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Dienstag, 14. Mai 2024

Rezension: Die Radioschwestern - Tanz in ein neues Leben von Eva Wagendorfer

Titel: Die Radioschwestern - Tanz in ein neues Leben
 Autorin: Eva Wagendorfer
 Verlag: Penguin
Seitenzahl: 432 Seiten
 Preis: 16,00 €
 Erscheinungsdatum: 14.02.2024
ISBN: 978-3-328-10971-6
 
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Handlung

Frankfurt, Mitte der 50er

Noch gilt das Radio als das Medium Nummer 1, allerdings steht ein möglicher Nachfolger bereits in den Startlöchern. Es scheint, als würde das Fernsehen sich nach und nach in die deutschen Wohnzimmer schleichen. Doch davon lassen sich Christel, Marianne und Nora nicht aus der Ruhe bringen. Sie sind beim Hessischen Rundfunk angestellt und gehen ihrer Arbeit mit viel Enthusiasmus nach. Marianne kann sich als Bühnenbildnerin vollständig ausleben, Nora steht eine glänzende Zukunft als Sängerin und Filmstar bevor. Christel bringt sogar neuen Schwung in den Radioalltag, sie hat mit Radiosprachkursen ihren Traumjob gefunden. Allerdings läuft nicht immer alles rund im Leben der Mädels und sie lernen langsam, aber sicher, was sie wirklich wollen und was und wer ihnen wichtig ist!

Meinung

Band eins und zwei der Radioschwestern haben mir ganz hervorragend gefallen und einerseits wollte ich auch den finalen Band gern lesen, ein klein wenig war ich aber auch zwiegespalten. Die Inhaltsangabe dessen deutet an, dass diesmal die Töchter der drei ursprünglichen Hauptfiguren im Fokus stehen. Diesen Wandel empfinde ich meist als schwierig und deshalb habe ich auch lange überlegt, ob ich Teil drei der Saga lesen möchte. Am Ende war mein Interesse doch so stark, dass ich mich dafür entschieden habe und über ein Rezensionsexemplar des Romans freuen konnte. Ein ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Zwar konnte ich mich noch lebendig an die Protagonisten erinnern, allerdings sind mir einige Handlungsdetails entfallen, die erst nach und nach wieder präsenter wurden. Sei es durch direkte Hinweise oder Andeutungen, anderes wurde direkt erwähnt. Und der Rest ist mir von allein wieder eingefallen. Daher musste ich am Anfang doch sehr achtsam und aufmerksam lesen, um alles wahrzunehmen und wieder in die Geschichte zu finden. Als dies dann einmal geschehen war, bin ich flüssig und leicht mit dem Lesen vorangekommen. Und ich denke, wenn zwischen dem Lesen der einzelnen Bände nicht viel Zeit liegt, wird ein solider und guter Start in die Handlung geboten.

Es wurde eine einfache, leicht lesbare Sprache genutzt, die den Leser angenehm durch die Geschichte führt. Sowohl die Situationen, als auch Figuren und Handlungsorte werden auf lebendige, teils auch bildhafte Weise gezeichnet. Viele Szenen haben einen wunderbar bodenständigen Charakter, der viel ausmacht und dazu führt, dass ich viele Momente als greifbar empfand.

Im Verlauf der Geschichte werden einige Erzählperspektiven genutzt. Nicht nur Gesa, Margot und Inge stehen im Fokus, sondern auch deren Töchtern haben die Gelegenheit bekommen, sich selbst ein bisschen besser darzustellen. Ich mag die Abwechslung gern, sie bietet eine gelungene Vielfalt, man kann alle Figuren aus mehreren Blickwinkeln betrachten und anhand der Betrachtung von Gedanken entsteht ein solides Maß an Tiefe.

Viele Protagonisten kennt man bereits aus Band eins und zwei, sie sind dem Leser mittlerweile vertraut geworden und es ist interessant sie auf ihrem Wege zu begleiten. Gerade bei den drei ursprünglichen Radioschwestern ist eine schöne Entwicklung zu sehen, wenn man die drei Teile miteinander vergleicht. Ansonsten haben alle Charaktere eine ansprechende und abwechslungsreiche Zeichnung erhalten, sie zeigen mehrere Facetten und wirken in Auftreten und ihren Überzeugungen glaubwürdig.

Ich finde, dass das Thema Radio zwar immer noch eine Rolle im Buch spielt, aber es gibt für meinen Geschmack zu viel drumherum. Einerseits ist es zwar schön, dass es mehrere Perspektiven gibt, aber es sind vielleicht ein paar zu viele. So entsteht mehr Drama und es gibt mehr Privatleben, weniger Radioalltag. Finde ich schade, es wurde leider der Fokus verloren.

Fazit

Eine weitere schöne Reihe hat ihr Ende gefunden und hinterlässt mich mit einem guten Eindruck. Sie kann in vielen Punkten überzeugen und bietet ein kleines Loblied auf das Medium Radio, was ich sehr spannend finde. Vermischt mit einer schönen Sprache, ansprechenden Figuren und viel Liebe zum Detail ist eine gute Saga entstanden, bei der jeder Band auf seine Weise überzeugen kann. So habe ich auch den finalen Teil gern gelesen, wurde zu weiten Teilen überzeugt und hatte unterhaltsame Lesestunden. Ab und an gabs ein paar Momente, die nicht so meins waren, vor allem den sehr großen Umfang der Erzählperspektiven, der positiv, als auch negativ betrachtet werden kann, betrachte ich da ein bisschen kritisch. Ansonsten gibt’s nur wenig zu meckern, eine schöne Geschichte ist auserzählt, mir hats gut gefallen!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Montag, 13. Mai 2024

Rezension: Alsterflimmern - Luises Rückkehr von Susanne Rubin

Titel: Alsterflimmern - Luises Rückkehr
 Autorin: Susanne Rubin
 Verlag: Heyne
Seitenzahl: 368 Seiten
 Preis: 12,00 €
 Erscheinungsdatum: 14.02.2024
ISBN: 978-3-453-42693-1
 
https://images.thalia.media/00/-/59bd5c7a2d3544f3a89a23b5618c34ce/alsterflimmern-luises-rueckkehr-taschenbuch-susanne-rubin.jpeg

Handlung

Hamburg 1951

Obwohl Luise Vossen in London aufgewachsen ist, spürt sie schon ihr ganzes Leben lang die Sehnsucht nach Hamburg, der Stadt, in der sich ihre Eltern einst kennengelernt haben und wo sie auch selbst geboren ist. Sie findet eine Anstellung im Alsterhaus und ist sowohl von dem Unternehmen, als auch von der Stadt selbst beeindruckt und fühlt sich direkt heimisch. Und dann gibt es noch den Anwalt Jens Thomsen, Sohn einer befreundeten Familie und der Mann, der Luise unglaublich verwirrt. Doch kann sie ihm trauen?

Meinung

Band eins der Alsterhaus-Reihe habe ich gern gelesen, hat genau meinen Erwartungen entsprochen und eine sehr solide und gute Lektüre dargestellt. Aus genau diesem Grund wollte ich auch gern Band zwei lesen, auf den ich mich sehr gefreut hatte. Ich hatte darauf gehofft, dass eine gleichwertige und ebenso schön lesbare Sprache vorliegt und möchte mich ganz herzlich beim Bloggerportal von PenguinRandomhouse für das Rezensionsexemplar bedanken!

