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Samstag, 24. Juni 2023

Rezension: Die Kunst der Frauen von Natasha Lester

Titel: Die Kunst der Frauen
Originaltitel: The Riviera House ( aus dem Englischen von Gabriele Weber-Jarić )
 Autorin: Natasha Lester
 Verlag: Aufbau TB
Seitenzahl: 575 Seiten
 Preis: 14,99 €
 Erscheinungsdatum: 14.02.2023
ISBN: 978-3-7466-3893-5
 
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Handlung

Paris 1939

Éliane studiert Kunst, arbeitet nebenbei im Louvre, kümmert sich liebevoll um ihre jüngeren Schwestern und hilft nebenbei dem Vater in seiner kleinen Brasserie. Viel Zeit für die eigenen Interessen und Wünsche bleibt da nicht. Bis sie den Maler Xavier kennenlernt und es für beide Liebe auf den ersten Blick ist. Und kurze Zeit später wird Frankreich von den Deutschen besetzt, Xavier und Éliane trennen sich im Streit und die junge Frau tut fortan alles, um die Kulturschätze Frankreichs vor den Nazis in Sicherheit zu bringen.

Côte d‘Azur, 2015

Nach einem schweren Verlust möchte Modebloggerin Remy allein sein und nachdenken. Dafür zieht sie sich in das Haus ihrer Familie am Mittelmeer zurück, wo sie schon bald ihre Nachbarn kennenlernt und gerade zu einem mysteriösen Herrn Parallelen sieht. Zusammen sehen sie ein geheimnisvolles Gemälde, das einst von den Nazis geraubt wurde und sich nun im Besitz von Remy befindet. Kommt sie dem Geheimnis auf die Spur?

Meinung

Ich glaube, dass ich von Natasha Lester bereits zwei Bücher gelesen habe, die beide hervorragend geschrieben sind und mir in echt guter Erinnerung geblieben sind. Dann habe ich vielleicht ein-zwei Titel von ihr pausiert, diesen Roman in der Vorschau gesehen und war direkt begeistert. Klingt spannend, interessant und durchaus auch unterhaltsam, ich hatte auf eine extrem gut recherchierte und lebendige Geschichte mit mitreißenden Schicksalen gehofft und mich daher sehr über das Rezensionsexemplar gefreut. Dafür möchte ich dem Aufbau Verlag gern ein ganz herzliches Dankeschön aussprechen!

Ich hatte eher spontan mit dem Lesen begonnen und die ersten Seiten, die in der Gegenwart spielen, waren durchaus interessant, haben mich zu diesem Moment aber noch nicht ganz abgeholt. Spannender wurde dann der Ausflug in die Vergangenheit, ab diesem Moment hat mich die Geschichte gepackt und ich habe im Folgenden sowohl die Handlungsstränge der Vergangenheit, als auch der Gegenwart echt gern gelesen. Sie sind einander ebenbürtig, gleich interessant und lebendig beschrieben und beide zusammen ergeben eine gute Story, die komplett rund und sehr empfehlenswert ist.

Die Sprache befindet sich auf einem tollen Niveau, sie ist nicht zu einfach gehalten, aber auch nicht zu anspruchsvoll, zeichnet schöne und farbenfrohe Bilder jeglicher Situation und führt den Leser gekonnt durch die Handlung. Ich bin flott mit dem Lesen vorangekommen, was aber auch an meiner Faszination für die Geschichte lag, stets wollte ich wissen, wie es weitergeht und am Ende habe ich erst einmal durchgeatmet, war ein bisschen traurig, dass es vorbei ist und habe die ganzen Ereignisse im Gedächtnis noch einmal Revue passieren lassen.

Durchweg wurde die Handlung sehr lebendig gehalten, was sich natürlich auch auf die Protagonisten ausgeweitet hat. Ich finde, dass tolle Protagonisten erschaffen wurden, die nicht nur sehr interessante Charaktere erhalten haben, sondern auch bodenständig und authentisch auftreten. Natürlich gibt es ein paar Figuren, die recht deutlich als Antagonisten fungieren und denen nicht so einschmeichelnde und nette Wesen verliehen wurden, weshalb man als Leser nicht mit ihnen sympathisieren kann. Doch ich finde, dass dies in einem natürlichen Maß genutzt wurde, es hat mich nicht gestört und hat der Geschichte noch ein bisschen Vielfalt verliehen.

