Titel: Töchter der Elbchaussee
Autorin: Lena Johannson
Verlag: Aufbau TB
Seitenzahl: 416 Seiten
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 15.06.2020
ISBN:
978-3-7466-3649-8
Handlung:
Nach vielen Jahren der Entbehrung, Angst und Hoffnung ist der Zweite Weltkrieg endlich vorbei. Und obwohl die Freude darüber groß ist, müssen viele Familien mit Verlusten klarkommen. Auch Frieda wurde nicht verschont und muss lernen, ohne manche geliebte Menschen zu leben. Und gleichzeitig ist sie froh, dass sie sich endlich wieder mit der Arbeit in der Schokoladenmanufaktur ablenken kann, auch wenn sie lernen muss, sich mit wenigen Mitteln zu behelfen. Sie hat für den weiteren Betrieb bereits Pläne, möchte sie u.a. ihre Nichte Sarah als Nachfolgerin für die Schokoladenmanufaktur ausbilden. Doch in dieser Angelegenheit möchte auch Friedas Sohn und Nachfolger noch ein Wörtchen mitreden...
Außerdem
glaubt Frieda plötzlich eine Person wiederzusehen, die sie viele
Jahre lang verdrängt hat. Schafft Frieda es, dass ein harmonisches
Familienleben bestehen bleibt?
Meinung:
Meinung:
Das
Cover orientiert sich wieder stark an den anderen beiden Teilen.
Wieder ist eine Dame von hinten zu sehen, die sich auf ein
prachtvolles Gebäude zubewegt. Die Szenerie im Hintergrund ist
wieder in beige-goldenen Tönen gehalten und strahlt viel Klasse aus.
Diesmal trägt die Frau ein grünes Kleid, in genau derselben Farbe
wurde auch die Titelschrift gehalten und somit ergibt sich ein
rundes, stimmiges Bild. Insgesamt finde ich das Cover schön, es ist
durchdacht und die Farben passen hervorragend zusammen.
Was habe ich mich auf den finalen Band der Elbchaussee-Reihe gefreut. Nicht nur auf das Wiedersehen mit Frieda, sondern auch auf einen hoffentlich grandiosen Abschluss der Reihe. Zugleich haben mir die anderen beiden Bände richtig gut gefallen und ich wollte noch nicht, dass es nach diesem Roman vorbei ist...
Was habe ich mich auf den finalen Band der Elbchaussee-Reihe gefreut. Nicht nur auf das Wiedersehen mit Frieda, sondern auch auf einen hoffentlich grandiosen Abschluss der Reihe. Zugleich haben mir die anderen beiden Bände richtig gut gefallen und ich wollte noch nicht, dass es nach diesem Roman vorbei ist...
Ich
war auf jeden Fall richtig gespannt auf das Buch und habe mich schon
seit Wochen darauf gefreut. Den Roman dann noch als
Rezensionsexemplar vom Verlag gestellt zu bekommen, war ein
Träumchen. Herzlichen Dank dafür!
Es
handelt sich bei dem Roman um eine Klappbroschur, die zum einen alle
drei Teile der Reihe nebeneinander darstellt, zum anderen gibt es
einen Kartenausschnitt von Hamburg, auf dem vor allem die Hafengegend
abgebildet ist. Man kann sich so ein wenig besser in das Setting
einfühlen und kann auf der Karte nach Orten suchen, die im Roman
erwähnt werden. Mir gefällt es gut, dass es dieses Detail gibt,
somit wird der Handlung noch mehr Lebendigkeit verliehen, man kann
sich grob orientieren und sich einen kleinen Eindruck von Hamburg
verschaffen.
Ich
habe gerade mal nachgeschaut, Teil zwei habe im Januar gelesen.
Einige Hintergrundinformationen waren mir noch im Gedächtnis
geblieben, weniges ist mir entfallen. Doch insgesamt hatte ich
trotzdem einen angenehmen Start in den Roman, viele Details sind mir
schnell wieder eingefallen und ich konnte mich nach kurzer Zeit
wieder ohne Probleme im Roman zurechtfinden. Sobald ich einmal
begonnen hatte, habe ich das Buch nur noch selten beiseite gelegt.
Ich bin mit dem Lesen schnell vorangekommen und hatte viel Spaß
daran, bekannte Protagonisten wiederzusehen und sie ein weiteres und
letztes Mal einige Zeit lang zu begleiten.
Ich
hatte mit dem Schreibstil absolut keine Probleme, ich fand ihn sehr
angenehm und bin durch ein flüssiges Lesen flott vorangekommen. Ich
finde, dass die Geschichte eindrucksvoll beschrieben wurde, es wurde
nicht zu viel Drama eingefügt und daher wirkt sie wunderbar
realistisch.
Es
wurde eine recht einfache und leichte Sprache verwendet, die häufig
in eine Umgangssprache abdriftet. Außerdem nutzen manche
Protagonisten gerne norddeutsche Aussagen und Dialekte, was natürlich
perfekt zu dem Handlungsort passt und der Geschichte Charme und
Bodenständigkeit verleiht.
Auch
diesmal gibt es eine Unterteilung in drei Teile, die dann jeweils
nochmal in Kapitel gegliedert wurden. Ich fand, dass die Kapitel eine
angenehme Länge hatten, sie waren weder zu lang, noch zu kurz und
man konnte immer mal zwischendurch ein paar Seiten lesen. Mein
Lesefluss wurde dadurch angeregt und oft habe ich viel mehr gelesen,
als ich ursprünglich geplant hatte.
