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Mittwoch, 30. November 2022

Rezension: Das Wunder küsst uns bei Nacht von Gabriella Engelmann

Titel: Das Wunder küsst uns bei Nacht
 Autorin: Gabriella Engelmann
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 304 Seiten
 Preis: 10,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.09.2022
ISBN: 978-3-426-52623-1
 
 https://images.thalia.media/00/-/8eca2af9eaf6447590c3df620305aa4b/das-wunder-kuesst-uns-bei-nacht-taschenbuch-gabriella-engelmann.jpeg

Handlung

Für Lina ist die Welt plötzlich eine andere. Ihre Mutter ist wieder in Lütteby und sie weiß noch nicht, ob und wie sie mit ihr in Kontakt treten möchte. Aber vielleicht ergibt sich ja so eine Möglichkeit, um endlich herauszufinden, wer ihr Vater ist. Noch dazu befindet sich Jonas in dieser schwierigen Zeit in London und kann seiner Liebsten nicht so zur Seite stehen, wie er es gern getan hätte...

Meinung

Sowohl der erste, als auch der zweite Band der Lütteby-Saga waren echt gut, sie haben mich schön unterhalten und ich mag einfach die Stimmung, die das kleine Örtchen ausstrahlt. Deswegen habe ich mich darauf gefreut, noch ein drittes Mal gedanklich dorthin zu reisen und ich war natürlich sehr gespannt darauf zu erfahren, wie sich die letzten offenen Fragen wohl noch aufklären werden. Ein ganz herzliches Dankeschön an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar!

Mir standen die Ereignisse aus den anderen beiden Teilen noch sehr lebendig vor Augen, weshalb mir der Start in die Handlung sehr leicht fiel. Es gab keine Wiedererkennungsschwierigkeiten, die Protagonisten waren mir durchweg noch vertraut und die Sprache hat dazu geführt, dass ich sehr flott mit dem Lesen vorangekommen bin. Zudem setzt die Handlung genau dort ein, wo sie auch begonnen hat, was es vereinfacht, sich wieder in der Geschichte zurechzufinden.

Auch diesmal haben mich die Beschreibungen von Lütteby direkt wieder in ihren Bann gezogen. Ich liebe es einfach, wie liebevoll die Zeichnungen eines jeden einzelnen Ortes ausfallen, wie atmosphärisch diese wirken und was dadurch für ein Gesamteindruck der Stadt entsteht. Jede einzelne Ecke war greifbar und lebhaft dargestellt, sodass ich durchweg ansprechende Bilder vor Augen hatte und ich habe es sehr genossen, mit den Protagonisten zusammen durch die Straßen zu ziehen.

Die Geschichte hat sich gewohnt flott lesen lassen, sie besitzt eine schöne leichte Aura, die sich immer wieder mit schwereren Themen vermischt, aber nie in so einem Maße, dass es den Leser herunterzieht. Ich finde, dass sich die Sprache auf einem gewohnt guten Niveau befindet, sie ist leicht lesbar, zeichnet gute und interessante Bilder der jeweiligen Situationen und besitzt eine sehr angenehme Leichtigkeit, die letztendlich auch dazu führt, dass man sich als Leser so wohlfühlt mit dem Buch.

Leider habe ich den Roman mit dem Eindruck beiseite gelegt, dass er für mich der schwächste der ganzen Reihe ist. Das Buch ist wahrlich nicht schlecht, es kommt aber leider nicht an die Klasse von Band eins und zwei heran. Dafür lag mir der Fokus diesmal zu sehr bei anderen Angelegenheiten als in den anderen Teilen. Sowohl Linas Arbeit, als auch die Problemchen der Stadt und Bewohner sind mir zu sehr in den Hintergrund getreten, dafür stehen nun ganz andere Themen im Mittelpunkt, was an sich auch nicht schlecht ist. Mir fehlt dadurch allerdings was und ich finde, dass dadurch auch die Stimmung, die Magie der ersten zwei Teile verloren gegangen ist.

Außerdem finde ich, dass die Handlung diesmal recht vorhersehbar ist. Es gibt nur wenige Überraschungen, es hat sich für mich schon recht früh abgezeichnet, welches Ende jegliche Probleme und Unstimmigkeiten wohl bekommen werden. Schon bevor die Protagonisten eine Entscheidung hinsichtlich ihres Berufs, Freundschaften oder Beziehungen getroffen haben, war klar, ob diese letztendlich ein gutes oder negatives Ende finden wird. War mir zu einfach gelöst und mir fehlte der Überraschungseffekt.

Fazit

Im Grunde ist die Geschichte echt gut, jedoch waren meine Erwartungen nach den ersten zwei sehr schönen Bänden höher und ich hatte auf ein großes und überraschendes, spannendes und ein wenig emotionales Ende gehofft. Das ist leider nicht so eingetreten, zwar hat Lütteby wieder eine tolle Zeichnung erhalten, die Sprache ist toll und ich mag es, wie bildhaft die Beschreibungen ausgefallen sind. Aber es hat diesmal bei mir leider nicht so gefunkt, wie es bei den anderen zwei Teilen der Fall war... 

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
 

Samstag, 26. November 2022

Rezension: Ein Kind namens Hoffnung von Marie Sand

Titel: Ein Kind namens Hoffnung
 Autorin: Marie Sand
 Verlag: Droemer Taschenbuch
Seitenzahl: 288 Seiten
 Preis: 15,99 €
 Erscheinungsdatum: 04.10.2022
ISBN: 978-3-426-30909-4
 
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Handlung

Elly Berger stammt aus einer Pfarrersfamilie, der Wunsch des Vaters war es, dass die junge Frau studiert. Ihre Pläne waren allerdings ganz anderer Natur, sie möchte gern Köchin werden und für das leibliche Wohl der Menschen sorgen. Und schließlich geht der Traum von Elly in Erfüllung, in einem jüdischen Haushalt in Berlin findet sie ihre Traumstellung und auch mit ihren Vorgesetzten versteht sie sich prächtig, allen voran der kleine Leon ist ihr ans Herz gewachsen. Doch auf die Familie kommen schwere Zeiten zu, sie werden bei den Nazis denunziert, die Eltern werden verhaftet und Elly gelingt es, Leon zu retten. Dies gelingt ihr nur, weil sie den Jungen als ihr eigenes Kind ausgibt und mit ihm aus Berlin flieht. Und damit auf ein unsicheres Leben zugeht, dass sie für lange Zeit heimatlos sein lässt. Zudem lässt sie das Schicksal von Leons Eltern nicht los...

