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Donnerstag, 26. September 2024

Rezension: Der kleine Hirtenjunge von Regina Linke

Titel: Der kleine Hirtenjunge
Originaltitel:  The Oxherd Boy ( aus dem Englischen von Carina Tessari )
 Autorin: Regina Linke
 Verlag: Kösel
Seitenzahl: 160 Seiten
 Preis: 20,00 €
Erscheinungsdatum: 24.07.2024
ISBN: 978-3-466-34830-5
 
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Handlung

Ein kleiner Junge, ein Ochse und ein weißes Kaninchen gehen zusammen durchs Leben. Sie erfahren Liebe, Mitgefühl und Gemeinschaft, teilen Lebensfreude, Freundschaft und Glück. Sie sind füreinander da, verlassen sich aufeinander und kommen in ihren Gesprächen den tiefen Wahrheiten des Lebens auf die Spur.

Meinung

Zufällig habe ich dieses wunderhübsche Buch bei Instagram entdeckt und mich haben sowohl das Cover, als auch der Titel angesprochen. Beides zusammen klingt so gut, dass ich die Geschichte unbedingt lesen wollte und ich bereits vorab hohe Erwartungen hatte. Nun war ich natürlich gespannt darauf, ob diese erfüllt werden und meine Freude war riesengroß, ein Rezensionsexemplar des Buches zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Bereits das Vorwort hat meinen ersten guten Eindruck, bestehend aus Cover und Inhaltsangabe, bestätigt, es werden ein paar erklärende Worte zu den nächsten Seiten genannt. Hat mir definitiv extrem dabei geholfen, mich auf die Erzählung einzulassen und die Aussagen noch besser und intensiver zu verstehen und nachzuvollziehen.

Es wird von der ersten Seite an eine Sprache genutzt, die auf ihre Art simpel ist und genau dadurch so einen starken und prägenden Eindruck hinterlässt. Sie ist super gut nachvollziehbar und hat bei mir bewirkt, dass ich nicht nur Gänsehaut beim Lesen hatte, sondern auch häufig emotional von den Szenen berührt war und Tränen in den Augen hatte. Mich haben die Aussagen, aber auch die Zeichnungen extrem getroffen und ich wurde einfach komplett mitgerissen. Nachdem ich das Buch beendet hatte, musste ich tatsächlich erst mal innehalten und über das Gelesene nachdenken und es verarbeiten.

Die Illustrationen sind einfach traumhaft. Einerseits nostalgisch, auf der anderen Seite perfekt an die Geschichte und den chinesischen Hintergrund angepasst. Sie wurden mit extrem viel Liebe zum Detail und Hingabe aufs Papier gebracht und gehen mit dem Schreibstil eine wunderbare Kombination ein, die extrem gut passt und sehr mitreißend ist!

Ich finde, dass im Buch zahlreiche Botschaften vereint sind, die auf verschiedene Leser in allen Lebenslagen zutreffen können. Bei vielen hatte ich Gänsehaut, bei einigen habe ich ein paar Tränen vergossen, weil die Aussagen so extrem lehrreich und treffend sind. Ich denke, egal, wann man dieses Buch in die Hand nimmt, irgendwann kommt stets eine Stelle, die perfekt zur eigenen Situation passt und helfen kann!

Fazit

Als ich das Buch bei Instagram entdeckt hatte, war bei mir direkt ein sehr positives Gefühl vorhanden, dass mir die Erzählung gefallen könnte. Und genauso war es auch. Ich habe es mir mit diesem hübschen Werk mal an einem verregneten Nachmittag gemütlich gemacht und mich komplett auf die Fabel eingelassen. Sowohl die Illustrationen, als auch die Zitate, Aussagen und Beschreibungen haben mich komplett überzeugt, sie sind mitreißend, berührend und mit viel Weisheit ausgestattet und daher perfekt für jegliche Lebenslagen. Von der ersten bis zur letzten Seite einfach wundervoll, ganz ganz große Empfehlung meinerseits!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Kösel Verlag und das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Sonntag, 22. September 2024

