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Sonntag, 4. Oktober 2020

Rezension: Eine Weihnachtshochzeit im Schnee von Sarah Morgan

Titel: Eine Weihnachtshochzeit im Schnee
Originaltitel: A Wedding in December (aus dem Englischen von Judith Heisig)
 Autorin: Sarah Morgan
 Verlag: HarperCollins
Seitenzahl: 416 Seiten
 Preis: 15,00 €
 Erscheinungsdatum: 22.09.2019
ISBN: 978-3-95967-541-3 
 
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Handlung

Nach nur wenigen Monaten Beziehung überrascht Rosie ihre Familie damit, dass sie an Weihnachten in Aspen heiraten möchte. Innerhalb von knapp einem Monat wird die Hochzeit geplant und Rosies Eltern, sowie Katie, die Schwester der Braut, reisen von England nach Colorado, um nicht nur der festlichen Angelegenheit beizuwohnen, sondern auch, um den Bräutigam und dessen Familie kennenzulernen. Und dabei trägt jede der Personen ein Geheimnis mit sich: Rosies Eltern leben getrennt voneinander und stehen kurz vor der Scheidung. Dies haben sie bisher vor ihren Töchtern verschwiegen und möchten nun, kurz vor der Hochzeit nicht damit herausplatzen. Katie glaubt nicht an die wahre Liebe von Rosie und Dan und möchte die Trauung insgeheim verhindern. Und Rosie hat kalte Füße bekommen und ist sich unsicher, ob sie das Richtige tut. Die Familie White verstrickt sich immer mehr in ihren Geheimnissen und die Emotionen häufen sich. Es steht ein unvergessliches Weihnachtsfest bevor...

Meinung

Das Cover ist wunderbar weihnachtlich und perfekt auf die Geschichte zugeschnitten. Ein Pärchen, schick gekleidet in einem Brautkleid und einem Anzug laufen Hand in Hand im Vordergrund durch die Schneelandschaft. Im Hintergrund sind Bäume, sowie ein gemütliches Häuschen zu sehen und bringen viel Atmosphäre in die Szene. Passend zur Weihnachtszeit wurde der Titel in einem festlichen Rot-Ton gehalten, was sehr gut passt und ihn auf dem weißen Hintergrund stark hervortreten lässt. Als besonderes Highlight wurde auf den Flächen, die Schnee darstellen sollen, Glitzer aufgebracht, was nicht nur schick wirkt und ein sehr schönes Detail ist, sondern das Buch auch direkt noch hochwertiger erscheinen lässt. Insgesamt also ein gut durchdachtes und ansprechendes Bild, welches mir direkt gefallen hat.

Letztes Jahr hatte ich erstmals einen Weihnachtsroman von Sarah Morgan gelesen. Und ich war davon absolut begeistert und fand die Geschichte ganz wunderbar. Sie ist nur leicht kitschig und konnte mit vielen tiefgehenden Gesprächen punkten. Als ich in der Verlagsvorschau gesehen hatte, dass es auch dieses Jahr wieder einen Weihnachtsroman aus Morgans Feder geben wird, stand für mich schnell fest, dass ich auch diesen wieder lesen möchte. Und das habe ich nun getan, vom Harpercollins Verlag hatte ich freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, was mich sehr gefreut hat! Herzlichen Dank!

Ich hatte absolut keine Probleme damit, in den Roman zu starten und mich auf die Handlung einzulassen. Es gibt einen direkten Start in die Geschichte, was mir sehr gut gefallen hat. Es bietet sich definitiv an, so wird man genau wie die Familie White von den Neuigkeiten überrascht.

