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Samstag, 25. Februar 2023

Rezension: Die Bücher, der Junge und die Nacht von Kai Meyer

Titel: Die Bücher, der Junge und die Nacht
 Autor: Kai Meyer
 Verlag: Knaur HC
Seitenzahl: 496 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 02.11.2022
ISBN: 978-3-426-22784-8
 
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Handlung

Im Jahr 1933 gilt Leipzig als Bücherstadt. Hier lebt der Buchbinder Jakob Steinfeld und sieht mit an, wie das Böse die Macht ergreift. Und in dieser Zeit trifft er Juli, eine rätselhafte junge Frau, für die er ein Buch binden soll. Zwischen ihnen entspannt sich eine zarte Liebesbande, die jäh endet, als die junge Frau plötzlich verschwindet.

Rund vierzig Jahre später reist Jakobs Sohn Robert durch Europa und ist ständig auf der Suche nach seltenen Büchern. Er liebt seine Arbeit, sind sie für ihn doch auch ein wichtiger Bestandteil seiner Kindheit gewesen. Mit der Bibliothekarin Marie hat er schon öfter zusammengearbeitet und auch diesmal bittet sie ihn um Hilfe. Sie soll die Bibliothek der Verlegerfamilie Pallandt sichten und ist dabei auf einige Bücher gestoßen, die mit Roberts Familiengeschichte verbunden sind...

Meinung

Ich habe von Kai Meyer tatsächlich noch nie etwas gelesen, jedoch schon sehr viel Gutes gehört. Mir wurde von diesem Buch arg vorgeschwärmt, sodass ich schließlich selbst sehr gespannt darauf war und es unbedingt lesen wollte. Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Leseexemplar!


Der Anfang war hammer gut. Ich habe die ersten Seiten sehr gefühlt, hatte Gänsehaut und war durchaus auch berührt. Mich hat die Geschichte direkt sehr gefesselt, ich wollte weiterlesen, war sehr gespannt auf den Fortgang der Handlung und war sehr gefangengenommen von den Ereignissen.
Daran hatte auch die Sprache einen hohen Anteil, die sich durchweg auf einem sehr hohen Niveau befindet, sich zwar gut lesen lässt, gleichzeitig aber auch von so einer Wucht war, dass sie lange nachklingt und äußerst scharf umrissene Bilder jeglicher Szenen zeichnet. Das führt, dass ich den Roman länger gehört und gelesen habe, als anfangs gedacht, es aber auch gleichzeitig genossen habe, mich so intensiv auf die Ereignisse einzulassen. Viele Situationen habe ich lebendig vor Augen gesehen, sie haben dadurch einen starken Eindruck hinterlassen und führten dazu, dass mich die Handlung nicht so leicht losgelassen hat.

Besonders gefallen hat mir unter anderem auch die Vielfalt, mit der sich das Buch auszeichnet. Es werden viele Themen angerissen, auf einige auch näher eingegangen und dadurch gibt es immer wieder neue Informationen, die schließlich im Zusammenhang einen Sinn ergeben. So kam auch eine ganz besondere Art von Spannung in die Geschichte, die Ereignisse und das Ende des Buches waren absolut nicht vorhersehbar und mir war es unmöglich, Vermutungen anzustellen, weil ich wirklich keinen Plan hatte, wie es wohl weitergehen und enden mag.

Die Geschichte spielt auf mehreren Zeitebenen, die alle in einem schönen Zusammenhang zueinander stehen und eindeutig aufeinander aufbauen. Anfangs ist noch nicht ganz so deutlich, wie eine Verbindung aussehen könnte, mit der Zeit wird dies immer deutlicher, die einzelnen Stränge verbinden sich und ergeben insgesamt ein echt starkes und eindrucksvolles Gewebe, was die Grundlage für einen tollen Roman bietet!

Zu weiten Teilen habe ich die Lektüre echt genossen, sie ist abwechslungsreich und spannend, stark geschrieben und kommt einfach nur eindrucksvoll daher. Trotzdem bin ich noch nicht zu vollkommen überzeugt. Mir fehlt noch ein Highlight, das den Roman perfekt macht, ihn noch mehr abrundet und vervollständigt. Ich kann selbst nicht genau benennen, was fehlt, aber noch war die Geschichte nicht ganz rund...