Rezension: Bonjour Agneta von Emma Hamberg

Titel: Bonjour Agneta
Originaltitel:  Je m'appelle Agneta ( aus dem Schwedischen von Wibke Kuhn )
 Autorin: Emma Hamberg
 Verlag: dtv
Seitenzahl: 416 Seiten
 Preis: 17,00 €
Erscheinungsdatum: 16.05.2024
ISBN: 978-3-423-26386-3
 
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Handlung

Agneta ist 49 Jahre alt und möchte etwas ändern. Die Kinder sind flügge geworden und melden sich nur noch, wenn sie Geld brauchen. Mit den Kollegen herrscht ein freundlicher, aber kein allzu vertrauter Umgang. Mit ihrem Mann Magnus verbindet sie nur noch wenig, sie mag gutes Essen und ein Glas Wein, er ist nur noch am sporteln und möchte ihr gern seinen Lifestyle schmackhaft machen.

Agneta entdeckt in der Zeitung eine merkwürdige Anzeige, die sie nicht mehr loslässt und kurzerhand fasst sie einen Entschluss: sie antwortet auf die Annonce, reist in die Provence und lässt für den Moment alles hinter sich.

Meinung

Ich habe viel über dieses hübsche Büchlein gehört und es wurde vom Verlag vielversprechend vermarktet. Irgendwann kam dann auch bei mir der Wunsch auf, den Roman zu lesen, ich wollte den Hype gern verstehen und selbst erleben. Daher war meine Freude sehr groß, ein Rezensionsexemplar vom DTV Verlag zu erhalten, ganz herzlichen Dank dafür!

Ich finde, dass ein guter, humorvoll geschriebener Einstieg geboten wird. Es gibt lebendige Schilderungen der Situationen und Personen, letztere werden mit vielen Eigenheiten und Witz geschildert, sodass eine gute Unterhaltung geboten wird. Und ich war echt gespannt auf den Fortgang der Geschichte.

Der lebendige und lustige Stil hat sich fortgezogen, allerdings haben mich nach und nach ein paar kleine Details gestört. Einmal gibt es für Agneta in Frankreich ein paar Sprachprobleme, sie unterhält sich mit einigen Personen per Übersetzungsapp, die Texte sind, passend zur Übersetzungsmaschine, nicht tadellos, sondern spiegeln teils ganz schönes Kauderwelsch wieder. Mag ja mal ganz cool sein, in dem Umfang war es für meinen Geschmack zu viel.

Zudem finde ich, dass gerade das Zusammenspiel von Agneta und ihrem Mann Magnus sehr spannend war, als sie ihre Reise antritt, bleibt er daheim und und diese Dynamik fällt leider weg. Und müssen alle Franzosen im Roman so unkonventionell und künstlerisch daherkommen? Ist in dem Maß zu gewollt.

So schön die Beschreibungen der Landschaft, des kleinen Örtchens in Frankreich auch sind, hat das auch leider zu einem langatmigen Eindruck beigetragen. Die Stimmung des Landes, der Bevölkerung schwappte leider nicht auf den Leser über. Was natürlich extrem schade ist, gerade mit dem malerischen Hintergrund der Provence wäre da noch viel Potenzial vorhanden gewesen.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich irgendwann damit begonnen habe, einige Seiten zu überfliegen. Die Geschichte ist nicht schlecht, das habe ich erkannt und ich kann ein Stück weit auch nachvollziehen, weshalb es so gehypt wird. Wahrscheinlich liegt das Problem daran, dass ich mich nicht ganz in die Lebenssituation von Agneta einfühlen kann. Ihre Sorgen und Probleme, ihre Unzufriedenheit wird zwar anschaulich und verständlich geschildert, damit hatte ich selbst aber noch nie Probleme und konnte zu ihrer Person daher auch keine Bindung aufbauen. Sie blieb durchweg blass, nicht sonderlich sympathisch und war für mich keine Hauptprotagonistin, die ich gern kennenlernen würde.

