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Freitag, 27. Januar 2023

Rezension: Die Sehnsucht nach Licht von Kati Naumann

Titel: Die Sehnsucht nach Licht
 Autorin: Kati Naumann
 Verlag: HarperCollins
Seitenzahl: 416 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 25.10.2022
ISBN: 978-3-365-00117-2
 
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Handlung

In Luisas Familie spielt der Bergbau schon immer eine wichtige Rolle. Während ihre Vorfahren noch aktiv unter der Erde gearbeitet haben und teils nicht wieder zurückgekehrt sind, führt die junge Frau „nur“ Besuchergruppen durch das Bergwerk im Schlematal im Erzgebirge. Und sie kann sich keine schönere Arbeit vorstellen. Eines Tages beschließt sie, Nachforschungen über den verschollenen Großonkel anzustellen. Dafür taucht sie nicht nur in die Familiengeschichte, sondern auch in die Historie ein, kommt Geheimnissen auf die Spur und fühlt sich ihren Vorfahren noch näher verbunden...

Meinung

Von Kati Naumann habe ich letztes Jahr erstmals einen Roman gelesen, der unheimlich gut geschrieben und hochinteressant war! Ich dachte ehrlich nicht, dass mich die Geschichte so vom Hocker hauen wird, auf weitere Werke der Autorin war ich daher sehr gespannt. Und als in der Verlagsvorschau ihr neuer Titel angekündigt wurde, klang dieser für mich auf Anhieb interessant. Ich habe mir das Buch schließlich bei Vorablesen für Punkte gesichert, ein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar!

Mir hat es sehr gut gefallen, dass auf den Umschlaginnenseiten wieder ein kleiner Stammbaum abgedruckt wurde. Dort sind nicht nur die Namen der wichtigsten Familienmitglieder vermerkt, sondern auch deren Geburts- und Sterbejahre. Empfand ich durchweg als sinnvoll und hilfreich, gerade am Anfang habe ich immer mal einen Blick darauf geworfen, um keine falschen Schlüsse zu ziehen.

Der Roman ist ähnlich aufgebaut wie das vorherige Werk der Autorin. Wieder begleitet man eine Familie über mehrere Generationen, der Beruf steht ebenso im Mittelpunkt, wie die politischen Änderungen. Ich mag das Konzept richtig gern, so wird ein Gesellschaftsbild gezeichnet, ich finde es unheimlich interessant zu verfolgen, wie sich die Protagonisten entwickeln und wie genau man verfolgen kann, was das Schicksal für eine jede Person bereithält.

Vor allem jene Abschnitte, die in der Vergangenheit stattfinden, sind hervorragend gelungen. Ich mag die Stimmung, die Ereignisse in Deutschland, in Schlema und die Erlebnisse der Protagonisten sind sehr interessant geschildert und ich bin der Handlung mit viel Interesse gefolgt. Diese Kapitel sind für mich Pageturner gewesen, sie haben sich als vielfältig erwiesen und zeichnen ein starkes Bild der Zeit. Im Gegensatz dazu konnten mich die Kapitel in der Gegenwart, rund um Luisa, nicht ganz so überzeugen. Ihnen fehlt der Reiz und auch die Spannung, sie haben für mich nicht so eine starke Ausstrahlung und auch Luisa empfand ich in ihrem Auftreten als nicht so ausführlich und greifbar. Während in der Vergangenheit richtige Typen gestaltet worden, kam Luisa da doch ein bisschen blass daher. Und ihre Erlebnisse waren für mich nicht so packend, so überzeugend, was ich sehr schade finde.

Die Sprache befindet sich auf einem sehr soliden, gut lesbaren Niveau. Von der ersten Seite an hat sie es geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen, indem sie so eine schöne bildhafte Note verliehen bekommen hat, das es mir leicht gefallen ist, mir die Szenen vorzustellen. Durchweg werden die Ereignisse auf eine bodenständige und greifbare Art und Weise dargestellt, die es leicht macht, sich auf die Geschehnisse einzulassen und diesen zu folgen.

In einem sehr angenehmen Maß wurden immer wieder historische Details, sei es zur Politik, zum Bergbau, zu Entwicklung von Schlema oder zur Gesellschaft eingeflochten. So wird ein sehr interessantes Bild der Zeit vermittelt, was mich vollkommen begeistert hat. Zumal deutlich herauszulesen war, was für eine starke Recherchearbeit hinter dem Werk steckt, um dem Leser eine so interessante, abwechslungsreiche und teils auch spannende Geschichte zu präsentieren!

