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Dienstag, 30. August 2022

Rezension: Modehaus Haynbach - Momente des Glücks von Elaine Winter

Titel: Modehaus Haynbach - Momente des Glücks
 Autorin: Elaine Winter
 Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 352 Seiten
 Preis: 10,00 €
 Erscheinungsdatum: 29.07.2022
ISBN: 978-3-404-18824-6
 
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Handlung

Deutschland 1959

Gigi hat sich unendlich glücklich gewähnt und gedacht, dass ihre Gefühle endlich erwidert werden. Doch dem war nicht so und mit gebrochenem Herzen flieht sie aus Paris zu ihrer Freundin Mabelle Haynbach. Sie hat zwar ebenfalls mit einigen Sorgen zu kämpfen, doch versucht ihr bestes, um Gigi abzulenken und verschafft ihr Arbeit im Modehaus der Familie. 
Viktoria Haynbach erlebt derweil einen beruflichen Höhepunkt. Eine erfolgreiche Schauspielerin lässt sich für einen Film mit ihren Kleidern ausstaffieren. Und als Gigi Kleider in einem Filmstudio abliefern will, läuft sie dem äußerst attraktiven Schauspieler Leo Fürst über den Weg. Die Funken sprühen, sie freunden sich an und trauen sich doch nicht, den nächsten Schritt zu gehen. Leo bleibt auf Abstand und Gigi möchte sich nie wieder in unglücklich in einen Mann verlieben. Da passt es doch hervorragend, dass sie Viktoria auf eine Geschäftsreise nach Italien begleitet. Gigi trifft einen Herrn, der offenkundig Interesse an ihrer Person hat, ihr die Welt zu Füßen legen möchte. Doch ist er der Richtige?

Meinung

Ich habe die ersten drei Teile der Reihe gelesen und dachte nach Band drei eigentlich, dass die Saga beendet ist. Daher kam die Nachricht einer Fortsetzung überraschend und anfangs war ich mir zugegebenermaßen nicht ganz sicher, ob ich diese lesen möchte. Den ich hatte ein wenig das Gefühl, dass die Geschichte der Familie Haynbach auserzählt ist. Doch weil mir die drei Bücher so gut gefallen haben, wollte ich schließlich auch diesen vierten Band lesen, der mir freundlicherweise vom Bastei Lübbe Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen lieben Dank für das Buch!

Nicht mehr jedes Ereignis aus den bisherigen Teilen ist mir im Gedächtnis geblieben, die Grundinhalte der Geschichten waren noch präsent, daher war der Start in die Handlung recht angenehm und ich konnte viele familiäre Zusammenhänge schnell wieder rekonstruieren. Die Sprache hat sich direkt sehr flüssig lesen lassen, ich bin durchweg gut vorangekommen und finde, dass ein solides Erzähltempo vorliegt. Viele Ereignisse werden kurz und bündig auf den Punkt gebracht und es gibt keine unnützen, ellenlangen Umschreibungen. Das mochte ich sehr, es hat dazu beigetragen, dass ich den Roman innerhalb von kurzer Zeit ausgelesen hatte.

Ab und an habe ich mit Gigi ein bisschen gehadert. Sie hatte das Talent, viele Situationen misszuverstehen oder nicht mal richtig ihre Meinung zu sagen. Ihr Charakter war mir ein bisschen zu unentschlossen und manches Mal hätte ich mir gewünscht, dass sie einfach richtig ihre Meinung sagt. Das hätte einiges abgekürzt und natürlich wären dadurch weniger Missverständnisse entstanden...

Spannung war eher weniger vorhanden, es war schon nach wenigen Seiten klar, wie die Geschichte enden wird, die Frage war halt nur noch, was die Personen auf dem Weg dorthin noch so erleben werden. Dabei gab es durchaus Wendungen, die ich nicht so erwartet hatte, wodurch ab und an ein netter kleiner Überraschungseffekt entstand.

Mir hat es sehr gefallen, dass wieder verschiedene Erzählperspektiven genutzt wurden und man so vielfältige und abwechslungsreiche Einblicke erhält. Man kann jede Figur aus unterschiedlichen Augen betrachten und sich somit ein weites und umfassendes Bild von ihnen machen. Das hat mir geholfen, die Personen einzuschätzen und mir einen besseren Eindruck von ihnen zu verschaffen. Außerdem lassen sich Aussagen besser nachvollziehen, Situationen lassen sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und man erhält einen guten allgemeinen Überblick.

Die Handlungsorte sind eigentlich recht gut gezeichnet, von vielen habe ich einen genauen Eindruck erhalten und zahlreiche Räume, Häuser und Landschaften konnte ich mir echt gut vorstellen. Lediglich das Schloss Haynbach ist mir zu üppig, die Dimensionen waren nicht immer greifbar und ich finde, dass es einfach riesig daherkam. Zudem habe ich mir die Einrichtung auch ziemlich antiquiert vorgestellt, was mit den modernen Figuren nicht so ganz zusammengepasst hat.

Bei den Figuren hat es mir an Lebendigkeit gefehlt. Sie hätten gern eine noch lebhaftere und stärkere Zeichnung erhalten können, damit sie richtig greifbar und natürlich wirken. Besonders bei Gigi, Leo und dem italienischen Geschäftsmann ist mir das aufgefallen, sie scheinen durchweg den Haynbachs untergeordnet zu sein, ihre Darstellung ist nicht so intensiv ausgefallen, wie ich es mir gewünscht hätte. Sie wirken neben der Familie ein bisschen blass und ihre Charaktere lassen sich nicht so gut einschätzen. In diesem Punkt hatte ich deutlich mehr erwartet und gedacht, dass Gigi und die zwei Herren ein besseres, eindrucksvolleres und mehr im Gedächtnis bleibendes Auftreten erhalten.

