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Dienstag, 28. Juni 2022

Rezension: Das Mädchen mit dem Drachen von Laetitia Colombani

Titel: Das Mädchen mit dem Drachen
Originaltitel: Le Cerf-volant ( aus dem Französischen von Claudia Marquardt )
 Autorin: Laetitia Colombani
 Verlag: S. Fischer
Seitenzahl: 272 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 23.02.2022
ISBN: 978-3-10-397490-4
 
 https://assets.thalia.media/img/artikel/7845e8e1ea770b1a30adac48c808083a7d4958db-00-00.jpeg

Handlung

Léna verlässt Frankreich, um sich am Golf von Bengalen ein neues Leben aufzubauen. Dort lernt sie, in einer anderen Kultur zu leben und das indische Mädchen Lalita wächst ihr schnell ans Herz. Sie beobachtet die Kleine jeden Morgen, wenn diese ihren Drachen fliegen lässt. Und als Léna eines Tages von einer Ozeanwelle mitgerissen wird, reagiert das Kind blitzschnell und holt Hilfe. So trifft die Französin Léna auf Preeti, Anführerin einer Selbstverteidigungsgruppe für junge Frauen. Zusammen schmieden sie einen Plan, der nicht nur das Leben von Lalita, sondern auch das vieler anderer indischen Mädchen verändern wird...

Meinung

Die Werke von Laetitia Colombani werden ja hochgelobt, bisher habe ich allerdings noch kein Werk der Autorin gelesen. Das wurde nun geändert, ich habe ihren neuesten Roman als Leseexemplar erhalten und war sehr gespannt auf die Geschichte. Diese ist mir zwar in der Vorschau nicht sonderlich ins Auge gefallen, trotzdem wollte ich ihr eine Chance geben.

Ich bin vollkommen frei und ohne Erwartungen an die Lektüre herangegangen und habe mich komplett überraschen lassen. Einen Großteil des Buches habe ich als Hörbuch gehört, einige Szenen auch gelesen und ich bin dadurch flott und zügig mit der Geschichte vorangekommen. Es gibt keinen Stillstand, es ist spürbar, wie die Ereignisse sich immer fortbewegen und nie auf der Stelle tippeln.

Mit der Sprache habe ich mich teils ein wenig schwergetan. Es gab immer wieder Abschnitte, in denen mir diese gut gefallen hat und ein solider Blick auf die Ereignisse gegeben wird. Aber dann nimmt die Sprache häufig auch eine Distanz ein, die mir zu nüchtern ist. Das wirkte dann immer wie ein herunterrattern von Fakten, die Geschichte nahm fast schon ein journalistische Wendung und mir fehlte die Lebendigkeit. Ich mag nämlich die Grundidee sehr gern und finde, dass diese in Ansätzen gut umgesetzt wurde. Aber die Handlung nahm immer wieder ein komisches Zusammenspiel zwischen Nähe und Distanz ein, sie war mal natürlich, dann wieder zu nüchtern und von Fakten behaftet. Ich finde, dass diese Mischung leider nicht aufgegangen ist...

Die Orte waren ganz gut dargestellt. Viele davon konnte ich mir vorstellen, ich finde auch, dass der Charakter von Indien gut eingefangen und verarbeitet wurde. Die Natur, die Häuser, die Straßen wurden mit guten Worten umrahmt, sie wirken natürlich und zeichneten oft ein lebendiges Bild.

Zu Léna habe ich während der gesamten Handlung Distanz gehalten. Sie wird für mich nie richtig lebendig, ihre Person ist mir nicht menschlich genug. Sie hat viel durchgemacht und zeigt mir durchweg nicht genügend Emotionen, teils wirkt sie ein wenig roboterhaft. Ich finde es schwierig, mich in ihre Gedanken hineinzuversetzen und einfach ihren Antrieb für die ganze Sache zu verstehen. Léna ist mir viel zu schwach in ihrem Auftreten und sie ist einfach nicht greifbar genug gezeichnet...

Fazit

Das Thema ist interessant und ich finde es gut, wie viele Informationen es dazu gibt, welche Rolle Mädchen und Frauen in Indien spielen. Mir gefällt es, wie stark diese Thematik im Buch vorkommt und welch ernsten Hintergrund die Geschichte dadurch erhält. Aber leider konnte mich die Handlung letztendlich nicht richtig überzeugen, ich bin zwar flott vorangekommen, wurde aber nie richtig in den Bann gezogen. Dafür war mir die Sprache ein bisschen zu distanziert, die Figuren nicht lebendig genug und die Geschichte nicht interessant genug. War für zwischendurch echt nett, hat meiner Meinung nach aber noch einige Punkte, die verbessert werden könnten!