Fazit

Mit diesem Buch habe ich erstmals was von Kai Meyer gelesen und ich war extrem gespannt auf den Roman. Der Anfang des Buches war einfach nur grandios, ich habe die ersten Seiten geliebt und finde, dass sie unheimlich stark und durchaus auch berührend geschrieben sind. Und schnell war klar, dass sich die sehr aussagekräftige und lebendige Sprache durchsetzt, jegliche Szenen sind anschaulich umrissen und dadurch extrem eindrucksvoll. Außerdem gibt es im Buch eine schöne Vielfalt, es werden einige Themen behandelt, es wird dadurch nie langweilig und bleibt sehr spannend. Und obwohl ich die Lektüre echt genossen habe, fehlte mir doch noch ein Highlight. Ich kann nicht benennen, was ich mir gern noch stärker gewünscht hätte, aber noch war der Roman nicht ganz rund für mich.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
 

Montag, 20. Februar 2023

Rezension: Café Leben von Jo Leevers

Titel: Café Leben
Originaltitel: Tell Me How This Ends ( aus dem Englischen von Maria Hochsieder )
 Autorin: Jo Leevers
 Verlag: Droemer HC
Seitenzahl: 320 Seiten
 Preis: 20,00 €
 Erscheinungsdatum: 02.11.2022
ISBN: 978-3-426-28280-9
 
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Handlung

Henrietta Lockwood lebt in London, führt ein recht zurückgezogenes Dasein und ihr Lebensmittelpunkt ist ihr Hund Dave. Sie ist 32 Jahre alt, hat einiges erlebt und deswegen eine Mauer zwischen sich und der Welt errichtet. Als sie sich auf Jobsuche befindet, reicht sie eine Bewerbung bei einem Hospiz ein, ihre künftige Aufgabe besteht darin, die Lebensgeschichte von todkranken Menschen aufzuschreiben und somit für die Nachwelt festzuhalten.

Auf diese Weise trifft Henrietta Annie, eine 66-jährige Dame, die aufgrund einer Krebserkrankung nicht mehr lange auf der Welt weilen wird. Schnell zeigt sich bei den Gesprächen, dass sie ihren Erinnerungen nur zu gern ausweicht und ihre Geschichte dadurch zu knapp und unvollständig erscheinen wird. Henrietta lässt das nicht durchgehen und will herausfinden, was Annies Schweter vor 46 Jahren zugestoßen ist...

Meinung

Eines Tages hatte ich ganz überraschend ein wunderschönes Überraschungspaket vom Droemer Knaur erhalten und darin befand sich dieser Roman, mitsamt ein paar Goodies. Als ich mir die Inhaltsangabe angeschaut hatte, dachte ich mir, dass die Geschichte gut und vor allem emotional ausfallen könnte und ich war gespannt darauf, wie meine Meinung letztendlich wohl aussehen wird. Ein herzliches Dankeschön geht an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven beschrieben, immer im Wechsel kommen Henrietta und Annie zu Wort und geben ihre Sicht der Dinge. Beide Damen sind recht eigenwillige Charaktere, die nicht der Norm entsprechen und dadurch interessant wirken. Bei Annie hielt dieser erste Eindruck lange Zeit an, Henriettas Darstellung und Auftreten habe ich mit zunehmender Handlung immer kritischer betrachtet und ich bin mit ihr einfach nicht klargekommen.

Die Sprache ist in Ordnung. Sie lässt sich sowohl gut lesen, als auch hören. Sie befindet sich auf einem soliden Niveau, gibt gute Eindrücke der Situationen wieder und vor allem die Handlungsorte konnte ich mir durchweg richtig gut vorstellen.

Aufgrund der Inhaltsangabe hatte ich mit einer sehr sehr emotionalen Geschichte gerechnet, die ein bisschen an die Substanz geht und bei der durchaus auch mal ein paar Tränen laufen könnten. Leider wurde ich nie so wirklich berührt, es gab für mich keine Stelle, die mich auch nur ansatzweise aufgewühlt hat oder bei der ich mitgerissen wurde. Das finde ich extrem schade, ich hatte mir bei den Stimmungen deutlich mehr erwartet.

Was mir gar nicht gefallen hat, ist wie stark Henrietta Ermittlerin gespielt hat, um die Vergangenheit zu klären. Sie wirkte auf mich zu sehr darauf fokussiert, hat sich zu stark reingehangen und wirkte einfach nur übereifrig. Klar ist es am Ende auch interessant, was sie herausgefunden hat, aber darunter hat halt leider die Darstellung ihrer Figur gelitten. Sie wirkte mir durchweg unsympathisch und verbissen, zu eigenartig und schwierig.