Fazit

An sich eine gute Geschichte, für mich aber leider die schwächste in der Reihe. Das Wiedersehen mit den Haynbachs habe ich echt schön empfunden, es war interessant zu sehen, was sie so erleben und welche Probleme und Sorgen, Hoffnungen und Freude sie in ihrem Leben haben. Auch die Erzählperspektiven haben genau meinen Geschmack getroffen und meist haben mir die Handlungsorte zugesagt. Lediglich mit Gigi und ihren zwei Verehrern, ihrer Art, ihrem Auftreten und ihren unnötig erschaffenen Missverständnissen bin ich nicht so ganz warm geworden. Hier gibt es allerhand Verbesserungsbedarf und leider fällt meine Bewertung dadurch auch nicht so positiv aus, wie ich es mir gewünscht hätte.

 

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
 

Samstag, 27. August 2022

Rezension: Das Lichtenstein - Modehaus der Illusionen von Marlene Averbeck

Titel: Das Lichtenstein - Modehaus der Illusionen
 Autorin: Marlene Averbeck
 Verlag: dtv
Seitenzahl: 432 Seiten
 Preis: 16,95 €
 Erscheinungsdatum: 15.06.2022
ISBN: 978-3-423-26316-0
 
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Handlung

Berlin 1935

Das Lichtenstein ist noch immer eine Instanz in Berlin und es reitet auf einer Welle des Erfolgs. Der Konfektionär Hannes entwirft atemberaubende Kollektionen, wobei er sich nicht den politischen Anforderungen beugt, sondern einfach seiner Kreativität freien Lauf lässt. Seine Frau arbeitet erfolgreich in der Werbeabteilung des Hauses und schafft es immer wieder, mit einnehmenden Worten die Kollektionen zu beschreiben. Thea währenddessen leitet die Schneiderkontrolle, nur einige Aussagen ihres Sohnes machen ihr Sorgen. Und Ella feiert als Schauspielerin große Erfolge. Jedoch wird die politische Haltung auch im Lichtenstein immer wichtiger und es stehen schwere Zeiten für die Mitarbeiter, aber auch für die Chefetage bevor...

Meinung

Ich wollte mir den finalen Teil der Reihe auf keinen Fall entgehen lassen. Sowohl Band eins, als auch Band zwei waren richtig gut, sie haben durch ihre Vielfalt und durch die Personen, aber auch durch die famosen Beschreibungen des Modehaus Lichtenstein überzeugt. Daher habe ich mich sehr auf den dritten Teil gefreut, der mir vom Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde, ein herzliches Dankeschön dafür!

Am Anfang ist es mir ein wenig schwer gefallen, die Figuren wieder in einen Zusammenhang zu bringen. Es ist ja doch schon ein bisschen her, seitdem ich den zweiten Band gelesen habe und mir ist nicht mehr jedes Detail und jede Beziehung im Gedächtnis geblieben. Daher war es sehr hilfreich, dass es vor dem Beginn der Geschichte ein Personenverzeichnis gibt, wo jede Figur kurz vorgestellt wird und familiäre, als auch freundschaftliche Banden genannt werden. Hat mir definitiv sehr geholfen!

Als sehr angenehm hat sich die Sprache gestaltet. Durchweg gut und flüssig lesbar, mit tollen Umschreibungen jeglicher Situationen und mit schönen Beschreibungen der Handlungsorte, die teils auch von Stimmungen hervorgehoben werden. Die Sprache befindet sich auf einem guten Niveau, sie ist nicht zu einfach gestaltet und schafft interessante Bilder.

Mir hat es sehr gefallen, dass auch diesmal wieder einige Erzählperspektiven genutzt wurden. So erhält man einen tieferen Blick in die Situationen und es entsteht eine tolle Abwechslung. Außerdem waren auch die politischen Entwicklungen interessant, wie die Personen mit Veränderungen umgehen, wie sie sich entwickeln und welche Sorgen sie haben.

Ich finde, dass der Fokus teilweise ein bisschen zu wenig auf dem Lichtenstein liegt. Noch immer spielt das Modehaus eine wichtige Rolle, jedoch rücken häufig die privaten Probleme der Figuren in den Mittelpunkt. Was zwar auch wichtig ist, um die private, aber auch politische Entwicklung zu zeigen, die das Leben stark beeinflusst. Aber ein besseres Gleichgewicht zwischen dem Lichtenstein mit der alltäglichen Kundschaft und den Entscheidungen, die hinter den Kulissen getroffen werden, und den privaten Sorgen und Problemen der Personen hätte mir besser gefallen.

Die Handlungsorte haben mir gut gefallen. Sie haben anhand von wenigen Worten lebendige Bilder vor Augen entstehen lassen und ich mag die Abwechslung, die dabei vorkommt. Man lernt sowohl das Lichtenstein genau kennen, als auch die Privatwohnungen einiger Figuren und diese Mischung ist sehr gelungen. Man kann teilweise Stimmungen wahrnehmen, was die einzelnen Orte noch interessanter macht und ich finde, dass durchweg solide und ansprechende Beschreibungen vorliegen.