Für mich war es noch nicht lang her, seitdem ich den Auftakt der Reihe gelesen habe. Daher standen mir die Ereignisse noch lebendig vor Augen und auch wenn die Geschichte ein paar Jahre nach dem ersten Teil einsetzt, war es mir doch problemlos möglich, mich auf die Handlung einzulassen. Einmal mit Lesen begonnen, waren innerhalb kurzer Zeit 100 Seiten gelesen und es war interessant, wie sich das Alsterhaus nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt hat, auf was nun Wert gelegt wird und wie sich der Krieg auf die Geschäfte ausgewirkt hat.

Ich finde, dass die Sprache recht einfach gehalten wurde, weshalb sie gut und flüssig lesbar war. Weiterhin wirkt sie lebendig und zeichnet mit wenigen Worten die einzelnen Szenen, vieles wirkt bildhaft und auch greifbar. Es gibt ab und an eine Einbeziehung von Emotionen, die sich leider nicht auf mich übertragen haben. Ich konnte zwar nachvollziehen, weshalb die Figuren so denken und fühlen, aber konnte nicht mit ihnen mitfühlen. Vielleicht lag das auch daran, dass manche Momente doch ziemlich kitschig gestaltet sind und ich mir manchmal gewünscht habe, dass die Protagonisten miteinander reden und nicht andauernd Missverständnisse aufkommen. Dadurch entstanden dann leider auch ein paar Längen, die dazu geführt haben, dass ich mit fortlaufender Handlung manche Abschnitte überflogen habe. So war ich immer auf dem aktuellen Stand und die Lektüre war für mich kompakter und leichter.

Im ersten Band gab es einen stärkeren historischen Bezug als in diesem Teil. Zwar kommen immer noch ein paar Fakten vor, der Fokus liegt aber mehr auf Luise und Jens. Was einerseits interessant und durchaus auch gut so ist, mir hat da trotzdem noch ein bisschen was gefehlt. Im ersten Band mochte ich, wie lebendig der Alltag im Kaufhaus beschrieben wird und wie man dort die Möglichkeit erhält, einige historische Persönlichkeiten kennenzulernen. Ein Stück weit ist da zwar noch vorhanden, aber es wirkt nicht mehr ganz so rund, stimmig und interessant.

Es gibt Charaktere, die mit viel Liebe zum Detail gezeichnet wurden, sie treten lebendig und oft auch greifbar auf. Ich mag es vor allem, wie viele bereits bekannte Figuren wieder auftauchen. So kann man gut schauen, was sie in den letzten Jahren erlebt haben und welche Entwicklung daraus entstanden ist. Im besonderen Fokus stehen diesmal Luise und Jens, sie dienen auch gleichzeitig als Erzählperspektiven, wodurch man vielfältige Einblicke auf einzelne Situationen und Protagonisten erhält. Einerseits waren sie mir durchaus sympathisch, ein bisschen mehr Einsicht und auch Entwicklung wäre trotzdem noch ganz gut gewesen. In ihren Handlungen und Aussagen sind sie mir beide doch zu festgefahren.

Fazit

Band eins war richtig gut und genau darauf habe ich auch diesmal gehofft. Und die Geschichte ging auch richtig vielversprechend los, die ersten Seiten waren flott gelesen und haben einen guten ersten Eindruck hinterlassen, die Freude auf die weitere Lektüre groß. Es liegt ne feine Sprache vor, die die Szenen gut umreißt und häufig auch bildhaft wirkt. Es gibt ein Wiedersehen mit Protagonisten aus dem Auftaktband, was ich sehr mochte. Bei mir ist der Funke aber leider nicht so ganz übergesprungen. Mir war es manchmal zu kitschig, manchmal hat sich die Handlung ein bisschen gezogen. Und der historische Hintergrund war nicht ganz so stark, wie ich es mir erhofft hatte. Zu weiten Teilen ist der Roman gut, aber er war nicht rundum gelungen.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Rezension: So erziehst du deinen Menschen von Barbara Capponi

Titel: So erziehst du deinen Menschen
Originaltitel: Come addomesticare un umano ( aus dem Italienischen von Verena Koskull )
 Autorin: Barbara Capponi
 Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 128 Seiten
 Preis: 20,00 €
 Erscheinungsdatum: 13.03.2024
ISBN: 978-3-442-31738-7
 
https://images.thalia.media/00/-/08eff22ed150464a9d40253bc20b1f75/so-erziehst-du-deinen-menschen-gebundene-ausgabe-barbara-capponi.jpeg

Handlung

Es gibt massig Ratgeber darüber, wie ein Zusammenleben mit Katzen gestaltet werden sollte. Auf was muss geachtet werden, wie kann man ihren Bedürfnissen nachgehen und wann werden Grenzen überschritten sind dabei ein paar der wichtigsten Themen. Nun hat Barbara Capponi den Spieß umgedreht und einen Ratgeber für unsere vierbeinigen Mitbewohner erarbeitet. Wie kann eine Katze also am besten ihren Menschen erziehen? Wie wird er trainiert, welche Regeln sollte man ihnen setzen und wie kann man am besten bei alltäglichen Arbeiten helfen? Und bei all dem sollte natürlich nicht der Stolz und Eigensinn vergessen werden, damit ein eindeutiger Unterschied zwischen den edlen Katzen und den Menschen entsteht. Auf all diese Fragen wurden nun Antworten entwickelt, die ein erfolgversprechendes Konzept für das Zusammenleben mit den Zweibeinern darstellen.

Meinung

Ich hab das Büchlein mal zufällig bei Instagram gesehen und sowohl das Cover, als auch der Titel haben mich so stark angesprochen, dass ich direkt danach gegoogelt habe, um mehr über den Inhalt zu erfahren. Und auch diese Angabe hat mich überzeugt, ich hatte viel Interesse an der Lektüre und es war mir daher eine riesige Freude, ein Rezensionsexemplar des Buches zu erhalten. Ein ganz ganz herzliches Dankeschön an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Ich wollte nur mal kurz reinlesen und mir einen ersten Eindruck verschaffen. Das war eigentlich der Plan, der dann aber ganz schnell anders aussah. Tatsächlich habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, beim Lesen gefühlt nicht einmal aufgeschaut und mich komplett auf die sehr launigen Beschreibungen eingelassen.

Es wird durchweg eine schöne, lebendige und vor allem greifbare Sprache genutzt. Sie befindet sich auf einem leichten Niveau und führt humorvoll durch die Geschichte. Dabei werden die einzelnen Ratschläge auf lockere Weise dargestellt und ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt. Besonders hat mir gefallen, wie die Eigenheiten der Menschen geschildert sind und wie merkwürdig manches anmuten mag. So wird dem Leser ein wenig ein Spiegel vorgehalten und man kommt selbst ins Nachdenken. Vor allem in Bezug auf die Technik mit Fernseher, Laptop und Smartphone habe ich wiederholt gemerkt, wie stark man eigentlich davon abhängig ist.

