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Donnerstag, 9. Mai 2019

Rezension: Hotel Inselblick - Wolken über dem Meer

Titel: Hotel Inselblick - Wolken über dem Meer
Autorin: Anke Petersen
Verlag: Knaur TB
Seitenanzahl: 544 Seiten
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 02.05.2019
ISBN:978-3-426-45230-1


Handlung:
 
Hamburg 1892

Eigentlich wollte sich der Kaufmann Wilhelm Stockmann während seiner Kur auf Amrum entspannen und wieder zu Kräften kommen. Schnell fühlt sich nicht nur Wilhelm, sondern auch seine Familie auf der Insel heimisch. Nur die älteste Tochter Rieke ist nicht ganz glücklich mit der Entscheidung, muss sie doch all ihre Freunde zurücklassen.

Auf der Insel eröffnet die Familie Stockmann ein eigenes Hotel und damit geht für Martha ein langgehegte Wunsch in Erfüllung. Während sie alles daran setzt, um den Gästen tolle Tage zu bieten, ist Wilhelm bald Feuer und Flamme dafür, das Hotel zu erweitern. Doch nicht alles läuft von Anfang an rund, es gibt immer wieder kleinere Probleme, die geklärt werden müssen und auch mit dem Pfarrer gibt es einige Unstimmigkeiten. Und immer dann, wenn man denkt, alles geht seinen Weg kommt das Schicksal und Pläne müssen geändert werden...



Meinung:


Das Cover ist recht hübsch gestaltet, es ist durch das kräftige Rot am oberen Rand sehr auffallend. Aufgrund der Landschaft und dem niedlichen Häuschen passt es sehr gut zur Handlung und ich mag mir gerne vorstellen, dass die Dame auf dem Cover eine Frau der Familie Stockmann ist. Mich stört es, dass die Farben der Schriften stark variieren und nicht recht zueinander passen. Dadurch kommt etwas Unruhe ins Gesamtbild.



Noch bevor die eigentliche Handlung beginnt, wurden die wichtigsten Personen des Romans aufgelistet und ihre Funktion genannt. Seien es Angestellte der Familie oder Hotelgäste, fast jeder findet eine Erwähnung. Hier kann man sich direkt einen ersten Überblick machen und es fällt schnell auf, dass die Anzahl überschaubar ist (auch wenn nur die wichtigsten genannt wurden). Als ich dies entdeckt habe, war meine Hoffnung sehr groß, dass sich mit den Protagonisten viel beschäftigt wurde, damit diese lebendig und real wirken. Und genau diese Hoffnung wurde auch erfüllt.

Im Vordergrund steht natürlich durchweg die Familie Stockmann, mit ihnen kommt man am meisten in Berührung und ihre Geschichte verfolgt man. Schnell habe ich die Familie ins Herz geschlossen, ein jeder war besonders und liebenswert. Sie haben toll miteinander agiert und die Liebe und Zuneigung, die alle verbindet, war deutlich zu spüren.

Am Ende kann ich von keinem einzigen Charakter behaupten, dass er mich enttäuscht habe oder schwach hergekommen ist. Bei jedem einzelnen wurden sich viele Gedanken gemacht, sodass jeder am Ende auch einzigartig hervorgetreten ist.



Die Schreibweise hat es mir schnell angetan, sie war leicht verständlich, immer wieder mit friesischen Begriffen gespickt. Diese kamen in einer angenehmen Anzahl vor und brachten eine Natürlichkeit in den Roman, die dazu geführt hat, in die Handlung eintauchen zu können und die Außenwelt zu vergessen. Ich bin beim Lesen schnell vorangekommen und konnte mich manchmal nur schwer von dem Buch trennen. Es war einfach zu angenehm, mit der Familie Stockmann Zeit zu verbringen und sich auf die Insel zu träumen.

Nicht jedes Kapitel wurde mit dramatischen Ereignissen durchzogen. Natürlich gab es ab und an ein paar aufregendere Kapitel, die nicht zu häufig auftraten, sondern in einer angenehmen Anzahl auftraten. Dies war auch wichtig, damit keine Längen entstehen. Doch häufig wird einfach nur das normale Leben einer Familie geschildert, die auf Amrum einen Neuanfang startet. Trotzdem war die Handlung nie langweilig oder gar langatmig.

So richtig stimmend finde ich den Klappentext nicht. Es klingt, als würde eine riesengroße Katastrophe auf die Familie zukommen, die z.B.: eine weitere Existenz auf der Insel stark gefährdet oder oft habe ich gedacht, dass jemand wichtiges sterben könnte. Doch am Ende waren die Gefährungen nicht lebensbedrohlich und dramatisch, wie durch den Klappentext angedeutet.



Ein kleiner Teil der Handlung findet in Hamburg statt und der Autorin ist es wunderbar gelungen, die Stadt am Ende des 19. Jahrhunderts darzustellen. Die Einfachheit und Überfülltheit, gleichzeitig die Untschiede zwischen Arm und Reich. Häufig wirkte die Stimmung dort beklemmend und dagegen stach natürlich stark die Freiheit und Ruhe von Amrum heraus. Dort wirkt alles viel befreiender und selbstverständlich besticht die Insel mit einer einzigartigen Idylle. Mein einziger, klitzekleiner Kritikpunkt ist es, dass ich mir eine Karte der Insel gewünscht hätte, wo die wichtigsten Orte eingetragen sind. So habe ich mehrmals im Internet nachgeschaut, um die Wege verfolgen zu können, was ja auch kein Problem ist.



Fazit:


Ein ruhiger, leicht zu lesender Roman, der einen angenehmen Start einer neuen Reihe bildet. Neben der Beschreibung der Insel waren die Charaktere mein besonderes Highlight. Sie waren so liebevoll und ausführlich beschrieben, fast fühlte es sich an, als werden lebendige Menschen hier beschrieben. Schnell fand ich viele sympathisch und bin ihren Handlungen gerne gefolgt. Irgendwie hatte ich vorher nicht wirklich Erwartungen an den Roman, aber nachdem ich ihn ausgelesen habe, war es doch so, dass meine Erwartungen erfüllt wurden und ich nach der Lektüre nichts zu meckern oder verbessern habe. Für mich war das Buch schon ein Wohlfühlbuch und ich konnte mich dabei wunderbar entspannen, sodass ich mich arg auf die Fortsetzungen freue.

Bewertung: 5 von 5 Sternen

MarySophie 

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.


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