Fazit

Ich habe mich sehr auf das Lesen des Buches gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte erweist sich als sehr interessant, vielfältig und liebevoll ausgeschmückt. Vor allem jene Kapitel die in der Vergangenheit spielen, sind äußerst gelungen und zeigen ein sehr spannendes Bild der Zeit, als auch der Gesellschaft und der Politik. Verfeinert werden die Ereignisse durch eine schöne Sprache und tolle Charaktere, die das Lesen zu einem großen Vergnügen machen!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an Vorablesen und den HarperCollins Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
 

Mittwoch, 25. Januar 2023

Rezension: KaDeWe - Haus der Träume von Marie Lacrosse

Titel: KaDeWe - Haus der Träume
 Autorin: Marie Lacrosse
 Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 720 Seiten
 Preis: 16,00 €
 Erscheinungsdatum: 13.10.2022
ISBN: 978-3-442-20638-4
 
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Handlung

Berlin, Anfang des 20. Jahrhunderts

Das KaDeWe gilt als Tempel des Luxus und des guten Geschmacks, es ist nicht nur in Deutschland bekannt und wird von allen Kunden geliebt. Zudem gilt Eigner Jandorf als guter Chef, der auf das Wohl seiner Angestellten bedacht ist und harte Arbeit zu würdigen weiß. Und genau aus diesem Grund hat es die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Rieke geschafft, ihre Probezeit zu bestehen und kann sich nun über eine Stelle als Verkäuferin freuen. Allerdings lernt sie schon bald, wie stark der Konkurrenzkampf ist.

Judith Bergmann, Tochter des KaDeWe-Justiziars, soll derweil den Sohn von Adolf Jandorf heiraten. Eine Verbindung, die die junge Frau unglücklich stimmt, ihre Pläne für die Zukunft sehen ganz anders aus.

In all den Wirren des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit werden Pläne zerschlagen, Existenzen zerstört, aber auch Träume erfüllt. Und nicht nur für Rieke und Judith, sondern auch für Adolf Jandorf und sein KaDeWe stehen aufregende Zeiten bevor...

Meinung

Von Marie Lacrosse sind mir allerhand Werke bekannt. Immer wieder schafft es die Autorin, mich mit ihren Büchern zu überzeugen, sie sind stets unglaublich gut recherchiert und beherbergen eine spannende Mischung aus Historie und Fiktion. Und deswegen freue ich mich auf Ankündigungen zu neuen Romanen, genau das war auch bei diesem Titel der Fall. Schon in der Verlagsvorschau hat mich die Inhaltsangabe überzeugt und auch als ich mir diese nach einiger Zeit erneut angeschaut habe, war mein Interesse noch vorhanden. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, das Buch als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön dafür!

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich ein bisschen davor gescheut habe, mit dem Lesen zu beginnen. Was einzig und allein an der Seitenanzahl liegt. Und ich eigentlich den Plan hatte, in meiner Woche Urlaub so viel wie möglich zu lesen. Irgendwie dachte ich, dass ich mit der Lektüre des KaDeWe nur langsam vorankomme und als ich die ersten rund dreißig Seiten gelesen habe, hat mich die Geschichte auch noch nicht ganz packen können. Wahrscheinlich hat sich irgendwas in mir noch ein bisschen gewehrt. Am nächsten Tag bin ich dann offener an das Lesen herangegangen, der Knoten ist geplatzt, ich bin super flüssig mit dem Lesen vorangekommen und habe letztendlich vier Tage für die Lektüre benötigt. Jeden Tag habe ich rund 200 Seiten gelesen, die Geschichte hat sich schnell als sehr abwechslungsreich und spannend herausgestellt. Immer wieder wurde ich beim Lesen überrascht, es treten Wendungen auf, mit denen ich absolut nicht gerechnet hätte und ich mag es sehr, was für einen umfassenden Blick man auf die Politik, das Kaufhaus, die einzelnen Protagonisten und ihre Lebensumstände erhält.

Schnell hat sich gezeigt, dass sich die Sprache auf einem hohen Niveau befindet, was sich durch den gesamten Roman zieht. Dieses Niveau entsteht unter anderem durch den historischen Hintergrund, aber auch durch die lebendigen und tiefen Schilderungen jeder einzelnen Situation. So entsteht eine unglaublich starke Geschichte, die auf jeder Ebene punkten kann. Ich bin flott mit dem Lesen vorangekommen, ich mag die umfassenden Umschreibungen der Szenen, die offenen Einblicke in das Leben von unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und die greifbaren Beschreibungen des KaDeWe. Gerade hier hatte ich die Befürchtung, dass sich die Dimensionen des Kaufhauses gar nicht greifen lassen. Doch schon nach kurzer Zeit wurde das Gebäude vertrauter und es war mir möglich, die Wege der Figuren ohne Probleme zu verfolgen und einen ungefähren Lageplan in meinem Kopf zu erstellen. Es werden einige Erzählperspektiven genutzt, die sich allesamt als interessant und für den weiteren Fortgang der Handlung als wichtig gestaltet haben. Ich mag die Vielfalt und Abwechslung, die dadurch entsteht und wie man auf jede einzelne Person mehrere Sichtweisen erhält.