Ab und an wurden ein paar Illustrationen eingefügt. Diese sind in schwarz-weiß gehalten und haben mir gut gefallen. Sie sind recht zurückhaltend und einfach gehalten, es wirkt häufig so, als würden sie die gewünschte Bedeutsamkeit des Buches unterstreichen wollen und aufzeigen, dass es sich um einen ernsthaft gemeinten Ratgeber für Katzen handelt.

Fazit

Ein Ratgeber der anderen Sorte wurde mit diesem wunderbaren Büchlein von Barbara Capponi geschaffen. Anstatt die Eigenheiten der Katze aufzuzeigen und zu verdeutlichen, was für ein Zusammenleben mit den Stubentigern sinnvoll ist, wurde hier der Spieß kurzerhand umgedreht. Es wurde ein Handbuch geschaffen, in denen hilfreiche Tipps und Tricks von Katzen für Katzen niedergeschrieben sind. Allein das Konzept finde ich herrlich und auch die Umsetzung ist absolut gelungen, es wurde ein kleines literarisches Meisterwerk geschaffen, dass mit einem wunderbaren Humor, einer schönen Sprache und viel Detailreichtum überzeugen kann. Sehr cooles Buch, schaut euch das unbedingt mal an!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Rezension: Kummer aller Art von Mariana Leky

Titel: Kummer aller Art
 Autorin: Mariana Leky
 Verlag: DUMONT
Seitenzahl: 176 Seiten
 Preis: 13,00 €
 Erscheinungsdatum: 13.03.2024
ISBN: 978-3-8321-6723-3
 
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Handlung

In Kummer aller Art vereint Mariana Leky Lebenslagen von Menschen. Sie hat sich selbst, ihre Familie, Nachbarn, als auch Fremde beobachtet und geschaut, wie ein jeder mit Kummer umgeht. Und was Kummer für einen jeden bedeutet. Diese Episoden wurden auf charmante, kluge Art und Weise niedergeschrieben und sind nicht nur unterhaltsam, sondern geben dem Leser auch diverse Erkenntnisse mit. Vor allem die Erkenntnis, dass jeder Mensch an Kummer leidet und man den Mut nie verlieren sollte, zeichnet das Büchlein aus!

Meinung

Seitdem das Buch im Hardcover erschienen und ich super viel gutes dazu gehört und gelesen habe, wollte ich es unbedingt lesen. Ich war angefixt, habe in ein-zwei Geschichten selbst mal reingelesen und hatte danach einen sehr positiven Eindruck. Zudem befand ich mich selbst in einer Phase, wo sich ein bisschen Kummer aufgebaut hat und ich dachte mir, dass das Büchlein vielleicht dabei helfen kann, dass ich den Kummer mit mehr Humor betrachten kann. Aus diesem Grund war meine Freude riesig, ein Rezensionsexemplar zu erhalten, ganz ganz lieben Dank an den Dumont Verlag!

Tatsächlich habe ich das Buch immer nur häppchenweise genossen, ich habe es fast den ganzen April über gelesen. Dabei habe ich stets nur ein paar Seiten gelesen, gerade in jenen Momenten, in denen ich nicht viel Zeit hatte oder abends zu müde war, um mich auf einen Roman zu konzentrieren, hat sich die Lektüre immer sehr angeboten. Außerdem entsteht so natürlich der Vorteil, dass das Lesevergnügen länger anhält.

Mit der Sprache bin ich super klargekommen. Sie ist lebendig gehalten, clever, greifbar, nicht zu hochtrabend, aber auch nicht zu simpel. Mit gezielt gesetzten Worten lassen sich Emotionen erkennen, die Figuren sind wiederkehrend und liebevoll gezeichnet und es schimmert immer wieder ein geschickt eingesetzter Humor durch. Es macht einfach Spaß, all die kleinen Begegnungen und Anekdoten mitzuerleben und zu schauen, was man davon lernen kann.

Es gibt einen Erzähler, der auf natürliche Weise von den Erlebnissen erzählt und dabei in keinster Weise besserwisserisch oder überheblich wirkt. Vielmehr sorgt er dafür, dass man zu den Personen eine leichte Bindung aufbauen kann und die Nachbarschafts- als auch Verwandtschaftsverhältnisse werden gut aufzeigt. Besonders toll emfand ich es, dass viele Menschen wiederholt auftauchen und man sie so ein wenig begleiten kann. Das hat dem Ganzen einen schönen Charme verliehen und das Buch definitiv abgerundet!

Ebenfalls überzeugt hat mich die Botschaft, die man von ganz vielen Beschreibungen mitnehmen kann. Sie stimmen teils nachdenklich und zeigen auf, wie unterschiedlich Menschen ticken, wie Situationen wahrgenommen werden und wie man sich ein Stück weit bessern / ändern kann. Es gibt oft so ne kleine Moral, die in freundlicher Weise dargeboten wird und bei der man selbst bestimmen kann, ob man sich dessen annimmt und wie man sie selbst umsetzen kann. Die Lektüre konnte also nicht nur mit einem schönen Humor, sondern auch mit ein paar weiteren mutmachenden Episoden beeindrucken.

Fazit

Aufgrund der zahlreichen positiven Stimmen, die ich vorab zum Buch und allgemein zu Mariana Leky gehört habe, waren meine Erwartungen doch recht hoch. Ich hatte mit viel gerechnet und wurde in keinster Weise enttäuscht. All meine Hoffnungen sind erfüllt, die Sprache ist toll, sie ist gleichzeitig clever, humorvoll und lebendig. Ich mag es, wie viele Figuren wiederholt auftauchen, wie auch sie selbst aus den Erlebnissen lernen und daraus eine Message mitnehmen, genau wie der Leser. Ein rundum gelungenes Buch voll wunderbarer Kurzgeschichten, die einen großen und erfüllenden Eindruck hinterlassen!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Donnerstag, 9. Mai 2024

Rezension: Die Queen und ich von - Aus dem Leben eines königlichen Corgis von Georgie Crawley

Titel: Die Queen und ich - Aus dem Leben eines königlichen Corgis
Originaltitel: Henry the Queen's Corgi ( aus dem Englischen von Corinna Wieja )
 Autorin: Georgie Crawley
 Verlag: HarperCollins
Seitenzahl: 304 Seiten
 Preis: 12,00 €
 Erscheinungsdatum: 20.02.2024
ISBN: 978-3-365-00862-1
 
 https://images.thalia.media/00/-/0da956f9318b449ca2b991d82100f2ee/die-queen-und-ich-aus-dem-leben-eines-koeniglichen-corgis-taschenbuch-georgie-crawley.jpeg

Handlung

Es ist kurz vor Weihnachten und zusammen mit seiner Familie macht der Corgi Henry einen Ausflug nach London. Dabei besichtigen sie auch den Buckingham Palace und da es dem Hund dort zu trubelig ist, entfernt er sich von der Menschenmenge und will in der Nähe auf seine Familie warten. Stattdessen landet er im Privatpark des Palasts und wird irrtümlicherweise für ein Mitglied des königlichen Corgi-Rudels gehalten. Leider sind die anderen Hunde dem Neuzugang gegenüber sehr zurückhaltend und außerdem vermisst Henry seine Familie. Sein größter Wunsch ist es, Weihnachten wieder daheim zu sein.