Meinung

Mir ist das Buch erstmals in der Vorschau aufgefallen, schon da klang die Inhaltsangabe richtig richtig gut. Sie hat einfach komplett meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ich musste immer wieder an den Roman denken. Ich war einfach unheimlich gespannt auf die Geschichte und die Darstellung der Situation, wie Elly das Kind rettet und welchen Weg ihr Leben danach nimmt. Und deswegen war es mir eine große Freude das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön an den Droemer Knaur Verlag!

Der Prolog hat mich ein bisschen verwirrt, er spielt ein paar Jahre nach dem eigentlichen Beginn der Handlung im Jahr 1957 und hat sich für mich natürlich noch nicht recht einordnen lassen. Zudem war er für nicht ganz flüssig und hat nicht so ganz gepasst.

Danach beginnt die Haupthandlung, diese setzt 1938 ein und diese konnte direkt überzeugen. Ich bin super flüssig und gut mit dem Lesen vorangekommen, hatte auf Anhieb lebendige Bilder der Situation vor Augen und ich mag es, wie die Ereignisse auf den Punkt gebracht werden. Es gibt keine ellenlangen Beschreibungen und Informationen zu den Figuren, sehr schnell tritt der Moment ein, wo die Nazis ins Haus kommen und Elly den kleinen Buben rettet.

Die Sprache ist offen und sehr lebendig gehalten, sie ist sehr genau gesetzt, es werden weder zu viele, noch zu wenige Worte über die Ereignisse verloren. Außerdem gibt es äußerst interessante Stimmungen, die sich durch den Roman ziehen, die greifbar sind und einen ganz besonderen Charakter haben. Davon bin ich ein großer Fan, ich finde, dass die Atmosphäre sehr spannend gestaltet ist und für mich einen großen Teil des Charmes des Buches ausmacht!

Immer wieder konnte mich die Handlung überraschen, für mich war sie absolut nicht vorhersehbar und ich konnte wirklich nie benennen, in welche Richtung sie sich entwickeln wird. Das habe ich sehr gemocht, das hatte auch einen positiven Einfluss auf die Spannung und war einer der Gründe, weshalb ich so gut mit dem Lesen vorangekommen bin.

Es tritt eine überschaubare Anzahl an Figuren auf, sie sind mit sehr abwechslungsreichen Wesen ausgestattet und sie zeigen im Verlauf der Handlung unterschiedliche Facetten. Ich mag es, wie sie sich entwickeln, wie sie ihr eigenes Handeln überdenken und an ihren jeweiligen Aufgaben wachsen. Es treten durchweg sehr interessante Persönlichkeiten auf, die mir, egal ob sie positiv oder negativ konnotiert sind, sehr gefallen haben. Keiner wurde mir so richtig sympathisch, allerdings hat es die Autorin geschafft, richtige Charaktere, Typen zu erschaffen, was ihr hervorragend gelungen ist!

Und obwohl ich ganz viele lobende Worte verloren habe, hat mir doch noch ein Aspekt gefehlt, der das Buch richtig einzigartig und zu einem Pageturner macht. Sie hat mich nie so in ihren Bann gezogen, wie ich es mir erhofft habe, ich bin zwar flott mit Lesen vorangekommen, wurde aber leider nicht vollkommen überzeugt. Ich glaube, ein wenig mehr Emotionalität vonseiten der Protagonisten hätte mir schon ausgereicht, um dem Roman den letzten Schliff zu verpassen und es zu einem Highlight zu machen...

Fazit

Mir hat das Buch im Grunde echt gut gefallen, die Geschichte ist sehr interessant gehalten und ich mag es, aus welcher Perspektive diese verfasst wurde. Sie hebt sich aufgrund der Situation, wie die Hauptprotagonistin das jüdische Kind ihrer Vorgesetzten rettet, eindeutig aus der Masse an Romanen, die zu Kriegszeiten spielen hervor. Ich konnte der Handlung supergut folgen, hatte öfter Bilder der jeweiligen Situationen vor Augen und bin recht zufrieden. Aber leider nicht vollkommen, mir fehlt noch ein Highlight, ein Merkmal, das das Buch grandios und mitreißend macht. Dennoch sehr sehr lesenswert!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Donnerstag, 24. November 2022

Rezension: Das Mädchen vom Striezelmarkt von Dominique Steinberg

Titel: Das Mädchen vom Striezelmarkt
 Autorin: Dominique Steinberg
 Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 541 Seiten
 Preis: 14,00 €
 Erscheinungsdatum: 30.09.2022
ISBN: 978-3-404-18870-3
 
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Handlung

Dresden 1899

Jedes Jahr fiebert Lea auf den Moment hin, wenn der Striezelmarkt eröffnet wird und sie zwischen den Ständen umherstreifen kann. Allerdings muss sie dabei darauf achten, dass ihre Familie dies nicht erfährt, ist Lea doch jüdischen Glaubens und dadurch rückt auch ihr Traum, ihre selbstgeschnitzen Holzfiguren in einem eigenen Stand zu präsentieren, in weite Ferne. Bis ihr persönliches Weihnachtswunder eintritt: Ein Freund benötigt ihre Hilfe, die beinhaltet, dass sich Lea als Geselle verkleidet und unter falschen Namen als jemand anderes ausgeben muss. Und so sehr sie die Zeit auf dem Striezelmarkt liebt und endlich ihre eigenen Holzschnitzereien verkaufen kann, geht Lea gleichzeitig ein sehr gefährliches Spiel ein...