Es hat mich überrascht, wie viele Jahre im Verlauf der Geschichte vergehen. Es gibt keinen Stillstand, immer wieder werden Zeitsprünge genutzt, die dazu führen, dass es stete Entwicklungen gibt und in keinem Moment Längen oder Langeweile entstehen. Zudem lässt sich so schön die Reifung der Protagonisten, aber auch die politische Lage nachvollziehen. Es wird auf eine eindrucksvolle Weise dargestellt, was die Bevölkerung für Hoffnungen und Sorgen hatte und was sich auf politischer Ebene entwickelt hat. Das alles verleiht der Geschichte einen starken Hintergrund, der sehr spannend ist und ein interessantes Bild der Handlungszeit zeichnet.

Als ich mir vorab das Personenverzeichnis angeschaut habe, wurde mir ein bisschen schlecht. Es werden viele Personen genannt und im ersten Moment hatte ich den Eindruck, dass die Fülle ein bisschen überfordernd ist. Aus diesem Grund habe ich schnell aufgehört, mir die weiteren Namen durchzulesen und mich so ein bisschen auf die Handlung vorzubereiten und habe mit dem Lesen begonnen. Und wie sich zeigt, habe ich das Verzeichnis am Anfang des Buches vielleicht zwei-drei Mal genutzt, danach war es mir leicht möglich, die Zusammenhänge zu erfassen und mir eine jede einzelne Person zu merken. Sie haben durchweg so ausdrucksstarke Zeichnungen erhalten, sodass richtige Typen entstehen und sie dem Leser leicht im Gedächtnis bleiben. Ich mag es, was für ausführliche Umschreibungen ihre Gedanken erhalten haben, dadurch lassen sich viele Handlungen und Aussagen nachvollziehen. Außerdem tritt eine Vielzahl an Charakteren auf, die alle unterschiedliche Ziele verfolgen, wodurch ein breites Bild der Gesellschaft gezeichnet wird.

Fazit

Meine anfängliche Angst, dass sich die knapp 700 Seiten starke Geschichte ziehen könnte, wurden glücklicherweise schnell beseitigt. Als ich einmal in der Handlung drin war, mir die Personen vertraut waren und ich mich an die Ereignisse, die Ausgangssituation und die Sprache gewöhnt habe, wollte ich mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören. Ich bin superflüssig damit vorangekommen, finde, dass eine sehr interessante, abwechslungsreiche und spannende Geschichte geschaffen wurde, die mich immer wieder überraschen konnte und einen äußerst gelungenen Start ins neue Lesejahr dargestellt hat. Absolute Empfehlung, ich kann euch den Roman nur ans Herz legen!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
 

Samstag, 21. Januar 2023

Rezension: Der Winzerhof - Tage des perlenden Glücks von Linda Winterberg

Titel: Der Winzerhof - Tage des perlenden Glücks
 Autorin: Linda Winterberg
 Verlag: Aufbau Taschenbuch
Seitenzahl: 375 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 19.07.2022
ISBN: 978-3-7466-3812-6
 
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Handlung

Wiesbaden 1951

Die erste harte Zeit nach dem zweiten Weltkrieg ist vorbei, für die Sektkellerei der Familie Herzberg geht es stetig bergauf. Eine Tatsache, die die Schwestern Bille, Lisbeth und Henni sehr erleichtert, können sie so das Erbe ihrer Vorfahren fortführen. Im Privaten läuft es leider nicht immer so rund. Lisbeth hat sich neu verliebt, jedoch drohen die Schatten der Vergangenheit sie einzuholen. Bille sucht derweil noch immer den Platz im Leben und kann das Erlebte nicht vergessen. Nur für Henni sieht es rund aus. Sie ist mit Georg glücklich verheiratet und erwartet ihr erstes Kind. Doch dann kehrt plötzlich ihr als verschollen geglaubter Ehemann zurück. Und bringt alles durcheinander...

Meinung

Linda Winterberg ist für mich eine Autorin, die für durchweg gute, interessante und abwechslungsreiche Romane steht. Ich habe von ihr einige Werke gelesen und wurde immer wieder von der Qualität der Geschichten überzeugt. Genau so war es auch bei dem Auftakt der Winzerhof-Reihe, mein Eindruck davon ist sehr positiv und deswegen war ich unheimlich gespannt auf die Fortsetzung dessen. Das Buch habe ich als Leseexemplar vom Aufbau Verlag erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön dafür!

Die Entscheidung, mich diesem Buch zu widmen, war sehr spontan. Ich habe nach einem Hörbuch gesucht, ein andere Werk konnte mich nicht so fesseln und als nächstes ist mir der neue Roman von Linda Winterberg ins Auge gestochen. Darauf konnte ich mich ohne Probleme einlassen, mir waren die Protagonisten nach wenigen Minuten direkt wieder sehr vertraut, mir sind Ereignisse aus dem ersten Band wieder eingefallen und ich bin super flott mit dem Lesen und Hören vorangekommen. Sowohl das Gelesene, als auch das Gehörte konnte mich überzeugen, ich mochte das Buch gar nicht beiseite legen und habe es am Ende innerhalb von drei Tagen verschlungen. Zudem finde ich, dass es für mich die perfekte letzte Lektüre des Jahres 2022 dargestellt hat!