Meinung

Okay, ich hab das Buch in der Verlagsvorschau gesehen und wie niedlich ist das Cover bitte? Und dann hat auch der Titel mein Interesse geweckt und die Inhaltsangabe klingt einfach zuckersüß. Der Roman musste einfach auf meine Wunschliste wandern, der erste Eindruck war komplett positiv. Meine Freude war riesig, als ich vom HarperCollins Verlag ein Rezensionsexemplar des Titels erhalten habe, ein ganz ganz herzliches Dankeschön dafür!

Wie so häufig habe ich auch dieses Buch in die Hand genommen und einfach mit Lesen begonnen. Und war daher ganz perplex, jedes Kapitel hat eine Datumsangabe erhalten, die im Dezember liegt. Woraufhin ich mir die Inhaltsangabe nochmals angeschaut habe und tatsächlich habe ich während ein paar sehr sonnigen und schönen Tagen im April einen ganz wunderbaren Weihnachtsroman gelesen. Was eine schöne Abwechslung war, schließlich bin ich ein großer Fan der kalten Jahreszeit und es war eine Wohltat für meine Seele, gedanklich ein bisschen in den Winter zu reisen und dabei dem Corgi Henry auf seinen Abenteuern im Buckingham Palace zu folgen!

Ich bin superflüssig und leicht in die Geschichte gekommen. Es liegt eine ganz tolle Sprache vor, die nicht nur sehr lebendig, sondern auch greifbar ist. Sie zeichnet sehr lebendige und farbenfrohe Bilder jeder einzelnen Szene und sorgt dafür, dass man sich von der Handlung, von den Protagonisten eingeladen fühlt.

Die Kapitel unterteilen sich jeweils in Abschnitte, die im Buckingham Palace und in dem Haus von Henrys Familie spielen. Immer im Wechsel kann man gut verfolgen, was sie erleben, wie die Bindung zueinander ausschaut und wie die Familie nach ihrem Hund sucht. Dadurch wird nicht nur Abwechslung geboten, sondern es zeigt auch gut das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.

Ganz häufig musste ich beim Lesen innehalten, weil die Ereignisse zuckersüß geschildert sind. Es war einfach so niedlich, Henry auf seinem Abenteuer zu folgen und mitzuerleben, wie er die Tage im Buckingham Palace schildert. Natürlich wurden sowohl Henry, als auch die anderen Corgis im Palast vermenschlicht, was aber echt gut gelungen ist und viel von dem Charme der Geschichte ausmacht!

Fazit

Das Buch ist einfach zuckersüß! Ich kann es nicht anders benennen, mich hat die komplette Geschichte überzeugt, ich finde, dass eine ganz liebevoll geschriebene, starke und lebendige Handlung vorliegt, die rundum stimmig und gelungen ist. Interessante Figuren, ein liebreizender Corgi in der Hauptrolle wurden mit einer tollen Sprache und mitreißender Weihnachtsstimmung vermischt. Ich bin rundum begeistert, finde, dass alles perfekt aufeinander abgestimmt wurde und möchte das Buch hiermit unbedingt weiterempfehlen.

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den HarperCollins Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Montag, 6. Mai 2024

Rezension: Die Buchbinderin von Oxford von Pip Williams

Titel: Die Buchbinderin von Oxford
Originaltitel: The Bookbinders of Jericho ( aus dem Englischen von Christiane Burkhardt )
 Autorin: Pip Williams
 Verlag: Heyne
Seitenzahl: 512 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 15.11.2023
ISBN: 978-3-453-27461-7
 
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Handlung

England 1914

Immer mehr Männer ziehen in den Krieg, Arbeitsplätze werden frei, die nach und nach von den Frauen eingenommen werden. Auch die Zwillingsschwestern Maude und Peggy müssen in der Buchbinderei der Oxford University Press härter arbeiten. Sie leben im Arbeiterviertel Jericho auf einem Hausboot, auf dem sich überall Bücher und Buchseiten finden. Den Peggy träumt davon, eines Tages an der Universität zu studieren. Allerdings sagt ihr die Gesellschaft etwas anderes, außerdem ist da noch Maude, ein besonderes und verletzliches Mädchen, für das sich Peggy nach dem Tod der Mutter verantwortlich fühlt. In Oxford kommen schließlich auch belgische Flüchtlinge an, die Schwestern finden neue Freunde und erhalten in jeder Situation Unterstützung. Und Peggy scheint ihrem Wunsch nach dem Studium ein ganzes Stückchen näher zu rücken.

Meinung

Mich hat bei dem Roman von Pip Williams vor allem die Inhaltsangabe überzeugt. Das vermischt mit einem guten Titel und sehr hübschen Cover hat einen richtig positiven ersten Eindruck hinterlassen und bei mir den Wunsch geweckt, das Buch zu lesen. Ich finde, dass eine durchweg interessante und starke Geschichte versprochen wird, auf die ich sehr gespannt war. Aus diesem Grund habe ich mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Anfangs hat es mir der Roman schwer gemacht. Ich bin nur sehr langsam in die Geschichte hineingekommen, sie ging recht schleppend voran und auch die Sprache hat nicht so ganz meinem Geschmack entsprochen. Sowohl die Ausgangssituation, als auch die Protagonisten sind nicht greifbar gewesen, ich konnte mir sie nicht vorstellen und mich hat die Story zu diesem Zeitpunkt leider nicht gereizt. Ich musste mich stark motivieren, dass ich weiterlese und nach vielleicht 100-150 Seiten waren alle Anfangsschwierigkeiten vergessen. Zu diesem Zeitpunkt ist bei mir ein schöner Lesefluss entstanden, ich bin flüssiger mit dem Lesen vorangekommen und habe mich an die Protagonisten gewöhnt. Auch die Sprache war viel leichter, sie zeichnete bessere Bilder und leitet auf interessante Weise durch die Geschichte. Ab und an merkt man, dass einige Tatsachen und Aussagen nicht ausgesprochen werden, was je nach der Situation ganz gut passt, öfters aber auch nervt, da man selbst die Protagonisten nicht so gut kennt, wie sie sich gegenseitig. Und als Leser steht man dann ein bisschen an der Seite und wünscht sich eine Auflösung dessen, was gerade nicht ausgesprochen wird.

Ich finde, dass der Mittelteil des Romans richtig stark ausfällt. Da passt alles, ich bin mit den Protagonisten warm geworden und die ganze Geschichte gestaltete sich einfach als interessant und abwechslungsreich, sie konnte absolut überzeugen. Woran auch die Stimmung ihren Anteil hatte, sie hat die Szenen abgerundet und einen wunderbar bodenständigen Charakter verströmt. Ich mochte es sehr, Peggy auf ihren Wegen zu begleiten und dabei Fortschritte zu betrachten. Und dann gab es aber eine Entwicklung, die für mich in eine Richtung ging, die zwar vorhersehbar war und irgendwie auch richtig. Aber ab da war die Luft dann raus. Die Spannung dahin, mir gingen manche Figuren auf die Nerven und es entstanden auch ein paar Längen. Ich habe das letzte Viertel des Buches nicht mehr so gern gelesen, es war zwar sprachlich gut geschrieben, aber das Interesse war dahin.