Da war mir Annie als Charakter deutlich lieber, ihre Kapitel haben mir besser gefallen und ich finde, dass sie trotz ihrer Eigenheiten und ihres besonderen Auftretens, mehr Charme und Lebendigkeit erhalten hat. Sie tritt vielleicht ein wenig zu passiv auf, was ich sehr schade finde, denn ihre Figur hatte eindeutig mehr Potenzial!

Fazit

Die Inhaltsangabe klingt vielversprechend und ich hatte mit einer äußerst emotionalen und mitreißenden Geschichte gerechnet. Und der Einstieg in die Handlung war auch in Ordnung, sie hat sich flüssig lesen lassen und war interessant, sie bietet einen guten Start, der Lust auf mehr macht. Leider ist dieser Eindruck schnell verblasst, Henrietta wurde mir mit jeder Seite unsympathischer, Annie ist sehr passiv und verschlossen. Die Stimmungen war leider auch nicht so stark, wie ich es mir erhofft hatte und ich wurde an keiner Stelle so richtig überrascht. Nach der letzten Seite habe ich das Buch beiseite gelegt und bin leider ein bisschen enttäuscht, es hat leider nicht meinen Geschmack getroffen und hinterlässt leider auch nicht den Eindruck, den ich mir erhofft hatte...

Bewertung: 2 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Freitag, 17. Februar 2023

Rezension: Dallmayr - Der Glanz einer neuen Ära von Lisa Graf

Titel: Dallmayr - Der Glanz einer neuen Ära
 Autorin: Lisa Graf
 Verlag: Penguin
Seitenzahl: 544 Seiten
 Preis: 16,00 €
 Erscheinungsdatum: 23.11.2022
ISBN: 978-3-328-60223-1
 
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Handlung

München 1905

Das Dallmayr hat sich mittlerweile als Tempel der guten Speisen in München etabliert. Hier sind Köstlichkeiten in bester Qualität und aus aller Welt zu finden und die Bevölkerung genießt es, sich dort mit den feinsten Lebensmitteln einzudecken. Therese Randlkofer hat es nicht nur geschafft, dass Geschäft nach dem Tod ihres Mannes weiterzuführen, sondern auch noch zu vergrößern. Da ist es klar, dass es Neider gibt, allen voran den Schwager Max, der Therese ihren Erfolg neidet und stetig versucht, innerhalb der Familie Zwietracht zu säen...

Meinung

Der Roman stand ganz ganz weit oben auf meiner Wunschliste. Ich habe den ersten Teil des Dallmayr sehr gemocht, es war für mich eine unheimlich interessante und abwechslungsreiche Lektüre und genau deswegen habe ich mich enorm auf die Fortsetzung gefreut. Ich war sehr gespannt darauf, wie es wohl weitergehen wird und was Therese Randlkofer für ihr Geschäft noch so geplant hat. Deswegen möchte ich mich ganz herzlich beim Bloggerportal für das Rezensionsexemplar bedanken!

Es ist gut ein Jahr vergangen, seitdem ich den ersten Band gelesen habe und in dieser Zeit ist mir leider doch so einiges von den Geschehnissen entfallen. Nicht immer war es mir möglich, direkt die Zusammenhänge herzustellen, manches wurde offen im Text erwähnt, sodass man an eine bestimmte Szene erinnert wird, manches ist mir erst während des Lesens wieder eingefallen. Deswegen habe ich für den Anfang ein bisschen Zeit benötigt, um in die Geschichte hineinzufinden, als dies einmal geschehen war, hatte ich absolut keine Probleme mehr damit, den Ereignissen zu folgen.

Ich mag die Sprache wieder sehr sehr gern. Sie ist lebendig gehalten, gibt sehr gute und bildreiche Einblicke in das Leben der Familie Randlkofer, in ihre Ambitionen, aber auch in die Handlungszeit. Dabei bleibt sie durchweg auf einem gleichbleibend guten Niveau, sie lässt sich flüssig und problemlos lesen und zeichnet durchweg interessante Bilder der Szenen.