Meinung

Ich liebe Weihnachten und historische Romane. Und eine Mischung der zwei Themen ist daher genau meins und deswegen stand das Buch von Dominique Steinberg ganz weit oben auf meiner Wunschliste. Es ist mir in der Verlagsvorschau aufgefallen, die Geschichte klingt echt gut und ich musste den Roman einfach lesen. Ein herzliches Dankeschön geht an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Es gibt einen schönen Start in die Geschichte, der Prolog bietet ein bisschen Spannung und lässt den Leser rätseln, was es wohl mit dieser Szene auf sich hat. Die Sprache ist sehr gut und flüssig lesbar, sie zeichnet von jeglichen Situationen gute Bilder, die es leicht machen, sich auf die Handlung einzulassen. Ich mag es, dass anfangs die Möglichkeit geboten wird, sich von Lea und ihrer Familie einen ersten Eindruck zu verschaffen, man kann die Lebensumstände betrachten und so möglicherweise eine zarte Bindung zu den Protagonisten aufbauen.

Ich bin ein bisschen davon überrascht, in was für einem großen Umfang die Spannung in die Geschichte eingebunden wurde. Aufgrund der zahlreichen Thematiken, die im Buch besprochen werden, gibt es viele Geheimnisse und Andeutungen, die sich erst im Verlauf der Handlung auflösen. Man will wissen, wie es wohl weitergeht, was die Protagonisten noch so erleben und wie sich am Ende alles auflöst.

Mir gefällt die Grundidee echt gut. Und die Umsetzung ist stellenweise auch richtig gelungen. Allerdings sind mir zu viele Themen beigemischt worden, die zwar am Ende alle geklärt und aufgelöst sind, aber mir zu viel waren. Es gibt ganz leichte Krimielemente mit einem Mord und Ermittlungen, Personen verschwinden oder tauchen plötzlich nach vielen Jahren wieder auf, dazu kommen noch Leas Versteckspiel und ihre familiäre Situation, der Trubel auf dem Striezelmarkt mit dem Stand und Waisenkinder und ihre Lebensumstände spielen auch noch eine Rolle. Mir war das ein bisschen zu viel, es wurde zwar jede Thematik zu einem ordentlichen Ende gebracht, allerdings hat der Roman so viel geboten, dass es keinen ruhigen oder besinnlichen Moment gab, der Striezelmarkt und die Stimmung dessen nicht so sehr im Vordergrund stand und gerade in diesem Zusammenhang hatte ich mir viel mehr gewünscht.

Bis auf eine Ausnahme waren mir die Charaktere sehr angenehm. Sie hatten lebendige Zeichnungen erhalten, hatten interessante Züge und durchlebten im Roman eine kleine, aber gelungene Entwicklung. Ich mag es, dass nicht durchweg alle Figuren eine positive Darstellung erhalten haben, es gibt eindeutige Antagonisten, die sich allerdings nicht so leicht in die Karten blicken lassen.

Lediglich eine Person ging mir durchweg ziemlich auf den Nerv. Dabei handelt es sich um Willie, die Schwester von Lea. Sie war mir zu extravagant, laut, hat zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ich konnte mich mit ihr einfach nicht anfreunden.

Fazit

Auf dem Cover ist vermerkt, dass es sich um eine Weihnachtsmarkt-Saga handeln soll. Weshalb ich darauf schließe, dass in den nächsten Jahren noch weitere Teile folgen werden, auf die ich sehr gespannt bin und die ich definitiv lesen möchte. Den dieser Roman von Dominique Steinberg hat mir wirklich gut gefallen, er ist unterhaltsam, spannend und toll geschrieben, die Geschichte erweist sich als unglaublich abwechslungsreich, für mich ist sie ein bisschen zu üppig und ausschmückend. Alles in allem habe ich jedoch einen sehr positiven Gesamteindruck, kann euch das Buch empfehlen und bin gespannt, ob und wie es nächsten Winter weitergeht!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Sonntag, 20. November 2022

Rezension: Der schönste Zufall meines Lebens von Laura Jane Williams

Titel: Der schönste Zufall meines Lebens
Originaltitel: The Love Square ( aus dem Englischen von Nadine Lipp und Ingeborg Romoschan )
 Autorin: Laura Jane Williams
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 352 Seiten
 Preis: 10,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.08.2022
ISBN: 978-3-426-52741-2
 
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Handlung

Beruflich steht Penny Bridge mit beiden Beinen im Leben. Voller Erfolg führt sie ihr kleines Café mitten in London, sie liebt ihre tagtägliche Arbeit und all die zufälligen Begegnungen. Unter anderem begegnet sie so Francesco, der ihren absoluten Traummann darstellt. Doch bisher hatte Penny kein Glück in der Liebe und es scheint, als könnte Francesco dies auch nicht ändern. Denn die junge Frau erhält einen Anruf, der alles ändert. Sie muss ihren erkrankten Onkel in dessen Pub in Derbyshire ersetzen, wie die weitere Zukunft aussehen könnte, ist ungewiss. Für Penny zählt erst einmal nur, dass sie in ihrer neuen Aufgabe ankommt und den Pub so fortführt, wie es ihr Onkel all die Jahre getan hat. Und in der Zeit in Derbyshire geht die Erinnerung an die schöne Zeit mit Francesco ein wenig verloren, Penny trifft zwei andere wundervolle Männer und kann sich nicht entscheiden. Was will sie wirklich, wo will sie fortan leben und welchen Mann hätte sie gern an ihrer Seite? Noch dazu hat Penny einen weiteren Herzenswunsch: sie möchte Mutter werden...

Meinung

Den Roman hatte ich gar nicht auf dem Schirm, er ist mir in der Verlagsvorschau nicht wirklich aufgefallen und daher war die Überraschung natürlich umso größer, vom Droemer Knaur Verlag ein Päckchen mit dem Buch und einigen Goodies zu erhalten. Auf jeden Fall habe ich mich sehr darüber gefreut und möchte mich noch einmal herzlich dafür bedanken:)

Den Großteil des Buches habe ich gehört, er bildete für mich eine sehr angenehme Zweitlektüre, die locker leicht und nicht zu anspruchsvoll ist. Mir ist es von Anfang an leicht gefallen, mich auf die Handlung einzulassen, ohne Probleme konnte ich mich darauf konzentrieren und den Ereignissen folgen. Das liegt unter anderem auch an der sehr angenehmen Sprache, die sich auf einem soliden Niveau befindet, von jeglichen Situationen gute Bilder zeichnet und den Leser gut durch die Ereignisse führt.