Fazit

Ich bin echt super glücklich, dass ich mal wieder einen Roman von Natasha Lester gelesen haben, ich habe ungelogen jede Seite genossen. Es liegt eine durch und durch interessante, runde und mitreißende Geschichte vor, die mit viel Liebe zum Detail und zur Historie geschrieben wurde. Ich finde die Darstellung der Protagonisten toll, die Settings sind äußerst eingehend beschrieben, vor allem jene Szenen, die in der Gegenwart an wunderschönen Orten spielen, haben ein sehr lebendiges Kopfkino entstehen lassen. Ich bin begeistert, schaue mal, was ich von der Autorin für Romane noch nicht kenne, diese wandern definitiv auf meine Wunschliste!

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Mittwoch, 21. Juni 2023

Rezension: Frankie von Jochen Gutsch und Maxim Leo

Titel: Frankie
 Autoren: Jochen Gutsch und Maxim Leo
 Verlag: Penguin
Seitenzahl: 192 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 01.03.2023
ISBN: 978-3-328-60183-8
 
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Handlung

Für Richard Gold ist heute der Tag. Der Tag, an dem er sich das Leben nehmen wird. Alles ist vorbereitet, der Strick liegt um seinen Hals, als er plötzlich einen dürren und zerzausten Kater vor dem Fenster sitzen sieht. Er schaut ganz interessiert zu, was Gold aus dem Konzept bringt. Der Kater heißt Frankie, er zieht kurzerhand bei dem Menschen ein, sieht er doch allerhand Vorteile für sich. Er kann in einem weichen Bett schlafen, erwartet pünktlich sein Essen serviert zu bekommen und kann endlich wieder Dokumentationen im Fernsehen schauen. Gold ist von dem Vierbeiner fasziniert, erst recht, als dieser plötzlich mit ihm spricht. Es entsteht eine skurrile Freundschaft, bei der zumindest einer die Hoffnung auf ein Happy End besitzt...

Meinung

Ich hab das Buch erstmals in der Vorschau gesehen und fand das Cover echt witzig, sonst konnte mich die Inhaltsangabe nicht ganz packen. Erst als mir der Roman immer wieder über den Weg gelaufen ist und ich ihn gefühlt ständig irgendwo gesehen habe, entstand bei mir der Wunsch, ihn lesen zu wollen. Zumal mich auch der Klappentext auf einmal sehr gereizt hat und ich einfach nur auf eine witzige und gleichzeitig starke Geschichte gehofft habe. Es war mir daher eine große Freude, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Ich bin ein riesiger Fan von dem Gedanken, von Filmen, Serien und Büchern, in denen Tiere insofern lebendig werden, dass sie menschliche Züge entwickeln und mit reden anfangen. Finde ich immer wieder herrlich, meine Fantasie zeichnet dazu die herrlichsten Bilder und auch deswegen war ich so gespannt auf den Roman. Und schnell hat sich gezeigt, dass eine starke Geschichte vorliegt, die mir richtig gut gefallen und mich bestens unterhalten hat.

Die Sprache ist sehr locker gehalten, oft ist sie sehr umgangssprachlich und lässt sich dadurch locker flockig lesen. Ich mag es, was dadurch für ein bodenständiger und entspannter Eindruck entsteht, der den Leser angenehm durch die Geschichte trägt. Immer wieder findet sich ein schöner Humor, der genau meins ist und mich gut unterhalten hat.

Für mich war es ein besonderes Highlight, Frankie und seine Freunde kennenzulernen und mitzuerleben, wie sie sich untereinander, aber auch mit den Menschen unterhalten. Das war extrem lustig zu beobachten, außerdem finde ich, dass dies auf einem sehr passenden Niveau geschehen ist. Das Sprechen der Tiere wurde nicht ins lächerliche gezogen, sondern kam ganz normal und bodenständig vor, dazu mag ich es, was sie für unterschiedliche Charaktere erhalten haben und wie vielfältig sie auftreten. Zudem ist es gelungen, dass Menschen und Tieren einander recht ebenbürtig gegenüberstehen, sie werden gleichwertig behandelt und es ergibt sich dadurch ein gutes Zusammenspiel.