Ich bin von den Werken der Autorin eine tolle Sprache gewöhnt, die sich nicht nur flüssig lesen lässt, sondern auch lebendige Bilder jeglicher Situationen zeichnet. Und genau so war es auch bei diesem Roman. Es ist mir leicht gefallen, mich auf die Handlung einzulassen, ich finde, dass die gesamte Geschichte sehr greifbar, realistisch und bodenständig wirkt. Auf eine sehr geschickte Weise wird eine Handlung mit fiktiven Persönlichkeiten in einen historischen Hintergrund eingewoben, der mich sehr überzeugt hat.

Als sehr gelungen empfand ich auch diesmal wieder die Spannung. Sie brodelt immer unter der Oberfläche, es gibt viele ruhige Momente, die für eine gemütliche Stimmung sorgen. Und dann folgen wieder Abschnitte, wo Geheimnisse aufgedeckt werden, Personen auftauchen oder sonstiges passiert, wo direkt spürbar ist, wie die Spannung sich endlich vollends entfaltet. Es ist häufig nicht vorhersehbar, wie die Protagonisten sich entwickeln, welche Entscheidungen oder Aussagen treffen, wodurch auch die folgenden Ereignisse mitreißend bleiben.

Als sehr interessant und toll beschrieben habe ich die Handlungsorte wahrgenommen. Die Geschichte spielt ja eh in einer malerischen Gegend und es ist der Autorin supergut gelungen, dies für den Leser einzufangen. Sowohl die Weinberge, als auch die Gebäude sind echt schön und vor allem bildhaft beschrieben.

Auch mit den Protagonisten bin ich wieder sehr zufrieden. Man merkt vor allem bei jenen Figuren, die aus dem ersten Teil bekannt sind, wie schön sie sich entwickelt haben. Sie agieren häufig auf eine nachvollziehbare Weise, sind charakterstark gezeichnet und treten insgesamt lebendig und greifbar auf. Vor allem bei den drei Schwestern ist mir dies richtig stark aufgefallen und ich mag vor allem jene Szenen sehr, in denen sie gebündelt auftreten und einfach nur Zeit miteinander verbringen. Dann ist eine ganz tolle Stimmung spürbar, außerdem wird so die Beziehung zueinander spürbar.

Fazit

Die Geschichte hat es innerhalb von kurzer Zeit geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Ohne Probleme war es mir möglich, mich auf die Erzählung einzulassen und ich bin echt glücklich mit dem Buch. Es ist toll geschrieben, bietet eine interessante Handlung, lebendige Charaktere und das passende Maß an Spannung. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt, mein Gesamteindruck der Geschichte ist rund und stimmig, ich kann euch die Saga weiterhin empfehlen und ich freue mich sehr auf den dritten Band!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Mittwoch, 18. Januar 2023

Rezension: Kinderklinik Weißensee - Tage des Lichts

Titel: Kinderklinik Weißensee - Tage des Lichts
 Autorin: Antonia Blum
 Verlag: Ullstein
Seitenzahl: 496 Seiten
 Preis: 11,99 €
 Erscheinungsdatum: 29.09.2022
ISBN: 978-3-548-06561-8
 
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Handlung

Berlin 1929

Marlene von Weilert arbeitet als erfolgreiche Ärztin an der Kinderklinik Weißensee, mit Maximilian hat sie einen Partner an ihrer Seite, der sie komplett unterstützt und ihre große Liebe ist. Trotzdem leidet Marlene, wünscht sie sich doch Kinder, die das Glück abrunden würden. Um sich intensiver der Familienplanung zu widmen, tritt Marlene beruflich kürzer und will sich vollkommen auf ihr Privatleben konzentrieren. Doch schon nach kurzer Zeit fällt Marlene die Decke auf den Kopf, außerdem wird ihr Forscherdrang durch das neu entdeckte Antibiotikum Penicillin geweckt, was unzähligen Kindern das Leben retten könnte. Marlene ist zwischen ihrem Beruf und dem Familienglück hin und hergerissen.

Ihre Schwester Emma arbeitet derweil als Oberschwester an der Kinderklinik und auch für sie läuft es nicht immer rund. Es gibt berufliche Neuerungen, mit denen sie sich nur schwer anfreunden kann, sie sorgt sich ein wenig um ihre Ehe und ihr Sohn Theodor schließt sich einer Freundesgruppe an, die politisch in eine Richtung gehen, die ihr absolut nicht gefällt...