Auch die Handlungsorte haben eine schöne Umschreibung erhalten, die sogleich lebendig, als auch farbenfroh erscheint. Besonders jene Szenen, die in landschaftlicher Umgebung spielen, wirkten extrem greifbar und haben ganz tolle Bilder ergeben. Aber auch das Dallmayr selbst wurde wieder sehr ansprechend und detailreich umschrieben, auch wenn ich finde, dass diese Darstellungen im ersten Band noch intensiver ausgefallen sind. Auf jeden Fall konnte ich mir den Laden recht gut vorstellen und es ist spannend zu verfolgen, wie er sich im Laufe der Jahre verändert und entwickelt.

Ich finde, dass der Geschichte ein schönes Maß an Spannung beigefügt wurde. Es ist nicht immer zu bestimmen, in welche Richtung sich die Ereignisse entwickeln werden, oft gibt es doch noch Wendungen, die für mich überraschend kamen. So wird gewährleistet, dass der Leser der Handlung mit viel Interesse folgt und ich mag es, wie undurchsichtig die Geschehnisse bleiben.

Hauptsächlich finde ich, dass die Stimmung sich auf einer recht ruhigen und beschaulichen Ebene befindet. Klar gibt es immer wieder Szenen, die aufregender ausfallen und die auch gleichzeitig die Spannung erhöhen, grundsätzlich wirkt die Geschichte aber eher gemütlich und daher sehr einladend.

Mit den Protagonisten bin ich echt zufrieden. Es taucht wieder eine Vielzahl an Figuren auf, viele sind aus dem ersten Band bekannt und daher fast schon alte Bekannte, nur wenige neue Personen kommen hinzu. Dabei ist allen gleich, dass sie ausführliche, lebendige und abwechslungsreiche Zeichnungen erhalten haben, keiner gleicht dem anderen und sie zeichnen sich alle durch besondere Züge und Eigenheiten aus. Dadurch wird es nie langweilig, sie gehen ein schönes Zusammenspiel ein und harmonieren perfekt miteinander.

Fazit

Band eins vom Dallmayr war für mich ein absolutes Highlight, ich hatte die Lektüre sehr genossen und noch heute schwärme ich davon in den höchsten Tönen. Und dementsprechend waren meine Erwartungen an die Fortsetzung auch recht hoch und ich hatte auf eine genauso geile Geschichte gehofft. Und sie war letztendlich auch echt gut, informativ und abwechslungsreich und ich habe sie super gern gelesen. Aber leider hat mich die Fortsetzung nicht so begeistert wie Band eins der Saga. Es liegt ein solider Roman vor, der mir gut gefallen hat, dem aber leider noch ein Highlight fehlt.

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Sonntag, 12. Februar 2023

Rezension: Gendern ist ... wenn der Sachse mit dem Boot umkippt

Titel: Gendern ist ... wenn der Sachse mit dem Boot umkippt
 Verlag: Eulenspiegel Verlag
Seitenzahl: 80 Seiten
 Preis: 8,00 €
 Erscheinungsdatum: 04.11.2022
ISBN: 978-3-359-03033-1
 
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Handlung

Wie gendert man eigentlich richtig? Welche Variationen gibt es und muss es durchgesetzt werden? Auf eine humorvolle und durchaus ansprechende Weise befassen sich verschiedene Autoren mit diesen Fragen und bringen anhand von Cartoons, Sprüchen und anderen Beiträgen dem Leser näher, was den eigentlich gendern ist. Und dies wird stets mit einem Augenzwinkern dargestellt...

Meinung

Ich hatte letztes Jahr ein sehr niedliches und tolles Buch aus dem Eulenspiegel Verlag gelesen, dass mir unheimlich gut gefallen hat. Und deswegen habe ich mal die Verlagsvorschau durchgeblättert und geschaut, was den in der nächsten Zeit erscheinen wird. Und da ist mir unter anderem dieses kleine Büchlein aufgefallen, das eine sehr unterhaltsame Lektüre verspricht. Ein herzliches Dankeschön geht an den Eulenspiegel Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ich habe das Buch auf mehrere Tage verteilt gelesen, immer mal wieder habe ich reingeschaut, ein paar Seiten gelesen und es dann wieder beiseite gelegt. Ich muss ehrlich zugeben, dass es mir schwer gefallen ist, zu viel an einem Tag davon zu lesen, weil die Texte doch ziemlich klug und lustig geschrieben sind und mehr einfach zu viel gewesen wäre. So habe ich es mir schön aufgeteilt, hatte über eine längere Zeit etwas zum schmunzeln und für mich hat das perfekt funktioniert.