Viele Szenen konnte ich mir echt gut vorstellen, sie sind mit einfachen, aber eindringlichen Worten umschrieben, verströmen teils Stimmungen und schnell war es möglich, von den Handlungsorten, aber auch den Protagonisten ein Bild vor Augen zu erhalten. Besonders Frankie konnte ich mir in jeder einzelnen Situation echt gut vorstellen, als titelgebende Hauptperson lernt man seine kleine Persönlichkeit am besten kennen und ich bin mit seinem ganzen Auftreten und der teils leicht altklugen Art echt zufrieden!

Fazit

Ich habe jede einzelne Seite geliebt. Die Geschichte ist sehr süß, aber auch sinnig, mit viel Humor geschrieben und Frankie ist einfach eine Wucht. Insgesamt habe ich rund einen Tag benötigt, ehe das Buch ausgelesen war, ich wurde mega gut unterhalten, wurde immer wieder überrascht und bin hin und weg. Und auch das Vermenschlichen des Katers, aber auch von anderen Tieren ist echt gut gelungen und hat meine Fantasie beglückt. Ich hab das Buch sehr sehr gern gelesen, bin absolut glücklich damit und möchte es dringendst weiterempfehlen!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal / PenguinRandomHouse  für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Sonntag, 11. Juni 2023

Rezension: Die Radioschwestern - Melodien einer neuen Zeit von Eva Wagendorfer

Titel: Die Radioschwestern - Melodien einer neuen Zeit
 Autorin: Eva Wagendorfer
 Verlag: Penguin
Seitenzahl: 448 Seiten
 Preis: 15,00 €
 Erscheinungsdatum: 15.03.2023
ISBN: 978-3-328-10817-7
 
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Handlung

Der Zweite Weltkrieg ist vorbei und die die Bevölkerung muss viele Neuanfänge wagen. So auch die drei Freundinnen Gesa, Inge und Margot, die sowohl auf privater, als auch auf beruflicher Ebene einiges verloren haben. Sie wollen dabei helfen, Radio Frankfurt wieder aufzubauen und ihrer damit verbundenen Leidenschaft wieder auf täglicher Basis nachgehen. Das Radio steht nun unter amerikanischer Kontrolle und die Damen sehen darin die Chance, ihren großen Traum von der Karriere am Radio wahr werden zu lassen. Sie müssen sich jedoch gegen die jüngere Generation durchsetzen, die ebenfalls in die Unterhaltungsbranche strebt und auch im privaten haben sie einige Kämpfe zu bestehen...

Meinung

Es lag ein sehr geiler erster Band vor, der nicht nur unterhaltsam geschrieben ist, sondern auch interessante Persönlichkeiten beherbergt und einfach eine tolle, lebendige Stimmung beherbergt. Ich wurde absolut überzeugt, hatte wunderbare Lesestunden und wollte deshalb auch unbedingt die Fortsetzung lesen und erfahren, was das Schicksal noch so mit den drei Damen und ihren Familien, aber auch der Entwicklung des Radios vorhat. Aus diesem Grund habe ich mich riesig über das Rezensionsexemplar gefreut, ein herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Es fiel mir überraschend leicht, mich auf die Geschichte und ihren Fortgang einzulassen. Es wird ein recht ruhiger Start geboten, der die Möglichkeit gibt, die Protagonisten wieder einzuschätzen und sich ein Bild ihrer jeweiligen Lebenssituation zu verschaffen. Das hat mir gut gefallen, wird so doch ein flüssiges Lesen ermöglicht und der Start wirkt schon mal rund.

Ein wenig schade finde ich es, dass die Handlung nicht zeitnah an der vom Ende Band eins anschließt. Stattdessen werden ein paar Jahre übersprungen, gerade der Krieg, wo es sicherlich viel Interessantes zum Radio und seinen Einsatz gegeben hätte, wurde fast komplett ausgelassen. In wenigen Worten wird rückblickend kurz beschrieben, wie in dieser Zeit beim Radio gearbeitet wurde, ich hätte es mir gewünscht, dass auf diese Periode intensiver eingegangen worden wäre. Hier wurde meiner Meinung nach das Potenzial nicht ganz ausgenutzt.