Meinung

Sowohl der erste, als auch der zweite Band der Kinderklinik Weißensee – Reihe hat mir richtig gut gefallen, ich mag die Personen, finde die Ereignisse sehr interessant und bin einfach sehr begeistert davon. Und genau deswegen habe ich mich auch so auf den neuen Teil gefreut, bei dem ich kurzzeitig sogar dachte, dass die Saga damit abgeschlossen wird. Glücklicherweise wurde ich schnell auf meinen Irrtum hingewiesen und konnte ganz entspannt mit dem Lesen beginnen, weil ich wusste, dass es noch ein Wiedersehen mit Marlene und Emma geben wird. Ein herzliches Dankeschön möchte ich dem Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar aussprechen, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Mir ist der Einstieg in die Geschichte überraschend leicht gefallen. Das hatte ich nicht so erwartet, ist doch mittlerweile ein bisschen Zeit vergangen, seitdem ich den zweiten Band gelesen habe. Aber tatsächlich standen mir sowohl die Figuren, als auch die Ereignisse noch recht lebendig vor Augen, falls mir doch mal was entfallen ist, ist mir dies entweder im Verlauf der Geschichte wieder eingefallen oder die Autorin hat es mit geschickten Andeutungen geschafft, dass Vergessenes wieder greifbarer wird.

Ungefähr die erste Hälfte des Buches habe ich als Hörbuch gehört, den Rest schließlich gelesen. Beides war absolut in Ordnung, trotzdem habe ich gemerkt, dass mich das Gehörte nicht so fesseln konnte. Meine Gedanken sind schneller abgeschweift und ich hatte leider ab und an ein paar Problemchen, die Protagonisten wieder in den korrekten Zusammenhang zu bringen. Zudem war die Handlung zwar interessant, konnte mich aber nicht so krass fesseln, wie ich es von den anderen Teilen gewöhnt war. Deswegen war ich sehr erleichtert, dass es mich mehr überzeugt hat, das Buch selbst zu lesen. Von da an bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und hatte die Geschichte schnell ausgelesen.

Die Sprache ist anschaulich, bildhaft und lebendig. Schnell erhält man ein Bild von der Ausgangssituation, den Protagonisten und man kann schauen, wie sich diese entwickelt haben, was in der Politik und der Welt geschehen ist und an welchem Punkt ihres Lebens die Charaktere nun stehen. Durchweg wird sehr anschaulich vermittelt, was für Themen die Figuren, aber auch die Weltbevölkerung bewegt und wie sie zu Neuerungen und medizinischen Erkenntnissen stehen. Ich mag es sehr, was dadurch für ein menschlicher und vor allem realistischer Hintergrund geboten wird. Das ist immer viel Wert und führt dazu, dass ich die Geschichte als so authentisch wahrgenommen habe.

Mir hat es gut gefallen, wie vor allem Emma und Marlene auch diesmal wieder viel Platz erhalten haben, um ihre Gedanken und Gefühle zu äußern. Dadurch ist es möglich, zu ihnen eine Bindung aufzubauen und zu schauen, was sie bewegt, welche Wünsche und Hoffnungen sie haben. Außerdem war es gut, dass man vor allem ihnen, aber auch den anderen Protagonisten angemerkt hat, dass sie reifer geworden sind und ihr Denken und Handeln überlegter wirkt.

Fazit

Anfangs konnte mich die Geschichte nicht ganz so packen, erst ab der Hälfte des Buches hat sie dann genau meinen Geschmack getroffen. Es war schön, Emma und Marlene weiterhin auf ihrem Weg zu begleiten und dabei zu verfolgen, was es sowohl in der Politik, als auch in der Medizin und Gesellschaft für Entwicklungen gibt. Dadurch wird dem Roman ein solider Rahmen geboten, der das Grundgerüst für eine gut geschrieben, abwechslungsreiche, interessante und authentische Geschichte bietet. Manchmal hat mir die Einbindung von Stimmungen und auch Spannung ein wenig gefehlt, ansonsten liegt ein echt guter dritter Band der Saga vor! 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Ullstein für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Donnerstag, 12. Januar 2023

Rezension: Das Tor zur Welt - Hoffnung von Miriam Georg

Titel: Das Tor zur Welt - Hoffnung
 Autorin: Miriam Georg
 Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Seitenzahl: 656 Seiten
 Preis: 12,00 €
 Erscheinungsdatum: 18.10.2022
ISBN: 978-3-499-00858-0
 
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Handlung

Noch immer ist es der Traum vieler Menschen, in einem anderen Land ein neues und vor allem besseres Leben zu beginnen. Sie sammeln sich in der Auswandererstadt in Hamburg, die mittlerweile rettungslos überfüllt ist und wo dubiose Geschäfte an der Tagesordnung sind.

Dort arbeitet Ava, auch noch, nachdem sie hintergangen wurde. Ihre Hoffnung, jemals in Amerika ihre Familie zu finden, ist zerschlagen. Und das wurde ihr ausgerechnet von der Frau angetan, die ihr so nahe stand wie noch nie zuvor jemand. Trotzdem sorgt sich Ava um Claire und gibt die Suche nach ihr nicht auf.