Vor allem kleine Aufsätze und Essays wurden abgedruckt, die sich mit der deutschen Sprache und dem Gendern befassen. Viele der Texte haben mir echt gut gefallen, sie hatten auf ihre Art einen Sinn und zeichneten sich durch einen schönen Sinn an Humor aus, sie waren einfach auf ihre Art überzeugend.

Manche Abschnitte jedoch waren mir einen Mü zu hoch und zu viel, sie haben am Ende einen etwas wirren Eindruck hinterlassen. Für mich wurden die Variationen des Genderns ein bisschen zu viel und zu betont lustig, weshalb mich leider nicht jeder Absatz überzeugt hat.

Das Buch beherbergt nicht nur Aufsätze, sondern auch immer wieder Cartoons, kleine Zeichnungen und Sprüche, die gendermäßig angepasst wurden. Dadurch wird die Atmosphäre noch weiter aufgelockert und eine gute Abwechslung entsteht, die mir gefallen hat. Ich finde, dass die Skizzen nicht nur schön gezeichnet sind, sondern auch auf eine tolle und einfache Art Botschaften mitgeben, was ich sehr mag.

Fazit

Es wurde ein echt humorvolles und meist gut geschriebenes Büchlein verfasst, dass mir zu weiten Teilen gut gefallen hat. Vor allem die Cartoons und Sprüche, die immer wieder auftauchen, sind genau meins. Diese sind für mich mein Highlight des Buches, sie treffen einfach genau meinen Humor. Auch zahlreiche der Aufsätze sind echt gut geschrieben und unterhaltsam, nur manche sind mir doch ein bisschen zu weit, zu absurd und zu übertrieben. Ansonsten mag ich das kleine Buch echt gern, es hat mich meist gut unterhalten und es wurde auf jeden Fall mit viel Liebe verfasst!

Bewertung: 3,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Eulenspiegel Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Montag, 6. Februar 2023

Rezension: Das irrationale Vorkommnis der Liebe von Ali Hazelwood

Titel: Das irrationale Vorkommnis der Liebe
 Autorin: Ali Hazelwood
 Verlag: Rütten & Loening Berlin
Seitenzahl: 453 Seiten
 Preis: 18,00 €
 Erscheinungsdatum: 20.09.2022
ISBN: 978-3-352-00964-8
 
https://www.aufbau-verlage.de/sites/default/files/styles/s_400_460_2x/public/produkt/cover/9783352009648_cover_2d.jpg?itok=FNTE-NEe 

Handlung

Bee ist Neurowissenschaftlerin. Und damit arbeitet sie in einer von Männern dominierten Welt. Ihr Wissen wird ganz gern mal angezweifelt und daher hat sie sich einen Leitspruch zugelegt: Was würde Marie Curie tun? So kommt sie gut durchs Leben, kann ihrer wissenschaftlichen Arbeit nachgehen und nebenbei betreibt sie einen äußerst erfolgreichen Twitter-Account.

Als Bee die Leitung eines neurotechnischen Projekts angeboten wird, kann sie ihr Glück kaum fassen. Schnell ist ihr klar, dass ihr großes Idol Marie Curie diese Chance nicht ausschlagen würde. Und zu demselben Entschluss kommt auch Bee, wenngleich sie nun mit ihrem akademischen Erzfeind Levi Ward zusammenarbeiten muss...

Meinung

Mir wurde „Die Theoretische Unwahrscheinlichkeit der Liebe“ mehrmals empfohlen, ich habe supergute Rezensionen dazu gelesen und wollte das Buch schließlich auch gern lesen. Bei mir hat es zwar ein bisschen gedauert, am Ende war auch ich komplett begeistert von der Geschichte. Und deswegen wollte ich auch so gern ihr zweites Werk lesen. Ein herzliches Dankeschön geht an den Aufbau Verlag für das Leseexemplar!

Mir fiel es extrem leicht, mich auf die Handlung einzulassen und dieser zu folgen. Mir waren die Protagonisten schnell vertraut, ich mag die Sprache echt gern und finde, dass ein schöner Einstieg geboten wurde, der definitiv viel Lust auf die Geschichte macht.

Ich finde, dass sich die Schreibweise der Autorin wieder durch ihre Lebendigkeit, den Humor und den greifbaren Charakter auszeichnet. Ich bin super flüssig mit dem Lesen vorangekommen, konnte mir die einzelnen Situationen echt gut vorstellen, sowohl die Figuren, als auch die Handlungsorte nahmen in meiner Fantasie immer mehr ein Bild an. Dazu gibt es wieder eine schöne Einbindung von einer wissenschaftlichen Ebene, die auch für Laien verständlich erklärt ist und sich perfekt in die Geschichte einfügt.

