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Donnerstag, 27. Dezember 2018

Rezension: Die Ärztin - Stürme des Lebens von Helene Sommerfeld

Titel: Die Ärztin - Stürme des Lebens
Autorin: Helene Sommerfeld
Verlag: rororo
Seitenanzahl: 624 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN:978-3-499-27400-8


Handlung:

München 1890
Ricarda heiratet Gregor und tritt damit nicht nur in ein Eheleben, sondern kann auch nicht mehr ein so selbstbestimmtes Leben führen, wie bisher. Sie ist auf die Gnade ihres Mannes angewiesen, um weiterhin als Ärztin zu praktizieren. Doch Gregor sieht kein Problem in der Sache, er tut alles, um seiner Frau eine tolle Praxis zu geben und ihr den Weg zu ebnen. Das Problem ist die Gesellschaft. Nur wenige Menschen verirren sich in die Praxis und lassen sich von der Frau behandeln, noch dazu von der ersten Ärztin überhaupt in München. Nicht nur in dieser Angelegenheit muss Ricarda einen Kampf bestehen, sondern auch Personen aus ihrer Vergangenheit suchen sie heim. Ricarda fürchtet teilweise um ein Geheimnis, welches viele Leben auf den Kopf stellen würde.

Meinung:
 
Das Cover vom diesem Teil gefällt mir um Längen besser, als das vom ersten Teil. Ich finde die Farben viel freundlicher und ansprechender, es wirkt nicht mehr so steif, sondern lebendig und lädt den Betrachter dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen und es näher zu betrachten.#

Direkt nach dem Aufschlagen des Buches ist eine Karte von Berlin aus dem Jahr 1905 abgebildet. Ein tolles Detail, welches dem Leser ein Gefühl gibt, wo die Orte liegen. Leider war Berlin nicht der einzige Haupthandlungsort, weshalb ich es schön gefunden hätte, wenn es auch noch Karten zu anderen Orten gegeben hätte, falls diese vorhanden sind.

Erst vor kurzem hatte ich den ersten Teil der Reihe gelesen und dadurch fiel es mir sehr leicht, wieder in die Handlung reinzufinden und die Protagonisten habe ich sofort wiedererkannt. Bei diesem Roman ist es wirklich sehr sinnvoll, die Bücher nach und nach zu lesen und nicht einfach mit dem zweiten Teil zu starten. Dadurch fehlen dem Leser dann doch einige Details und Zusammenhänge, welche nicht unbedingt erwähnt werden oder verschleiert beschrieben werden.
Die Schreibweise war gewohnt locker und gefällig, besonders die erste Hälfte des Romans war durchweg spannend geschrieben. Leider fiel die Spannungskurve für mich in der zweiten Hälfte ab, die Handlung war immer noch in Ordnung, bei mir entstand keine Langeweile und ich wollte immer noch weiterlesen. Jedoch waren mir hier einige Wiederholungen drinnen, u.a. die Tatsache von Siegfrieds ewiger Reisefreude.

In dem Roman vergehen 24 Jahre, die unterschiedlich behandelt werden. Manche werden sehr genau beschrieben, dann vergeht wieder einige Zeit, über die kaum ein Wort verloren wird. Ich finde, hier werden zu viele Jahre in den Roman gepresst, ich hätte liebend gern noch weitere Teile von der Reihe gelesen, wenn diese dann ausführlicher behandelt worden wären.

Als Setting diente nicht nur das Deutsche Reich, sondern auch einige Orte in Afrika und in Asien. Hierbei fand ich besonders die Erzählungen von Ricardas Zeit in Afrika spannend, dies war sehr lebhaft und detailreich beschrieben, sodass man als Leser schnell einen Eindruck von den Orten erhalten hat. In Asien waren mir die Geschehnisse etwas zu oberflächlich beschrieben, ich hatte so einige Probleme, mich in diese Handlung einzufinden.

Alle wichtigen Protagonisten sind vor dem Beginn der Handlung vermerkt, auf dieses kleine Verzeichnis kann man bei Bedarf immer wieder zurückgreifen. Als Hauptprotgonist agiert wieder Ricarda, diesmal als Erwachsene Dame, die heiratet und Kinder bekommt. Sie hat sich sehr verändert, hat ihre Prinzipien geändert und erinnert in manchen Angelegenheiten nur noch wenig an ihr jüngeres Ich, welches der Leser im ersten Teil kennengelernt hat. Anfangs fand ich das komisch und war damit nicht ganz zufrieden, nachdem ich den Roman beendet habe, finde ich ihre Entwicklung zu weiten Teilen toll. Sie ist reifer geworden und als Leser konnte man ihre Wandlung sehr gut miterleben.
Ansonsten treten viele Personen wieder auf, die man schon aus dem ersten Teil kennt. Das Wiedersehen war sehr schön, teilweise wirkte es, als würde man alte Bekannte wiedertreffen. Auch bei diesen Charakteren war eine Entwicklung sichtbar, lediglich die Komtess ist mir immer noch ein Rätsel und deshalb warte ich nun gespannt auf den dritten Teil der Reihe, in der Hoffnung, dass sie sich dann mehr öffnet und nahbarer wird.

Fazit:

In diesem Teil war ich wieder von den Protagonisten sehr angetan, die lebendig und abwechslungsreich waren. Es hat richtig Spaß gemacht, sie kennenzulernen und auf ihrem Weg zu begleiten. Mein größter Kritikpunkt ist die für mich abfallende Spannungskurve, welche langsam nachlässt. Dadurch habe ich den Roman irgendwann nicht mehr so ganz verschlungen, wie noch am Anfang. Dennoch ein grandioser zweiter Teil, welcher viele Fragen auf den finalen Teil offen lässt.


Bewertung: 4,5 von 5 Sternen


MarySophie 


Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.


 


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