Claire hat ihre Vergangenheit hinter sich gelassen, alle Brücken abgebrochen und will ein neues Leben beginnen. Doch es kommt alles anders als gedacht. Es kommen viele dunkle Stunden auf die junge Frau zu, in denen sie kämpfen muss. Um sich, um Ava, um die Liebe...

Meinung

Band eins der Saga hat mir unheimlich gut gefallen, es gehört für mich zu den besten Büchern, die ich 2022 gelesen habe. Und genau deswegen hat mich auch die Fortsetzung so stark interessiert, ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und meine Erwartungen waren recht hoch.

Der Einstieg in das Buch war okay. Einige Ereignisse standen mir noch sehr lebendig vor Augen, einiges habe ich vergessen, vieles wurde aber entweder im Verlauf der Geschichte erwähnt oder es ist mir von selbst wieder eingefallen. Ziemlich schnell konnte ich mich wieder auf die Geschehnisse einlassen, die Figuren wurden mir wieder vertrauter und ich bin flüssig und leicht mit dem Lesen vorangekommen.

Die Sprache befindet sich wieder auf einem sehr guten und einnehmenden Niveau. Sie ist lebendig gehalten, gibt lebendige Erklärungen zu jeglichen Situationen und lässt sich flüssig und leicht lesen. Dabei gibt es wieder tolle Umschreibungen der Handlungsorte, aber auch der Gefühle der Protagonisten und ich mag es, was dadurch für ein bodenständiger Eindruck entsteht.

Mir gefällt es, wie natürlich und greifbar die Protagonisten auftreten, sie haben zwar ihre Allüren bekommen, die sie einzigartig machen, allerdings begegnen sie dem Leser ziemlich auf Augenhöhe. Was natürlich dazu führt, dass man schnell eine Bindung zu ihnen aufbauen kann und man großen Anteil an ihrem Leben nimmt.

Es wird wieder ein schöner historischer Hintergrund geboten, die Handlungszeit wird lebendig dargestellt und es ist gut nachvollziehbar, was für Probleme und Sorgen, aber auch Hoffnungen die Menschen zur damaligen Zeit umgetrieben haben. Außerdem ist auch diesmal wieder ein Blick auf die Gesellschaft erkennbar. Es ist gut zu verfolgen, was als schicklich und was als verpönt galt und wie sich die Sitten ein wenig ändern.

Aufgrund des grandiosen ersten Bandes hatte ich hohe Erwartungen. Die aber leider nicht so ganz erfüllt wurden. Das Buch ist echt gut und interessant geschrieben, die Geschichte erweist sich als reizvoll und abwechslungsreich. Leider hat es mich jedoch nicht so vom Hocker gerissen, wie ich es mir gewünscht habe. Der Funke ist einfach nicht ganz auf mich übergesprungen, was ich extrem schade finde.

Fazit

Es liegt eine gute, interessante, überraschende und abwechslungsreiche Geschichte vor, die sehr lebendig wirkt und als solide Fortsetzung eines starken ersten Bandes dasteht. Sehr schnell waren mir wieder die Protagonisten und ihre Situation vertraut, ich bin der Handlung durchweg mit viel Interesse gefolgt und habe einen positiven Gesamteindruck. Trotzdem fehlt mir noch das gewisse Etwas, was beim ersten Teil vorhanden war, diesmal leider gefehlt hat. Nichtsdestotrotz sehr toll geschrieben und es wurde eine hervorragende Saga geschaffen!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Montag, 9. Januar 2023

Rezension: Schloss Liebenberg - Hinter dem hellen Schein von Hanna Caspian

Titel: Schloss Liebenberg - Hinter dem. hellen Schein
 Autorin: Hanna Caspian
 Verlag: Knaur TB
Seitenzahl: 432 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.09.2022
ISBN: 978-3-426-52849-5
 
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Handlung

Adelheid kommt aus einfachen Verhältnissen, sie stammt aus einer Familie, in der Hunger ständig präsent ist und die sich vor dem Winter fürchtet. Daher kann sie ihr Glück nicht fassen, auf Schloss Liebenberg als Stubenmädchen anzufangen. Nicht nur arbeitet sie nun in einem feinen Haushalt, sondern erhält auch Lohn, mit dem sie ihre Familie unterstützen kann. Schnell fühlt sie sich dort heimisch, erledigt jede Arbeit ohne zu Murren und kann nun tagtäglich heimlich mit dem Diener Viktor anhimmeln, den sie vom ersten Augenblick an als sehr anziehend wahrgenommen hat. Allerdings muss sie sich aufgrund ihrer Stellung auch gegen Neider wehren. Und dagegen kann Adelheid nur wenig ausrichten, bald schon wird sie zum Hausmädchen degradiert. In dieser so aufregenden, hektischen Zeit weiß die junge Frau allerdings nicht, dass sie Zeugin eines der größten Skandale des deutschen Kaiserreichs wird...