Ich hätte mir gewünscht, dass das Buch einen noch stärkeren historischen Hintergrund erhält. Grob wird dieser umrissen, aber nicht so richtig in die Tiefe gegangen. Die Protagonisten waren sich des Zustandes bewusst, aber es scheint ihr Leben nicht wirklich beeinflusst zu haben. Ich finde, in dieser Hinsicht ist noch viel Platz nach oben!

Fazit

Ich finde, dass Titel, Cover und die Inhaltsangabe perfekt aufeinander abgestimmt sind und bei mir so viel Eindruck hinterlassen haben, dass ich den Roman unbedingt lesen wollte. Und dann war der erste Start in die Geschichte eher ernüchternd. Ein sehr schleppender, schwerer und sprachlich hölzerner Start in den Roman war nicht das, was ich mir erhofft hatte. Trotzdem habe ich mich immer wieder dazu motiviert, weiterzulesen und schließlich wurde die Geschichte richtig gut. Hat genau meinen Geschmack getroffen, die Sprache war fein, die Protagonisten haben mir gefallen. Und darauf folgte dann leider ein sehr schwaches letztes Viertel, dass mich nicht mehr überzeugen konnte. Es gab ein paar Längen und für mich war der Reiz weg. Ich habe das Buch schließlich mit einem gemischten Gefühl beiseite gelegt, es hatte echt gute Abschnitte, aber halt leider auch solche, die mir gar nicht zugesagt haben...

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Dienstag, 30. April 2024

Rezension: Heinz Labensky und seine Sicht auf die Dinge von Anja Tsokos und Prof. Dr. Michael Tsokos

Titel: Heinz Labensky und seine Sicht auf die Dinge
 Autoren: Anja Tsokos und Prof. Dr. Michael Tsokos
 Verlag: Droemer Knaur
Seitenzahl: 464 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 01.02.2024
ISBN: 978-3-426-28419-3
 
https://images.thalia.media/00/-/3d9246343c624f17ba429299e0ae89ba/heinz-labensky-und-seine-sicht-auf-die-dinge-gebundene-ausgabe-anja-tsokos.jpeg

Handlung

Heinz Labensky lebt in einem Seniorenheim in Erfurt und sitzt seine Zeit ab. Der Alltag ist geprägt von bekannten Vorgängen und es gibt keine Überraschungen für ihn. Bis eines Tages ein Brief aus Warnemünde für den Rentner ankommt. Darin wird von seiner besten Freundin und großen Jugendliebe Rita gesprochen, die irgendwann einfach verschwunden ist und an die Heinz Labensky bisher an jedem Tag seines Lebens gedacht hat. Und nun bietet sich die Möglichkeit, das Mysterium aufzulösen. Kurzerhand steigt er in einen Flixbus Richtung Küste und möchte dem Brief und der Absenderin auf der Spur gehen. Auf der Fahrt trifft er verschiedene Mitfahrende, denen er nach und nach seine Vergangenheit erzählt. Es folgen haarsträubende Geschichten, in denen Heinz Labensky fantasievoll aufzeigt, an was für wichtigen geschichtlichen Ereignissen er beteiligt war...

Meinung

Mir ist der Roman allein durch den besonderen und vielversprechenden Titel ins Auge gefallen. Ich mag das Cover und auch die Inhaltsangabe hat bei mir einen sehr positiven ersten Eindruck hinterlassen. Und mich schließlich nicht mehr losgelassen, ich habe häufig an das Buch gedacht und war gespannt auf die Geschichte, auf Heinz Labensky und seine Erlebnisse. Aus diesem Grund habe ich mich riesig über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz ganz herzliches Dankeschön geht an den Droemer Knaur Verlag!

Ich hatte bei der Buchmesse ein Interview mit Michael Tsokos besucht und danach war ich absolut angefixt und so froh, dass ich das Buch bereits besitze und ich habe mich sehr aufs Lesen gefreut. Und voller Enthusiasmus habe ich die Geschichte schließlich begonnen und es ging wahrlich echt gut los. Mit der Sprache konnte ich mich ohne Probleme anfreunden, ich bin sofort sehr flott mit dem Lesen vorangekommen und ich mag es, wie bildhaft die Situationen geschildert sind. Sowohl die Figuren, als auch die Handlungsorte konnte ich mir gut vorstellen und ich war sehr gespannt darauf, wie der Fortgang der Story wohl aussehen mag.

Zudem bin ich sehr begeistert von dem mitreißenden Humor, der vielen Momenten beigefügt wurde. Dieser hat mich vollkommen gepackt, er hat meinen Geschmack getroffen und immer wieder dafür gesorgt, dass ich schmunzeln musste und mich gut unterhalten gefühlt habe.

Ich lese unglaublich gerne Romane mit historischem Hintergrund. Der ja auch bei diesem Buch vorhanden ist. Allerdings habe ich bislang um die DDR-Geschichte in den meisten Fällen einen Bogen gemacht, diese Zeit ist nicht so ganz meins, ich bevorzuge die Epochen davor. Und das war einer der Punkte, mit denen ich mich ein ein wenig schwer getan habe. Die Zeit war zwar durchaus interessant geschildert, aber der Funke ist nicht ganz auf mich übergesprungen. Zeitweise dachte ich mir, dass es vielleicht daran liegt, dass ich die Zeit selbst nicht miterlebt habe und ich sie nur aus Erzählungen, Büchern und Filmen kenne. Ich denke, wenn man da mehr Hintergrundwissen besitzt, ist die Geschichte rundum spannend und interessant.

Zudem gab es für meinen Geschmack immer mal wieder ein paar Längen. Es gibt ein Ungleichgewicht zwischen zu vielen und zu wenigen Infos, mal wird eine Situation ein bisschen zu deutlich geschildert, dann werden in einem Nebensatz mal ein paar Jahre übersprungen, zu denen man dann gar nichts erfährt. Das hält sich nicht so wirklich die Waage und wirkt unrund.

Obwohl ich irgendwann ab der Mitte des Buches bereits einen Gedanken dazu hatte, wie die Geschichte wohl enden mag und wie ein möglicher Ausgang von Heinz Labenskys Reise aussehen könnte, finde ich doch, dass immer ein Hauch von Spannung vorhanden ist und sich erst auf den vielleicht letzten 50 Seiten dann so richtig abzeichnet, wie der Roman enden wird. Das fand ich echt gut, zumal man gerade auf den letzten Seiten einen starken Blick auf den Hauptprotagonisten Heinz Labensky erhalten hat, ich finde, hier wird er am stärksten greifbar und macht eine enorme Wandlung durch. Damit hatte ich null gerechnet und das hat nochmal viele Pluspunkte gebracht.

