Titel: This is (Not) a Love Song
Originaltitel: Love Songs For Sceptics (aus dem Englischen von Annette Hahn)
Autorin: Christina Pishiris
Verlag: Aufbau TB
Seitenzahl: 416 Seiten
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 18.08.2020
ISBN:
978-3-7466-3699-3
Handlung:
Zwei Faktoren haben Zoë´s bisheriges
Leben bestimmt: die Musik und ihr bester Freund Simon, für den sie
schon immer heimlich geschwärmt hat. Mittlerweile sind beide
erwachsen und der Kontakt ist etwas eingeschlafen. Bis Simon eines
Tages in London auftaucht. Er ist frisch geschieden, wird beruflich
in die Hauptstadt Englands versetzt und schafft es noch immer, dass
Zoë´s Herz schneller schlägt. Doch auch diesmal hat die
Chefredakteurin wieder nicht den Mut, ihm ihre tiefe Zuneigung zu
gestehen, denn allerhand andere Aspekte bestimmen gerade das Leben
von Zoë. Sei es die Angst um ihre berufliche Zukunft, ein nerviger
PR-Manager, den sie einfach nicht verstehen kann oder die Big Fat
Greek Wedding ihres Bruders...
Meinung:
Ich finde das Cover unglaublich goldig. Ich empfinde das satte Grün als sehr auffällig, aber angenehm zu betrachten. Allein dadurch wird schon ein Teil der Aufmerksamkeit auf das Buch gelenkt. Dazu ergänzen sich die goldenen Details natürlich perfekt und ich finde den Vogelkäfig wunderbar altmodisch und niedlich. Darauf sind zwei Vögel zu sehen, die besondere Farbschattierungen haben und mir sehr gut gefallen. Zudem sind an der linken Seite noch ein paar Noten zu sehen, was auf den musikalischen Hintergrund des Buches hinweist und die gut zum Gesamtbild passen. Insgesamt kann mich das Cover vollkommen überzeugen und ich finde es einfach wundervoll. Mein Geschmack wurde auf jeden Fall getroffen und mir würde der Roman in einer Buchhandlung definitiv ins Auge fallen.
Mir ist das Buch in der Verlagsvorschau
gar nicht aufgefallen, obwohl ich das Cover ganz toll finde.
Dementsprechend war ich äußerst überrascht, als ich eines Tages
ganz unerwartet ein Paket vom Aufbau Verlag erhalten habe und darin
diesen Roman vorgefunden habe. Es war eine wunderbare Überraschung,
über die ich mich sehr gefreut habe und auch der Klappentext klang
interessant und ich hatte mich daraufhin auf eine abwechslungsreiche
Geschichte gefreut. Ich möchte mich beim Aufbau Verlag für die
unerwartete Zusendung des Romans ganz herzlich bedanken, es war eine
gelungene Überraschung!
Vor ein paar Tagen war es dann so weit
und ich habe mit dem Buch begonnen. Ich empfand die Schreibweise von
der ersten Seite an als sehr locker, oft verständigten sich die
Protagonisten umgangssprachlich. Daher hatte die Sprache recht wenig
Anspruch, ließ sich flott lesen und hat mir größtenteils gut
gefallen. Ich hatte den Roman innerhalb von vielleicht zweieinhalb
Tagen ausgelesen, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, wäre dies auch
schneller passiert.
Mir waren manchmal zu zügellose
Anmerkungen dabei, die alle einen sexuellen Hintergrund hatten. Dies
stört mich immer in Romanen, ich mag es einfach nicht und auch hier
kamen solche Stellen leider mal vor. Auf diese hätte ich gut und
gerne verzichten können, das hätte das Buch meiner Meinung nach
auch aufgewertet.
Was mich häufig bei Liebesromanen,
leider auch bei diesem stört, ist es, wenn die Protagonisten oft um
den heißen Brei herumreden. So entstehen leicht Missverständnisse
und ich habe dann immer das Bedürfnis, die Charaktere zu schütteln,
damit sie aus dem Quark kommen. Ich finde, in dem Roman sind die
Personen Meister darin, umeinander herumzureden und dabei alles
Wichtige für sich zu behalten. Ganz häufig musste ich mit dem Kopf
schütteln und habe mir gewünscht, dass einmal alle Personen ihre
Gedanken frei aussprechen und somit gar nicht erst Konfliktpotenzial
entstehen kann. Aus diesem Grund entstanden für mich auch ein paar
Längen und manche Szenen hätte man durchaus kürzen können, um
nicht ständig das gleiche Schema von Zankereien und
Missverständnissen zu nutzen.
Als sehr schönes Detail empfand ich
die Kapitelüberschriften, die aus Songtiteln bestehen. Es passt
perfekt zu der Handlung, die sich häufig um die Musikbranche und
ihre Vor- aber auch Nachteile dreht und für mich fast alle unbekannt
waren. Teils hatte ich mir nach dem Lesen des jeweiligen Kapitels den
Song im Internet gesucht, um einen Eindruck von dem Lied zu erhalten.