Die Figuren sind abwechslungsreich gezeichnet, man lernt Personen mit unterschiedlichsten Charakteren, Zielen und politischen Haltungen kennen. Ich mag es, wie viele Protagonisten bereits aus den ersten zwei Bänden bekannt sind und wie somit allerhand alte Bekannte erneut auftreten. Durchweg gibt es schöne Zeichnungen der Figuren, sie haben vielfältige Wesen erhalten und zeigen ein breites Bild der Gesellschaft.

Ich war lange Zeit echt glücklich mit der Geschichte. Bis die letzten rund zwanzig Seiten angebrochen sind und sich ein Ende abgezeichnet hat, welches mir zu seicht und nicht realistisch genug war. Es ist zwar nachvollziehbar, weshalb die Figuren so gehandelt und diese Entscheidung getroffen haben, war für meinen Geschmack aber zu leicht gelöst und nicht so ganz authentisch. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, was vielleicht ein bisschen drastischer oder dramatischer ausgefallen wäre, dafür aber nicht so eine leichte Lösung beherbergt hätte.

Fazit

Zu großen Teilen hat mir der Roman echt gut gefallen und ich finde irgendwie auch, dass ein würdiger Abschluss der Saga vorliegt. Viele Aspekte der Geschichte haben mir echt gut gefallen, dazu zählen die Sprache, die Personenzeichnung, die Handlungsorte oder die vielfältigen Erzählperspektiven. Davon wurde ich komplett überzeugt und bin echt zufrieden damit. Allerdings ist die Geschichte für meinen Geschmack noch nicht ganz rund, ich finde, dass das Ende zu seicht ausfällt und das titelgebende Lichtenstein gern noch mehr im Fokus hätte stehen können. Ansonsten liegt ein echt gutes Buch vor, für die Reihe im Gesamten kann ich definitiv eine Leseempfehlung aussprechen!

 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den dtv für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Samstag, 20. August 2022

Rezension: Marilyn und die Sterne von Hollywood von Claudia und Nadja Beinert

Titel: Marilyn und die Sterne von Hollywood
 Autorinnen: Claudia und Nadja Beinert
 Verlag: Aufbau TB
Seitenzahl: 480 Seiten
 Preis: 14,00 €
 Erscheinungsdatum: 17.05.2022
ISBN: 978-3-7466-3916-1
 
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Handlung

Los Angeles 1942

Norma hatte keine leichte Kindheit, sie hat einig Zeit bei Pflegeeltern oder im Heim verbracht. Dabei gab es nur eine Konstante in ihrem Leben: Das Kino. Dort kann sie ihren Alltag für ein paar Stunden vergessen und so beginnt ihr Traum von einer Karriere als Schauspielerin. Dieser scheint allerdings die Ferne zu geraten, als sie in eine arrangierte Ehe einwilligt und fortan ein Dasein als Ehefrau und Hausfrau führt. Glücklicherweise versteht sich Norma mit ihrem Angetrauten, er ist ihre erste Liebe und weckt ihre Sinnlichkeit. Die schließlich auch einem Fotografen auffällt, der die junge Frau berühmt machen möchte. Norma fühlt sich vor der Linse wie eine andere Person und sie wähnt sich ihrem großen Traum sehr nahe. Allerdings muss sich sich erst von den prüden Regeln ihrer Zeit lossagen und einige schwerwiegende Entscheidungen für ihre künftige Karriere treffen...

Meinung

Es gibt mehrere Gründe, weshalb ich das Buch gern lesen wollte. Ich bin ein großer Fan des Autoren-Duos, ich mag ihre Romane unheimlich gern und freue mich auf jede Neuerscheinung aus ihrer Feder. Außerdem mag ich die Reihe des Aufbau Verlags rund um starke Frauen unheimlich gern und finde, dass man Persönlichkeiten auf diese Weise anders wahrnimmt und einen Eindruck in ihre Lebensweisen und Charaktere erhält. Und Marilyn Monroe ist so eine Person, über die ich einen recht oberflächlichen Eindruck habe, sie ist mir bisher nie greifbar geworden und ihr Auftreten wirkte nie natürlich. So, als hätte sie Bedenken, der Öffentlichkeit ihre wahre Seite zu zeigen. Deswegen wollte ich den Roman unbedingt lesen und habe mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein herzliches Dankeschön an den Aufbau Verlag!

Anfangs war es für mich sehr ungewohnt, wie die Person angesprochen wird, die heutzutage weltweit als Marilyn Monroe bekannt ist. Sie wird durchweg mit dem Namen Norma, ihrem Geburtsnamen, angesprochen. Auf den ersten zwei-drei Seiten war es ein wenig verwirrend, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt.

Ich bin ansonsten sehr flüssig in den Roman gestartet, mir hat es durchweg absolut keine Probleme bereitet, der Handlung zu folgen und mich auf diese einzulassen. Jede Information konnte ich beim Lesen leicht aufnehmen und verarbeiten, es hat sich eine schöne und leicht lesbare Sprache durchgesetzt und die Szenen wurden beim Lesen einfach lebendig. Ich konnte mir sowohl die schüchterne, angepasste Norma, als auch die anderen Figuren, die Handlungsorte und die Emotionen der Figuren vorstellen. Es hat Spaß gemacht, das Buch jeden Abend in die Hand zu nehmen und wieder in die Geschichte einzutauchen und die Lektüre zu genießen.