Bee ist eindeutig die Hauptfigur, sie ist Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Schnell war mir ihr Charakter sympathisch, ich finde, dass sie eine schöne Zeichnung erhalten hat und dem Leser auf einer sehr bodenständigen Ebene begegnet. Ich mag es, wie sie ihre Eigenheiten besitzt, nicht zu stereotyp auftritt und für ihre Überzeugungen einsteht.

Bei den Protagonisten mag ich es besonders, was für einen schönen Humor sie erhalten haben. Immer wieder schaffen sie es, mich mit ihren Bemerkungen zum schmunzeln zu bringen und es macht so einfach Spaß, der Geschichte zu folgen.

Im Grunde liegt ein echt schönes und gut geschriebenes Buch vor. Klar steht schon vorher fest, wie es enden wird, der Weg dorthin wurde gut beschrieben. Und trotzdem fehlt mir noch das gewisse Etwas. Ich wurde diesmal leider nicht so vom Hocker gehauen, die Geschichte ist gut, aber für mich leider nicht perfekt. Ich glaube, das liegt an der Zeichnung und dem Auftreten von Levi, das mich leider nicht so überzeugt hat, der ein bisschen zu gewollt herüberkam und dem die Lebendigkeit gefehlt hat. Da hätte ich mir echt einen tolleren Typen gewünscht...

Fazit

Das Buch ist echt gut, toll und vor allem humorvoll geschrieben, dazu gibt es noch genau die richtige Prise an Intelligenz. Bee ist eine tolle Protagonistin, die ich mag, sie hat mir mit ihrer ganzen Persönlichkeit und mit Auftreten richtig gut gefallen. Die Story ist ebenfalls überzeugend, ich mag die kleinen Überraschungen und die Grundstimmung des Buches. Nur Levi ist schwierig, er ist weder greifbar, noch sympathisch. Ich hätte mir für Bee einen cooleren Typen gewünscht...

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Samstag, 4. Februar 2023

Rezension: Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit von Birgid Hanke

Titel: Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit
 Autorin: Birgid Hanke
 Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 640 Seiten
 Preis: 11,00 €
 Erscheinungsdatum: 14.03.2022
ISBN: 978-3-442-49104-9
 
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Handlung

New York 1965

Mit 95 Jahren kann Helena Rubinstein nicht nur auf ein langes, sondern auch sehr bewegtes Leben zurückblicken. In armen Verhältnissen aufgewachsen, gilt sie nun als eine der reichsten Frauen auf der Welt. Sie ist weltbekannt, ehrgeizig und gilt als Ikone. Nur wenige Stunden vor ihrem Tod erinnert sie sich zurück, an den Aufbau ihres Unternehmens, an Freundschaften, ihre Familie, ihre Erfolge und auch Niederlagen...

Meinung

Zufällig ist mir der Roman bei Lovelybooks ins Auge gefallen, in einer anderen Saga, die ich mal gelesen habe, kam Helena Rubinstein schon vor und bereits dort habe ich sie als interessante Frau wahrgenommen. Und nun war die Chance da, mehr über diese inspirierende Persönlichkeit zu erfahren, die ich unbedingt wahrnehmen musste. Ich durfte mich über ein Rezensionsexemplar des Buches von Birgid Hanke freuen, ein herzliches Dankeschön geht an den Verlag und Lovelybooks!

Ich finde, dass der Roman gut aufgeteilt ist. Einerseits spielt er im Jahr 1965, man begleitet Helena Rubinstein während ihrer letzten Stunden und man schaut mit ihr zusammen zurück auf ihr bewegtes und langes Leben. Ich mag es sehr, wie dadurch Einblicke in die Vergangenheit gegeben werden und wie man einfach verfolgen kann, was sie erlebt hat, wie sie ihr Imperium aufgebaut hat. Das war extrem spannend zu verfolgen, vieles davon war mir unbekannt und es ist einfach faszinierend, wie zielgerichtet sie ihr Unternehmen aufgebaut hat.