Ich fand es sehr angenehm, dass man aber trotzdem genügend Zeit hatte, um die Protagonisten und ihre Lebensweisen kennenzulernen und sie an Orten agieren zu sehen, die ihnen am Herzen liegen oder wo sie massig Zeit verbringen. Dabei fand ich es auch erstaunlich, wie gut ich mir diese Örtlichkeiten vorstellen konnte, auch wenn sie keine ewig langen Beschreibungen erhalten haben, sondern diese recht kurz und knapp gehalten wurden. Und vielleicht habe ich mich dabei in das Haus von Rosies Eltern ein wenig verliebt...  
Die genutzte Sprache ist leicht und sehr flüssig lesbar. Es werden keine Fachbegriffe genutzt, daher ist der Roman perfekt dafür, sich beim Lesen fallen zu lassen und mir ist es leicht gefallen, alle anderen Gedanken auszublenden. Es gibt tolle Beschreibungen von Settings, sowohl die in England, als auch die in Aspen können auf jeden Fall überzeugen. Und ich mochte es sehr, wie lebendig die Situationen geschildert wurden und was für einen hohen bildhaften Charakter sie haben. Ohne Probleme konnte ich mir die Szenen hervorragend vorstellen und hatte sowohl von den Protagonisten, als auch vom Setting ganz bunte und authentische Bilder vor Augen!  
Oft nutzen die Protagonisten ein wenig Alltagssprache, was die Handlung noch bodenständiger macht und es bietet sich auch perfekt für einen Roman an, der in der Gegenwart spielt. Und immer wieder wird die Handlung zusätzlich durch allerhand amüsante Szenen aufgelockert, die viel Witz haben und mich stets zum schmunzeln bringen konnten. Es herrscht also insgesamt eine sehr angenehme Sprache vor, die dazu animiert, immer weiterzulesen und mir ist es mit zunehmender Handlung immer schwerer gefallen, den Roman aus der Hand zu legen! Vielleicht habe ich dadurch die letzten knapp 200 Seiten fast an einem Stück, innerhalb weniger Stunden gelesen...

Ein allwissender Erzähler gibt auf eine humorvolle und unterhaltsame Weise die Geschehnisse wieder, wobei er immer ohne Wertung urteilt. Man kann als Leser frei entscheiden, wie man die Situationen und die Protagonisten einschätzt und wie man die Sympathien zuordnet. Dabei kommen auch diesmal wieder nur die Frauen der Familie White zu Wort, wieder gibt es kein Kapitel, in dem ein Herr seine Sicht auf die Ereignisse gibt. Das finde ich vollkommen in Ordnung, ich denke mal, ein Großteil der Leser wird weiblichen Geschlechts sein und so kann man sich möglicherweise mit den Protagonistinnen identifizieren und eine bessere Bindung zu ihnen aufbauen.

Anhand der Einteilung auf drei Erzählperspektiven gibt es viele Informationen für den Leser, man erhält zahlreiche Einblicke in das Privatleben, in Sorgen und Probleme der Damen und man kann sich ein Bild davon machen, wie sie denken und fühlen. Auf diese Weise entsteht ein angenehmes Bild und ich finde, dass die Frauen dadurch auf mich auch deutlich lebendiger wirkten als die Herren. Zudem konnte man gut Veränderungen und Entwicklungen miterleben.  
Um nie durcheinanderzukommen wird am Anfang neuer Kapitel immer der Name der Dame genannt, aus deren Sicht die folgenden Ereignisse geschildert werden. Das hat mir sehr gut gefallen, vielleicht wäre es noch ganz schön gewesen, zusätzlich die Tage bis zur Hochzeit oder das Datum des Handlungstages anzugeben, damit man ein besseres zeitliches Gespür erhält. So fand ich es etwas schwierig zuzuordnen, an welchem Tag im Dezember wir in der Handlung mittlerweile angekommen sind.  
Und noch ein kleiner Punkt, den ich schon beim letzten Weihnachtsroman angesprochen hatte und der mich auch diesmal wieder etwas gestört hat: Die Kapitel sind schon ziemlich lang und haben keine Absätze. Und für mich als einen Leser, der nicht gerne mitten in einem Abschnitt aufhört, ist das immer etwas schwierig, weil ich so nicht mal eben ein paar Seiten so lesen konnte. Aber dieser Punkt ist ja immer Ansichtssache und ich werde ihn in meiner Bewertung nicht negativ einbeziehen, weil es ja nichts an der Qualität der Geschichte ändert.