Die Darstellung von Norma empfand ich als unheimlich interessant. Zu erleben, woher sie kommt, wie sie aufgewachsen ist, was sie für Sorgen und Nöte hatte und wie sich all das auf ihr späteres Leben ausgewirkt hat. Einen Blick hinter die öffentliche Person zu erlangen und zu erleben, wie sie von einer einfachen Ehefrau, die den Wunsch hat, ihrem Mann jeden Wunsch zu erfüllen, zu einer arbeitenden Frau bis hin zu einem Fotomodell wurde. Wie sie sich aufgrund der Erfahrungen und Erlebnisse verwandelt hat und wie sie auch vom Ruhm beeinflusst wurde. All das war unglaublich spannend zu beobachten und am Ende habe ich einen vollkommen anderen und tieferen Eindruck ihrer Person, ich habe mir nach dem Beenden des Buches noch so einige Artikel zu ihr durchgelesen oder Videos angeschaut. Und ich muss sagen, dass ich Norma unheimlich gern kennenlernen und ein paar Stunden mit ihr verbringen würde.

Ich finde, dass während des Lesens gut spürbar ist, wie ausgiebig sich die Autorinnen mit Norma auseinandergesetzt haben. Nicht nur wirkt ihre Person lebendig und greifbar, ihre Handlungen natürlich und es scheint fast so, als würde sie jede Szene genauso durchlebt haben, sondern auch anhand von Hintergrundinformationen über die Politik oder den Status der Hausfrau erahnt man einen Hauch der Arbeit an dem Buch. Die komplette Handlungszeit wird authentisch dargestellt und genau das gibt der Geschichte einen tollen Rahmen!

Und obwohl ich bisher sehr stark von dem Buch geschwärmt habe, fehlt mir noch was. Nach langem Überlegen ist mir dann auch in den Sinn gekommen, was ich mir noch gewünscht hätte: mehr Einblicke in Normas Karriere als Model und Schauspielerin. Den Großteil der Geschichte träumt die junge Frau von einem Dasein als Schauspielerin, doch als ihr Traum wahr wird, endet das Buch. Ich denke, ihre Entwicklung in den folgenden Jahren wäre ebenfalls sehr interessant gewesen und ein bisschen was darüber hätte den Roman für meinen Geschmack so richtig rund gemacht. Ich verstehe zwar, weshalb das Buch so endet, wie es vorliegt und es macht ja auch Sinn, doch die kommende Zeit in Normas Leben wäre bestimmt ebenfalls sehr spannend gewesen!

Fazit

Im Großen und Ganzen bin ich echt zufrieden. Ein tolles Buch mit schöner Sprache, interessanten Figuren, einer lebendigen Handlung und einem tollen Rahmen. Norma wird greifbar und vielfältig dargestellt, man kann hinter ihre Fassade schauen und einen vollkommen neuen und tiefen Eindruck ihrer Person erhalten. Ich bin durchweg sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und finde, dass ein schönes Buch vorliegt, bei dem mir lediglich noch ein paar mehr Einblicke in die Karriere der künftigen Marilyn Monroe fehlen. Ansonsten hatte ich tolle Lesestunden und kann euch den Roman definitiv empfehlen!

 

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Mittwoch, 17. August 2022

Rezension: Die Buchhandlung in der Amalienstraße von Heidi Rehn

Titel: Die Buchhandlung in der Amalienstraße
 Autorin: Heidi Rehn
 Verlag: List
Seitenzahl: 464 Seiten
 Preis: 19,99 €
 Erscheinungsdatum: 28.04.2022
ISBN: 978-3-471-36044-6
 
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Handlung

München 1913

Elly´s größter Wunsch geht in Erfüllung: In der angesehenen und bekannten Buchhandlung Lämmle darf sie ihre Ausbildung als Buchhändlerin beginnen. Bücher zu lesen ist für sie ein Grundbedürfnis und zusammen mit ihrer Freundin Henni hat sie schon unzählige Werke gelesen, diskutiert und für gut oder schlecht befunden. Ihre Leidenschaft nun auch mit anderen Menschen zu teilen, ist für die junge Frau das Größte überhaupt. Zumal derzeit allerhand spannendes in der Literaturszene passiert, u.a. die Gründung eines Salons für Schriftstellerinnen oder die Zensur im Kaiserreich...

Meinung

Erstmals entdeckt in der Verlagsvorschau und mein Interesse an dem Roman war geweckt. Ich finde, dass die Handlung vielversprechend klingt, ich mag Bücher, in denen Buchhandlungen eine Rolle spielen und die Handlungszeit ist komplett meins. Daher habe ich mich sehr gefreut, den Roman als Rezensionsexemplar vom Ullstein Verlag zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Einen kleinen Teil der Handlung habe ich als Hörbuch gehört, den Großteil gelesen. Und ich muss sagen, dass mir das Lesen deutlich leichter gefallen ist. Ich bin flotter vorangekommen, habe mehr Zugang zu der Geschichte gefunden und war einfach interessierter daran. Zudem kam beim Hören sehr stark der eigentlich sehr angenehm eingesetzte Dialekt zu stark heraus, was nicht so ganz meins war.

Die Sprache hat mir gut gefallen, sie hat ein leichtes Lesen zugelassen und führte dazu, dass ich der Handlung problemlos folgen konnte. Personen und Ereignisse waren einprägsam und haben auf Anhieb einen Eindruck hinterlassen, der sich im Folgenden nochmals verstärkt hat. Zudem war es anhand von wenigen Worten möglich, die Orte genau zu erfassen, diese wurden ansprechend und solide dargestellt, sodass ich mir die Figuren darin gut vorstellen konnte.