Meinung

Von Hanna Caspian kenne und liebe ich die Reihe rund um das Gut Greifenau. Jeden Band habe ich mit viel Interesse und Vergnügen gelesen. Und deswegen habe ich mich auf neue Projekte und Werke der Autorin gefreut. Als schließlich die neue Saga in der Vorschau angekündigt wurde, war ich sofort von der Inhaltsangabe begeistert. Diese klingt unheimlich gut, es war der Wunsch da, das Buch zu lesen. Ein herzliches Dankeschön geht an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ich mag es sehr, dass vor dem Beginn der Handlung ein Personenverzeichnis eingefügt wurde. Auf den ersten Blick ist es möglich, sich von der Fülle der Protagonisten und den familiären Beziehungen, aber auch den Stellungen ein Bild zu machen. Ist immer sehr hilfreich und bereitet ein klein wenig auf die Geschichte vor.

Mir fiel der Einstieg in den Roman echt leicht. Ich bin direkt gut mit dem Lesen vorangekommen, es wird eine schöne Sprache verwendet, die nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer ist und solide durch die Handlung führt. Von den Szenen werden auf ansprechende Art Bilder gezeichnet, die bei mir schnell ein Kopfkino haben entstehen lassen. Bereits nach kurzer Zeit konnte ich mir vor allem die Figuren richtig gut vorstellen, auch die Settings wurden greifbar und es entstand mit der Zeit eine runde und schöne Geschichte, die mich sehr begeistert hat!

Jedes Kapitel wurde abwechslungsreich gestaltet, mir gefällt vor allem, wie viele Einblicke es in das Leben der Dienstboten gibt. Diese stehen eindeutig im Vordergrund der Handlung, man erfährt viel über die alltägliche Arbeit und die Beziehungen untereinander. Ich mag es sehr, wie lebendig dies alles geschildert wird, das hat mich schon immer sehr interessiert und ich finde, dass Hanna Caspian einen tollen Weg gefunden hat, um das Leben der Dienstboten greifbarer zu machen.

Besonders reizvoll finde ich die Einbindung des historischen Hintergrunds. Es gibt allerhand Informationen rund um die politische Lage und schon früh Andeutungen eines Skandals, was sich natürlich auch auf die Spannung auswirkt. Ich finde, dass der Geschichte dadurch nicht nur ein schöner Rahmen gegeben wird, sondern auch die politischen Entwicklungen supergut dargestellt werden. Tatsächlich muss ich zugeben, dass mir zu dem Skandal, auf den die Ereignisse hinarbeiten, nicht wirklich was bekannt ist. Weder in der Schule, noch im Studium oder anhand von anderen Werken habe ich dazu jemals was gehört oder gelesen und daher bin ich sehr gespannt, wie die weitere Entwicklung aussehen und was im Folgenden noch geschehen wird.

Mit den Settings habe ich mich schnell angefreundet. Sie sind interessant und ausführlich gezeichnet, sodass ich mir am Ende jeden Raum und jedes Gebäude gut vorstellen konnte. Dabei gibt es eine schöne Abwechslung, sowohl das herrschaftliche Schloss Liebenberg, als auch einfache Katen und Bauernhäuser werden dargestellt und bieten so natürlich auch noch mal Blicke auf unterschiedliche Dynamiken und Lebensweisen.

Auch mit der Darstellung der Protagonisten bin ich absolut zufrieden. Es gibt eine schöne Mischung an realen und fiktiven Persönlichkeiten, die einander ebenbürtig auftreten, lebendig gestaltet sind und perfekt miteinander spielen. Ein jeder Charakter hat ein interessantes Wesen erhalten, im Verlauf der Handlung sind gute Entwicklungen erkennbar und man merkt deutlich, dass jede Figur an ihren Aufgaben wächst.

Fazit

Meine Erwartungen wurden absolut erfüllt. Die Geschichte hat sich nicht nur als äußerst interessant, sondern auch als gut geschrieben, abwechslungsreich und lebendig herausgestellt. Besonders überzeugen konnten mich zwei Aspekte. Zum einen der sehr sehr gut recherchierte historische Hintergrund, der nicht nur spannend ist, sondern ein Stück wahre Geschichte erzählt. Und zum anderen die schönen Einblicke in das Leben der Dienstboten mit ihren Pflichten, der Hierarchie und den Sorgen und Hoffnungen. Diese beiden Punkte geben der Handlung einen richtig guten Rahmen, ich wurde vollkommen überzeugt und freue mich sehr auf die weiteren Bände!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Freitag, 6. Januar 2023

Rezension: Die Köchinnen von Fenley von Jennifer Ryan

Titel: Die Köchinnen von Fenley
Originaltitel: The Kitchen Front ( aus dem Englischen von Pauline Kurbasik )
 Autorin: Jennifer Ryan
 Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Seitenzahl: 512 Seiten
 Preis: 18,00 €
 Erscheinungsdatum: 06.10.2022
ISBN: 978-3-462-00392-5
 
 https://vorablesen.s3.eu-west-1.amazonaws.com/vorablesen/book/1415433/cover_image/display-0cd010e92ff2dc4475c76482d3402707.jpg
 