Die Sprache ist gewohnt gut, lässt sich fein lesen und gibt solide Einblicke in das Leben der Protagonisten. Auch die Handlungsorte werden auf eine tolle Art gezeichnet, sodass ich sie mir gut vorstellen konnte. Ich mag es, dass wieder eine Vielzahl an Erzählperspektiven genutzt wurde, dadurch entsteht eine schöne Abwechslung, es ist möglich, den Figuren noch näher zu kommen und mehr über ihre Pläne und Sorgen zu erfahren. Auf diese Art entsteht dann auch ein gutes Maß an Tiefe, man kann die Personen aus diversen Blickwinkel betrachten und die Handlung wird einfach runder.

Einige der Protagonisten sind aus dem ersten Band bekannt, ein paar Neue kommen hinzu. Alle haben es gemein, dass sie interessante und lebendige Zeichnungen erhalten haben, sie treten sehr realistisch auf. Auch ist im Vergleich zum Auftakt eine Entwicklung bei Ihnen zu sehen, die nicht nur aufgrund der übersprungenen Jahre, sondern auch durch den Krieg beeinflusst wurde. Hat mir gut gefallen, es wirkte glaubwürdig und ich bin mit ihrem Auftreten echt zufrieden.

Fazit

Ich finde, dass ein sehr solider Roman vorliegt, der mir im Großen und Ganzen gut gefallen hat. Die Sprache ist toll, die Geschichte gestaltet sich als interessant und abwechslungsreich und die Protagonisten treten genau mit dem richtigen Maß an Lebendigkeit auf. Zu weiten Teilen konnte mich die Fortsetzung echt überzeugen und ich habe sie im gesamten betrachtet sehr gern gelesen. Trotzdem ist diesmal kein Funke übergesprungen, wie es beim ersten Band der Fall war. Dieses war ein absolutes Highlight für mich, mit dem ich absolut glücklich war, diesmal hat mir etwas von dieser besonderen Stimmung und dem Tatendrang gefehlt, der den Auftakt ausgezeichnet hat. Ein echt guter Roman, der an einigen Stellen noch ein bisschen Verbesserungsbedarf hat. 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Samstag, 10. Juni 2023

Rezension: Der Krönungstag von Paul Gallico

Titel: Der Krönungstag
Originaltitel: Coronation ( übersetzt von Robert Lucas )
 Autor: Paul Gallico
 Verlag: OCTOPUS bei Kampa
Seitenzahl: 192 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 20.04.2023
ISBN: 978-3-311-30057-1
 
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Handlung

2. Juni 1953

Der Krönungstag von Elizabeth II. ist endlich da. Ganz England hat dieses Ereignis herbeigesehnt und in London versammeln sich Menschen aus der ganzen Welt. Auch die Familie Clagg aus Sheffield hat die Reise auf sich genommen, um die Feierlichkeiten aus nächster Nähe mitzuerleben. Will, der Vater, ist unglaublich stolz, aufgrund guter Beziehungen erstklassige Plätze an der Prozessionsstrecke zu ergattern. Seine Frau kann es kaum glauben, solch einen Tag in luxuriöser Umgebung mitzuerleben, der Sohn Johnny freut sich auf den Anblick der königlichen Garde und Kavallerie, seine Schwester Gwendoline fiebert auf den Moment hin, an dem sie Elizabeth sieht. Die mürrische Großmutter weiß ihre Aufregung zu verstecken, sie hält den Ausflug für Geldverschwendung, wird doch extra deswegen auf den Sommerurlaub verzichtet.

Kaum in London angekommen, ändert sich die Stimmung der Familie schlagartig. Die Karten sind gefälscht, die Träume scheinen zu verpuffen. Trotzdem schaffen es die Claggs, dass der Krönungstag zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, wenn auch ganz anders, als anfänglich gedacht...

Meinung

Mir ist das Buch mal zufällig in einem Newsletter ins Auge gefallen, darin wurden diverse Bücher zur Krönung von Charles vorgestellt und mir ist der Krönungstag direkt ins Auge gesprungen. Ich habe mir daraufhin mal die Inhaltsangabe angeschaut, die echt gut klingt, noch ein-zwei Tage darüber nachgedacht und dann stand der Entschluss fest, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte. Es war mir eine riesengroße Freude, das Werk als Rezensionsexemplar zu erhalten, ein herzliches Dankeschön geht an den OKTOPUS Verlag!