Bewertung: 2,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Samstag, 25. Juni 2022

Rezension: Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen von Caren Benedikt

Titel: Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen
 Autorin: Caren Benedikt
 Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 416 Seiten
 Preis: 15,00 €
 Erscheinungsdatum: 21.03.2022
ISBN: 978-3-7645-0774-9
 
 https://www.bic-media.com/dmrs/cover.do?isbn=9783764507749&width=739

Handlung

Rügen 1925

Bernadette von Plesow sorgt sich. Weniger um ihr Grand Hotel oder um ihre Tochter Josephine, die ihren Weg geht. Sondern um ihren einzigen, noch lebenden Sohn Constantin. Sie hat geträumt, dass er stirbt und nun sieht Bernadette darin vielleicht ein Zeichen für die Zukunft. Immerhin hat sich ihr Sohn mit der Unterwelt angelegt und wartet im Gefängnis auf seinen Prozess. Bernadette reist extra nach Berlin, um Constantin Beistand zu leisten und sie hat schnell einen Plan gefasst. Doch auch sie, die mit vielen Wassern gewaschen ist, muss sich in Acht nehmen. Um niemanden zu verärgern und sich damit selbst zur Feindin eines äußerst gefährlichen Mannes zu machen...

Meinung

Band eins und zwei der Saga haben mir mega gut gefallen. Sie stellen für mich grandiose Werke dar, die mich komplett abgeholt und für mich ein wahres Lesevergnügen dargestellt haben. Und genau aus diesem Grund habe ich mich riesig auf den dritten Teil gefreut, ich war einfach unglaublich gespannt darauf, wie die Geschichte weitergehen wird und bin deshalb sehr glücklich darüber gewesen, das Buch als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zu erhalten. Vielen Dank dafür, es war mir ein Vergnügen, noch ein letztes Mal in das Grand Hotel zu reisen und die Personen wiederzusehen!

Auf den ersten Seiten war es für mich schon wichtig, langsam und aufmerksam zu lesen, damit zum einen die Erinnerungen an die Vorgängerbände wiederkommen, und ich zum anderen auch das Gelesene in einen Zusammenhang bringen kann. Doch ich habe mich schnell wieder an die Situation und die Figuren gewöhnt, bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen und es hat nicht lange gebraucht, bis mich die Geschichte wieder in ihren Bann ziehen konnte!

Von der ersten Seite an gab es einen sehr angenehmen, gut lesbaren und lebendigen Sprachstil. Er führt den Leser gekonnt durch die Geschichte und gibt lebhafte Einblicke in das Leben der Figuren, in die verschiedenen Settings und gibt der Erzählung auch immer wieder einen spannenden Faktor. Auch dies war einer der Gründe, weshalb ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe, ich wollte permanent wissen, wie es weitergeht, was das Schicksal für die Protagonisten noch bereithält und wie sich offene Fragen im Folgenden wohl auflösen werden.

Häufig werden die Szenen mit einem stimmungsvollen Unterton erweitert. In diesen Momenten lässt es sich besonders gut nachvollziehen, was die Personen gerade fühlen und welche Aura von einzelnen Figuren ausgeht. Das hat bestimmte Augenblicke noch besonderer gemacht und mir richtig gut gefallen. 
Trotz der Fülle des Romans gab es für mich keinen einzigen Augenblick, wo die Geschichte zu langatmig, langweilig oder üppig daherkam. Man wurde stets ausreichend über jegliche Angelegenheiten informiert, es gibt geschickte Auslassungen an gewissen Stellen, die die Spannung erhöhen und den Platz bieten, um der Fantasie freien Lauf zu lassen. Ich bin absolut zufrieden mit dem Fortgang der Handlung und finde, dass sie eine schöne Länge hat, die dafür sorgt, dass man zu den Figuren eine starke Bindung aufbauen kann!

Im Verlauf der Geschichte folgt man verschiedenen Handlungssträngen, die immer irgendwie miteinander verbunden sind und insgesamt einen vielfältigen Eindruck bieten. Sie versprechen Abwechslung und einen Blick auf verschiedene Lebensweisen und Charaktere, es wird gewährleistet, die Personen durch verschiedene Augen zu betrachten und insgesamt bietet sich die Möglichkeit, von jeglichen Themen, Personen und Ereignissen ein detaillierteres Bild zu erhalten.

Von den Figuren bin ich komplett überzeugt. Ich mag die Vielfalt, die sie darstellen, ihre lebendigen Charaktere und die Menschlichkeit, die sie ausstrahlen. Man kann sich als Leser ein Stück weit selbst wiedererkennen, sie sind greifbar gezeichnet und es wirkte an vielen Stellen gar nicht so, als liest man die Geschichte fiktiver Persönlichkeiten.

 
Besonders das Ende konnte mich mit der Spannung, mit überraschenden Wendungen und der Stimmung überzeugen. Ich war auf den letzten vielleicht fünfzig Seiten sehr involviert in die Handlung und habe es geliebt, wie vielfältig und auch versöhnlich sich das Ende gestaltet hat. Erst dachte ich ja noch, dass es eventuell noch einen weiteren Band der Reihe geben könnte und insgeheim habe ich auch darauf gehofft. Aber als ich dann den Epilog gelesen habe, war ich doch vollkommen zufrieden mit dem Fortgang der Ereignisse und ich konnte das Buch guten Gewissens aus der Hand legen!