Handlung

Zwei Jahre Krieg hinterlassen in Großbritannien immer mehr Spuren. Unter anderem hat die gesamte Bevölkerung mit der Lebensmittelknappheit zu kämpfen, immer mehr Hausfrauen haben Probleme damit, nahrhafte und sättigende Mahlzeiten zuzubereiten. Und um den Damen bei der Lebensmittelrationierung zu helfen, hat die BBC einen Radio-Kochwettbewerb ins Leben gerufen. Hauptpreis des ganzen ist der Job als erste weibliche Co-Moderatorin der Sendung „The Kitchen Front“. Vier komplett unterschiedliche Damen treten bei dem Wettbewerb an und kämpfen um den Sieg. Da gibt es die Witwe Audrey, die zusammen mit ihren Söhnen in einem Haus lebt, das vielleicht bald schon nicht mehr ihres ist. Ihre Schwester, Lady Gwendoline, die sich einen bestimmten Plan für den Kochwettbewerb zurechtgelegt hat, sehr siegessicher ist und die so ein wenig Abstand zu ihrem Mann erlangen kann. Außerdem tritt noch Nell an, die normalerweise für den Haushalt von Lady Gwendoline kocht und nun eine Möglichkeit sieht, Freiheit zu erlangen. Und als vierte im Bunde gibt es Zelda, eine ausgebildete Köchin, die es ihren männlichen Kollegen zeigen will und die ein Geheimnis mit sich herumträgt.

Meinung

Von Jennifer Ryan habe ich vor ein paar Jahren bereits mal ein Buch gelesen, welches mir in positiver Erinnerung geblieben ist. Und als ich ihr neuestes Werk in der Vorschau entdeckt habe, war mein Interesse direkt geweckt. Die Inhaltsangabe klingt echt gut, ich mag die Grundidee und als wie abwechslungsreich die Geschichte sich zu gestalten scheint. Ein herzliches Dankeschön geht an den KiWi Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ich habe den Roman gut zur Hälfte gelesen, die restliche Hälfte habe ich gehört. Beides konnte mich überzeugen, wenngleich es einen Punkt gab, der mir beim Hörbuch nicht ganz so zugesagt hat. Die vier Damen überlegen sich für den Kochwettbewerb durchaus interessante Gerichte, die natürlich auch abgedruckt wurden. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir die Rezepte nicht durchgelesen habe, weil das einfach nicht in meinem Interessensbereich liegt. Und beim Lesen konnte man die Seiten leicht überblättern, beim Hörbuch war es etwas komplizierter, diese Abschnitte zu überspringen und dann den Start des neuen Kapitels nicht zu verpassen... Daher hätte es mir besser gefallen, wenn die Rezepte erst am Ende des Buches veröffentlicht worden wären, so hätten sie den Erzählfluss nicht so gestört.

Die Sprache hat mir auf Anhieb gut gefallen. Sie lässt sich leicht lesen und hören, sie gibt sehr vielfältige Einblicke in die Leben der Figuren und ist lebendig gehalten. Ich mag es, wie die gesamte Geschichte auf eine unaufgeregte, aber doch sehr interessant und unvorhersehbar gehalten wurde. Dadurch liegt eine schöne Grundstimmung vor und es ist mir super leicht gefallen, der Handlung zu folgen.

Es war spannend zu betrachten, wie sich die Protagonisten im Verlauf der Geschichte entwickeln, welche Prioritäten sie am Anfang und am Ende haben und wie sich ihr Charakter gewandelt hat. Die Wandlungen der Figuren finden auf einer realistischen Ebene statt, man kann gut verstehen, weshalb sie anders denken und handeln, es ist nachvollziehbar, wie sie stärker und selbstbewusster auftreten, die alten Fesseln der Gesellschaft hinter sich lassen.

Fazit

Zusammenfassend bin ich echt zufrieden mit dem Buch. Die Geschichte gestaltet sich als so abwechslungsreich, wie ich es mir erhofft habe, die Figuren haben eine schöne Zeichnung und Entwicklung erhalten, die Sprache lässt sich super flüssig und locker lesen. Auch die Handlung weist viele Facetten auf, sie gibt immer wieder Blicke auf den Krieg mit all seinen Folgen, bietet dadurch einen interessanten Hintergrund, der äußerst interessant und teils auch aufklärend ist. Ich bin nicht so der Fan von den Rezepten, die nach vielen Kapitelenden abgedruckt sind, diese hätten gern am Ende des Romans gesammelt werden können. Sie haben ein wenig den Erzähl-, Lese- und Hörfluss gestört und lagen nicht unbedingt in meinem Interessensbereich. Ansonsten ist die Geschichte aber echt gelungen, sie erzählt eine schöne Geschichte über vier komplett unterschiedliche Frauen, die erkennen, worauf es im Leben ankommt und das hat mir gefallen.

 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den KiWi Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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