weihnachtsmarktes. Kate und ihren Sohn Jack empfand ich als sehr angenehme Protagonisten, beide waren mir äußerst sympathisch und ich fand es sehr angenehm, die Vor- und Weihnachtszeit mit ihnen zu verbringen. Ich empfand es als sehr schade, dass Daniel nicht so sympathisch aufgetreten ist, wie ich es mir gewünscht hätte. Zwar war es wirklich gut, dass er nicht perfekt, sondern auch mit kleinen Makeln aufgetreten ist, doch lebendig und sympathisch war mir sein Charakter leider nicht. Außerdem hätte ich es als positiv gefunden, wenn Kate eine stärkere Wandlung durchlebt und unabhängiger und stärker wird. Es gibt leichte Tendenzen dafür, die mir aber zu schwach sind.

Bewertung: 3,5 von 5 Sterne

MarySophie 

Vielen Dank an Ullstein Buchverlage für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Lesemonat September 2019

Ich bin unglaublich froh, dass der Sommer endlich zuende ist und der Herbst richtig beginnt. Jedes Jahr fiebere ich darauf hin und ich liebe einfach die kalte Jahreszeit. Ich mag einfach die Kälte und Abende, an denen es beizeiten dunkel wird. Dazu noch Laub auf den Gehwegen und ich bin glücklich. Der September war für mich ein recht angenehmer Monat, ich habe einiges erlebt, Zeit mit tollen Menschen verbracht und nur gute Bücher gelesen:) Ich freue mich auf den Oktober, vielleicht erwartet mich sogar eine berufliche Herausforderung. Ich hoffe darauf!
Im September habe ich insgesamt acht Bücher gelesen und es war keine einzige Enttäuschung dabei. Ein toller Lesemonat also!
Von den acht Büchern waren fünf Rezensionsexemplare, ein Buch habe ich anfang des Jahres im Prämienshop der Lesejury ergattern können und zwei habe ich selbst gekauft, beides Mängelexemplare. Das ergibt eine Seitenanzahl von 2937 Seiten.

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Für immer die Deine von Jana Voosen
(4/⭐⭐⭐⭐⭐) 

Die Glamour-Clique: Wer ist die Schönste? von Lisi Harrison

(4/⭐⭐⭐⭐⭐) 

Die Schwestern vom Ku'Damm - Wunderbare Zeiten von Brigitte Riebe

(4/⭐⭐⭐⭐⭐) 

Mein Weihnachtswunsch bist du von Jenny Hale

(4/⭐⭐⭐⭐⭐) 

Die Charité - Aufbruch und Entscheidung von Ulrike Schweikert

(4,5/⭐⭐⭐⭐⭐) 

Große Elbstraße 7 von Wolf Serno
 (4,5/⭐⭐⭐⭐⭐)

Weihnachtswünsche sind wie Schneeflocken von Jenny Hale
(4,5/⭐⭐⭐⭐⭐)

Die Glamour-Clique: Es ist so schön, ein Biest zu sein! von Lisi Harrison
 (4,5/⭐⭐⭐⭐⭐)

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Im September sind einige neue Bücher bei mir eingezogen. Allesamt habe ich bei Arvelle bestellt, fünf der Bücher sind Mängelexemplare, eines habe ich für den vollen Preis gekauft. Eigentlich wollte ich ja nur mal schauen, ob ich irgendein Buch interessiert oder ich etwas von meiner Wunschliste finde. Am Ende sind daraus zwei Bestellungen geworden und am liebsten hätte ich mir noch mehr ausgesucht und bestellt...

Penny Vincenzi: Das Versprechen der Jahre

Penny Vincenzi: Die Stürme der Zeit

Lisi Harrison: Die Glamour-Clique - Die Partyqueen

Ruth Berger: Eisweihnacht - Eine Wundergeschichte

Lyman Frank Baum: Der Zauberer von OZ

Cornelia Funke: Hinter verzauberten Fenstern

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MarySophie

 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.


Dienstag, 1. Oktober 2019

Rezension: Die Glamour-Clique: Es ist so schön, ein Biest zu sein! von Lisi Harrison

Titel: Die Glamour-Clique: Es ist so schön, ein Biest zu sein!
Originaltitel: It's not easy being mean (aus dem Amerikanischen von Simone Wiemken)
Autorin: Lisi Harrison
Verlag: Arena
Seitenzahl: 220 Seiten
ursprünglicher Preis: 5,99 € ; mittlerweile gibt es das Buch nur noch antiquarisch oder eventuell noch als Mängelexemplar zu kaufen
ISBN:978-3-401-50432-2


Handlung:

Das Schönheitskomitee darf nach knapp einem Monat Pause wieder die OCD besuchen. Und auf sie wartet auch schon das nächste Abenteuer. An einige Personen der Schule wurden CDs mit einem geheimen Rätsel verschickt, als Gewinn wartet ein geheimer Klubraum. Massie will unbedingt siegen und wartet mit einem großen Plan auf. Sie weiß, dass einiges auf dem Spiel steht. Denn nur die Gewinner werden weiterhin die beliebtesten Mädchen der Jahrgangsstufe bleiben. Und genau diesen Ruf will Massie verteidigen.