Fazit

Ich bin glücklich und traurig zugleich. Die Reihe hat ein tolles und stimmiges Ende erhalten und meine Erwartungen komplett erfüllt, ich empfinde auch den dritten Teil als unheimlich stark und empfehlenswert. Durchweg wurde ich gut unterhalten, ich bin von der Spannung, als auch von den geschickten Wendungen überrascht und sehr angetan und finde, dass ein rundum stimmiges, schönes Buch vorliegt, welches einen würdigen Abschluss der Saga bietet. Ich kann nur eine ganz große Empfehlung für die Reihe aussprechen, ich freue mich auf neue Projekte der Autorin!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Meine Meinung zu den anderen beiden Teilen:



Dienstag, 21. Juni 2022

Lesemonat Mai 2022

Hallöchen und Willkommen zu einem neuen Lesemonat!
 

Mit dem Mai bin ich ja unglaublich glücklich. Ich habe nicht nur ganze zehn Bücher gelesen, was mich echt zufrieden stimmt, sondern mir haben neun davon auch echt gut gefallen. Sie haben gut unterhalten waren stimmig, konnten irgendwie auf ihre Art bestechen. Nur der 'Papierpalast' hat leider so gar nicht meinen Geschmack getroffen, es gibt dazu meinerseits nicht wirklich was positives zu sagen... Als großes Highlight und Empfehlung kann ich euch definitiv 'Die Hummel in meinem Garten' benennen, ein unglaublich liebreizendes, charmantes und humorvolles Büchlein, was einfach nur supergut ist!

Zehn Bücher habe ich gelesen und / oder gehört, davon sind sieben Rezensionsexemplare, zwei davon sind Leseexemplare gewesen und eines hatte ich zu Weihnachten geschenkt bekommen. Ich habe ingesamt 3.645 Seiten gelesen, was einen Tagesdurchschnitt von rund 118 Seiten ergibt. Eine hammer Zahl, mit der ich nicht gerechnet habe und die mich positiv überrascht hat!

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 (4/⭐⭐⭐⭐⭐) 
 
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Es war für mich auch mal wieder an der Zeit, mir ein neues Buch zu kaufen. Ich habe damit lange geliebäugelt und nach unglaublich vielen positiven Stimmen, dachte ich mir, dass ich den Titel wohl auch mal lesen muss:
 
Das Café am Rande der Welt von John Strelecky
 
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MarySophie

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Samstag, 18. Juni 2022

Rezension: Der Prinz an ihrer Seite von Flora Harding

Titel: Der Prinz an ihrer Seite
Originaltitel: Before the Crown ( aus dem Englischen von Britta Evert )
 Autorin: Flora Harding
 Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 384 Seiten
 Preis: 13,00 €
 Erscheinungsdatum: 26.07.2021
ISBN: 978-3-442-49219-0
 
 https://www.bic-media.com/dmrs/cover.do?isbn=9783442492190&width=739 

Handlung

Windsor Castle 1943

Voller Vorfreude, aber auch Nervosität fiebert Kronprinzessin Elizabeth einem Wiedersehen mit Prinz Philip von Griechenland entgegen. Seit ihrer ersten Begegnung ist sie von dem charmanten Leutnant fasziniert und sie möchte einen möglichst guten Eindruck hinterlassen. Allerdings ist ihr Vater, König George VI. von einer möglichen Verbindung absolut nicht begeistert, hört man doch sehr viel über den Prinzen und seine Familie. Und außerdem ist er kein Brite. Elizabeth jedoch ist fest entschlossen, den jungen Mann für sich zu gewinnen und damit ihrem Herzen zu folgen...

Meinung

Erstmals entdeckt habe ich den Roman auf Instagram und mein Interesse war direkt geweckt. Ich mag Romane über die britische Königsfamilie und empfinde es immer wieder als spannend, wie diese dargestellt wird und welche Attribute den Personen zugeordnet werden. Daher wanderte der Titel erst einmal auf meine Wunschliste und als ich gefragt wurde, welche Bücher ich mir zu Weihnachten wünsche, habe ich unter anderem den Roman von Flora Harding angegeben. Ihn habe ich schließlich auch geschenkt bekommen und er stellte für mich die letzte Lektüre des Monats Mai dar.

Vor dem Start neuer Kapitel gibt es häufig eine Angabe dessen, in welchem Monat und Jahr die folgenden Ereignisse spielen. Man hat als Leser also ein gutes Gefühl für die Zeit, es lässt sich genau bestimmen, wie viele Jahre im Verlauf der Geschichte vergehen und wie sich die Protagonisten in dieser Zeit weiterentwickeln und wie gerade Elizabeth mehr in ihre künftige Rolle findet.

