Titel: Die Frauen der Rosenvilla
Autor: Teresa Simon
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 448 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-453-47131-3
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 448 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-453-47131-3
Handlung:
Dresden 2013
Anna Kepler hat es nicht nur geschafft,
eine zweite Chocolaterie in ihrer Heimatstadt Dresden zu eröffnen,
sondern auch die Familienvilla wieder in den Familienbesitz gebracht.
Ihr Plan ist es, der Rosenvilla ihren alten Glanz wiederzugeben und
hat Pläne entworfen, um den Garten der Villa neu anzulegen. Dabei
findet Anna eine Kiste, die in der Erde vergraben war. Darin befinden
sich nicht nur Andenken vergangener Generationen, sondern auch lose
Blätter, die sich drei verschiedenen Personen zuordnen lassen.
Anna´s Reise in die Vergangenheit beginnt...
Meinung:
Die anderen beiden Bücher, die ich
bisher von Teresa Simon gelesen habe, fand ich beide klasse und daher
war ich schon sehr gespannt auf dieses Buch. Vom Aufbau her gleicht
es den anderen beiden, es gibt verschiedene Erzählperspektiven, die
sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit stattfinden.
Dabei gibt es wieder viele Tagebucheinträge, die den Beginn einer
Reise in die Vergangenheit darstellen. Ein Konzept, dass mir im
Grunde sehr gut gefällt und ein spannendes Lesen verspricht, hier
gab es mir aber zu viele Personen, die zu Wort gekommen sind. Die
Ereignisse werden aus der Sicht von vier Frauen beschrieben, die in
unterschiedlichen Zeiten gelebt haben. Die Tagebucheinträge
beschränken sich auf die Zeit von 1892 – 1940, während die
Gegenwart im Jahr 2013 stattfindet. Es fiel mir teilweise schwer,
mich an bestimmte Details zu erinnern, da die Sichtweisen immer in
abwechselnder Reihenfolge vorkamen und es so viele Informationen gab,
dass ich sie teilweise trotz langsamen und sorgsamen Lesen, nicht
vollständig aufnehmen konnte.
Der Hauptteil der Handlung findet in
Dresden statt, es gibt nur wenige Ausflüge nach Meißen. Dadurch
gibt es fast durchweg eine Einheit des Ortes, was mir gut gefallen
hat, da Dresden wirklich wundervoll beschrieben wurde und ich die
Orte der Handlung am liebsten sofort nachverfolgen würde.
Vom Cover her passt der Roman perfekt
zu den anderen beiden Büchern von Teresa Simon. Auch hier finden
sich leichte, sommerliche Farben und auch die Rosen, titelgebend für
den Roman, welche eine große Rolle im Roman einnehmen, sind darauf
zu sehen. Insgesamt hat mir die große Einbindung von den Rosen in
den Roman gut gefallen, sie sind immer wieder erwähnt wurden und
haben sich wie ein roter Faden durch das Buch gezogen.
Schon von der ersten Seite an war ich
sehr angetan von der Schreibweise. Sie ist recht einfach, aber
gleichzeitig auch anspruchsvoll. Es gibt viele Beschreibungen in dem
Buch und für mich waren immer die Tagebucheinträge und Ereignisse
aus der Vergangenheit besonders interessant. Diese wurden sehr
lebendig geschildert und haben mir einen Tacken besser gefallen, als
die Erlebnisse von Anna.
Die Tagebucheinträge wurden von drei
verschiedenen Frauen geschrieben, manchmal fiel es mir am Anfang
immer etwas schwer, die verschiedenen Schriften auseinanderzuhalten,
jedoch wurde immer schnell sichtbar, wessen Gedanken gerade
beschrieben werden.
Als
Hauptprotagonistin steht Anna für mich klar im Vordergrund. Jedoch
muss ich leider sagen, dass ich mit ihr nicht warm wurde. Sie war mir
immer etwas unpersönlich und nicht lebhaft genug, eine Geschäftsfrau
durch und durch, bei der teilweise das Menschliche fehlt. Das heißt
nicht, dass sie nicht verschiedene Emotionen gezeigt hätte, sondern
mir war sie nicht lebendig genug. Des weiteren war mir Anna gerade am
Ende recht leichtsinnig und ihre Liebesgeschichte mag für viele
Leser ein runde Ende bieten, mir war sie zu künstlich und ich hätte
gut darauf verzichten können.
Trotzdem
bewundere ich sie dafür, wie sie ihre Arbeit mit den zwei Läden
schafft und beneide sie um die Rosenvilla, in der sie lebt. Ein Haus,
das wie ein Traum beschrieben wird.
Im Gegensatz
dazu fand ich die drei Damen, die von 1892 – 1940 erwähnt werden,
Helene, Emma und Charlotte, sehr sympathisch und interessant. Sie
wirkten auf mich auch authentischer und ich fand ihre Sorgen und Nöte
sehr gut dargestellt. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass sie vom
Charakter etwas tiefgründiger als Anna waren, was für mich
wahrscheinlich ein Grund dafür war, mit ihnen sofort mitzufiebern.
Fazit:
Vom
Grundgedanken ein toller Roman, gerade die Ereignisse aus der
Vergangenheit haben es mir angetan. Jedoch gab es durchweg zu viele
Informationen, die nicht immer leicht einzuordnen waren und mir die
Lesefreude etwas getrübt haben.
Der Roman
unterhält den Leser und bietet viele Ereignisse, für mich ist er
aber leider der Schwächste Roman, den ich bisher von Teresa Simon
gelesen habe.
Bewertung: 4 von 5 Sternen
MarySophie