Es gibt einige stimmungsvolle Szenen und die Protagonisten durchleben auch viele Emotionen. Doch mir war es leider häufig nicht möglich, diese so wahrzunehmen, dass ich mit den Personen mitleide, mit ihnen hoffe und mich für sie freue. Irgendwie kam in dieser Hinsicht nie etwas herüber und ich habe die Handlung in diesem Punkt mit einer gewissen Distanz wahrgenommen. Einerseits ist es schon ein bisschen schade, andererseits hat dieser Aspekt meinem Lesefluss keinen Abbruch getan und ich hatte ja trotzdem viel Freude mit dem Roman!

Ich hatte ja eingangs bereits erwähnt, dass ich von der Darstellung der verschiedenen Settings absolut begeistert bin. Ein jedes, egal, ob es als Handlungsort häufig oder nur einmal vorkommt, hat gewisse Attribute bekommen, wodurch ich sie mir gut vorstellen konnte. Und ich muss sagen, dass ich von ganz vielen Orten absolut begeistert bin. Ich konnte sie mir unglaublich bildhaft und mit schillernden Farben vorstellen und habe mir so sehr gewünscht, sie mit eigenen Augen zu sehen. Eine jede Örtlichkeit hatte einen ganz wunderbar einladenden Charakter und hatte viel Charme. Ich kann mich am Ende gar nicht entscheiden, welches Setting mir am besten gefallen hat, weil sie alle unglaublich liebevoll beschrieben wurden!

Mir hat die bunte Mischung der Protagonisten gefallen. Es treten die verschiedensten Charaktere auf, die sich alle durch diverse Merkmale auszeichnen und die einen großen Wiedererkennungswert haben. Und ich mochte es auch, was für unterschiedliche Schicksale eingebunden wurden. Nicht in jedem Leben der Personen lief alles rund, viele zweifeln an manchen Dingen, manche haben große Schicksalsschläge hinnehmen müssen und manche sind sich anhand fehlender Kommunikation fremd geworden. Es gibt also ein breites Bild und ich mochte es, wie vielfältig sich dieses erweist und wie sehr die Autorin bei den Protagonisten in die Tiefe geht. Den genau dadurch erhält der Roman viel Tiefe und gerade zu den drei weiblichen Familienmitgliedern der Whites kann man eine richtig gute Bindung aufbauen.

Leider muss ich auch diesmal wieder erwähnen, dass ich finde, dass die Herren der Familie eine schwächere Zeichnung bekommen haben. Der Vater hatte noch einige Macken bekommen und war der stärkste männliche Charakter. Aber Dan und sein Trauzeuge Jordan bleiben ziemlich schwach und wirken zwar sympathisch, doch im Grunde kann man zu ihnen nichts weiter sagen. Finde ich etwas schade, mir würde es gefallen, wenn die Herren ebenbürtiger auftreten würden.

Fazit

Ich bin gerade selbst davon überrascht, wie fix und einfach sich die Rezension hat schreiben lassen. Einmal begonnen war nach kurzer Zeit bereits die Hälfte geschrieben und es hat mir beim Schreiben richtig Spaß gemacht, die Handlung noch einmal Revue passieren zu lassen.

Lange musste ich dagegen überlegen, welche Bewertung ich dem Roman am Ende gebe. Im Grunde habe ich ja nur einen kleinen Kritikpunkt, die etwas schwächere Darstellung der Herren. Aber dem stelle ich jetzt einfach mal dagegen, dass ich mich nach der Lektüre riesig auf die Weihnachtszeit freue und schon ein wenig in Stimmung für diese magische Zeit bin. Und das macht für mich den Anreiz und Charme des Romans aus, weshalb ich trotzdem eine volle Fünf-Sterne-Bewertung gebe. Ich bin vollkommen begeistert und sehr froh, die Geschichte gelesen zu haben. Eine dicke Empfehlung meinerseits und ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten weihnachtlichen Roman aus der Feder der Autorin!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie 

Vielen Dank an den HarperCollins Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 

Diesen Weihnachtsroman der Autorin kann ich ebenfalls nur empfehlen:
 
 

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