Durchweg bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, insgesamt habe ich vielleicht so um die drei Tage für das Buch benötigt, dann war es ausgelesen. Die Geschichte wird lebendig und ansprechend erzählt, man erhält sowohl Einblicke in Elizabeths Denken, als auch in das von Philip. Zwischen ihren Perspektiven wird hin- und hergesprungen und dadurch gestaltet sich die Handlung abwechslungsreich und es lässt sich nachvollziehen, was sie fühlen und denken. Ihre Aussagen und Aktionen werden verständlicher und es entsteht insgesamt ein schöner Erzählfluss.

Die Sprache schafft es, jegliche Szenen anschaulich darzustellen, häufig geht von ihnen eine nette Lebendigkeit aus und ich bin selbst überrascht davon, wie gut ich mir die Räumlichkeiten des Buckingham Palace vorstellen konnte. Damit hatte ich so nicht gerechnet, da ich es eigentlich sehr schwer finde, die Dimensionen so großer Gebäude nachzuvollziehen. Hier wurde sich allerdings auf wenige, ausgewählte Räume beschränkt, was ich sehr mochte und was für die Handlung definitiv viel angenehmer ist.

Ich finde, dass sich auf eine ausreichende Anzahl an Figuren beschränkt wurde. Es treten nicht zu viele Persönlichkeiten auf, im Fokus stehen natürlich Philip und Elizabeth, dazu treten noch einige Familienmitglieder auf und damit sind im Grunde auch schon die wichtigsten Personen benannt. Ich mochte diese Übersichtlichkeit sehr gern, es wurde sich schön auf die einzelnen Charaktere konzentriert und diese haben durchweg eine solide und natürliche Zeichnung erhalten. Sie zeigen auf interessante Weise ihre Persönlichkeiten und bleiben sich im Verlauf der Handlung treu, sie wirken recht menschlich und oft auch greifbar.

Fazit

Ich habe das Buch sehr gern gelesen, es hat mir gut gefallen und ich mag es, wie lebendig und natürlich die Königsfamilie dargestellt wird. Klar kommen manchmal auch ein paar Allüren vor, diese halten sich allerdings in Grenzen und man begegnet den Personen irgendwie recht ebenbürtig. Insgesamt finde ich, dass die Geschichte passend und ansprechend umgesetzt wurde, ich mag die Entwicklung der Beziehung von Philip und Elizabeth sehr gern und kann mir gut vorstellen, dass viele Szenen genauso hätten stattfinden können. Trotzdem fehlt mir leider noch ein Punkt, der das Buch zu einem Highlight macht und mich vollkommen von den Socken gehauen hätte. Was das genau ist, kann ich nicht benennen, vielleicht hätte ich mir noch mehr Gefühle von dem künftigen Brautpaar gewünscht, vielleicht wäre es aber auch noch ganz cool gewesen, die letzte Szene noch mehr auszuweiten und die Hochzeitszeremonie komplett zu beschreiben... Auf jeden Fall eine solide und ansprechende Lektüre, die mir schöne Lesestunden beschert hat und die ein lebendiges und recht bodenständiges Bild der britischen Königsfamilie zeichnet.

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Dienstag, 14. Juni 2022

Rezension: Der Papierpalast von Miranda Cowley Heller

Titel: Der Papierpalast
Originaltitel: The Paper Palace ( aus dem Englischen von Susanne Höbel )
 Autorin: Miranda Cowley Heller
 Verlag: Ullstein Buchverlage
Seitenzahl: 448 Seiten
 Preis: 23,99 €
 Erscheinungsdatum: 31.03.2022
ISBN: 978-3-550-20137-0
 
 https://www.ullstein-buchverlage.de/typo3temp/assets/_processed_/5/3/csm_9783550201370_cover_d3f63f1644.jpg
 

Handlung

Wie jeden Sommer verbringt die Familie Bishop die Ferien im Papierpalast, ihrem Ferienhaus. Uns bis zu diesem Sommer dachte Elle, 50 Jahre alt, dass sie glücklich verheiratet ist und ihren Platz gefunden hat. Dieser Urlaub soll für sie jedoch alles ändern. Denn Elle steht vor der Entscheidung, ob sie bei ihrem Ehemann bleiben oder mit ihrem Jugendfreund durchbrennen soll. Genau 24 Stunden hat sie Zeit, um eine Entscheidung zu treffen, wie ihr Leben im Folgenden aussehen soll und mit wem sie es verbringen will...

Meinung

Mir wurde das Leseexemplar von einer Kollegin in die Hand gedrückt und sie meinte, dass sie sehr gespannt auf meine Meinung zu dem Buch ist. Ich hatte es vorher zwar schon gesehen, aber nie den Wunsch verspürt es zu lesen, aber nach diesen mysteriösen Worten wollte ich dem Werk eine Chance geben. Ich habe es während meines Urlaubs gelesen und ich kann schon mal verraten, dass ich andere Urlaubslektüren hatte, die mir deutlich besser gefallen haben.