Bevor ich mit dem Lesen begonnen habe war meine Erwartung die, dass sich die Geschichte vor allem um Penny und Francesco dreht, sie im Mittelpunkt des Buches stehen und die Zeit, in der sie sich kennenlernen, Freunde werden und Gefühle füreinander entwickeln, besonders stark beleuchtet wird. Mich hat es überrascht, dass dem nicht so war, sondern dieser Teil nur am Anfang des Buches behandelt wird, die Handlung sich im Folgenden den Erlebnissen in Derbyshire zuwendet und Francesco nur noch ziemlich selten auftaucht. War eine für mich gute Wendung, vielleicht habe ich mich aber auch in meiner Erwartungshaltung etwas getäuscht, da ich mir vor dem Lesen des Romans nicht noch einmal den Klappentext angeschaut habe und dadurch ein bisschen blind mit dem Hören angefangen habe.

Lange Zeit empfand ich die Handlung als in Ordnung. Sie besitzt ein gutes Erzähltempo, es gibt keinen Stillstand und ich finde, dass eine solide Geschichte vorliegt. Das ändert sich aber ein bisschen, als Penny nach Derbyshire zieht, dort noch andere Herren kennenlernt und die junge Frau sich einfach nicht entscheiden kann, keine Position bezieht. Obwohl sie die beiden Männer anfangs nicht sonderlich gut leiden kann, hüpft sie schließlich doch mit ihnen in die Kiste und dieser Wandel ist mir zu plötzlich. Erst totale Abneigung, dann plötzlich Leidenschaft füreinander? Mir wurde das nicht greifbar genug herausgezeichnet, der Sinneswandel kam zu plötzlich und ich hätte mir gewünscht, dass Penny eher eine Stellung bezieht und reinen Tisch macht. So kam es nur zu Missverständnissen, die ein bisschen unnötig waren und die Handlung auch ein wenig in die Länge gezogen haben.

Im Gesamten betrachtet sind die Protagonisten ganz okay. Keiner hebt sich besonders heraus, sie sind nicht zu knapp, aber leider auch nicht tiefgreifend genug beschrieben und bleiben daher nicht lange im Gedächtnis. Das finde ich schade, teils sind gute Ansätze vorhanden, dass richtige Typen entstehen könnten, leider wurde dies nicht weiter verfolgt und vertieft.

Fazit

Alles in allem ein netter Roman, der eine schöne leichte Lektüre bietet und bei dem man während des Lesens nicht immer schön abschalten kann. Ich bin gut mit dem Buch vorangekommen, empfinde die Geschichte als gut, wenngleich auch leider nicht überzeugend. Dafür gab es für meinen Geschmack so einige Längen und ich konnte nicht immer die Entscheidungen von Penny nachvollziehen und verstehen. Meiner Meinung nach hat der Roman definitiv noch mehr Potenzial, das leider nicht entfaltet wurde. Wenn ihr aber eine Geschichte sucht, bei der ihr einfach abschalten könnt, solltet ihr es definitiv mit dem Buch versuchen!

Bewertung: 2 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Freitag, 18. November 2022

Rezension: Die Charité - Neue Wege von Petra Grill und Ulrike Schweikert

Titel: Die Charité - Neue Wege
 Autorinnen: Petra Grill und Ulrike Schweikert
 Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Seitenzahl: 480 Seiten
 Preis: 16,00 €
 Erscheinungsdatum: 19.07.2022
ISBN: 978-3-499-00856-6
 
 https://images.thalia.media/00/-/bc03274c09ac4879a806c752ef01733d/die-charite-neue-wege-taschenbuch-petra-grill.jpeg
 

Handlung

Berlin 1858

Sophie arbeitet als Hausmädchen in einem feinen Berliner Haushalt. Doch plötzlich wird sie unehrenhaft entlassen, der Sohn der Familie hat sich in Sophie verliebt und möchte die junge Frau gern ehelichen. Das entspricht absolut nicht den Vorstellungen der Familie, deshalb muss Sophie gehen und steht plötzlich vor dem Nichts. Zufällig trifft sie eine alte Bekannte, Bertha, die als Prostituierte arbeitet und sich so das Geld zum Überleben verdient. Sophie sieht keinen anderen Ausweg, als es Bertha gleichzutun. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die beiden Frauen sich eine der grassierenden Geschlechtskrankheiten einfangen und sie in die Charité gebracht werden, wo sie unwissentlich Teil eines grausamen Experiments werden. Während Bertha einen schweren Krankheitsverlauf erlebt, treten bei Sophie nur leichte Symptome auf und um die Pflegerinnen zu entlassen, sorgt Sophie für ihre Freundin...

Meinung

Band eins und zwei der Charité von Ulrike Schweikert habe ich geliebt. Beide Teile haben mir unglaublich gut gefallen, sie sind toll geschrieben, wunderbar recherchiert und bieten einfach ein schönes Lesevergnügen. Mich hat die Ankündigung eines dritten Bandes sehr überrascht, ich hatte damit nicht mehr gerechnet, mich aber gleichzeitig sehr darauf gefreut. Ich dachte mir, dass sicherlich an die Klasse der bisherigen Teile angeknüpft wird und das Buch wanderte auf meine Wunschliste. Als dazu bei Lovelybooks eine Buchverlosung angeboten wurde, habe ich mein Glück probiert und durfte mich über ein Exemplar des Romans freuen. Daher ein herzliches Dankeschön an Lovelybooks und den Rowohlt Verlag!

Der Start in die Geschichte fiel mir nicht so leicht. Ich hatte das Buch als Hörbuch begonnen und musste mir die ersten Minuten doppelt anhören, um auch wirklich alles aufzunehmen und zu verarbeiten. Für mich was es leichter, den Roman zu lesen, nur wenige Teile der Handlung habe ich im Folgenden noch gehört. Es treffen am Anfang einfach zu viele Personen aufeinander, die teils Doktortitel haben und sich noch dazu sehr ausführlich über medizinische und politische Themen austauschen, als dass ich direkt einen Überblick hätte haben können. Daher muss ich sagen, dass mir ein Personenverzeichnis sehr geholfen hätte, es wäre bei der Vielzahl an Figuren definitiv sehr praktisch gewesen und hätte mir den Beginn der Geschichte erleichtert.

