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Samstag, 4. Dezember 2021

Rezension: Der Weihnachtskater von Elke Schweizer

Titel: Der Weihnachtskater
 Autorin: Elke Schweizer
 Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 271 Seiten
 Preis: 10 €
 Erscheinungsdatum: 30.09.2021
ISBN: 978-3-404-18550-4
 
Der Weihnachtskater

Handlung

Laura führt zusammen mit ihrem Lebensgefährten eine erfolgreiche Anwaltskanzlei. Eigene Kinder stehen für sie nicht an oberster Stelle und daher beginnt für Laura eine schwierige Zeit, als sie sich nach dem Tod ihrer Schwester um deren drei Kinder kümmern muss. Schnell fasst sie das Ziel, den Kindern mit viel Liebe und Aufmerksamkeit ein sicheres und schönes Zuhause zu bieten. Was allerdings leichter gesagt ist, als getan. Nicht nur gibt es immer wieder kleine Problemchen, sondern auch der neue Nachbar macht Ärger und schließlich adoptieren die Kinder kurzerhand noch den Kater Kasimir...

Meinung

Das Cover ist wirklich sehr niedlich gestaltet. Im Hintergrund sind allerhand Rot-Töne zu finden, die teils mit goldenem Glitzer vermischt wurden. Und obwohl der Hintergrund leicht verschwommen dargestellt ist, sieht man doch deutlich, dass es sich bei den schillernden roten Punkten im Hintergrund um Weihnachtsbaumkugeln handelt. Passend zu dem weihnachtlichen Thema wurde die Schrift des Titels in Gold gehalten, was sehr stimmig auf dem roten Hintergrund ausschaut. Und um das Bild rund zu machen, wurde im Vordergrund eine junge Katze abgebildet, die den Betrachter offen anschaut. Sie bildet für mich das Highlight des Covers und zudem ist so natürlich eine schöne Verbindung zu dem Titel gegeben. Rundum ein stimmiges, hübsches und ansprechendes Bild!

Schon als ich das Cover in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, war ich hin und weg. Es ist einfach super süß gestaltet und auch die Inhaltsangabe hatte irgendwas an sich, was mein Interesse geweckt hat. Die Geschichte klingt niedlich und ich wollte sie unbedingt lesen! Daher musste das Buch auf meine Wunschliste wandern und schließlich wurde es mir vom Bastei Lübbe Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Ein ganz herzliches Dankeschön dafür!

Die Geschichte beginnt mit einer Szene, die mir schon ein wenig ans Herz gegangen ist und die den Grundstein dafür gelegt hat, dass ich sofort wissen wollte, wie es mit dem Kätzchen weitergeht. Somit wurde mein Lesefluss also direkt angeregt und es war sehr interessant und entspannend, der weiteren Erzählung zu folgen und mehr über Laura, die drei Kinder, sowie den Kater Kasimir zu erfahren. Ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen und hatte die erste Hälfte des Romans innerhalb kurzer Zeit gelesen gehabt.

Auf Anhieb hat mir die Sprache richtig gut gefallen. Sie lässt sich durchweg flüssig lesen, es gibt schöne Umschreibungen der Situationen und aus jedem Satz lässt sich eine Natürlichkeit herauslesen, die sehr angenehm ist. Man merkt einfach, dass sowohl bei den Figuren, als auch bei dem Setting nicht versucht wurde, etwas perfektes zu schaffen, sondern jeder Ort und jede Person ihre Ecken und Kanten hat. Dadurch wirken viele Momente wie aus dem Leben gegriffen und mir ist es leicht gefallen, zu den Protagonisten eine Bindung aufzubauen.

Ich finde, dass die Sprache einen sehr einfachen Charakter besitzt, sie lässt sich locker lesen und besitzt ein wenig Tiefgang. Vor allem aber sorgt sie dafür, dass man sich als Leser in der Geschichte wohlfühlt und man sich allerhand Situationen gut vorstellen kann. Jede Szene wirkt natürlich und absolut nicht aufgesetzt, zudem kann man gut die Gedanken und Sorgen der Figuren verstehen. Das alles hat dazu geführt, dass ich mich richtig gut auf die Erzählung einlassen konnte und ich den Roman innerhalb von zwei Tagen ausgelesen hatte!

Teilweise hat mir die Stimmung richtig gut gefallen, manchmal hat sie mir aber auch gefehlt. Es gab immer wieder Momente, wo ich mir mehr Atmosphäre gewünscht hätte, die sich auch auf den Leser überträgt. Es war zwar klar herauszulesen, wenn die Figuren nicht sehr glücklich waren oder sie mit Problemen und Ängsten zu kämpfen hatten, allerdings ging dies nur selten so weit, als das ich mit ihnen hätte mitfühlen können. Lediglich den Anfang, als auch das Ende empfinde ich als stimmungsmäßig gelungen, ansonsten gibt es in diesem Punkt ein wenig Nachholbedarf.