Ich finde die Grundidee echt interessant. Es gibt zwei Erzählstränge, einer befindet sich in der Gegenwart und erstreckt sich über insgesamt 24 Stunden. Und dann gibt es immer wieder Rückblicke, die sowohl die Vergangenheit von Elle, als auch von ihren Eltern beleuchten. So erhält man einen guten Rundumblick und kann nachvollziehen, weshalb Figuren so handeln und was für Ängste teils hinter ihren Aktionen stecken könnten. Die Idee ist für mich wirklich gut und könnte aufgehen. Wenn da nicht ganz viele andere Punkte wären, die mich einfach nicht überzeugen konnten.

Angefangen bei der Sprache. Lässt sich zwar ganz gut und flüssig lesen, ich habe den Roman innerhalb von vier Tagen ausgelesen gehabt und fand das echt gut dafür, dass die ganze Geschichte unglaublich merkwürdig ist. Mich hat an dem Schreibstil extrem gestört, dass er für meinen Geschmack zu vulgär ist. Das mag und mochte ich noch nie in Büchern und hier kam es schon in einem extremen Maß vor, es hat sich schon auf den ersten Seiten angedeutet, schließlich durchgesetzt und war einfach absolut nicht meins.

Dann gab es die ersten Beschreibungen des Papierpalasts. Ein Feriendomizil der Familie, mitten in einer ziemlichen Einöde und ein sehr merkwürdiger Bau. Schon auf den ersten Seiten habe ich einen kalten und unangenehmen Eindruck des Gebäudes bekommen, der sich schließlich immer weiter verstärkt hat. Ich konnte einfach null verstehen, weshalb sie sich dort wohlfühlen und wie sie dort überhaupt auch nur eine Nacht verbringen können. Das gesamte Haus habe ich als total abgewohnt und ranzig wahrgenommen und es wurde im Folgenden nicht besser. Mein anfängliche Wahrnehmung des Ortes hat sich im Folgenden noch weiter verschlechtert und daher konnte mich auch das Setting nicht überzeugen...

Dann kamen unglaublich viele Themen in dem Buch vor, die einfach viel zu viel sind. So viel wird angesprochen, was zu üppig ist und die Familie Bishop in keinem guten Licht dastehen lässt. Eine deutlichere Begrenzung der Themen wäre definitiv angebracht gewesen, dann hätte sich der Roman auch nicht so gezogen und hätte einen kompakteren Eindruck hinterlassen.

Leider konnten mich auch die Figuren nicht überzeugen. Ich habe sie durchweg unsympathisch gefunden, mir hat bei ihnen Aufrichtigkeit und Lebendigkeit gefehlt, sie treten nicht greifbar auf und haben es nicht geschafft, mich irgendwie anzusprechen. Zu keinem habe ich einen Draht aufbauen können und daher war es mir leider nicht möglich zu verstehen, was die Protagonisten aneinander so schätzen und lieben.

Fazit

Puh, ich muss ehrlich sagen, dass ich mir die Lektüre des Buches wirklich hätte sparen können. Mir hat eigentlich nur die Grundidee und die Tatsache gefallen, dass ich mit dem Lesen flüssig vorangekommen bin, ansonsten gibt es für mich nichts lobendes hervorzuheben. Im Nachhinein betrachtet ärgere ich mich ein wenig, dass ich den Roman nicht einfach abgebrochen habe, aber es war halt auch ein Funken Hoffnung da, dass die Geschichte irgendwann besser wird. Ich kann mich daher leider nicht den vielen positiven Stimmen anschließen...

Bewertung: 1 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Samstag, 11. Juni 2022

Rezension: Mrs Agatha Christie von Marie Benedict

Titel: Mrs Agatha Christie
Originaltitel: The Mystery of Mrs Christie ( aus dem Amerikanischen von Marieke Heimburger )
 Autorin: Marie Benedict
 Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Seitenzahl: 320 Seiten
 Preis: 16,00 €
 Erscheinungsdatum: 10.03.2022
ISBN: 978-3-462-00295-9
 
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Handlung

Im Dezember 1926 verschwindet Agatha Christie spurlos. Es gibt keine Nachricht über ihren Verbleib, Ermittler finden ihr leeres Auto am Rande eines Teichs, darin befinden sich einige ihrer Habseligkeiten. Unter anderem einen Pelzmantel, was aufgrund der Jahreszeit mit eisigen Nächten sehr merkwürdig erscheint...

Die Polizei nimmt sich der Sache an und elftägige Ermittlungen beginnen. Es werden ganze Landstriche durchkämmt, selbst die Bevölkerung beteiligt sich an der Suche. Der Ehemann von Agatha, ein Veteran des Ersten Weltkriegs, steht stark im Fokus, die Tochter ist von der ganzen Aufmerksamkeit verstört. Und schließlich taucht die Autorin wieder auf. Genauso unauffällig, wie sie verschwunden ist....