Es gibt einen groben und leicht
oberflächlichen Einblick in die Musikbranche, was ich positiv fand.
So lernt man als Leser Teile dieser Welt kennen, um die sich einige
Seiten im Roman drehen. Und ich fand es auch vollkommen in Ordnung,
dass dies sich nicht seitenweise erstreckt, sondern immer mal kleine
Informationen zur Musikwelt vorhanden sind. Damit konnte das Buch bei
mir Pluspunkte sammeln.
Als sonderlich stimmungsvoll fand ich
den Roman nicht. An keiner Textstelle hat sich bei mir irgendeine
Stimmung übertragen, ich habe nie mit den Protagonisten mitfiebern
können.
Auch die romantischen Szenen hauen mich
nicht vom Hocker, sie kommen emotionslos und langweilig daher.
Beziehungen oder solche, die es werden könnten, wirken nicht
authentisch, sondern sehr konstruiert und ich verstehe nicht so
recht, was die Protagonisten aneinander finden.
Die Anzahl der Protagonisten empfand
ich als ganz angenehm. Damit hatte ich überhaupt keine Probleme,
zumal die Namen sich nicht wirklich ähneln und die Personen recht
deutlich gezeichnet wurden. Einem jeden wurden Attribute und
Eigenschaften verpasst, die sie auszeichnen und einmalig machen.
Daher gibt es einen hohen Wiedererkennungswert und die Charaktere
bleiben sich treu.
Und obwohl es deutliche Zeichnungen
gibt und jeder Protagonist sich abhebt, bin ich mit niemandem warm
geworden. Alle sind mir egal geblieben und ich muss auch ehrlich
sagen, dass ich sie schnell vergessen werde. Gerade an den
Hauptprotagonisten hatte ich einiges auszusetzen und anhand von
vielen Aussagen und Aktionen haben sie sich bei mir unbeliebt
gemacht. Ganz viel damit zu tun hatte natürlich das ständige
Missverstehen voneinander, was mir irgendwann sehr auf den Keks ging
und weshalb ich mir das Ende des Buches herbeigesehnt habe.
Mir haben tatsächlich einige
Nebencharaktere besser gefallen. Allen voran Zoë´s Familie empfand
ich als sympathisch und bodenständig, sie haben zueinandergehalten
und sich immer unterstützt. Mir hätte es gefallen, wenn es mehr
Szenen mit ihnen gegeben hätte, es herrschte eine wunderbare Dynamik
und diese Textstellen haben mir durchweg am besten gefallen.
Leider hat Zoë nur wenig von der
sympathischen Art ihrer Familie erhalten. Sie ist mir zu verbissen
und obwohl sie Chefredakteurin ist finde ich, dass sie nur selten mal
im Büro anzutreffen ist sondern sich gerne trieben lässt. Man
merkt, dass Musik ihre Passion ist, aber ich bin mir nicht sicher, ob
es beruflich auch das Richtige für sie ist. Und auch
charakteristisch finde ich Zoë nicht sonderlich sympathisch. Sie
versucht immer gewitzt und selbstbewusst aufzutreten, doch ich finde,
dass sie das genaue Gegenteil dessen ist. Ich habe durchweg mit ihrer
Person gehadert und finde sie als Hauptprotagonistin etwas schwach
und langweilig, teilweise unreif und kindisch.
Meine Lieblingsfigur war Alice, die
künftige Schwägerin von Zoë. Sie ist ein bodenständiger und
gefühlvoller Mensch, der eindeutig das Herz am rechten Fleck trägt.
Sie hat vernünftige Hinweise gegeben und kommt grundehrlich und
liebreizend daher. Für mich war Alice eindeutig ein Lichtblick mit
ihrem normalen und freundlichen Charakter!
Fazit:
Fazit:
Ich glaube, dass es mir lange Zeit
nicht mehr so schwer gefallen ist, eine Rezension zu schreiben.
Irgendwie ist mir nicht viel zu dem Roman eingefallen, was ich sagen
möchte und davon waren leider viele Aspekte negativ. Und dabei habe
ich wirklich geschaut, dass ich auch die positiven Punkte erwähne,
die durchaus, wenn auch in geringer Anzahl vorhanden waren.
Zusammenfassend konnte mich das Buch
leider nicht überzeugen, ich mochte weder die Hauptprotagonisten,
noch die Stimmung und auf Dauer haben mich die ständigen
Missverständnisse und die daraus resultierenden Streitereien
gestört. Ich hatte nach dem Betrachten des wunderschönen Covers und
dem ansprechenden Klappentext mehr erwartet und bin leider enttäuscht
von dem Roman.
Bewertung: 2 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.