Die Sprache befindet sich auf einem sehr hohen Niveau. Dieser Eindruck wird vor allem durch den medizinischen Hintergrund der Geschichte, sowie die politischen Unterhaltungen einiger Protagonisten verstärkt und daher habe ich gut eine Woche für die Lektüre benötigt, weil ich schnell festgestellt habe, wie wichtig es für mich ist, genau und aufmerksam zu lesen. Viele Informationen werden in die Ereignisse eingebunden, was manchmal sehr passend ist, manchmal ein bisschen zu viel.

Die Sprache zeichnet gute Bilder jeglicher Situationen, sie ist lebendig gehalten und ich mag es, wie Einblicke in verschiedene Lebensweisen geboten werden. Ich mag es, wie man sehen kann, wie unterschiedlich die Bevölkerung lebt und mit welchen Problemen die verschiedenen Schichten zu kämpfen haben.

Lange Zeit war die Handlung okay, sie ist gut dargestellt, mir waren die politischen und medizinischen Aspekte allerdings zu viel. Ich konnte dem nicht immer so folgen, wie ich es mir gewünscht hätte und dadurch hat sich die Geschichte für mich gestreckt und und war ein bisschen zu langatmig. Erst das letzte Viertel hat so richtig meinem Geschmack entsprochen, was unter anderem auch daran liegt, dass eine der Hauptpersonen nicht mehr auftritt, dadurch Ruhe reinkommt und sich die Ereignisse ein bisschen weg von der Medizin bewegen. Ich finde, das hat dem Buch sehr gut getan und trotz mancher Längen war ich mit dem Ende dann doch noch zufrieden.

Die Protagonisten haben eine abwechslungsreich Darstellung erhalten, sowohl fiktive, als auch historische Persönlichkeiten treten auf und geben Einblicke in ihr Leben. Mir hat es gut gefallen, wie jeder Charakter eine schöne Zeichnung erhalten hat, es lässt sich während des Lesens nicht unterscheiden, ob die Protagonisten tatsächlich gelebt haben oder der Fantasie der Autorinnen entspringen. Das ist echt gut gelungen und hat dazu geführt, dass ich eine Vielzahl der Personen als sehr interessant empfunden habe, ab und an war mir die Entwicklung nicht so angenehm und manchen Figuren hätte noch mehr Lebendigkeit gut getan.

Fazit

Zusammenfassend betrachtet kommt dieser dritte Band für mich leider nicht an die Klasse der ersten zwei Teile heran. Mir fehlt einfach etwas, mir sind zu viele medizinische und politische Themen vorhanden und es fiel mir nicht immer so leicht, mich auf die Handlung einzulassen. Erst das letzte Viertel des Buches hat mich so richtig überzeugt, diese Seiten habe ich innerhalb kurzer Zeit ausgelesen und war sehr glücklich damit. Der Rest des Romans hat nicht immer meinem Geschmack entsprochen und sich leider als nicht so gut herausgestellt, wie ich es mir erhofft habe.

Bewertung: 2,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Sonntag, 13. November 2022

Rezension: Königin Elizabeth II - Eine Regentschaft in Bildern

Titel: Königin Elizabeth II - Eine Regentschaft in Bildern
 Verlag: BusseSeewald
Seitenzahl: 128 Seiten
 Preis: 20,00 €
 Erscheinungsdatum: 10.08.2022
ISBN: 978-3-7724-8086-7
 
https://images.thalia.media/00/-/7346f09d0cce4a88963c276fb7001b6d/koenigin-elizabeth-ii-eine-regentschaft-in-bildern-gebundene-ausgabe.jpeg 

Handlung

Queen Elizabeth II war die am längsten regierende Monarchin der Geschichte. Diese Fotobiographie widmet sich ihren Regierungsjahren, sie startet im Jahr 1952 und zeigt den Weg einer jungen Frau hin zu einer weltbekannten und schillernden Königin. Sowohl das Privatleben, als auch die Aufgaben als Regentin und die Entwicklungen auf der Welt werden angesprochen und bieten vielfältige Einblicke.

Meinung

Im Juli hatte ich ein sehr interessantes Buch aus dem Seewald-Busse Verlag gelesen, dort werden die Hintergründe zwischen The Crown und der Geschichte des britischen Königshauses miteinander verglichen. Und weil mir das Buch so gut gefallen hat, hab ich mir die Verlagsvorschauen mal näher angeschaut und dabei ist mir unter anderem dieser Titel aufgefallen. Klang auf Anhieb echt gut, ich war sehr gespannt auf die Bilder und Erklärungen der Regentschaft und es war mir eine große Freude, das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag zu erhalten. Ein ganz herzliches Dankeschön dafür!

Als ich das Werk schließlich ausgepackt habe, konnte bereits der erste Anblick überzeugen. Die Aufmachung ist toll, das Buch besitzt ein schönes Format, so wird gewährleistet, dass die Bilder schön abgedruckt werden können und man als Leser viele Details erkennt.

Auch die Gestaltung der Umschlaginnenseiten ist echt gelungen. Es wurden Bilder der Queen abgedruckt, die zeitlos wirken, eine interessante Aura verströmen und mir gut gefallen.

Die Bilder beginnen im Jahr 1952 und erstrecken sich bis ins Jahr 2021, es wird also fast die komplette Regierungszeit der Queen kurz beleuchtet. Es werden verschiedene Themen angesprochen, sowohl Hochzeiten, als auch Geburten und politische Entwicklungen dargestellt, wodurch eine gute Vielfalt geboten wird.

Je ein Bild wird auf jeweils zwei Seiten abgedruckt, dazu gibt es stets noch einen kleinen Begleittext, der Infos zu den Bildern liefert oder noch ein paar weitere Hintergrundinformationen bietet. Mir gefällt es, dass dabei für jedes Jahr nur ein Bild genutzt wurde, so gibt es keine Reizüberflutung.

Ich mag es sehr, dass ein prägnantes Bild für jedes Regierungsjahr gezeigt wird, es wird kurz und knackig aufgezeigt, was in diesem Jahr von Bedeutung war. So entsteht ein guter erster Eindruck und das Buch bietet sich auch für jene an, die nicht zu sehr in die Tiefe gehen wollen, sondern einen groben Überblick wünschen.