Mir hat es gefallen, wie im Verlauf der Geschichte nicht nur die historischen Ereignisse mit dem Krieg, der Stellung der Frau oder der Zensur eingebunden wurden, sondern auch allerhand Schriftstellerinnen und ihre Werke genannt wurden, die zur Handlungszeit beliebt waren. Dadurch entsteht eine schöne Authentizität, bei einigen Titeln habe ich direkt mal nachgeschaut, um was sich die angesprochenen Romane drehen und nach den Autoren geforscht. Das hat mir wirklich gut gefallen und zeigt deutlich die Recherchearbeit hinter dem Werk.

Von zwei Handlungsorten bin ich sehr fasziniert. Einmal von der Buchhandlung in der Amalienstraße, die ich mir richtig gut vorstellen konnte und die auf mich unglaublich spannend gewirkt hat. Und zum anderen von der Wohnung von Elly und ihrer Mutter. Dort herrscht eine tolle Stimmung, ich finde, dass die Räumlichkeiten eine ganz besondere Aura haben und sie gleichzeitig einladend, aber auch künstlerisch und frei wirkt. Eine interessante Mischung, die ich sehr mochte!

Es liegt eine schöne Abwechslung an Persönlichkeiten vor. Man lernt Menschen mit eigenen Zielen und Hoffnungen kennen, sie entstammen aus verschiedenen Altersklassen, kommen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und zeigen dadurch, wie stark die Kluften teilweise sind. Ich mag es, wie viele Charaktere man im Verlauf der Handlung kennenlernt, dass sie alle ihre Fehler haben und verschiedene Facetten ihres Seins zeigen. Dadurch wirken sie vielschichtig, abwechslungsreich und absolut lebendig!

Fazit

Mit fehlt lediglich noch ein Highlight, um das Buch abzurunden. Die Geschichte hat sich als interessant gestaltet, aber sie hat für meinen Geschmack ein wenig an Spannung fehlen lassen. Zwar gab es häufig Situationen, die nicht vorhersehbar waren, aber als Leser wurde ich nie dazu ambitioniert, Vermutungen anzustellen oder über die Ereignisse nachzudenken, wenn ich den Roman nicht in der Hand habe. In diesem Punkt gibt es daher noch ein bisschen Verbesserungsbedarf, ansonsten bin ich echt zufrieden mit dem Werk!

 

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den  für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Samstag, 13. August 2022

Leseeindruck: Gala und Dali - Die Unzertrennlichen von Sylvia Frank

Titel: Gala und Dali - Die Unzertrennlichen
 Autorin: Sylvia Frank
 Verlag: Aufbau Taschenbuch
Seitenzahl: 445 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 14.02.2022
ISBN: 978-3-7466-3872-0
 
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Handlung

Spanien 1929

Zusammen mit ihrem Mann, dem Dichter Paul Éluard, reist Gala in einen kleinen Fischerort. Dort trifft das Paar auf den jungen Künstler Salvador, sie ist direkt von seinem Auftreten fasziniert. Auch Salvador findet Gefallen an der Dame, obwohl sie zehn Jahre älter und verheiratet ist. Es entspannt sich eine Liebe, die auch Paul nicht verborgen bleibt und er stellt Gala vor die Wahl...

Meinung

Das Buch ist mir in der Vorschau nicht wirklich ins Auge gefallen, nur weil das Autorenduo zur Lesung da war, wollte ich mal reinschnuppern. Und da eh ein Leseexemplar vorhanden war, habe ich der Geschichte mal eine Chance gegeben.

Die ersten rund fünfzig Seiten waren okay. Ich bin nicht der größte Fan von der Sprache, dachte mir aber noch, dass es sich vielleicht ändert und ich mich erst daran gewöhnen muss. Gefühlt ist nur sehr wenig passiert, es gibt kaum Handlung, diese tappt ziemlich auf der Stelle. Und ich habe gemerkt, dass ich alles, was ich auf der vorherigen Seite gelesen, direkt wieder vergessen habe. Trotzdem wollte ich noch nicht aufgeben.

Als ich am nächsten Tag den Roman wieder in die Hand genommen habe, war ich nicht sonderlich motiviert. Und habe direkt begonnen, die Seiten zu überfliegen. Pro Seite habe ich vielleicht die Hälfte gelesen, manches habe ich komplett ausgelassen. Immer dann, wenn mir ein Wort ins Auge gefallen ist, das ein bisschen mein Interesse geweckt hat, habe ich ein paar Zeilen gelesen. Die Geschichte konnte mich immer noch nicht packen, Sprache war immer noch nicht cool, gefühlt gibt es einen Fortschritt in der Handlung: Gala und Dali haben sich kennengelernt. Sonst ist nicht wirklich was passiert.

Und dann bin ich in das dritte Stadium gekommen. Ich habe nur noch weitergeblättert. Mich hat einfach nichts mehr an der Geschichte gereizt, mir ist nichts ins Auge gefallen, was mich auch nur ansatzweise interessiert hätte. Und nachdem ich 50 Seiten einfach nur überblättert habe, hatte ich keine Lust mehr. Fürs weiterlesen fehlte mir die Motivation und das Interesse, ich hatte zu viele andere tolle Bücher, die ich in diesem Moment viel lieber gelesen hätte und daher habe ich aufgegeben.