Meinung:

Es gibt einen hohen Wiedererkennungswert der Cover, alle ähneln sich in ihrer Art. Auch dieser Teil besitzt ein großflächiges Blumenmuster und ein kleines Bildchen, auf dem drei Mädchen abgebildet sind. Dabei könnten es sich um Mitglieder des Schönheitkcommitees handeln. Der Hintergrund wird von einem Grün-Ton bestimmt, die Blumen sind fast alle in einem rosa-gelblichen Ton gehalten. Mir gefällt die Farb-Kombination nicht richtig, es wirkt nicht stimmig und ist mir zu bunt. Ein bisschen mehr Ruhe und gedecktere Farben wären passender gewesen.

Dieser Teil ist der direkte Nachfolger von „Wer ist die Schönste?“ und ich habe mich richtig auf das Lesen gefreut. Außerdem hatte ich den Vorgänger erst kürzlich gelesen und mir waren die Ereignisse noch vollkommen im Gedächtnis geblieben.
Im Roman herrscht eine sehr einfache und lockere Sprache vor. Sie kommt an einigen Stellen wie Umgangssprache daher und ist eindeutig für ein jüngeres Publikum bestimmt. Ab und an gibt es Worterfindungen oder Wortspiele, die Schwung hereinbringen und einfach zu den Mädels des Schönheitkomitees gehören. Anhand des einfachen und lockeren Schreibstils war es mir möglich, das Buch innerhalb von knapp 24 Stunden auszulesen. Insgesamt finde ich, dass die Reihe von Lisi Harrison gut zum nebenbei lesen ist und man dabei vollkommen abschalten kann.

Auch hier gibt es wieder eine genaue Angabe von der Handlungszeit. Es befindet sich am Anfang eines jeden Kapitels eine Ortsangabe, aber auch eine Angabe des Tages, sowie der Uhrzeit. Ich finde das wirklich angenehm und für mich zeichnen sich die Bücher durch dieses Detail auch etwas aus. Außerdem ist es dadurch möglich, den zeitlichen Rahmen einzugrenzen und genau zu bestimmen, wie viel Zeit seit dem Beginn vergangen ist.

Ich kann mich noch erinnern, dass ich bei meiner letzten Rezension das Setting etwas kritisiert habe. Es war mir zu riesig und zu unvorstellbar. Diesmal verhält es sich zum Glück etwas anders. Viele Teile der Handlung finden in der OCD oder in Massies Haus statt und diesmal wirkte alles nicht nur lebendiger, sondern auch greifbarer. Es wurde zwar manches immer noch gigantisch beschrieben, aber mit besseren Worten, die teilweise ein Bild vor Augen entstehen lassen haben.

Auch bei diesem Teil stehen Massie und ihre Freundinnen im Vordergrund. Dazu gibt es nur sehr wenige Nebencharaktere, die zwar nicht immer sehr lebendig beschrieben werden, aber alle besondere Charakterzüge oder Details über das Aussehen erhalten haben. So war es nicht schwer, sie bei einem folgenden Auftritt direkt wiederzuerkennen.
Von den fünf Freundinnen hat mir Massie am besten gefallen. Ich finde ihren Charakter, ihr Auftreten und ihre ganze Art einfach goldig, auch wenn sie ab und an arg hochnäsig auftritt. Mir hat es unglaublich gut gefallen, dass sie diesmal auch zeigt, dass sie einen guten Kern hat und ihr ganzes Auftreten nur eine Fassade hat. Besonders am Ende erlebt Massie zwei solcher Momente, in denen sie andere Charakterzüge zeigt und sich von einer weichen Seite präsentiert.
Dylan und Kristen kommen auch hier wieder etwas kurz, sie agieren innerhalb des Schönheitscomitees eher wie Nebendarsteller. Das finde ich wirklich schade, ich hoffe, in einem weiteren Teil mehr von ihnen zu lesen. So würde es mir auch einfacher fallen, mir ein Bild zu machen oder sie näher kennenzulernen.
Am meisten Probleme hatte ich wieder mit Claire. Obwohl sie von den fünf Mädchen die freundlichste und am Boden gebliebenste ist, komme ich mit ihrem Wesen einfach nicht klar. Sie ist mir tatsächlich am unsympathischsten, was ich selbst merkwürdig finde. Ich denke, dass die Autorin ihren Charakter eher so angelegt hat, dass sich die Leser mit Claire identifizieren können und man sie am ehesten mag. Leider funktioniert das bei mir nicht recht... Claire empfand ich wieder als zu willenlos und es ist schade, was sie alles mit sich machen lässt. Es wird hier immerhin ein Hauch mehr Willen beschrieben, aber das reicht für mich noch nicht.
Alicia ist für mich die Person mit dem besten Charakter. Sie hat zwar auch ihre fiesen Momente und einige Aussagen betrachte ich kritisch, trotzdem ist sie für mich am normalsten und auch am sympathischsten.

Fazit:

Dieser Teil hat mir besser gefallen als der Vorgänger. Hier ist das Schönheitscomitee wieder in vereinter Kraft aufgetreten und hat einiges erlebt. Besonders gut hat mir die Schreibweise gefallen, die einfach und locker war. Dadurch bin ich sehr schnell durch die Handlung gekommen und ich fand es gut, wie humorvoll einige Szenen beschrieben wurden.
Für die weiteren Bände würde ich mir wünschen, dass Claire endlich mal anders auftritt, stärker wird und mehr ihre Meinung kundtut. Ansonsten fand ich das Buch wirklich gut und ich freue mich schon darauf, weitere Teile zu lesen!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne


MarySophie 

Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

Meine Rezension zu dem sechsten Band der Reihe