Fazit

Mir gefällt das Buch echt gut. Die Bilder wurden perfekt passend gewählt, es wurde genau das richtige Maß an Erklärungen gefunden, sodass man als Leser einen sehr runden und schönen Gesamtüberblick erhält. Ab und an wurde auch mal eine Fotografie abgedruckt, die mir nicht so bekannt war und ich habe einen absolut gelungenen Eindruck des Buches. Wenn ihr einen kleinen Einblick in die Regentschaft der Queen sucht oder euch allgemein für die Royals interessiert, kann ich euch das Buch definitiv ans Herz legen!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den BusseSeewald Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Donnerstag, 10. November 2022

Rezension: Die Wunderfrauen - Wünsche werden wahr von Stephanie Schuster

Titel: Die Wunderfrauen - Wünsche werden wahr
 Autorin: Stephanie Schuster
 Verlag: Fischer Taschenbuch
Seitenzahl: 304 Seiten
 Preis: 15,00 €
 Erscheinungsdatum: 28.09.2022
ISBN: 978-3-596-70744-7
 
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Handlung

Oberbayern 1991

Das Weihnachtsfest naht und Luise, Annabel, Helga und Marie freuen sich auf die gemeinsame Zeit , vollgepackt mit Gesprächen, Erinnerungen, gutem Essen und ein bisschen Musik. Doch so richtig kommen die vier Damen noch nicht in Stimmung. Denn vorher muss noch allerhand erledigt werden, allen voran der Reiterhof, mitsamt der Pension hält vor allem Marie und Luise stets aus Trab. Und noch dazu wird es für Luise das erste Weihnachten ohne Tochter und Enkel, ein Streit sorgt außerdem dafür, dass sie derzeit nicht miteinander reden. Wieder einmal zeigt sich, wie wichtig Freundschaften sind und dass sich Herausforderungen zusammen viel leichter meistern lassen.

Meinung

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr mich die Aussicht auf einen Weihnachtsband der Wunderfrauen-Reihe begeistert hat. Seitdem ich die Ankündigung in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, habe ich mich darauf und auf ein Wiedersehen mit den vier Damen und ihren Familien gefreut. Umso größer war daher meine Freude, das Buch eines Tages ganz überraschend in der Post zu haben, ein ganz herzliches Dankeschön an den Fischer Verlag!

Ich mag es sehr, dass es vor dem Beginn der Handlung ein kleines Personenverzeichnis gibt, wo die familiären Verhältnisse kurz dargestellt werden. So kann man gut schauen, was es für eine Entwicklung in den letzten Jahren gab und wie sich die Familien mittlerweile vergrößert haben, aber auch, welches Alter die Protagonisten erreicht haben.

Mir ist es leicht gefallen, mich auf die Geschichte einzulassen, von der ersten Seite an bin ich ohne Probleme mit dem Lesen vorangekommen. Sowohl die vier Freundinnen, als auch die Handlungsorte waren mir recht schnell wieder vertraut und es ist sehr interessant zu verfolgen, was in ihren Leben geschehen ist, was aus den Kindern geworden ist und an welchem Punkt sie gerade stehen. Dabei mag ich es sehr, wie die Charaktere der Damen herausgearbeitet sind, es gibt große Parallelen zu den ersten drei Teilen, gleichzeitig merkt man aber auch, wie sie älter, reifer geworden sind und ihr Denken in einigen Punkten geändert haben. Diese Mischung konnte definitiv überzeugen!

Die Sprache ist gewohnt toll. Supergut lesbar, es gibt mitreißende Beschreibungen der jeweiligen Situationen und der Figuren und sie bringt die Erklärungen und Hintergrundinformationen immer genau auf den Punkt. Sie führt den Leser toll durch die Ereignisse, gibt immer ausreichend Erklärungen und zieht die Geschichte dabei nicht in die Länge. Dabei besitzt die Sprache eine tolle Lebendigkeit, die sich durch die ganze Handlung zieht und sich natürlich sehr positiv auf die Ereignisse auswirkt. Diese wirken realistisch und natürlich, als hätten sie genauso stattgefunden.

Von der Stimmung hatte ich mir mehr erwartet. Eine Vorfreude vonseiten der Figuren auf das Weihnachtsfest ist nicht wirklich zu spüren. Vielmehr stehen kleine Probleme, Geheimnisse und teils auch Streitereien im Vordergrund, die das Denken der Personen komplett ausfüllt und leider dazu führen, dass zwar Stimmungen spürbar sind, diese aber nicht sonderlich festlich wirken. Mir fehlt das ein bisschen, zeichnet es doch Weihnachtsromane immer stark aus.

Ich mag es sehr, als wie vielfältig sich die Handlungsorte erweisen. Viele davon sind bereits aus den ersten drei Teilen bekannt, sie bieten einen hohen Wiedererkennungsfaktor und mir gefällt es, wie diese moderner gestaltet sind, gleichzeitig aber auch nicht ihren ursprünglichen Charme verloren haben. Dazu kommen recht wenige neue Settings, die allesamt eine gute Zeichnung erhalten haben, ich konnte sie mir schnell vorstellen und mag die Abwechslung, die geboten wird.

Mir hat es bei den Protagonisten vor allem gefallen, dass man merkt, dass die Figuren älter geworden sind, sie sich dadurch auch verändert haben und nicht mehr ganz dieselben sind, wie nach dem Ende des dritten Bandes. Das empfand ich als ganz wichtig, war für mich ein großes Kriterium und ich bin froh, wie dieses gelöst wurde.

Ansonsten zeichnet die Figuren eine lebendige Zeichnung, interessante Wesen und eine schöne Vielfalt aus. Ich mag es sehr, wie sie sich im Verlauf der Geschichte entwickeln, sich öffnen und Verständnis füreinander aufbringen.