Fazit

Okay, bei dem Roman haben sich immer Momente abgewechselt, in denen ich entweder vollkommen überzeugt wurde oder sich die Ereignisse ein bisschen gezogen haben. Was mich echt traurig macht, da ich viele Erwartungen an die Geschichte hatte und vorab bereits so ein paar, durchweg positive Meinungen zum Buch gelesen habe. Und einerseits verstehe ich es vollkommen, wenn die Leser so begeistert von Heinz Labensky sind, gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass mir einfach der Bezug zu der Handlungszeit fehlt und ich mich da nicht so richtig reinfühlen kann. Es gibt zahlreiche positive Aspekte, angefangen bei der Sprache, dem Humor oder auch der Vielfalt des Buches. Aber leider gibt es auch ein paar Punkte, die für mich nicht ganz rund waren und dazu geführt haben, dass mich der Roman leider nicht so begeistern konnte, wie ich es erhofft und auch erwartet habe. Man kann das Buch gut lesen, es ist im Grunde sehr solide, aber leider kein Highlight geworden.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Montag, 22. April 2024

Rezension: Die vermisste Tochter von Soraya Lane

Titel: Die vermisste Tochter
Originaltitel: The Cuban Daughter ( übersetzt von Sigrun Zühlke )
 Autor: Soraya Lane
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 432 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 29.12.2023
ISBN: 978-3-426-53024-5
 
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Handlung

London in der Gegenwart

Claudia erhält überraschenderweise eine kleine Schachtel, versehen mit dem Namen ihrer verstorbenen Großmutter. Darin befindet sich die Zeichnung eines Familienwappens, sowie eine Visitenkarte. Ihr Interesse ist geweckt, sie möchte das Rätsel lösen und stellt erste Nachforschungen an. Dabei stößt sie auf die kubanische Familie Diaz, denen in den 1950er Jahren eine riesige Zuckerrohrplantage gehörte. Claudia bucht kurzerhand ein Flugticket nach Havanna, um dort mehr über ihre mögliche Herkunft zu erfahren. Und findet während ihrer Reise nicht nur Antworten, sondern auch neue Freunde, das Gespür für ein vollkommen anderes Lebensgefühl und verliebt sich in die Stadt und deren Bewohner...

Meinung

Ich hab mich sehr darüber gefreut, dass Band eins der Reihe rund um die verlorenen Töchter so gut geschrieben ist und viel Lust auf die weiteren Teile gemacht hat. Schließlich wurden acht Romane angekündigt, da kann man sich in den folgenden Jahren auf noch so einige schöne Geschichten freuen. Auf jeden Fall war es nun Zeit für mich, Band zwei zu lesen, worauf ich sehr gespannt war. Ich habe nicht lange gezögert, als der Roman bei Vorablesen vorgestellt wurde und mir ganz fix ein Exemplar mit Punkten gesichert, herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar, liebes Team von Vorablesen und natürlich vom Droemer Knaur Verlag!

Ich hab es sehr genossen, wie leicht und mühelos ich mich auf die Geschichte einlassen konnte. Es liegt von der ersten Seite an eine richtig angenehme Sprache vor, die es einfach macht, in den Roman einzutauchen, abzuschalten und die Handlung einfach zu genießen.

Recht schnell kommt die Story zum Punkt, es gibt einen Prolog, der in der Vergangenheit spielt und einen spannenden Start in die Geschichte bietet, danach folgt dann ein Kapitel in der Gegenwart und Claudia erhält recht schnell die mysteriöse Schachtel mit Hinweisen auf die Familiengeschichte. Ich mag es sehr, dass die Ereignisse dadurch flott Fahrt aufnehmen, es insgesamt einen stetigen Fortschritt gibt, schnelle Entwicklungen geboten werden, was die Lektüre kurzweilig macht und einen runden Eindruck hinterlässt.

Die Handlung teilt sich auf zwei zeitliche Ebenen auf. Einmal gibt’s die Gegenwart, man lernt erst einmal Claudia kennen, kann sich von ihrer Person, aber auch der Lebenssituation ein Bild verschaffen. Und dann gibt es noch Einblicke in die Vergangenheit, hier befindet man sich im Havanna in den 1950er Jahren. Ich mag beide Zeiten gern, sie halten sich im Umfang die Waage und sind beide interessant, sowie abwechslungsreich gestaltet.

Mein großes Highlight war definitiv die Beschreibung der einzelnen Handlungsorte. Auch in London ist das gut umgesetzt, aber vor allem die Landschaften und Häuser in Kuba sind einfach traumhaft beschrieben und haben bei mir großes Fernweh geweckt. Es war einfach nur schön, davon zu träumen und auch das Wetter mit Sonne und Wärme ist perfekt beschrieben und ganz ganz häufig hab ich mir gewünscht, mich jetzt genau an einem der beschriebenen Orte zu befinden und alles aufzusaugen und selbst zu erleben.

Ich finde, dass interessante Protagonisten erschaffen wurden, die abwechslungsreich sind und sich charakterlich stark voneinander unterscheiden. Ihnen wurden lebendige Wesen gegeben, die durchweg sehr sympathisch daherkommen und denen vor allem positive Attribute verliehen wurden. Ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht, das die Figuren mehrere Emotionen und Gefühle zeigen und dadurch noch stärker, vielfältiger auftreten.

Fazit

Ich finde, dass eine feine und sehr solide Geschichte vorliegt, die dem ersten Band der Reihe absolut ebenbürtig ist. Ich wurde gut unterhalten, finde, dass sich diesmal etwas später eine mögliche Lösung abzeichnet und dadurch die Spannung ein bisschen länger anhält. Das hat mir gut gefallen, es passte zu der Handlung und hinterlässt einen stärkeren Eindruck. Als besonders herausragend empfinde ich die ganz wunderbaren Beschreibungen der Handlungsorte, da bin ich ganz begeistert von, vor allem das sonnige, warme und einladende Kuba hat mich sehr berührt und extremes Fernweh geweckt. Für die weiteren Bände wünsche ich mir ein bisschen mehr Tiefe, vor allem in der Darstellung der ganzen Protagonisten, dann würde für mich eine absolut runde, stimmige Geschichte vorliegen. Ich freue mich schon sehr auf die künftig erscheinenden Teile der Saga!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an Vorablesen und den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Sonntag, 14. April 2024

Rezension: Kinderklinik Weißensee- Geteilte Träume von Antonia Blum

Titel: Kinderklinik Weißensee - Geteilte Träume
 Autorin: Antonia Blum
 Verlag: Ullstein
Seitenzahl: 512 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.02.2024
ISBN: 978-3-548-06796-4
 
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Handlung

Berlin-Weißensee 1948

Jahrelang hat Elisabeth, Lissi, Vogel die berufliche Laufbahn ihrer Tante Marlene bewundert. Und schon früh ist daraus der Wunsch entstanden, eines Tages selbst als Ärztin zu arbeiten. Nun ist es soweit: Lissi tritt eine Stelle als Assistenzärztin an der Kinderklinik Weißensee an. Doch der Klinikdirektor steht der jungen Frau kritisch gegenüber, zudem werden ihr immer wieder neue Steine in den Weg gelegt.

Marlene währenddessen musste in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Westberlin fliehen, sie hat innerhalb kurzer Zeit viel verloren und muss sich nun neu zurechtfinden. Für beide Damen birgt die Zukunft viele Geheimnisse, sie werden mit Ängsten konfrontiert und müssen doch immer weiterkämpfen.