Die Sprache hat von Anfang einen umfassenden und meist auch lebendigen Blick auf die Ereignisse verschafft. Mir ist es leicht gefallen, mich auf die Handlung einzulassen, von der ersten Seite an konnte ich der Geschichte ohne Probleme folgen und auch mit dem Lesen bin ich fix vorangekommen. Manchmal sind ein paar Sätze ein bisschen merkwürdig formuliert, sie wirken ein bisschen unvollständig oder beherbergen Geheimnisse, die dem Leser nicht so wirklich preisgegeben werden. Das war nicht so ganz meins, damit bin ich nicht ganz so zufrieden.

Helena Rubinstein steht eindeutig im Fokus der Geschichte, sie ist der Dreh- und Angelpunkt des Romans. Alle anderen Protagonisten sind ihr eindeutig untergeordnet, sie müssen sich ein bisschen ihren Platz in der Handlung erkämpfen und es ist schwieriger, zu ihnen eine Bindung aufzubauen, weil sie nicht so stark charakterisiert werden und ein wenig oberflächlicher dargestellt sind. Bei Frau Rubinstein ist es hingegen möglich, mehr in ihre Gedanken zu blicken, zu schauen, was sie bewegt und welche Ziele sie verfolgt. Ich mag es, dass sie dabei immer ein bisschen verschlossen bleibt und sich nicht ganz öffnet, dadurch ein wenig mysteriös wirkt. Das passt einfach zu ihrer Person, auch wenn es leider dazu führt, dass es mir durchweg sehr schwer gefallen ist, sie als greifbar wahrzunehmen.

Die Handlungsorte lassen mich ebenfalls ein bisschen zwiegespalten zurück. Sie haben eine recht nüchterne Darstellung erhalten, was gleichzeitig reizvoll und zu blass wirkt. Den einerseits konnte ich mir viele Orte und Gebäude vorstellen, vor allem am Anfang war dies der Fall. Doch je größer das Unternehmen von Helena Rubinstein wurde, desto größer wurden meist auch ihre Schönheitssalons, ihre Fabriken und Wohnungen. Und da wurde es für mich ein bisschen schwierig, die Dimensionen waren einfach einen Hauch zu groß und nicht mehr so leicht vorstellbar.

Fazit

Ich habe das Buch echt gern und mit viel Interesse gelesen. Die insgesamt über 600 Seiten waren in knapp drei Tagen ausgelesen und ich war sehr gut informiert über das Leben und Wirken von Helena Rubinstein. Durchweg wirkt die Geschichte lebendig, sie ist abwechslungsreich gezeichnet und beherbergt eine sehr interessante Biographie, die nicht nur bewundernswert ist, sondern auch starke Botschaften aussendet. Ein bisschen Verbesserungsbedarf gibt es meiner Meinung nach bei den Handlungsorten, die irgendwann nur noch schwer greifbar waren und außerdem finde ich, dass Helena Rubinstein zwar eine sehr interessante Darstellung erhalten hat, sie aber auch gleichzeitig nicht ganz so lebendig auftritt, wie ich es mir gewünscht hätte.

 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an Lovelybooks und den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Donnerstag, 2. Februar 2023

Rezension: Die Bodensee-Saga - Töchter des Glücks von Maria Nikolai

Titel: Die Bodensee-Saga - Töchter des Glücks
 Autorin: Maria Nikolai
 Verlag: Penguin
Seitenzahl: 608 Seiten
 Preis: 12,00€
 Erscheinungsdatum: 13.10.2022
ISBN: 978-3-328-10760-6
 
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Handlung

Stuttgart, 1918

Kurz nach ihrer Hochzeit heißt es für Lilly Abschied nehmen. Zusammen mit ihrem frisch angetrauten Ehemann Arno verlässt sie den elterlichen Gasthof am Bodensee und zieht mit ihm nach Stuttgart, wo seine Familie ein Seifenimperium aufgebaut hat.

Und so schön die gemeinsame Zeit auch ist, muss Arno bald wieder an die Front und wird schließlich als vermisst gemeldet. Lilly ist am Boden zerstört und sie flüchtet zurück in die Arme ihrer geliebten Familie. Erst nach einiger Zeit stellt sich die junge Frau mutig ihrer neuen Aufgabe, sie kehrt nach Stuttgart zurück, arbeitet sich in die Abläufe der Seifenfabrik ein und hat schon bald den großen Traum, eine eigene Kosmetiklinie aufzubauen. Doch dann tritt Felix Benthin in ihr Leben, ihre Gefühle wirbeln durcheinander und Lilly weiß noch nicht, was die Zukunft bringen wird...