Fazit

Zusammenfassend liegt ein schöner vierter Band der Saga vor, den ich richtig gern gelesen habe, der mir sehr gut gefallen hat und den ich dadurch definitiv weiterempfehlen kann. Ich finde es toll, wie die vier Freundinnen sich entwickelt haben, es war interessant zu lesen, wie sich ihr Leben entwickelt hat und wie die Bindung zueinander noch immer so stark ist. Mir fehlt einzig eine weihnachtliche Stimmung, die zu wenig vorkam, ansonsten bin ich zufrieden, ich hatte wunderbare Lesestunden und es war schön, die vier Damen noch einmal zu begleiten!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Fischer Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 

Sonntag, 6. November 2022

Rezension: Die Tochter der Zarin von Ellen Alpsten

Titel: Die Tochter der Zarin
Originaltitel: The Tsar's Daughter ( aus dem
 Autorin: Ellen Alpsten
 Verlag: Heyne
Seitenzahl: 656 Seiten
 Preis: 13,00 €
 Erscheinungsdatum: 08.03.2022
ISBN: 978-3-453-42358-9
 
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Handlung

St. Peterburg 1725

Elisabeth, Tochter von Peter dem Großen und Katharina I., steht eine aufregende und ungewisse Zukunft bevor. Eine Seherin hat ihr vorhergesagt, dass die Schicksale des russischen Zarenreiches mit ihrer eigenen Zukunft verwoben sein werden. Daher muss Elisabeth stets wachsam sein, wird doch jede Aussage und Geste aufs schärfste beobachtet und analysiert. Immer wieder muss sich Elisabeth neu positionieren, oft denkt sie, dass ihre Zeit nun gekommen ist und immer wieder versuchen Verwandte die junge Frau auszuschalten. Doch sie gibt nicht auf und hat stets ihr Ziel vor Augen: die Krone Russlands.

Meinung

Seit ich den ersten Band, 'Die Zarin', gelesen und für sehr gut empfunden habe, freue ich mich auf die Fortsetzung. Ich bin sehr begeistert von dem Roman gewesen und habe mich einfach darauf gefreut, nochmals in die Geschichte des russischen Zarenhauses einzutauchen und habe auf eine lebendige Handlung mit einem schönen historischen Hintergrund gefreut. Deshalb wanderte der Titel auch schnurstracks auf meine Wunschliste, als ich ihn in der Vorschau gesehen habe. Ein herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von Penguin Randomhouse für das Rezensionsexemplar, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Vorab gibt es ein sehr ausführliches Personenverzeichnis, was ich einerseits gut finde, so erhält man einen Eindruck von der Fülle der Protagonisten und kann sich einen ersten Eindruck verschaffen. Allerdings zeigt es auch auf, wie viele Figuren auftreten und das hat mich ein wenig überwältigt. Ich habe mich vorab nicht näher mit den Personen befasst, es hatte auf mich einen leicht demotivierenden Eindruck und diese Energie wollte ich nicht verstärken, indem ich mich näher auf das Verzeichnis einlasse.

Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Am Anfang hat mich die Geschichte einfach nicht gepackt, ich hatte mit den Figuren, der allgemeinen Situation und auch ein wenig mit der Sprache meine Probleme. Ich konnte nicht einordnen, wo die Geschichte gerade steht und welche Zusammenhänge es mit dem ersten Band gibt. Dazu tritt eine Fülle an Personen auf, die mich anfänglich ein wenig erschlagen hat. An den ersten 180-200 Seiten habe ich rund eine Woche gelesen, ich bin einfach nicht vorangekommen und hatte auch nicht sehr viel Motivation dazu, weiterzulesen. Ein wenig war auch schon der Gedanke vorhanden, ob ich den Roman vielleicht abbreche, aber ich wollte noch nicht aufgeben. In meinem Kopf spukte der Gedanke, dass Band eins sehr sehr gut war und damit war bei mir noch Hoffnung vorhanden, dass auch die Fortsetzung überzeugen kann.

Und irgendwann ist tatsächlich der Knoten geplatzt. Es kam eine Textstelle, die eine Szene aus dem ersten Band aufgreift, diesmal allerdings aus einer anderen Perspektive erzählt und damit kamen die Erinnerungen wieder. An den Auftakt, die Ereignisse und die Figuren. Die Handlung hat sich für mich als interessanter erwiesen, ich finde, dass endlich Schwung in die Geschichte gekommen ist und fortan bin ich deutlich flüssiger mit dem Lesen vorangekommen, habe für die restlichen rund 400 Seiten knapp drei Tage benötigt. Ich war sehr erleichtert, dass das Buch noch eine so gute Wendung genommen hat und ich nicht vorzeitig abgebrochen habe.

Auch die Sprache wurde für mich irgendwann angenehmer zu lesen. Sie wirkte nicht mehr so hölzern und distanziert, sondern wurde lebendiger und greifbarer, ich mag es, wie vor allem die Figuren davon profitiert haben und sie nicht mehr so steif auftraten. Schließlich bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, konnte mir die Situationen recht gut vorstellen und dadurch hat das Buch einen viel besseren Eindruck bei mir hinterlassen.

Mit zunehmender Handlung bin ich besser mit den Protagonisten klargekommen, sie sind mir im Gedächtnis geblieben und haben es zugelassen, dass ich sie einschätzen konnte und ihre Handlungen bewertet habe. Zwar bin ich mit keiner Figur so richtig warm geworden, aber sie wurden mir auf ihre Weise vertraut und ich mag es, wie vielfältig die Zeichnungen ausgefallen sind. Es treffen unglaublich viele Charaktere aufeinander, die einfach ein sehr interessantes Bild von sich zeigen!

Außerdem empfinde ich es als gelungen, welche Entwicklung Elisabeth hinlegt, man merkt richtig, wie sie sich im Verlauf der Geschichte entwickelt. Nicht nur wird sie älter und reifer, sondern auch ihr Denken verändert sich und passt sich ihrer jeweiligen Lebenssituation an.

Fazit

Ich hatte auf eine hammergeile und schön recherchierte Geschichte gehofft. Davon hat sich leider nur zweiteres bestätigt, ich bin echt beeindruckt, wie lebendig das Leben von Elisabeth und ihrer Familie daherkommt und was für einen guten Eindruck man von der Handlungszeit, ihren Erlebnissen erhält. In dieser Hinsicht konnte der Roman vollkommen überzeugen.