Meinung

Von Marie Benedict habe ich letztes Jahr ihren Roman über Clementine Churchill gelesen und sehr gemocht. Ich war von dem Buch absolut begeistert, habe die Churchills sehr lebendig wahrgenommen und fand es toll, wie diese interessante Frau mit ihren Verdiensten ein wenig Aufmerksamkeit erhält. Als ich in der Vorschau nun das neueste Werk der Autorin entdeckt habe, war mein Interesse sofort geweckt und mich hat die Inhaltsangabe direkt interessiert. Daher ist es mir eine große Freude gewesen, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, wofür ich mich herzlich beim KiWi Verlag bedanken möchte!

Die Erzählperspektiven empfand ich als sehr interessant. Diese werden auf zwei Personen und zwei Zeitebenen aufgeteilt und damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Meine Erwartungshaltung war die, dass man die Zeit, in der Agatha Christie untertaucht, mit ihr zusammen verbringt und sie die einzige Perspektive darstellt. Stattdessen kommt im Jahre des Verschwindens, 1926, ihr Ehemann zu Wort und er zeigt auf, wie er die Ermittlungen, den Druck und die Auflösung des Rätsels wahrnimmt. Außerdem gibt es noch einen Erzählstrang in der Vergangenheit, dieser ist aus der Sichtweise von Agatha und man lernt ihr Leben von dem Moment an kennen, in dem sie ihren späteren Mann kennenlernt. Es lässt sich daher gut nachvollziehen, wie die Dynamiken ihrer Beziehung aussehen, wie sie sich beide entwickeln und welche Prioritäten jeweils im Vordergrund stehen. Das hilft dabei, die Handlungen der Figuren zu verstehen und ich mag es, wie die Geschichte zwischen den Zeiten hin- und herspringt. Es wird nicht langweilig, die Ereignisse bleiben interessant und es gibt eine schöne Spannungskurve.

Ich finde, dass für das Verschwinden der weltbekannten Autorin eine plausible Lösung gefunden wurde, die im Hinblick auf die späteren Ereignisse in ihrem Leben viel Sinn macht. Man merkt, dass sich die Autorin gut mit Agatha Christie befasst hat, sie sich über die Dame und ihre Familie ausreichend informiert hat und hinter ihrer Idee für ein Verschwinden einige Überlegungen stecken. Natürlich wäre es trotzdem interessant zu wissen, was der tatsächliche Grund für ihre zehntägige Abwesenheit war und was die Autorin damit bezwecken wollte...

Obwohl ich die Geschichte von Anfang an als interessant empfunden habe und ich auch sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen bin, das Buch innerhalb von drei Tagen ausgelesen hatte, konnte mich die Geschichte nicht komplett mitreißen. Ich finde, dass die Figuren nicht greifbar genug sind, irgendwie hält man als Leser durchweg eine Distanz zu ihnen und mir ist es nicht gelungen, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Vielleicht liegt das teilweise auch daran, dass ich ihre Haltungen als zu ernst und steif empfand, ich gerade das Verhältnis zwischen Agatha, ihrer Mutter und dem Ehemann als schwierig wahrgenommen habe und ich mir oft dachte, dass sich die berühmte Krimi-Autorin mehr selbst ausleben und nicht immer auf die Meinungen ihrer Familie wert legen sollte. Sie hat sich charakterlich öfter verstellt, was leider nicht dabei geholfen hat, einen genaueren Blick auf ihre Person zu erhalten.

Die Sprache hat mir gut gefallen, sie leitet den Leser schön durch die Geschichte und gibt stets ausreichend Informationen, um interessiert beim Lesen zu bleiben. Vor allem die Handlungsorte konnte ich mir äußerst bildhaft vorstellen und sie haben der Erzählung einen guten Rahmen gegeben. Das hat mir bei dazu geführt, dass ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen bin, die Handlung lebendiger wahrgenommen habe und ich knapp zwei Tage für die 320 Seiten benötigt habe, danach war die Geschichte ausgelesen und ich freue mich schon jetzt auf weitere Werke der Autorin!

Fazit

Eine schöne Geschichte, die in vielen Punkten überzeugen kann und eine plausible Lösung für das zehntägige Verschwinden von Agatha Christie bietet. Durchweg bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und es fiel mir leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen und der Handlung zu folgen. Diese wird interessant gestaltet, es gibt zwei Erzählperspektiven und Zeitstränge, die ein umfassendes Bild über die Autorin vermitteln. Lediglich die Protagonisten hätten für meinen Geschmack noch lebendiger und komplexer auftreten können, in diesem Punkt gibt es noch ein wenig Verbesserungsbedarf. Ansonsten liegt eine gute Geschichte mit schönem Spannungsbogen und einer interessanten Handlung vor, die eine kurzweilige Lektüre darstellt.