Fazit

Nach langer, langer Zeit habe ich ein Buch mal abgebrochen und ich bin mit mir selbst zufrieden, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Bisher hatte ich ja immer die Hoffnung, dass die Lektüre irgendwann doch noch überzeugen kann, diesmal hat mich nichts an der Geschichte gereizt und ich hatte einfach komplett das Gefühl, dass dies auch im weiteren Verlauf nicht der Fall sein wird. Die Sprache ist nicht meins, die Handlung hat keinen richtigen Fortschritt gezeigt und ich hatte einfach keine Lust mehr auf den Roman...

 

Bewertung: 0 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Dienstag, 9. August 2022

Rezension: Die wahre Geschichte hinter The Crown

Titel: Die wahre Geschichte hinter The Crown
Originaltitel: The Real History of The Crown ( aus dem Englischen von Johanna Hafer von Lobenstein )
 Verlag: BusseSeewald
Seitenzahl: 144 Seiten
 Preis: 20,00 €
 Erscheinungsdatum: 20.01.2022
ISBN: 978-3-7724-4659-7
 
https://www.bic-media.com/dmrs/cover.do?isbn=9783772446597&width=699

Handlung

Die Royals versuchen stets als Einheit und Bilderbuchfamilie aufzutreten. Doch ist das die Realität? Wie sieht es wirklich hinter den Palastmauern aus? Dieser Frage haben sich verschiedene Autoren gestellt und dabei unterschiedlichste Themen unter die Lupe genommen, die auch in der Netflix-Serie The Crown behandelt werden. In diesem Buch präsentieren sie ihre Rechercheergebnisse, betrachten die Beziehung von Elizabeth und Philip, ihr Familienleben, aber auch die Geschehnisse in der Politik und England.

Meinung

Erstmals gesehen habe ich das Buch in der Buchhandlung, habe darin geblättert und mein Interesse war geweckt. Mich haben die zahlreichen Fotos, aber auch die Kapitelüberschriften angesprochen und irgendwie ist es mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Hintergrundinfos und Geschichten über die Royals finde ich immer wieder interessant, deshalb war es mir eine riesengroße Freude, das Werk als Rezensionsexemplar vom Verlag zu erhalten. Ein ganz herzliches Dankeschön dafür!

Für mich hat sich das Buch perfekt als Lektüre für nebenbei angeboten. Ich habe es gleichzeitig mit einem Roman gelesen und fand die Abwechslung sehr angenehm. Jeden Abend habe ich ein paar Kapitel über die Royals gelesen, die Abschnitte haben stets eine angenehme Länge und sie schließen jeweils ein Thema ab. Es wird stets prägnant und anschaulich auf den Punkt gebracht, wie das Leben hinter den Palastmauern und die politische Lage aussehen und wie die königliche Familie von der Bevölkerung wahrgenommen wird. Im Hinterkopf hatte ich häufig diverse Szenen aus der Serie The Crown, die mir echt gut gefallen hatte. Viele Kapitel des Buches nehmen auf die Szenen der Serie Bezug und man kann daher nachvollziehen, was der Wahrheit entspricht und wo die Fantasie der Drehbuchautoren verstärkt eingesetzt wurden. Ich finde, dass das Buch in dieser Hinsicht extrem gut aufklärt, richtigstellt oder die Darstellung in der Serie bestätigt.

Jedes Kapitel wurde von einem anderen Autor verfasst, ab und an gibt es ein paar Sätze, die sich ein wenig überschneiden, weil das Thema bereits im vorherigen Kapitel geklärt wurde. Ansonsten jedoch beinhaltet jeder Abschnitt spannende Hintergrundinformationen und anschaulich wird dargestellt, was es bedeutet, ein Mitglied der königlichen Familie zu sein und welche Regeln für sie gelten.

Mit der Sprache jedes Kapitels habe ich mich direkt angefreundet, ich bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen und hatte auch keinerlei Probleme damit, das gerade Gelesene zu verarbeiten oder in einen Zusammenhang zu bringen. Informationen tauchen zwar gehäuft auf, sie werden jedoch so an den Leser weitergegeben, dass sie direkt schlüssig sind und einfach viel Sinn ergeben.

Richtig gut gefallen hat mir die Einbindung von zahlreichen Bildern. Nicht nur waren da wahre Perlen dabei, die einfach wunderschön zu betrachten sind und die königliche Familie perfekt in Szene gesetzt zeigen, sondern es hat mir auch dabei geholfen, mir die Personen in der jeweiligen Situation vorzustellen. Viele dargelegte Momente und Ereignisse wirken dadurch greifbarer und es ist interessant, die Gesichter der Königsfamilie zu studieren und sie mit dem Gelesenen in einen Zusammenhang zu bringen.

Fazit

Ich empfinde das Buch als echt empfehlenswert. Es gibt Einblicke in das royale Leben, vieles wird richtiggestellt und es wird aufgezeigt, wo die Drehbuchautoren der Serie The Crown sich auf Fakten verlassen haben und wo ihre Fantasie ins Spiel kam. Jedes einzelne Kapitel wurde mit tollen Bildern und einer schönen Sprache versehen, sowohl familiäre, als auch politische Ereignisse werden im Buch angesprochen und ich finde, dass ein rundum stimmiges und interessantes Werk vorliegt. Gerade für jene, die sich langsam an die englischen Royals rantasten, die wichtigsten Eckpunkte erfahren wollen und dabei eine angenehme Hülle an Informationen erwarten, eignet sich das Buch perfekt!