Den
Kapiteln voran steht immer der Monat und die Jahreszahl der folgenden
Handlung. Man kann auf diese Weise immer nachvollziehen, wie viel
Zeit seit dem Beginn der Handlung vergangen ist, wie sich
Protagonisten entwickelt haben und ihr Alter bestimmen.
Auf
416 Textseiten vergehen ganze 17 Jahre und man hätte ohne Zeitangabe
schnell den Überblick verlieren können. Glücklicherweise gab es
die Einbindung von Jahreszahlen, es wurden nämlich auch immer mal
wieder ein paar Monate oder gar Jahre übersprungen und man hätte
sich in der Zeit schnell täuschen können.
Wie
ich gerade angedeutet habe, wird immer wieder ein Zeitraum
übersprungen, um die Handlung nicht in die Länge zu ziehen. So
entgehen dem Leser zwar ein paar Jahre, die man nicht so genau
miterlebt, doch wichtige Ereignisse, die in dieser Zeit geschehen
sind, finden trotzdem Erwähnung. Auf diese Weise hatte ich an keiner
Stelle den Eindruck, dass ich etwas Wichtiges verpasse oder mir
Informationen vorenthalten werden.
Zudem
werden Längen verhindert. Die Geschichte weitet sich nicht ins
Unendliche aus und bleibt in einem angenehmen Rahmen. Nie hatte ich
den Eindruck, dass an einer Textstelle zu viel oder zu wenig gesagt
wird und so war man immer gut über das Geschehen informiert.
Ich
konnte mir das Setting ziemlich gut vorstellen, sei es die Stadt
selbst, die Firmengebäude von Hannemann& Krüger oder die Villa
in der Elbchaussee von Frieda. Jedes Gebäude wurde mit wenigen
Worten umrissen, manche davon kennt man bereits aus den
Vorgängerbänden, andere, wenige tauchen erstmals auf. Das Setting
nimmt nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Platz ein und gliedert
sich perfekt in die Handlung mit ein. Ganz besonders eindrucksvoll
fand ich die Darstellung der Elbchaussee mit ihren Villen. Hier war
meine Vorstellungskraft am stärksten und ich habe mir diese Ecke
Hamburgs traumhaft ausgemalt.
Regelmäßig
tauchen historische Details auf, die der Geschichte viel
Wahrheitsgehalt geben. Diese erstrecken sich von politischen
Ereignissen, bis hin zur Wohnungs- und Nahrungsnot. Außerdem haben
manche Protagonisten mit den Folgen des Krieges zu kämpfen, andere
wiederum haben liebe Menschen verloren, die sie betrauern. Es tauchen
allerhand Informationen auf, die teils am lebendigen Beispiel gezeigt
wurden und auf diese Weise noch eingängiger erscheinen. Trotzdem war
immer zu erkennen, dass die Geschichte rund um Frieda und die
Schokoladenmanufaktur im Vordergrund steht und alle historische
Erklärungen und Sachverhalte eher im Hintergrund. Auf jeden Fall
konnte man sich so ein Bild von den Folgen des Krieges machen. Sie
wurden geschickt in die Handlung eingefädelt, dass es sehr passend
erscheint und Details nie fehl am Platze wirken.
Es ist
immer Spannung vorhanden, sei es durch das plötzliche Auftauchen von
Personen oder durch die Entwicklung der politischen Lage und damit
verbunden ist ja auch die Zukunft von Hannemann&Krüger. Doch nie
ist das Drama zu groß oder zu sehr aufgebauscht. Es wurde eine gute
Waage aus ruhigen und aufregenderen Momenten gefunden, sodass immer
wieder eine neue Wendung entsteht und man als Leser oft überrascht
wird. Auf diese Weise können Längen erst gar nicht entstehen und
außerdem wurde man nochmals dazu angespornt, weiterzulesen.
Ganz
viele Protagonisten sind bereits aus den zwei vorherigen Bänden
bekannt. Nur wenige neue Personen tauchen auf und alle haben eines
gemeinsam: sie sind lebendig, authentisch und haben ihre Eigenarten.
Dadurch kommt keiner zu stereotyp daher, sondern zeichnet sich aus
und erhält einen Wiedererkennungswert.
Ich
finde, dass die Mehrzahl der Protagonisten als sympathisch und
freundlich auftritt, nur selten gibt es mal eine ambivalente Figur,
von der man einen anderen Eindruck hat. Im Grunde tritt nur eine
Person negativ auf, was mir ein bisschen zu wenig ist. Hier hätte
ich mir mehr Abwechslung gewünscht, dass Personen auch mal schlecht
gelaunt auftreten und nicht immer ihre gute Miene zum bösen Spiel
beibehalten. Mehr Gefühlsausbrüche wären schön gewesen, so wurden
viele Emotionen ein wenig unterdrückt.
Auch
diesmal steht wieder Frieda im Mittelpunkt und man merkt deutlich,
dass sie älter geworden ist und das ist auch an ihrem Auftreten
erkennbar. Sie ist nicht mehr das junge Mädchen aus dem ersten Band,
sondern hat allerhand Erfahrungen gesammelt und musste sich von
geliebten Menschen verabschieden. Und auch der Krieg hatte Einfluss
auf die Frau und sie noch stärker gemacht. Eine sympathische
Hauptprotagonistin, die man immer wieder für ihre Kraft und Ideen
bewundern kann!
Fazit:
Im
Grunde gefällt mir der Roman sehr gut, alle offenen Fragen werden
geklärt und die Elbchaussee-Reihe findet ein rundes und stimmiges
Ende. Eine fantastische Reihe, die bei mir einen sehr guten Eindruck
hinterlassen hat und die ich nur weiterempfehlen kann!
Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.