Titel: Weihnachtswünsche sind wie Schneeflocken
Originaltitel: We'll always habe Christmas ( aus dem Amerikanischen von Frauke Meier)
Autorin: Jenny Hale
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 397 Seiten
Preis: 10,00 €
Erscheinungsdatum: 30.09.2019
ISBN:
978-3-404-17897-1
Handlung:
Erst verliert Noelle knapp anderthalb
Monate vor Weihnachten ihren Job, dann eröffnet ihre Familie ihr,
dass die Bäckerei ihrer geliebten Großmutter vor dem Bankrott
steht. Durch Zufall entdeckt Noelle eine Stellenanzeige, in der eine
Betreuerin für einen alten Mann gesucht wird. Ihr künftiger
Arbeits- und Wohnort ist die prachtvolle Harrington-Villa, die Noelle
zwar kennt, aber noch nie von innen gesehen hat.
Schnell gelingt es Noelle und ihrem
Sohn Lucas, einen Draht zu William, dem älteren Herrn zu finden. Und
auch mit dessen Enkel Alexander versteht sich das Duo sofort, Noelle
verliebt sich langsam, aber sicher in den jungen Mann. Doch immer
lastet die drohende Schließung der Bäckerei auf Noelle, an der auch
Alexander nicht ganz unschuldig ist...
Meinung:
Meinung:
Das Cover ist winterlich, weihnachtlich, aber auch zurückhaltend gestaltet. Es wirkt auf den ersten Blick nicht zu kitschig, trotzdem lässt sich sofort erkennen, um was für ein Genre es sich hierbei handelt. Ich finde es schade, dass die Schriftfarbe des Titels nicht in der gleichen Farbe gehalten wurde. So geht für mich das Wort Schneeflocken etwas im Hintergrund unter, genau wie der Name der Autorin.
Auch hier gibt es wieder ein kleines,
besonderes Detail. Die weißen Schneeflocken am Rand des Covers sind
mit Struktur angebracht und glitzern ganz wundervoll! So wirkt das
ganze Bild gleich noch hochwertiger und festlicher.
Diesen Monat hatte ich bereits ein Buch
der Autorin gelesen und ich war richtig glücklich damit. Es war zwar
nicht perfekt, mir hat das Lesen aber viel Freude bereitet. Bei mir
ist es immer so, dass wenn mir ein Buch von einem Autor gefällt,
schaue ich erstmal nach, was noch so von der Person veröffentlicht
wurde. Wenn mir die Handlung dann zusagt, will ich es unbedingt
haben. So war es auch hier. Freundlicherweise hat mir der Verlag
dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, ich habe
mir aber auch schon notiert, welche Bücher von der Autorin noch so
erschienen sind. Diese klingen ebenfalls recht interessant und
irgendwann werde ich sie mir defitiniv zulegen.
Auch hier gibt es wieder einen sehr
angenehmen Start in den Roman. Man hat wenige Seiten Zeit, um sich an
Noelle, die Hauptprotagonistin zu gewöhnen, bis die Sprache direkt
auf ihre Probleme gebracht wird. Die Schreibweise hat mir richtig gut
gefallen, sie war einfach gehalten, war nicht zu anspruchsvoll,
sodass ich flüssig und flott durch die Handlung gekommen bin.
Einige Situationen und Aussagen wurden
durch eine besondere Art von Humor aufgelockert. Insgesamt haben mir
die kleinen Neckerein und Späße gefallen, sie haben die Handlung
teilweise aufgelockert und Schwung in den Moment hereingebracht.
Mir ist wieder aufgefallen, dass die
Autorin ein Händchen dafür hat, besonders die weihnachtliche
Stimmung einzufangen, auf Papier zu bringen und dies auch an den
Leser zu vermitteln. Leider ist ihr dies nicht ganz so bei den
Stimmungen der Protagonisten gelungen. Da wurde meist nur eine
freudige oder aufgeregte Atmosphäe auf den Leser übertragen. Wenn
die Personen jedoch unglücklich oder traurig waren, wurde nichts
übermittelt. So fiel es mir schwer, mit ihnen mitzufühlen.