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den BusseSeewald Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Samstag, 6. August 2022

Rezension: Die Schokoladenfabrik - Das Geheimnis der Erfinderin von Rebekka Eder

Titel: Die Schokoladenfabrik - Das Geheimnis der Erfinderin
 Autorin: Rebekka Eder
 Verlag: Aufbau TB
Seitenzahl: 630 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 14.03.2022
ISBN: 978-3-7466-1489-2
 
https://www.aufbau-verlage.de/sites/default/files/styles/s_400_460_2x/public/produkt/cover/9783746614892_cover_2d_0.jpg?itok=gcS4ntam
 

Handlung

Köln 1862

Apollonia Krusius gilt als Wunderkind. Ihr Vater hat schon vor vielen Jahren ihr Talent erkannt und die junge Frau ist bestrebt, eines Tages zu studieren und anschließend Erfinderin zu werden. Doch als er stirbt, haben andere Angelegenheiten Priorität. Fortan steht ihre Erziehung im Vordergrund, schließlich soll sie als gute Partie gelten, um einen standesgerechten Ehemann zu finden. Ihr Onkel will sie mit einem Stollwerck verheiraten, dabei hat Apollonia für einen ganz anderen Gefühle. Nicht für Nikolaus Stollwerck schwärmt sie, sondern für dessen jüngeren Bruder Heinrich...

Meinung

Band eins der Schokoladenfabrik-Saga hatte mir gut gefallen und für mich war sofort nach dem Beenden des Buches klar, dass ich auch den zweiten Teil lesen möchte. Mich hat es einfach interessiert, wie die Geschichte weitergehen wird, wie sich die Figuren entwickeln und wie sich die Firma mit der Schokolade einen Namen macht. Ein herzliches Dankeschön geht an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar, die Handlung hat sich als wirklich gut und interessant herausgestellt!

Mir fiel der Start in die Geschichte leider nicht so leicht, wie ich es mir erhofft hatte. Ich brauchte einige Zeit, um mich an die Figuren, die Situation zu gewöhnen und um auch wieder einige Details aus dem ersten Band wieder in mein Gedächtnis zu rufen. Mir ist zwar einiges, aber leider nicht alles in Erinnerung geblieben und da die Handlung nicht nahtlos da ansetzt, musste ich mich an die neue Situation gewöhnen.

Zudem haben mich am Anfang die Erzählperspektiven ein wenig verwirrt, ich musste in Ruhe schauen, wie diese zusammenhängen könnten. Als schließlich deutlich wurde, wie die Stränge sich gekreuzt und teils verbunden haben, wurde es einfacher, den Ereignissen zu folgen und ab da hat auch alles viel Sinn gemacht. Ich bin flüssiger mit dem Lesen vorangekommen, konnte mich leichter auf die Geschichte einlassen und schließlich hat sie mich doch noch gepackt.

So, damit ist meine ganze Kritik gleich am Anfang geklärt, denn abgesehen von den angesprochenen Punkten hat mir das Buch gut gefallen. Die Sprache lässt sich leicht und flüssig lesen und hören, sie zeichnet angenehme Bilder und wirkt lebendig. Ich konnte der Handlung durchweg gut folgen, mag es, wie vielfältig sich die Geschichte erweist und was für ein schöner Spannungsbogen gegeben ist.

Besonders gefallen haben mir die Dynamiken innerhalb der Familie Stollwerck. Jene Szenen, in denen die Familie gesammelt auftritt haben eine ganz besondere Stimmung gehabt, die sehr stark war, die Familienbande aufgezeigt hat und einfach toll inszeniert wurden. Zudem gefällt mir die Beziehung der Brüder zueinander und wie sie miteinander arbeiten, sich unterstützen, aber auch mal offen die Meinung sagen.

Die Spannung war durchweg vorhanden, auch wenn sie mal mehr, mal weniger stark spürbar war. Allein durch unterschiedlichen Ziele der Familie Stollwerck hinsichtlich der Fabrik gibt es immer wieder Konfliktpotenzial, das geschickt eingesetzt wurde und zeigte, wie schwer es sich gestaltet hat, eine Firma zu führen, die den Fortschritt nicht verpassen darf, gleichzeitig aber auch ihre Qualität beibehalten will. So kommt auch ein guter historischer Bezug in die Handlung und durchweg hat sich die Geschichte ziemlich realitätsnah angefühlt.

Jede Figur hat eine interessante Zeichnung erhalten, ich mag es, wie sie im Vergleich zum ersten Band deutlich mehr Reife in ihrem Auftreten zeigen und man merkt, dass die Zeit nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen ist. Besonders bei der jüngeren Generation waren im Verlauf der Handlung Entwicklungen zu sehen, die in unterschiedliche Richtungen gegangen sind. Dabei haben sie sich nicht auf eine Meinung versteift, sondern zeigten sich auch gegenüber einem anderen Denken offen und haben dieses akzeptiert. Mochte ich sehr und wirkte durchweg authentisch!