Ich habe die Krönung des britischen Königs im Fernsehen verfolgt, mich dabei bestens unterhalten und als Einstimmung darauf habe ich dieses kleine Büchlein gelesen. Und ich habe es direkt sehr gemocht. Es liegt eine tolle Sprache vor, die mir hervorragend gefallen hat, die an den passenden Stellen einen schönen Humor aufweist und durchweg einfach sehr sehr lebendig ist. Jede einzelne Szene konnte ich mir vorstellen und auch die Handlungsorte haben einen wunderbaren Charakter erhalten.

Zudem hat es mir sehr gefallen, wie die Protagonisten zwar eine recht kurze Beschreibung erhalten haben, aber nach und nach trotzdem ein schönes Bild ihrer Person im Kopf entstanden ist. Ich mag es, wie sie Raum erhalten haben, um ihre Gedanken zu teilen und um einfach einen kleinen Blick in ihre Denkart zu geben.

Insgesamt erstreckt sich die Geschichte ungefähr über einen Tag, wobei es noch kleine Rückblicke auf den Moment in der Vergangenheit gibt, als die Familie Clagg sich darüber beraten hat, ob sie lieber in den Sommerurlaub fahren oder der Krönung beiwohnen. Dadurch wird gut aufgezeigt, welchen Wert die Krönung für die Gesellschaft hatte, wie viele Menschen sich dafür in Unkosten gestürzt haben und wie Kriminelle ihre Chance gesehen haben, um auf illegale Weise Geld zu verdienen. Im Buch war dies natürlich ein gelungenes Mittel, um den Ereignissen eine Wendung zu geben, die absolut glaubwürdig ist und gezeigt hat, wie Wünsche auf die ein oder andere Weise doch noch in Erfüllung gehen können.

Die Zeichnung der Protagonisten ist gut gelungen, sie treten lebendig und abwechslungsreich auf, ich mag es, wie sie trotz recht kurzer Beschreibungen viel von ihrem Charakter preisgegeben haben und dadurch einen starken Eindruck hinterlassen. Und trotz der Kürze des Buches ist bei Ihnen eine feine Entwicklung zu sehen, die den Roman perfekt abrundet!

Fazit

Ich war extrem gespannt auf das Buch, habe es kurz vor der Krönung von Charles gelesen und jede Seite genossen. Ich finde, dass eine einmalige unterhaltsame, teils auch lehrreiche Geschichte verfasst wurde, die zeitlos ist und die verschiedenen Wünsche der Gesellschaft eingefangen hat. Sei es der Wunsch, die frisch gekrönte Elizabeth II. zu sehen, einfach einem solch aufregenden und prunkvollen Ereignis beizuwohnen oder einen Hauch der luxuriösen Stimmung aufzusaugen. Das alles wird sehr lebendig und mit einer schönen Sprache vermittelt, ich bin absolut begeistert und kann eine große Empfehlung aussprechen!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den OKTOPUS Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Samstag, 3. Juni 2023

Rezension: Die Geliebte des Räubers von Natalie Hallward

Titel: Die Geliebte des Räubers
 Autorin: Natalie Hallward
 Verlag: HarperCollins Taschenbuch
Seitenzahl: 496 Seiten
 Preis: 13,00 €
 Erscheinungsdatum: 21.3.2023
ISBN: 978-3-365-00275-9
 
 https://images.thalia.media/00/-/a970500401d84448952e4f8ccd72910e/die-geliebte-des-raeubers-taschenbuch-natalie-hallward.jpeg

Handlung

Deutschland 1802

Gebiete links vom Rhein gehören seit kurzem zu Frankreich und stehen unter französischer Verwaltung. Die Bevölkerung muss sich erst noch mit den neuen Pflichten und Rechten vertraut machen, ein Umstand, den sich Kriminelle zunutze machen. Sie schließen sich zu Räuberbanden zusammen und plündern das Land und die Bevölkerung ohne Rücksicht auf Verluste aus.