 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den  für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Dieses Buch der Autorin kann ich euch wärmstens empfehlen:


Mittwoch, 8. Juni 2022

Rezension: Die Liebe tanzt barfuß am Strand von Gabriella Engelmann

Titel: Die Liebe tanzt barfuß am Strand
 Autorin: Gabriella Engelmann
 Verlag: Knaur TB
Seitenzahl: 320 Seiten
 Preis: 10,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.03.2022
ISBN: 978-3-426-52621-7
 
 https://assets.thalia.media/img/artikel/b7d5a812822fbb5201ea91af930a59f613e878f0-00-00.jpeg

Handlung

Im charmanten und idyllischen Örtchen Lütteby lebt Lina Hansen gemeinsam mit ihrer Großmutter Henrikje. Sie liebt ihr gemeinsames Häuschen, die enge Beziehung der Bewohner zueinander und auch ihre Arbeit in der Touristinformation erfüllt sie mit Zufriedenheit. Noch dazu erlebt sie mit ihrer besten Freundin, der Pastorin Sinje, allerhand schräge Abenteuer, u.a. an der unheimlichen Kapitänsvilla am Waldrand, wo es angeblich spukt. Dies geht auf eine alte Geschichte zurück, die besagt, dass Liebende aus den Orten Lütteby und Grotersum niemals ein Paar werden können. Den dies ist einmal vor langer Zeit geschehen und hat ein tragisches Ende genommen.

Daher weiß Lina auch nicht so recht, was sie von ihrem neuen Chef Jonas halten soll, der ausgerechnet auf Grotersum kommt. Schließlich taucht auch noch ihr Ex vor Ort auf und sie findet ein Glückstagebuch ihrer Mutter, die kurz nach der Geburt verschwunden ist...

Meinung

Von Gabriella Engelmann habe ich bereits einige Bücher gelesen, die mir durchweg gut gefallen haben. Es sind schöne leichte Geschichten für zwischendurch, die realistisch wirken und besonders mit ihren lebendigen Protagonisten punkten können. Als ich vor einiger Zeit ein Überraschungspaket vom Droemer Knaur Verlag mit ihrem neuesten Titel erhalten habe, war meine Freude also riesengroß und ich habe schon vorab auf eine Erzählung gehofft, die mein Fernweh weckt. Daher ein herzliches Dankeschön an den Verlag für das Buch und die Goodies!

Den Anfang des Buches habe ich gehört und muss ehrlich sagen, dass mich die Geschichte zu diesem Zeitpunkt noch nicht überzeugen konnte. Sie wirkte auf mich noch etwas zu leicht und die Sprache hat mich auch nicht mitgerissen. Zudem ließen sich jene Abschnitte, die in der Vergangenheit spielen, nicht einordnen und haben mich etwas verwirrt hinterlassen.

Ungefähr 100 Seiten des Romans habe ich gehört, die restlichen 220 schließlich gelesen. Und ich bin so froh, dass ich mich nicht weiter mit dem Hörbuch gequält habe, sondern das Buch in die Hand genommen und selbst gelesen habe. Ich bin direkt viel flüssiger vorangekommen, mir hat die Sprache besser gefallen, ich konnte mir die zauberhaften Beschreibungen des Örtchens Lütteby besser vorstellen und mein anfänglich kritischer Eindruck hat sich schnell gewandelt.

Ich finde es interessant, dass die Autorin diesmal auch einige Ereignisse in der Vergangenheit hat spielen lassen. So kann man einer Geschichte besser nachfühlen, die sich vor vielen Jahren ereignet hat und die die Bewohner von Lütteby noch heute beschäftigt. Außerdem kommt so eine solide Ernsthaftigkeit in die Handlung und es entsteht eine schöne Abwechslung.

Die Sprache war fast durchweg sehr angenehm zu lesen. Sie zeichnet vor allem von den Handlungsorten sehr schöne Bilder und hinterlässt einen lebendigen Eindruck der gesamten Geschichte. Ich bin flüssig vorangekommen, finde, dass es tolle Personenzeichnungen gibt. Außerdem ist mir die Spannung noch sehr positiv aufgefallen, die sich gerade auf den letzten Seiten zeigt. Dort schlägt sie einen hohen Bogen und lässt den ersten Band der Reihe mit einem überraschenden Cliffhanger enden. Damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet, finde aber, dass es eine gute Lösung ist. So will man als Leser unbedingt den zweiten Teil lesen, weil viele Angelegenheiten noch offen sind und Platz zum spekulieren bieten.

Mein besonderes Highlight ist die schöne Umschreibung von Lütteby. Ich konnte mir jedes Haus, die Natur, die gesamte Umgebung einfach richtig gut vorstellen und habe mir sehr oft gewünscht, genau jetzt auch in einer so malerischen Gegend zu sein. Ich mag es, wie einladend die Stadt wirkt, wie sie lebendig und greifbar erscheint und wie gut man nachvollziehen kann, weshalb die Bewohner des Ortes diesen so lieben.

Die Figuren haben eine gute Zeichnung erhalten, sie treten authentisch und meist sympathisch auf und sind mit einigen kleinen Ticks und Eigenheiten ausgestattet. Ich konnte sie mir sowohl von ihrem Aussehen, als auch vom Charakter her gut vorstellen und finde, dass sie eine gute gesellschaftliche Vielfalt darstellen. Vielleicht wäre es für die Fortsetzungsbände noch ganz schön, wenn sie ein bisschen vielfältiger auftreten und mehrere Facetten ihrer Person zeigen, dann wäre ich vollkommen glücklich mit ihnen.