Fazit

Anfangs stand ich der Geschichte noch ein wenig kritisch gegenüber, mir fiel es schwer, mich auf die Handlung einzulassen und mir die Geschehnisse aus Band eins wieder vor Augen zu rufen. Zudem gab es viele Erzählstränge, die erst nach und nach zueinander gefunden haben und zu Beginn wirkten sie ein wenig willkürlich gewählt. Erst mit zunehmender Handlung fiel diese Anspannung von mir ab, ich hatte schließlich das Gefühl, in der Erzählung angekommen zu sein und ab da an ging es immer weiter bergauf. Schließlich hat sich die Geschichte als echt gut entpuppt, ich bin sehr froh, diese gelesen zu haben. Ich bin von der Sprache und der Spannung sehr angetan, mir hat die Darstellung der Figuren gefallen und ich freue mich auf Band drei!

 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Meine Meinung zu Band eins:
 
 

Mittwoch, 3. August 2022

Rezension: Das Glück riecht nach Sommer von Meike Werkmeister

Titel: Das Glück riecht nach Sommer
 Autorin: Meike Werkmeister
 Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 464 Seiten
 Preis: 11,00 €
 Erscheinungsdatum: 18.04.2022
ISBN: 978-3-442-49274-9
 
 https://www.bic-media.com/dmrs/cover.do?isbn=9783442492749&width=739
 

Handlung

Ina ist bereit für einen Neustart. Nach ihrem Studium der Medizin zog sie zurück in die alte Heimat mit einem Mann, der mittlerweile ebenso wie der Job Vergangenheit ist. Und endlich sieht sie die Zeit gekommen, um sich einen Jugendtraum zu erfüllen. Kurzerhand zieht Ina nach Hamburg, wo sie eine Stelle im Klinikum anstrebt. Doch vorher muss sich noch Bewerbungsgespräche über sich ergehen lassen und die Suche nach einer Wohnung beginnt. Dabei trifft sie alte Bekannte wieder, findet in einer kleinen Laube am Alsterfleet Unterschlupf und muss erkennen, dass es extrem wichtig ist, einfach auf ihr Herz zu hören...

Meinung

Ich habe schon allerhand positives über die Romane von Meike Werkmeister gelesen, mir sind sie bisher vor allem aufgrund ihrer echt hübschen und schön gestalteten Cover aufgefallen. Im Mai gab es ein tolles Gewinnspiel vom Goldmann Verlag auf Instagram, wo ihr neuestes Werk verlost wurde und daraufhin habe ich mir mal die Inhaltsangabe durchgelesen. Diese klang auf Anhieb gut und daher habe ich einen Kommentar hinterlassen und durfte mich schließlich tatsächlich über ein Exemplar des Buches freuen. Die Freude meinerseits war riesengroß und auch an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an den Verlag für das Buch:)

Als ich im Juli überlegt hatte, welchen Roman ich als nächstes lesen soll, ist meine Wahl schließlich auf 'Das Glück riecht nach Sommer' gefallen. Mich hat es in dem Moment angelacht und ich hatte richtig Lust auf eine gute Sommergeschichte. Kurzerhand habe ich mit dem Lesen begonnen und von der ersten Seite an liegt eine tolle Sprache vor, die mir direkt gefallen hat. Sie ist lebendig gehalten und ich mag es, wie bildhaft sie viele Bilder zeichnet. Vor allem von den Handlungsorten gibt es hervorragende Beschreibungen und ich habe besonders jene Szenen geliebt, die in der Gartenanlage spielt, wo Ina kurzerhand eine Bleibe findet. Dort herrscht eine tolle Stimmung, die Szenen wirken sehr natürlich und die Vorstellung des Gartens ist einfach ein Träumchen!

Durchweg bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und es hat mir keine Probleme bereitet, mich auf die Geschichte einzulassen. Ich finde, dass diese durchweg authentisch wirkt, die Figuren haben gute Zeichnungen erhalten und ich mag es, wie sich die Anzahl derer auf ein angenehmes Maß beschränkt.

Ina ist eine sympathische Hauptprotagonistin, die ich gut fand. Sie hat vieles hinterfragt, hätte manchmal ein bisschen mehr Stärke und Durchsetzungsvermögen zeigen können, ansonsten bin ich mit ihrem Charakter recht zufrieden.

Auch die anderen Protagonisten haben eine gute Zeichnung erhalten, sie treten abwechslungsreich auf, sind lebendig und greifbar und in keinster Weise stereotyp. Dabei gefällt mir die Vielfalt, sowohl Kinder, als auch Rentner kreuzen Inas Weg und sie alle geben ihr etwas für ihren weiteren Lebensweg mit.

Leider war das Ende schließlich nicht ganz meins, es war doch ein bisschen zu glatt und rund, was zwar zur Grundstimmung des Buches passt, mich nicht ganz zufrieden stellt. Vor allem, dass Ina sich schließlich nicht für den Mann entscheidet, den ich extrem gut und sympathisch empfand, hat es mir doch ein wenig schwer gemacht... Hat hat nicht ganz meinem Geschmack entsprochen, ich hätte mir ein etwas anderes Ende gewünscht.

Fazit

Zusammenfassend hat mir der Roman gut gefallen, ich wurde toll unterhalten und bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Ich mag die Leichtigkeit, die von ihm ausgeht und die Settings sind absolut gelungen. Es liegt eine Geschichte vor, die lebendig und abwechslungsreich ist, die sehr natürlich wirkt und die Grundlage für einen tollen Sommerroman ist. Einziger Punkt mit dem ich nicht ganz glücklich bin ist das Ende, war mir zu glatt und ich finde es schade, dass Ina den Typen hat abblitzen lassen hat, den ich viel sympathischer als den anderen fand...

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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