Handlung
Wiesbaden 1956
Aufregende Zeiten stehen der Sektkellerei Herzberg bevor. Die harten Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg sind überwunden und es gibt Pläne zur Expansion. Auch privat läuft es bei den drei Schwestern rund. Bille und ihr Liebster, ein Regisseur, erwarten Zwillinge. Lisbeth hat das tragische Ende ihrer Ehe verkraftet und einen neuen Mann kennengelernt. Und Henni und Georg gehen ganz in ihrem Zusammenleben und der alltäglichen Arbeit auf. Doch dann passiert ein Schicksalsschlag, der das Leben der Schwestern auf den Kopf stellt...
Meinung
Ich finde, dass mit der Winzerhof-Saga eine gute Reihe geschaffen wurde, die eine tolle Grundstimmung besitzt, nicht zu dramatisch ausfällt und einfach schön ist. Und genau deswegen habe ich mich sehr auf den dritten Band gefreut, ich war gespannt darauf, wie es wohl enden wird und habe mich gleichzeitig auf ein Wiedersehen mit den Protagonisten gefreut. Ein herzliches Dankeschön geht an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar, ich habe mich darüber sehr gefreut!
Es ist noch gar nicht so lang her, dass ich Band zwei gelesen habe, weshalb mir viele Ereignisse noch lebendig vor Augen standen. Daher fiel es mir superleicht, mich auf die Geschichte einzulassen und ich bin durchweg ohne Probleme mit dem Lesen vorangekommen. Sowohl die Charaktere, als auch die Handlungsorte waren mir schnell wieder vertraut und auch die recht ruhige Grundstimmung hat mir direkt wieder gut gefallen.
Die Sprache zeichnet gute Bilder von jeglichen Situationen, die mal mehr, mal weniger farbenreich und detailliert ausfallen. Es wird gut auf den Punkt gebracht, was gerade ausgedrückt werden soll, die Protagonisten treten lebendig auf und die Handlungsorte sind wieder sehr ansprechend gezeichnet. Oft wirken die Ereignisse sehr natürlich und bodenständig, was gut mit der beschaulichen Stimmung einhergeht.
Ich finde, dass dieser abschließende Band der Reihe zweifellos echt gut und schön geschrieben wurde, mit vielen Aspekten hat mich die Autorin auch diesmal wieder überzeugen können. Trotzdem muss ich ehrlich sagen, dass es für mich auch gleichzeitig der schwächste Band ist. Er kommt nicht ganz an das Niveau von Teil eins und zwei heran, es ist mir zu viel passiert, verschiedenste Themen treffen aufeinander, oft gibt es offene Fragen. Diese werden zwar schließlich beantwortet, wurden aber zu hektisch bearbeitet und wirken nicht rund und ausgereift.
Ganz viele Figuren kennt man bereits aus den ersten zwei Teilen der Saga. Sie haben im Grunde ihre Charakterzüge behalten, sich teils ein bisschen weiterentwickelt und gerade im Vergleich mit dem Auftaktband wird deutlich, wie viel reifer vor allem die Herzberg-Schwestern mittlerweile auftreten. Dabei mag ich es sehr, wie sie ihren eigenen Willen haben und zugleich greifbar, als auch bodenständig auftreten. Gern hätte ich es gesehen, wenn sie noch mehr Facetten von sich gezeigt hätten, aber im Grunde bin ich ganz zufrieden mit den Personen!
Wieder sehr sehr gut gefallen hat mir die Zeichnung des Settings. Auf eine malerische Art und Weise wurden die Weinberge, als auch die Gebäude beschrieben, ich konnte mir jeden einzelnen Ort gut vorstellen, vor allem jene Szenen, die in der Natur stattgefunden haben, sind extrem stark.
Fazit
Wenn ich jetzt so auf die Winzerhof-Saga zurückblicke, tue ich das mit einem zufriedenen Gefühl. Ich wurde gut unterhalten, finde, dass eine interessante Geschichte vor schönen Schauplätzen und mit lebendigen Charakteren erschaffen wurde. Dazu kommt noch eine sehr angenehme Sprache und eine tolle Grundstimmung und schon ist das Grundgerüst für eine tolle Reihe geschaffen.
Auch dieser letzte Band hat mir sehr gut gefallen, wenngleich ich finde, dass er nicht ganz so stark ist, wie die ersten zwei Teile. Diesmal wurden mir zu viele Themen vermischt, wodurch die Dramatik irgendwann ziemlich hoch war, was für mich nicht ganz rund ist.
Bewertung: 4
von 5 Sterne
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