An sich wird die Handlung meist mit
viel Ruhe und Details beschrieben, es wird keine Hektik verströmt
und gesamt wirkt alles locker. Genau das hat mir wirklich gut
gefallen, es passt zu weihnachtlichen Romanen und ich konnte mich
beim Lesen entspannen. Leider wurde das Tempo auf den vielleicht
letzten 50 Seiten arg angezogen und alles geschah plötzlich ganz
flott und schnell. Genau hier hätte ich mir noch ein paar ruhige
Kapitel mit mehr Gedanken, Gesprächen und Details gewünscht. Die
Autorin hat mir einige Probleme zu schnell gelöst, mit zu wenigen
Informationen dazu. Auch ein Hauptthema des Buches, der Erhalt der
Bäckerei, um den Noelle kämpft, wird nicht so ausführlich
abgehandelt, wie ich es mir erhofft hatte.
Der Epilog verströmte auf mich wieder
genau die Stimmung, die mir die ganze Zeit gefallen hat. Es kam viel
Stimmung auf und ich habe das Buch am Ende zufrieden schließen
können.
An sich fand ich das Setting wirklich
gut gewählt. Ein altes Herrenhaus, mit gigantischen Ausmaßen und
tollen Ecken, die ich unglaublich gerne mal live sehen würde. Doch
tatsächlich war mir das Haus zu riesig beschrieben. Ich konnte mir
einige Details nicht so recht vorstellen, dazu zählt z.B.: eine
sechs Meter hohe Decke oder Räume, deren Umfang scheinbar
unvorstellbar ist. So war das Gebäude für mich auch nicht
sonderlich einladend, sondern abweisend und kalt, genau so wie ich
mir solche alten Gemäuer vorstelle.
Ein Lichtblick war auf jeden Fall das
Haus von Noelles Eltern. Das hat mir wiederum richtig richtig gut
gefallen, es wurde mit einladenden Worten beschrieben, versprühte
Leben und war einfach gemütlich dargestellt. Dort kam auch der
Zauber der Weihnacht anhand der Dekorationen stark zur Geltung.
Auch bei diesem Buch von Jenny Hale war
meine Lieblingsfigur das Kind. Lucas hat mir mit seiner schüchternen
Art, die nach und nach selbstbewusster und offener wird, richtig gut
gefallen. Er wird etwas altklug dargestellt, hat eine unglaublich
niedliche Art und mir gefällt seine Entwicklung. Für mich eindeutig
der große Sympathieträger der Geschichte!
Noelle finde ich durchweg in Ordnung
und meist auch recht sympathisch. An ihrer Figur mochte ich
besonders, wie schnell sie auf Menschen zugeht und kein Blatt vor den
Mund nimmt, dabei aber immer freundlich reagiert. Sie ist ein
unglaublich aufrichtiger Mensch, der absolut keine bösen
Hintergedanken hat. Bei Noelle haben mir leider einige Schwächen
gefehlt. Sie wird durch und durch positiv dargestellt, hat keine
Fehler oder Schwächen. Dadurch ist sie nicht so eingängig und nicht
so lebendig, authentisch dargestellt.
Mein zweiter Lieblingscharakter ist
William. Anfangs fand ich ihn zugegebenermaßen merkwürdig und
seltsam, mit der Zeit ist er aufgetaut und richtig sympathisch
geworden. Er hat auch eine kleine Wandlung vollzogen, Fehler
eingesehen und sich für andere Menschen eingesetzt.
Von Alexander war ich wirklich
begeistert. Er ist ein sympathischer Kerl, der viele gute Seiten hat,
zeigt aber auch Schwächen und Fehler. Nicht jede Handlung finde ich
gut, aber genau das fand ich gut. Dazu war sein einfacher,
freundlicher und liebevoller Umgang mit Lucas wirklich gut, sie haben
ein wunderbares Team dargestellt und die besten Seiten des jeweils
anderen zum Vorschein gebracht.
Fazit:
Fazit:
Ein wirklich toller winterlicher Roman.
Dieses Buch von Jenny Hale hat mir tatsächlich besser gefallen als
„Mein Weihnachtswunsch bist du“. Ich fand die ganze Handlung
runder und besser durchdacht. Dazu waren Lucas und William große
Sympathieträger für mich, es hat Spaß gemacht, mehr von ihnen zu
erfahren und sie sind einfach liebenswert. Auch Alexander fand ich
interessant und gut gestaltet, er war endlich mal ein Mann in einem
weihnachtlichen Roman, der Schwächen hat und nicht perfekt ist.
Dagegen wird leider Noelle zu positiv
dargestellt, sie hatte keinen Fehler, was ich sehr schade fand. An
sich hatte sie nämlich einen guten Charakter, der wirklich
sympathisch war. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist das überstürzte
Ende, welches gerne ausführlicher hätte ausfallen können.
Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.