In dieser Zeit lebt Lisbeth, deren glückliche Kindheit durch die Räuber zerstört wurde. Sie hat sich ein neues Leben aufgebaut und als sich in dem Dorf Eindringlinge niederlassen, wehrt sich die junge Frau mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen. An ihrer Seite steht häufig Johann, der Dorfbüttel und Mann, den sie liebt. Doch er äußert sich nur wenig zu seiner Vergangenheit und daher bleibt die Frage, auf wessen Seite er wirklich steht...

Meinung

Mir ist das Buch eher zufällig aufgefallen und ich hatte direkt eine sehr sehr gute Geschichte vor Augen, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe, es ging um den Schinderhannes und ich war absolut begeistert. Und als ich den Klappentext zu dem Buch von Natalie Hallwarth gelesen habe, kamen ähnliche Gefühle hoch und ich hatte direkt mega Bock darauf. Für das Rezensionsexemplar möchte ich mich ganz herzlich beim HarperCollins Verlag bedanken!

Der Einstieg in die Geschichte war ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber okay. Nach einiger Zeit konnte ich mich besser darauf einlassen, bin auch flüssiger mit dem Lesen vorangekommen. Die Sprache ist recht einfach gehalten, sie gibt sehr ausführliche Beschreibungen von Landschaften und Handlungen, was teils ein bisschen zu üppig ausgefallen ist, teils aber auch dazu beigetragen hat, dass ich mir vor allem das Dorf, in dem der Großteil der Geschichte spielt, ganz gut vorstellen konnte.

Aber leider hat es die Sprache, genau wie die Handlung, nicht geschafft, mich zu fesseln. Der Funke ist einfach nicht übergesprungen, ziemlich schnell haben mich die Protagonisten genervt und ich hatte nicht mehr ganz so viel Lust darauf, weiterzulesen. Ich habe den Roman einige Tage beiseite gelegt und später noch einmal mein Glück versucht, mein Eindruck wurde leider nicht besser und nach knapp 150 Seiten habe ich damit begonnen, querzulesen und viele Abschnitte zu überfliegen. Und als ich das Buch beendet habe, hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben und ich bin echt froh, dass ich mich nicht weiter mit dem Lesen gequält habe.

Lediglich die Handlungsorte konnten richtig überzeugen. Vor allem jenes Dorf, in dem die meisten Szenen spielen, konnte ich mir ziemlich gut vorstellen und ich mag es, wie einfach und beschaulich dieses beschrieben ist. Es hatte einen ganz eigenen Reiz und hat mich mit seiner Vielfalt, Bodenständigkeit und Ruhe überzeugt.

Die Figuren sind blass beschrieben, haben nur wenig an sich, was mir auch nur ansatzweise sympathisch erschienen wäre und bleiben nicht lang im Gedächtnis. Es gibt Ansätze, ihnen Besonderheiten zu verleihen, diese sind jedoch nicht ausgereift und hinterlassen recht stereotype Personen, bei denen ich nicht unbedingt die Handlungen und Beweggründe verstehen konnte.

Fazit

Ich war extrem gespannt auf das Buch und hatte auf eine sehr geile Geschichte rund um coole Räuber mit starken Frauen an ihrer Seite und auf eine abwechslungsreiche Handlung gehofft. Schnell hat ich gezeigt, dass ich das nicht bekommen werde, hatte die Aussicht auf einen guten Roman noch nicht aufgegeben. Doch irgendwann hat sich leider gezeigt, dass mich die Story nicht so vom Hocker haut, ich habe den Großteil des Buches überflogen und bin ziemlich enttäuscht davon. Lediglich das Dörfchen, Haupthandlungsort der Geschichte, war echt gut beschrieben und hatte lebendige Bilder vor Augen hinterlassen. Sonst liegt eine eher schwache Handlung vor, die leider nicht meinem Geschmack entsprochen hat...