Meinung

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie dolle ich mich auf das große Finale der Saga gefreut habe. Bisher haben mir die ersten drei Teile wirklich gut gefallen, es gibt wunderbare Charaktere, bei denen es Spaß macht, sie auf ihrem Weg zu verfolgen und zu schauen, was sie noch so erleben. Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass ich es nun so langsam gut und richtig finde, die Reihe abzuschließen und damit geschlossen ins Regal zu stellen. Als das Buch schließlich bei Vorablesen angeboten wurde, habe ich ganz fix Punkte für eingelöst und mir damit ein Rezensionsexemplar gesichert. Ein ganz herzliches Dankeschön daher an Vorablesen, sowie den Ullstein Verlag!

Mir stand vor allem die Handlung von Band eins und zwei noch lebendig vor Augen, an die Ereignisse konnte ich mich sehr gut erinnern. Band drei war nur noch mäßig präsent, jedoch sind mir nach und nach, vor allem mit dem Fortgang der Geschichte, so einige Szenen wieder eingefallen. Insgesamt hatte ich einen soliden Start in die Erzählung und ich war gespannt darauf, wie es wohl weitergehen mag.

Die Handlung setzt ein paar Jahre nach dem dritten Band ein, Marlene und Emma, die immer noch deutlich im Vordergrund stehen, sind mittlerweile deutlich älter als noch im ersten Band und erfreuen sich an ihren eigenen Familien. Einerseits gibt es immer wieder Reminiszenzen an Ausbildung und Studium der Mädels, andererseits sieht man auch, was für eine schöne Entwicklung stattgefunden hat. Jedoch finde ich es auch etwas traurig, dass sie viele ihrer positiven Aspekte und Charaktermerkmale verloren haben oder davon kaum noch was über ist. Ich finde, dass sich beide Protagonisten diesmal nicht in ihrem besten Licht zeigen und viel ihrer ursprünglichen Kraft verloren haben. Daher hatte ich durchaus auch mal den Gedanken, ob dieser finale Band noch notwendig gewesen wäre, da Emma und Marlene teils nur sehr sehr wenig Lebensmut zeigen und mich nicht mehr unbedingt überzeugen konnten.

Insgesamt ist das Selbstmitleid der Figuren diesmal ziemlich stark, neben den Schwestern zeigt auch Lissi immer wieder solche Momente. Dies kam immer dann vor, wenn ich gerade ganz zufrieden mit der Geschichte war, die Protagonisten hatten dann ihren Augenblick und wurden zu wehmütig und haben sich zu stark in ihrem eigenen Schmerz begraben. Mein Lesefluss war direkt wieder weg und ich habe ein bisschen mit den Ereignissen gehadert.

Was mir sehr gut gefallen hat ist die Darstellung der Klinik, mitsamt dem Personal, den Patienten und der Umgebung. Davon ging eine ganz eigene Dynamik aus, die sehr mitreißend war, immer wieder neuen Schwung in die Geschichte gebracht haben und lebendig wirkten. Zudem ist hier die Entwicklung im Vergleich zu den Vorgängerbänden schön zu sehen, gerade in Anbetracht des medizinischen Fortschritts.

Fazit

Ich hab das Buch einerseits gern gelesen, es ist durchaus ganz unterhaltsam und es ist halt einfach super interessant, wie sich die politischen Ereignisse auf das Leben von Emma und Marlene auswirken. Und auch die Entwicklung der Schwestern und deren Familien habe ich aufmerksam verfolgt. Es ist halt schon was Besonderes, die Protagonisten über eine so lange Zeit zu begleiten. Andererseits hat mich die Geschichte leider nicht so richtig begeistert. Mir ging das häufige Drama, das Streiten und auch manche Figuren auf den Keks, sie waren zu uneinsichtig und haben sich ziemlich unvorteilhaft präsentiert. Für meinen Geschmack sind Band eins und zwei der Saga richtig richtig gelungen, danach lässt die Klasse leider etwas nach.

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an Vorablesen und den Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Samstag, 13. April 2024

Rezension: Sturmmädchen von Lilly Bernstein

Titel: Sturmmädchen
 Autorin: Lilly Bernstein
 Verlag: Ullstein
Seitenzahl: 416 Seiten
 Preis: 16,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.02.2024
ISBN: 978-3-86493-232-8
 
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Handlung

Seit ihren Kindertagen besteht die Freundschaft zwischen Elli, Margot und Käthe, bislang konnte sie nichts voneinander trennen. Doch schließlich greift der Nationalsozialismus auch in dem kleinen Örtchen in der Eifel um sich und Käthe verfällt schon bald den Ideologien der Partei. Margot hingegen lernt, achtsamer und aufmerksamer zu leben, sie ist Jüdin und fürchtet schon bald um ihr Leben und das ihrer Familie. Bleibt noch Elli, sie ist gehbehindert und weiß nicht recht, was sie von der Situation halten soll. Sie sorgt sich um ihre Freundinnen, wünscht sich die einstige Verbundenheit zurück, möchte Margot gern helfen. Und sie bemerkt, dass ihre Mutter vollkommen überarbeitet ist, sieht allerdings keine Möglichkeit, ihr zu helfen.

Meinung

Von Lilly Bernstein bin ich sehr gute und solide Romane gewöhnt, die auf lebendige Art und Weise ein Schicksal erzählen. Daher freue ich mich auf jeden neuen Titel von ihr, mir gefällt sowohl ihre Art zu erzählen, als auch das Gesamtpaket bestehend aus den Handlungsorten, historischen Bezügen und Protagonisten. Und genau deswegen verfolge ich aufmerksam alle Infos rund um einen baldig erscheinenden Roman, auch bei diesem Buch war ich direkt angefixt. Der Titel klingt gut, die Inhaltsangabe ist richtig vielversprechend und ich war sehr gespannt auf die Umsetzung all dessen. Ein ganz herzliches Dankeschön geht daher an den Ullstein Verlag, es war mir ein großes Vergnügen, ein Rezensionsexemplar des Buches zu erhalten!

Ich habe mit dem Lesen begonnen und war direkt sehr begeistert und angetan von den Ereignissen. Grund dafür waren zum einen die wunderbare Sprache, die direkt äußerst lebendige Bilder von jeglichen Situationen zeichnet und daher ganz viel Spaß macht. Und zum anderen hat mir die Handlung einfach komplett zugesagt. Ich habe die drei Freundinnen direkt ins Herz geschlossen und fand die Lebenssituation von Elli interessant. Nicht nur, wie sie mit ihrer Mutter auf dem Hof lebt, sondern auch selbst so simple Beschreibungen ihres Tagesablaufs haben einen ganz tollen Charakter erhalten. Es wurde nie langweilig, dadurch erhielt die Geschichte eine mitreißende Bodenständigkeit, die nicht nur wichtig ist, sondern auch viel dazu beigetragen hat, dass ich mich so leicht auf die Handlung einlassen konnte und so leicht mit dem Lesen vorangekommen bin.

In einem ganz tollen Maß kommen regelmäßig verschiedene Stimmungen zum Einsatz, die den Ernst mancher Situationen verdeutlichen, ab und an auch ein bisschen die Stimmung auflockern. Vor allem wird so dazu beigetragen, dass die Handlung äußerst lebendig und natürlich wirkt, es gab ganz viele Momente in denen ich dachte, dass hier durchaus auch eine reale Geschichte erzählt werden könnte, ich würde das genauso glauben.