Fazit

Nach einigen Startschwierigkeiten hat es die Geschichte doch noch geschafft, mich zu überzeugen und jetzt freue ich mich richtig auf die zwei Fortsetzungen. Ich finde, dass die Erzählung einen guten unterhaltenden Faktor besitzt, sie wirkt lebendig, hat schöne leichte Züge und eignet sich daher perfekt als Lektüre für den Urlaub oder um das Fernweh zu wecken! Es gibt gut gezeichnete Charaktere, ein traumhaftes Setting, was mein absolutes Highlight des Buches darstellt und eine leicht lesbare Sprache. Jegliche Situtationen werden gut umrissen und so entsteht am Ende ein rundes und vollkommen stimmiges Bild. Ich bin voll im Lütteby-Fieber und freue mich auf den nächsten Band!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
 

Samstag, 4. Juni 2022

Rezension: Die Hummel in meinem Garten von Tibo Gerriets

Titel: Die Hummel in meinem Garten
 Autor: Tibo Gerriets
 Verlag: Eulenspiegel Verlag
Seitenzahl: 128 Seiten
 Preis: 12,00 €
 Erscheinungsdatum: 06.04.2022
ISBN: 978-3-359-03021-8
 
 https://www.eulenspiegel.com/images/verlag/cover/mittel/9783359030218.jpg
 

Handlung

Ein unvergleichlicher Sommer. Sowohl für einen Arzt, als auch für eine Hummel. Ein ganz besonderes Exemplar des Tieres zieht im Frühjahr in seinem Garten ein und zusammen erleben sie herrliche Stunden. Stunden, mit vielen Drinks, einigen darauffolgenden Katern, sie tauschen sich über die Nachbarn und andere Tiere aus und philosophieren über Gott und die Welt. Sie trinken und schlemmen, sie genießen den Sommer und bilden ein ungleiches, aber sehr sympathisches Duo! Und vor allem die Hummel zeigt sich als überraschend scharfsinniger Beobachter der Menschenwelt...

Meinung

Ich habe das Buch mal im Laden in der Hand gehabt, kurz reingelesen und wurde direkt richtig gut unterhalten. Und danach ging mir die Erzählung einfach nicht mehr aus dem Kopf, ich habe es immer wieder gesehen und dadurch den Wunsch entwickelt, die Geschichte einmal komplett zu lesen. Aus diesem Grund war meine Freude riesig, das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Immer wieder wurden kleine Illustrationen eingefügt, die nicht nur wunderbar humorvoll gestaltet sind, sondern auch ein wenig ein Bild der gerade beschriebenen Situation vermitteln. Sie wurden nicht zu häufig eingefügt, sind auf den Punkt gut getroffen und geben der Geschichte einen schönen Rahmen.

Innerhalb eines Nachmittags habe ich die Erzählung ausgelesen und ich wurde einfach durchweg richtig gut unterhalten. Ich mag den Humor und die Darstellung der Hummel unheimlich gern, ich habe mir die Szenen durchweg bildhaft vorstellen können, ich mag die kleinen versteckten Botschaften und die Ereignisse haben in meinem Kopf eine sehr lebendige Rolle eingenommen. Irgendwie war es für mich richtig gut vorstellbar, dass da wirklich ein Mann und eine Hummel im Garten sitzen und einen Whiskey schlürfen, dabei über das Leben philosophieren. Es war einfach herrlich, in die Handlung einzutauchen und einfach mal der Phantasie freien Lauf zu lassen!

Es gibt eine geschickte Unterteilung des Buches in die Sommermonate. So starten die Ereignisse im April und erstrecken sich schließlich bis in den September und es lässt sich gut verfolgen, wie die Tage länger und wärmer werden und was das für die Hummel bedeutet. Die Unterteilung macht also definitiv viel Sinn und verleiht der Erzählung einen zeitlichen Rahmen.

Die Sprache befindet sich durchweg auf einem sehr angenehmen Niveau. Sie lässt sich flüssig lesen, zeichnet lebendige Bilder und verleiht der Erzählung noch zusätzlichen Charme. Mir hat es besonders gefallen, dass immer wieder auch ernstere Themen angesprochen und sich dadurch eine Tiefe entwickelt, mit der ich in dieser Art nicht gerechnet hätte.

Fazit

Ein richtig gutes Buch, das eine kurzweilige Lektüre bietet, einen wunderbaren Humor besitzt und komplett überzeugen kann. Ich wurde unterhalten, konnte mir zahlreiche Momente sehr lebendig vorstellen und finde, dass die kleinen Illustrationen noch das I-Tüpfelchen waren. Sehr lustig, sehr liebevoll geschrieben und sehr empfehlenswert!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Eulenspiegel Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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