 

Bewertung: 1 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den HarperCollins Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Freitag, 2. Juni 2023

Rezension: Die Kinder von Schönbrunn von Beate Maly

Titel: Die Kinder von Schönbrunn
 Autorin: Beate Maly
 Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
Seitenzahl: 320 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 26.01.2023
ISBN: 978-3-548-06676-9
 
 https://images.thalia.media/00/-/aa9b11d8561449f5a7d8f3c4583c3413/die-kinder-von-schoenbrunn-die-schoenbrunn-saga-2-taschenbuch-beate-maly.jpeg

Handlung

Wien 1922

Greta leidet noch immer sehr darunter, dass ihr Ehemann Gustav nicht aus dem Krieg heimgekehrt ist. Einzig ihre Tochter Gisela, sowie ihre Schwester schaffen es, Greta aus dem Alltagstrott zu holen. Und schließlich erkennt auch die junge Frau, dass sie eine Beschäftigung braucht und nach vorn blicken muss. Zufällig trifft sie im Tiergarten eine junge Frau, die sich für die Erzieherschule im Schloss Schönbrunn bewerben will. Greta schließt sich ihr an, erhält einen der begehrten Plätze und ist schnell von den neuen Methoden fasziniert. Und auch von Michael Brenner, einem Dozenten der Schönbrunner Schule...

Meinung

Letztes Jahr hatte ich den ersten Band der Reihe gelesen, der mir in positiver Erinnerung geblieben ist, ich hatte unterhaltsame Lesestunden und war von der kurzweiligen Lektüre sehr angetan. Und deswegen wollte ich auch unbedingt den Nachfolgeband lesen, ich hatte auf eine ähnlich gute Leistung gehofft und habe mich sehr über das Rezensionsexemplar vom Ullstein Verlag gefreut. Ein ganz herzliches Dankeschön dafür!

Die Handlung aus Band eins stand mir nicht mehr so lebendig vor Augen, was aber auch gar nicht so wild war. Im Grunde lassen sich die Teile auch gut einzeln lesen, sie bauen nur wenig aufeinander auf, diesmal steht Greta im Vordergrund und gibt Einblicke in ihren Charakter und wie sie ihren Weg geht.

Ich bin ganz gut in die Handlung gestartet, schnell waren mir die Protagonisten wieder vertraut und auch an die Sprache habe ich mich fix gewöhnt. Ich bin sofort flüssig mit dem Lesen vorangekommen und hatte null Probleme damit, mich an die Geschichte, die Figuren oder die Ausgangssituation zu gewöhnen. Das schnelle Lesen hat sich schließlich bis zum Ende durchgesetzt, ich habe vielleicht einen Tag für die Lektüre benötigt, dann war das Buch ausgelesen und mein Fazit hat sich direkt in meinem Kopf gebildet.

Es treten zwar die verschiedensten Protagonisten auf, die alle eigene Charakterzüge erhalten haben und vielfältig auftreten. Mir fehlt Lebendigkeit, die Personen waren nicht wirklich greifbar, weshalb ich auch keine Bindung zu ihnen aufbauen konnte. In einigen Punkten haben sie mich ein wenig genervt, ich finde zudem, dass nur wenig Entwicklung zu erkennen ist...

Ich finde, dass durchaus eine interessante Geschichte vorliegt, die verschiedene Themen aufgreift, vor allem steht die Erzieherschule im Vordergrund und das Leben der Kinder in Wien. Auf beides wird gut eingegangen, es wird deutlich, mit was für Sorgen die Bevölkerung zu kämpfen hatte und wie die Kinder behandelt werden. Auch die private Situation von Greta gestaltet sich als abwechslungsreich und gut geschrieben. Trotzdem hat diese Fortsetzung nicht denselben Reiz auf mich ausgeübt, wie Band eins. Ich habe das Buch gern gelesen, aber durchweg hat mir was gefehlt, es liegt ein guter Roman vor, der aber noch mehr Spannung, Lebendigkeit und Lebensfreude vertragen hätte. Ich wurde leider nicht so überzeugt, wie ich es mir gewünscht habe, für mich kommt die Geschichte nicht an die Klasse von Teil eins der Saga heran.

Fazit

Die Geschichte ist durchaus gut geschrieben und beinhaltet viel Potenzial. Nicht nur für die Erzählung, sondern auch für die Protagonisten und den historischen Hintergrund. Ich finde, dass dies alles im Ansatz genutzt wird, aber nicht vollkommen ausgereift ist. So wird zwar eine unterhaltsame, durchaus auch interessante Geschichte geschaffen, die mich aber nicht so richtig überzeugt, gefesselt und mitgerissen hat. Das Potenzial wurde an keiner Stelle so richtig ausgeschöpft und es liegt zwar ein gutes, aber nicht wirklich rundes und ausgereiftes Buch vor.

 

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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