Ein allwissender Erzähler versteht es, die Ereignisse anschaulich darzustellen und dabei die Entwicklungen der Figuren zu zeigen. Er verfolgt dabei durchweg Laura und zeigt nicht nur, wie ihr Leben aussieht und sich verändert, sondern auch, wie die Gefühle verschiedener Personen aussehen. Sowohl von Laura, als auch den Kindern erhält man immer wieder kleine Einblicke in ihr Wesen und kann dadurch schauen, was sie fühlen und denken, welche Sorgen und Hoffnungen sie haben. Das hat mir richtig gut gefallen und es hat auch dabei geholfen, dass ich die einzelnen Protagonisten als so lebendig und sympathisch wahrgenommen habe!

Das Setting finde ich toll. Gerade jene Szenen in dem Dorf Tannreuth haben mir richtig gut gefallen. Ich mag die Bodenständigkeit der Bewohner, wie sie auf andere Menschen zugehen und wie jeder jeden kennt. Dies wirkt sich auf positiv auf die Darstellung der Handlungsorte aus. Ein jeder Ort wirkt einladend und häufig auch gemütlich, die Personen bewegen sich darin ganz natürlich und man merkt, wie sie sich in ihnen wohlfühlen.

Zudem finde ich die Entwicklung einiger Settings sehr interessant. Gerade bei dem Haus von Lauras Schwester ist mir dies aufgefallen. Hat es anfangs noch ein wenig kühl gewirkt, haben die Räume nach und nach mehr Wärme erhalten, was auch damit zu tun hat, dass Laura merkt, wo und mit wem sie sich wirklich wohlfühlt.

Ich mag die Figuren gern. Sie treten meist sympathisch auf, zeigen Ecken und Kanten und machen auch mal Fehler. Dadurch wirken sie sehr menschlich und lebendig und das macht es leichter, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Sowohl Laura, als auch die drei Kinder wurden besonders stark beschrieben und im Verlauf der Handlung lernt man sie am besten kennen. Ich finde, dass bei ihnen schöne Zeichnungen vorliegen, man kann gut nachvollziehen, wie sie denken und fühlen und wie ihr Innenleben ausschaut. Dazu gibt es gute Einblicke und es sind sehr angenehme Charaktere, die ich gerne begleitet habe.

Auch die restlichen Figuren haben solide Beschreibungen erhalten, wenngleich man bei ihnen nur sehr selten etwas davon erfährt, wie sie sonst ticken. Hier gibt es eher einen etwas oberflächlicheren Blick, was ich vollkommen in Ordnung finde. Man merkt, dass der Fokus auf anderen Personen liegt. 
Lediglich der neue Nachbar ist eine sehr merkwürdiger Charakter. Was an sich auch gut ist, allerdings finde ich, dass er irgendwie einen Hauch zu schwach und kühl auftritt. Ihm hätte es gut getan, wenn seiner Figur mehr Leben, aber auch mehr Eigenarten hinzugefügt worden wären.

Und obwohl mir die Geschichte eigentlich wirklich gut gefallen hat, habe ich doch drei Kritikpunkte. Zum einen hätte ich mir gewünscht, dass Lauras Karriere eine deutlich kleinere Rolle einnimmt. Ich finde, dass manche Beschreibungen und Aussagen dazu zu viel waren und für die Geschichte an sich nicht nötig waren. Dafür hätte es mir besser gefallen, wenn der Kater Kasimir, sowie die Weihnachtszeit mehr Raum eingenommen hätten. Ich finde, dass diese beiden Punkte ein wenig zu kurz kommen, vor allem, weil sie vereint den Titel bilden und man dadurch, aber auch aufgrund der Inhaltsangabe, mit einer Erzählung rechnet, die vor allem im Dezember spielt und bei der der Kater noch mehr im Mittelpunkt steht.

Außerdem finde ich, dass das Ende sehr fix herbeigeführt wurde. Plötzlich ist die Weihnachtszeit angebrochen, der Dezember vergeht wie im Flug, die Geschichte findet ein schnelles Ende. Es wurden zwar alle offenen Fragen geklärt und es liegt ein runder Abschluss vor, allerdings bin ich damit nicht vollkommen glücklich. Schließlich habe ich die ganze Erzählung über gewartet, dass diese magische Vorweihnachtszeit beginnt und dann erlebt man davon im Buch nicht sonderlich viel mit. Auch hier hatte ich aufgrund des Titels andere Erwartungen!

Fazit

Im Großen und Ganzen betrachtet liegt eine schöne und liebevoll gestaltete Geschichte vor. Ich mag die Grundidee des Buches unheimlich gern und finde, dass zu weiten Teilen eine schöne und stimmige Umsetzung dessen gelungen ist. Sowohl die Sprache, als auch die Settings oder vielen Einblicke in Gedanken und Gefühle der Protagonisten haben mir wirklich gut gefallen und sie hinterlassen einen positiven Eindruck

Allerdings gibt es auch ein paar kleine Details, die ich als nicht so rund und gelungen empfinde, bei denen ich mir einfach mehr erwartet hätte. Das prominenteste Beispiel dafür ist, dass ich die Geschichte aufgrund des Titels mehr im Winter / zu Weihnachten verortet, und mir die dazu passenden Stimmungen gewünscht hätte. Zusammenfassend ergibt sich eine nette und locker lesbare Handlung, die mich gut unterhalten hat und die Charme besitzt. Die aber leider auch nicht perfekt ist. Trotzdem finde ich, allein für die Darstellung des Katers Kasimir lohnt sich die Lektüre:)

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

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