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Donnerstag, 24. November 2022

Rezension: Das Mädchen vom Striezelmarkt von Dominique Steinberg

Titel: Das Mädchen vom Striezelmarkt
 Autorin: Dominique Steinberg
 Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 541 Seiten
 Preis: 14,00 €
 Erscheinungsdatum: 30.09.2022
ISBN: 978-3-404-18870-3
 
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Handlung

Dresden 1899

Jedes Jahr fiebert Lea auf den Moment hin, wenn der Striezelmarkt eröffnet wird und sie zwischen den Ständen umherstreifen kann. Allerdings muss sie dabei darauf achten, dass ihre Familie dies nicht erfährt, ist Lea doch jüdischen Glaubens und dadurch rückt auch ihr Traum, ihre selbstgeschnitzen Holzfiguren in einem eigenen Stand zu präsentieren, in weite Ferne. Bis ihr persönliches Weihnachtswunder eintritt: Ein Freund benötigt ihre Hilfe, die beinhaltet, dass sich Lea als Geselle verkleidet und unter falschen Namen als jemand anderes ausgeben muss. Und so sehr sie die Zeit auf dem Striezelmarkt liebt und endlich ihre eigenen Holzschnitzereien verkaufen kann, geht Lea gleichzeitig ein sehr gefährliches Spiel ein...

Meinung

Ich liebe Weihnachten und historische Romane. Und eine Mischung der zwei Themen ist daher genau meins und deswegen stand das Buch von Dominique Steinberg ganz weit oben auf meiner Wunschliste. Es ist mir in der Verlagsvorschau aufgefallen, die Geschichte klingt echt gut und ich musste den Roman einfach lesen. Ein herzliches Dankeschön geht an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Es gibt einen schönen Start in die Geschichte, der Prolog bietet ein bisschen Spannung und lässt den Leser rätseln, was es wohl mit dieser Szene auf sich hat. Die Sprache ist sehr gut und flüssig lesbar, sie zeichnet von jeglichen Situationen gute Bilder, die es leicht machen, sich auf die Handlung einzulassen. Ich mag es, dass anfangs die Möglichkeit geboten wird, sich von Lea und ihrer Familie einen ersten Eindruck zu verschaffen, man kann die Lebensumstände betrachten und so möglicherweise eine zarte Bindung zu den Protagonisten aufbauen.

Ich bin ein bisschen davon überrascht, in was für einem großen Umfang die Spannung in die Geschichte eingebunden wurde. Aufgrund der zahlreichen Thematiken, die im Buch besprochen werden, gibt es viele Geheimnisse und Andeutungen, die sich erst im Verlauf der Handlung auflösen. Man will wissen, wie es wohl weitergeht, was die Protagonisten noch so erleben und wie sich am Ende alles auflöst.

Mir gefällt die Grundidee echt gut. Und die Umsetzung ist stellenweise auch richtig gelungen. Allerdings sind mir zu viele Themen beigemischt worden, die zwar am Ende alle geklärt und aufgelöst sind, aber mir zu viel waren. Es gibt ganz leichte Krimielemente mit einem Mord und Ermittlungen, Personen verschwinden oder tauchen plötzlich nach vielen Jahren wieder auf, dazu kommen noch Leas Versteckspiel und ihre familiäre Situation, der Trubel auf dem Striezelmarkt mit dem Stand und Waisenkinder und ihre Lebensumstände spielen auch noch eine Rolle. Mir war das ein bisschen zu viel, es wurde zwar jede Thematik zu einem ordentlichen Ende gebracht, allerdings hat der Roman so viel geboten, dass es keinen ruhigen oder besinnlichen Moment gab, der Striezelmarkt und die Stimmung dessen nicht so sehr im Vordergrund stand und gerade in diesem Zusammenhang hatte ich mir viel mehr gewünscht.

Bis auf eine Ausnahme waren mir die Charaktere sehr angenehm. Sie hatten lebendige Zeichnungen erhalten, hatten interessante Züge und durchlebten im Roman eine kleine, aber gelungene Entwicklung. Ich mag es, dass nicht durchweg alle Figuren eine positive Darstellung erhalten haben, es gibt eindeutige Antagonisten, die sich allerdings nicht so leicht in die Karten blicken lassen.

Lediglich eine Person ging mir durchweg ziemlich auf den Nerv. Dabei handelt es sich um Willie, die Schwester von Lea. Sie war mir zu extravagant, laut, hat zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ich konnte mich mit ihr einfach nicht anfreunden.

Fazit

Auf dem Cover ist vermerkt, dass es sich um eine Weihnachtsmarkt-Saga handeln soll. Weshalb ich darauf schließe, dass in den nächsten Jahren noch weitere Teile folgen werden, auf die ich sehr gespannt bin und die ich definitiv lesen möchte. Den dieser Roman von Dominique Steinberg hat mir wirklich gut gefallen, er ist unterhaltsam, spannend und toll geschrieben, die Geschichte erweist sich als unglaublich abwechslungsreich, für mich ist sie ein bisschen zu üppig und ausschmückend. Alles in allem habe ich jedoch einen sehr positiven Gesamteindruck, kann euch das Buch empfehlen und bin gespannt, ob und wie es nächsten Winter weitergeht!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
 

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