Meinung

Band eins der Bodensee-Saga hat mir wunderbar entspannte und gemütliche Lesestunden beschert. Ich mag die Grundstimmung des Buches, die Figuren sind schön gezeichnet, die Sprache ist top und die Geschichte hat sich als interessant herausgestellt. Und genau das sind die Gründe, weshalb ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut habe und diese unbedingt lesen wollte. Vielen lieben Dank an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Der Anfang des Buches hat mich ein klein wenig verwirrt, weil er nicht nach dem Ende des ersten Buches anknüpft, sondern es ein paar Überschneidungen gibt. Und daran musste ich mich eingangs gewöhnen, hatte ich doch irgendwie erwartet, dass die Geschichte nach den Ereignissen aus Band eins startet. Stattdessen hieß es erst einmal auszuloten, wo sich die Handlung gerade befindet und was bisher geschehen ist.

Mit dieser neuen Situation konnte ich mich schnell anfreunden, nach kurzer Zeit war ich vollkommen in der Handlung drin, konnte ihr ohne Probleme folgen und bin von da an sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Sowohl die Sprache, als auch die Ereignisse konnten schnell überzeugen. Ich mag es, wie die Figuren direkt auf den ersten Seiten wieder so gezeichnet werden, dass man sie direkt wiedererkennt, ihnen Merkmale zuordnen kann und wie lebendig sie auftreten.

Die Sprache zeichnet wieder schöne Bilder von jeglichen Momenten. Jeder Ort wurde vor meinen Augen lebendig, sie gestalten sich als abwechslungsreich und ich mag es, wie ihnen teils Stimmungen verliehen wurden. Das hat der Geschichte einen schönen Rahmen gegeben und unter anderem dafür gesorgt, dass ich die Handlung zu weiten Teilen als bodenständig und greifbar wahrgenommen habe. Ich finde, dass sich die Sprache auf einem guten Niveau befindet. Sie ist weder zu einfach, noch zu hochtrabend gehalten und sorgt dafür, dass man einen soliden Eindruck von den Situationen erhält und auch von den Protagonisten ein weitreichendes Bild erhält.

Immer wieder in die Geschichte rund um Lilly eingebunden wurden historische Ereignisse. Diese hängen natürlich viel mit dem Krieg zusammen. So werden sowohl zerbombte Häuser als auch deren Wiederaufbau, das Schicksal von Heimkehrern, sowie die Arbeit als Spion eingebunden. Ich finde, dass dadurch genügend Vielfalt und Realität geboten wird, um den fiktiven Persönlichkeiten eine runde Basis zu bieten!

Ich mag es, das auch diesmal wieder mehrere Protagonisten den Raum erhalten, um ihre Sicht auf die Ereignisse und auf andere Figuren zu bieten. Diesmal steht natürlich Lilly stark im Vordergrund, aus ihrer Perspektive sind die meisten Kapitel geschildert und ihre Person lernt man am besten kennen. Aber auch Felix erhält ausreichend Platz, um den Leser zu verdeutlichen, als was er arbeitet, welche Ziele er hat und wie sein Denken aussieht. Dazu gibt es noch wenige weitere Sichtweisen, die meist kürzer ausfallen und nicht so stark im Fokus stehen. Es kommt auf jeden Fall eine schöne Abwechslung zustande, es wird nie langweilig und ich mag es einfach, was dadurch für ein großer Überblick geboten wird!

Wie auch schon beim ersten Band muss ich auch diesmal leider wieder sagen, dass mir auf den letzten rund 100 Seiten zu viel passiert ist. Oft besitzt die Geschichte ein angenehmes, fast schon ruhiges Erzähltempo, dann gibt es einen Punkt, wo die Geschwindigkeit extrem angezogen wird und sich die Ereignisse ein bisschen überschlagen. Das passierte für meinen Geschmack wieder zu abrupt und war mir einfach zu viel.

Fazit

Meine Erwartungen an diesen zweiten Band der Bodensee-Saga wurden absolut erfüllt. Die Geschichte ist überzeugend, es gibt eine sehr angenehme Sprache, die Erzählperspektiven haben mir wieder sehr gut gefallen und der Roman lässt sich locker weglesen. Ich konnte dabei gut entspannen und den Ereignissen flüssig folgen, habe das Buch schließlich zufrieden beiseite gelegt und bin recht zufrieden damit. Einzig das Ende war mir zu hektisch, aufregend und zu viel, das ist mir nicht rund genug und könnte ein bisschen mehr Ruhe vertragen.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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