Ich mag es, was für interessante Charaktere erschaffen wurden, die nicht nur glaubhaft, sondern auch sehr lebendig wirken. Dabei wurden vielfältige Protagonisten erschaffen, die mit unterschiedlichsten Zügen und Eigenschaften ausgestattet sind, was natürlich für eine gute Vielfalt sorgt. Zudem mag ich es sehr, was für Entwicklungen sichtbar und wie diese ausgefallen sind. Durchweg sehr natürlich gehalten, dadurch gut nachvollziehbar und es rundet viele Szenen einfach ab.

Bisher habe ich mich positiv geäußert, leider gibt’s auch zwei Kritikpunkte. Einmal weiß ich nicht, ob es die ich langsam anbahnende Liebesgeschichte benötigt hätte. Das hat für mich ein bisschen Unruhe reingebracht und wirkte doch ziemlich konstruiert. Es war keine Anziehung spürbar, der Umgang des Paares war steif und hölzern.

Außerdem war das Ende dann doch ein bisschen zu dramatisch. Bisher war die Geschichte von einer ruhigen, angenehmen und geerdeten Stimmung beherrscht, dann haben sich die Ereignisse zu sehr überschlagen und gleichzeitig auch gezogen. Hat für mich einfach nicht zum Rest des Romans gepasst, es hat der Atmosphäre viel genommen.

Fazit

Ich hab mich sehr auf das Lesen gefreut und war auch lange lange Zeit begeistert. Coole Handlung, die sehr realitätsnah wirkte und für mich war es vorstellbar, dass viele Szenen genau wie geschildert abgelaufen hätten sein können. Dazu gibt’s eine einmalige und sehr feine Stimmung, die geschickt eingesetzt wurde und einzelne Momente abgerundet hat. Lebendige Charaktere sind mit bildhaften Handlungsorten vermischt, mir hat's richtig gut gefallen. Leider wurde noch eine sich anbahnende Liebesgeschichte eingemischt, die ich nicht gebraucht hätte und am Ende des Romans wurde es dann doch etwas hektisch, die Ereignisse haben sich überschlagen. War für mich nicht ganz stimmig, die Geschichte hat mit zunehmender Handlung ganz leicht nachgelassen. Sehr sehr schade, ich war lange vollkommen begeistert vom Buch!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Freitag, 5. April 2024

Rezension: Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt von Anne Jacobs

Titel: Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt
 Autorin: Anne Jacobs
 Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 576 Seiten
 Preis: 18,00 €
 Erscheinungsdatum: 01.11.2023
ISBN: 978-3-7645-0843-2
 
 https://images.thalia.media/00/-/c093d488d2ca4334a5c77cafebffc0b3/der-dorfladen-wo-der-weg-beginnt-taschenbuch-anne-jacobs.jpeg

Handlung

Dingelbach, am Fuße des Taunus 1923

Der Dorfladen von Marthe Haller gilt als Zentrum des kleinen Ortes. Dort werden nicht nur die täglichen Besorgungen erledigt, sondern es ist auch ein gesellschaftlicher Treffpunkt. Es werden Tipps und Ratschläge, Neuigkeiten, aber auch allerhand Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Teilweise auch über die Töchter der Ladenbesitzerin, die regelmäßig aushelfen. So will Frieda Schauspielerin werden, sehr zum Entsetzen der Mutter, ach der ganzen Dorfbevölkerung. Auch die Jüngste, Ida, bricht viele Regeln und passt so gar nicht in das Bild einer sittsamen Tochter. Sie verfolgen ihre Ziele und Träume mit Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, doch immer wieder müssen die Schwestern Steine aus dem Weg räumen.

Meinung

Ich war sehr sehr glücklich, als ich die Ankündigung von Anne Jacobs neuen Romans entdeckt habe. Nicht nur, weil ich sie als Autorin schätze und ihre Bücher durchweg sehr gerne mag, sondern auch, weil die Inhaltsangabe richtig gut klingt, genau meinen Geschmack trifft und viel Lust auf die Geschichte macht. Aus diesem Grund habe ich mich riesig über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Was mich als erstes überzeugt hat ist eindeutig die Sprache. Sie ist auf den Punkt gebracht, lebendig und einfach mitreißend. Ich konnte mir mühelos die einzelnen Situationen, Personen und Orte vorstellen und es fiel mir superleicht, mich auf die Ereignisse einzulassen. Dazu gibt es eine überraschend gute Stimmung, die bodenständig, natürlich und unaufgeregt wirkt, was eine tolle Mischung ist. Ich finde, dass dies den Roman perfekt abrundet und ihm seinen Charme verleiht. Und auch die Dorfgemeinschaft mit ihren Eigenarten und Aussagen hilft bei der Stimmung und verleiht dem Buch den letzten Schliff.

Im Roman gibt es mehrere Erzählperspektiven. Durchweg werden dabei Protagonisten gewählt, die in dem Dorf Dingelbach leben. Sowohl Marthe und ihre Töchter, als auch andere Bewohner des Örtchens kommen dabei zu Wort und erhalten die Möglichkeit, sich selbst darzustellen und einen Blick auf ihr Leben zu geben. Dabei entsteht natürlich eine schöne Vielfältigkeit, diverse Lebenswege werden beschrieben und man kann natürlich auch einen Blick darauf erhaschen, was die Figuren voneinander denken und wie sie aus unterschiedlichen Augen betrachtet werden.

Auch das Setting hat eine feine Umschreibung erhalten und ich mag es, mit wie viel Lebendigkeit und Detailreichtum jeder einzelne Orte beschrieben wurde. Sowohl der Dorfladen mitsamt der anliegenden Wohnung, als auch Bauernhöfe, der Dorfplatz, die Villa, Schule oder Fabrik: ich hatte sehr lebendige Bilder vor Augen und es hat sich häufig so angefühlt, als würde ich mit den Protagonisten zusammen durch die Räume zu streifen.

Bei den Protagonisten wurde vor allem darauf geachtet, dass sie greifbar und tiefgehend auftreten. Es treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, die alle eigene Hoffnungen und Wünsche haben und diesen auch nachgehen. Dabei wird Vielfalt geboten, eine jede Figur zeigt mehrere Facetten von sich und sie öffnen sich dem Leser gegenüber komplett. Weiterhin sind Entwicklungen zu sehen, die gut nachvollziehbar sind und realistisch wirken.

Fazit

Ich hab mit Lesen begonnen und nach ein paar Seiten war ich mir absolut sicher, dass ich begeistert von dem Roman sein werde. Und was soll ich sagen? Mein Gefühl war richtig. Ich habe die Lektüre sehr genossen, mir gefällt die sehr bodenständige Grundstimmung, die von der Dorfgemeinschaft ausgeht und für mich ganz viel vom Charme des Buches ausmacht. Dann gibt es lebendige, greifbare Charaktere, die abwechslungsreich daherkommen und richtig spannende Wesen erhalten haben. Auch mag ich es sehr, dass verschiedene Erzählperspektiven genutzt wurden und so ein umfassendes und vielfältiges Bild gezeichnet wurde. Absolutes Lesehighlight, hab ich sehr gemocht und kann ich euch nur ans Herz legen!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.