Allerdings habe ich ziemlich lange gebraucht, um mich in der Geschichte zurechtzufinden, sie hat mich lange Zeit nur wenig, schließlich mehr, aber leider nicht vollkommen in ihren Bann gezogen. Ich musste mich anfänglich stark zum Lesen motivieren und bin nicht so recht vorangekommen, hatte einige Startschwierigkeiten, die glücklicherweise vorbeigegangen sind, aber doch einen nicht runden Eindruck des Romans hinterlassen...

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Freitag, 4. November 2022

Rezension: Fräulein Gewürzzauber und das Wunder der Liebe von Stephanie Marzian

Titel: Fräulein Gewürzzauber und das Wunder der Liebe
 Autorin: Stephanie Marzian
 Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 272 Seiten
 Preis: 14,00 €
 Erscheinungsdatum: 30.09.2022
ISBN: 978-3-7857-2825-3
 
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Handlung

Eigentlich ist Lena echt zufrieden mit ihrem Leben. Zusammen mit ihrem zahmen Eichhörnchen Ruprecht wohnt sie in einem alten Stadthaus, das auch die Zuckerbäckerei ihrer Familie beherbergt. Schon seit Generationen wird das „Fräulein Gewürzzauber“ geführt und die Kunden sind immer wieder begeistert von den Kreationen. Einzig in der Liebe sieht es bei Lena nicht so rosig aus... Dem soll aber nachgeholfen werden. Pünktlich zum ersten Dezember findet Lena eine Postkarte ihrer verstorbenen Großmutter im Briefkasten. Von nun an freut sich die junge Frau jeden Tag tierisch auf den Moment, an dem sie eine neue Nachricht im Briefkasten findet. Jeden Tag gibt ihre Oma ihr eine kleine Weisheit mit auf den Weg, die dabei helfen sollen, die große Liebe zu finden. Wird Lena diese dank des Adventskalenders finden?

Meinung

Bei dem Roman ist mir vor allem das niedliche Cover ins Auge gefallen. Das hat mir auf Anhieb gefallen und dafür gesorgt, dass ich mir die Inhaltsangabe angeschaut habe. Die ebenfalls überzeugen konnte und schon war der Wunsch da, das Buch zu lesen. Ich habe mich einfach auf eine weihnachtliche, stimmungsvolle und schöne Geschichte gefreut und möchte mich herzlich beim Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken!

Ich mag den Aufbau des Romans sehr, er ist wie ein buchiger Adventskalender gestaltet, es gibt 24 Kapitel, die den Leser durch die Adventszeit begleiten könnten. Ich habe die Geschichte allerdings schon im Oktober gelesen, habe dafür rund 3 Tage gebraucht und bin sehr zufrieden mit der Handlung. Sie ist stimmungsvoll, richtig schön weihnachtlich, beherbergt eine romantische und auch meist recht glaubwürdige Geschichte und sie bietet einfach eine tolle Wohlfühllektüre. Von der ersten Seite an bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, mir hat die Sprache auf Anhieb gut gefallen. Sie zeichnet lebendige Bilder jeglicher Situationen, ist mit schönen Ausschmückungen verbunden und macht es leicht, sich auf die Handlung einzulassen. Mich konnten die Ereignisse direkt überzeugen, ich mag es, wie man auf den ersten Seiten ausreichend Platz erhält, um sich in die Geschichte einzufühlen, diese aber gleichzeitig nicht auf der Stelle tappt.

Ich bin komplett begeistert davon, was für schöne Bilder gezeichnet werden. Während die Autorin ein Bild eines jeweiligen Settings dargestellt hat, ist dieses vor meinen Augen lebendig geworden, die Räume sind farbenfroh geworden und ich konnte mir direkt vorstellen, was die Protagonisten gerade sehen. Das war wirklich magisch zu beobachten und führt dazu, dass ich die Beschreibung eines jeden einzelnen Handlungsortes so mag. Egal wie kurz oder lang sich die Figuren an einem Ort aufhalten, ein jedes Setting hat dieselbe Aufmerksamkeit bekommen und so ergibt sich am Ende ein rundes und sehr schönes Bild der Gegend, wo die Geschichte spielt.

Mein großes Highlight des Buches war definitiv die Stimmung. Mir ist es so leicht gefallen, zusammen mit Lena auf die Weihnachtstage hinzufiebern und mich an all den kleinen winterlich-weihnachtlichen Details zu erfreuen. Ich habe es geliebt, wenn Lena ihren Laden oder die Wohnung dekoriert hat, wenn sie gebacken hat oder sich einfach gemütlich mit einer Tasse Tee hingesetzt hat. Einer jeden Szene wurden tolle und mitreißende Stimmungen verliehen, allein dafür lohnt es sich, den Roman zu lesen!

Die Protagonisten sind mir leider nicht so sehr ans Herz gewachsen, wie ich es mir gewünscht habe, trotzdem mag ich sie echt gern. Es treten unterschiedliche Charaktere auf, die meist sehr positiv konnotiert sind und denen nur wenig negative Züge verliehen wurden. Das hat mich allerdings wenig gestört, für einen schönen Weihnachtsroman mag ich es sehr, wenn eine Welt gezeichnet wird, die für die Realität wahrscheinlich zu positiv ist.

Es gab allerdings eine Sache, die ein bisschen zu viel des Guten war: die Nachnamen der Figuren. Diese sind doch ein bisschen kitschig ausgefallen, es wurde stets eine Verbindung zu Weihnachten gesucht, was nicht unbedingt hätte sein müssen.

Fazit

Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut und meine Vorfreude wurde belohnt. Ich habe jede einzelne Seite genossen, bin während des Lesens gut in Weihnachtsstimmung gekommen und habe das Buch mit einem zufriedenen Gefühl beiseite gelegt. Vor allem die Sprache, die Handlungsorte und die Stimmung im Buch sind einmalig und echt gelungen, sie sorgen einfach dafür, dass man immer weiterlesen will und gleichzeitig darauf hofft, dass diese Wohlfühlgeschichte niemals endet. Einziger kleiner Punkt, der mich nicht vollkommen zufriedenstellt sind die Protagonisten, denen noch mehr Lebendigkeit und Vielfalt gut getan hätte. Ansonsten eine große Empfehlung meinerseits, ich hatte echt tolle Lesestunden!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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