Fazit

Ich hatte viele Erwartungen an die Geschichte und war mächtig gespannt darauf, selbst endlich in die Handlung einzutauchen. Das ist geschehen und an zwei Tagen war das Buch ausgelesen. Allerdings sollte ich hierbei erwähnen, dass ich die ersten ungefähr 200 Seiten voll gelesen habe, danach habe ich viele Szenen überflogen. Ich hatte nur noch stellenweise reingelesen und so einen oberflächlichen Blick auf den Fortgang der Story erhalten und das hat mir vollkommen ausgereicht. Ich kann verstehen, weshalb viele Leser das Buch mögen, es war leider nicht meins, zudem wurde mit Agneta eine leider etwas unsympathische Hauptperson gewählt, die es mir zeitweise echt schwer gemacht...

Bewertung: 2,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den DTV Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Mittwoch, 18. September 2024

Rezension: Die Radleys von Matt Haig

Titel: Die Radleys
Originaltitel: The Radleys ( aus dem Englischen von Friederike Levin )
 Autor: Matt Haig
 Verlag: Droemer
Seitenzahl: 432 Seiten
 Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 02.05.2024
ISBN: 978-3-426-30831-8
 
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Handlung

Auf den ersten Blick scheint es, dass die Radleys eine ganz normale Familie sind. Mutter, Vater, zwei Kinder, ein hübsches Häuschen, viel Liebe. Nur die Eltern Helen und Peter wissen, dass dem nicht so ganz ist. Nur sie wissen, warum der Sohn trotz hohem Lichtschutzfaktor kaum Sonne verträgt oder warum jedes Tier vor der Tochter flüchtet. Den sie verschweigen ihren Kindern, dass die Radleys abstinente Vampire sind. Diese Tatsache kommt nur deshalb ans Licht, als ein blutiger Vorfall geschieht. Peter ruft seinen Bruder Will zu Hilfe, ebenfalls ein Vampir, aber nicht abstinent lebend...

Meinung

Ich hab letztes Jahr von Matt Haig „Die Mitternachtsbibliothek“ gelesen und sehr geliebt. Hat mir hervorragend gefallen und allein durch diesen positiven Eindruck wollte ich gern mehr Werke des Autors lesen. Und dann wurden die Radleys in der Verlagsvorschau angekündigt, die Geschichte klingt echt amüsant und ich hatte direkt voll Bock darauf. Meine Freude, ein Rezensionsexemplar des Buches zu erhalten, war sehr groß, ganz lieben Dank dafür an den Droemer Knaur Verlag!

Es gibt einen leichten und gut zur Geschichte hinführenden Start, man lernt die Figuren und Lebensumstände kennen, kann sich ein Bild von der Familie Radley machen und ganz locker auf die Story einlassen. Auch die Sprache trägt zu einem guten ersten Eindruck bei, es macht Spaß, sich auf die Geschehnisse einzulassen und natürlich wartet man insgeheim von Anfang an darauf, dass die Kinder von dem Geheimnis, dass sie Vampire sind, erfahren. Zudem hat mir der kurzweilige Charakter gefallen, der nicht nur aufgrund der Kürze der Kapitel entsteht, sondern auch durch die Tatsache, dass man kleine Einblicke in den Alltag der einzelnen Protagonisten erhält und sich die Geschichte anfangs leicht sprunghaft, aber sehr angenehm bewegt.

Mir hat die Sprache gut gefallen. Sie zeichnet nicht nur lebendige Bilder der Situationen und ist natürlich gestaltet, sondern ihr wurde an den passenden Stellen auch die richtige Portion an Humor beigemischt. Dadurch wirken viele Szenen realistisch und greifbar, vor allem die Protagonisten profitieren davon stark. Manchmal wurde es für meinen Geschmack dann doch ein bisschen zu authentisch, häufig wurde mir beim Lesen leicht übel, wenn jene Stellen kamen, in denen Blut ganz casual aus der Flasche getrunken wurden. Hat irgendwas bei mir bewirkt, dass ich mich sehr unwohl gefühlt habe und froh war, wenn diese Szenen vorbei waren.

Es gibt interessante Protagonisten, die mit dem Verlauf der Geschichte ein paar Wandlungen durchleben und sich entwickeln. Was natürlich immer gut ist, aber ich finde, dass die Entwicklungen nicht immer so schlüssig und passend waren. Nur teils war es nachvollziehbar, weshalb die Figuren so handeln, oft hätte ich mir gewünscht, dass es noch ein paar mehr Erläuterungen oder Gedanken gibt. So wären viele Momente und vor allem die Wandlungen noch stärker, intensiver ausgefallen und hätten einen noch intensiveren Eindruck hinterlassen.

Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass eine eher leichte, humorvolle Geschichte wartet. War nur zu Teilen so, es gab durchaus ein paar lustige Momente, tatsächlich gibt’s aber auch einige tiefgründige Szenen, die mit zunehmender Handlung mehr geworden sind. Gegen Ende war der Humor ziemlich weg, dafür wurde es sehr ernst. An sich eine gelungene Entwicklung, trotzdem hab ich gemerkt, dass irgendwann ein paar Längen entstanden sind.

Fazit

Meiner Meinung nach liegt eine gute und sehr solide Geschichte vor, die mit ein bisschen Witz, Kurzweiligkeit, Lebendigkeit und einem überraschend starken Maß an Ernsthaftigkeit Richtung Ende daherkommt. Ich wurde gut unterhalten, finde aber, dass manche Momente rund um das Thema Blut ein bisschen zu realistisch dargestellt sind. Das hat bei mir immer für ein bisschen Unwohlsein gefühlt und auch dazu, dass ich den Roman nicht immer so gern gelesen habe. Insgesamt betrachtet ists ne gute Geschichte, von der ich mir aber noch ein wenig mehr erwartet hatte. 

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Dienstag, 17. September 2024

Rezension: Danzig - Zeiten des Sturms von Hilke Sellnick

Titel: Danzig - Zeiten des Sturms
 Autorin: Hilke Sellnick
 Verlag: Penguin
Seitenzahl: 560 Seiten
 Preis: 16,00 €
Erscheinungsdatum: 15.05.2024
ISBN: 978-3-328-10873-3
 
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Handlung

Für die Familie Forster läuft es gut. Der Bau der Forster-Werft vor den Toren der Stadt läuft hervorragend, erste Aufträge trudeln bereits ein. Ihr Ehemann Berthold und dessen Sohn Pawel sind voller Enthusiasmus dabei, das Geschäft aufzubauen, das erste Schiff wird mit viel Elan gebaut und sie können es kaum erwarten, wenn dieses zu Wasser gelassen wird. Und obwohl Berthold und Pawel die zupackende und engagierte Art von Johanna bewundern, wird sie von anderen Geschäftspartnern oft noch kritisch angeschaut, wenn sie sich als Frau mit den Geschäften der Werft befasst. Vor allem ihrem Bruder Theodor ist die junge Frau ein Dorn im Auge. Immer wieder versucht er, ihr und der Werft Steine in den Weg zu legen...

Meinung

Letztes Jahr habe ich Band eins der Reihe gelesen, auf den ich mich sehr gefreut hatte und der alle Erwartungen erfüllt hat. Es lag ne gute Geschichte vor, die einen vielversprechenden Start der Saga dargestellt und einen positiven Eindruck hinterlassen hat. Aus diesem Grund war ich schon sehr gespannt auf den Fortgang der Handlung, ein ganz herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar, liebes Team vom Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Seitdem ich Band eins gelesen habe, ist ein bisschen Zeit vergangen, die grobe Handlung hatte ich noch im Sinn. Vieles ist mir allerdings entfallen und ich brauchte daher am Anfang ein wenig Raum, um mich in der Geschichte zurechtzufinden, die Protagonisten und deren Charaktere, aber auch die Verhältnisse zu den anderen Figuren wieder einzuordnen. Als dies einmal geschehen war, bin ich flüssiger mit dem Lesen vorangekommen und es fiel mir leicht, mich auf die Ereignisse zu konzentrieren.

Es liegt eine schöne Sprache vor, die anschaulich und locker durch die Geschichte führt. Auf lebendige Weise werden die Szenen gezeichnet, vor allem die Stimmungen sind diesmal besonders stark ausgefallen. Sowohl die Handlungsorte, als auch die Protagonisten haben eine ganz eigene Aura erhalten, die sich durchaus auch verändert und neu angepasst hat und perfekt für die Atmosphäre des Romans ist.

Im Verlauf der Geschichte besucht man mit den Figuren verschiedene Settings, sowohl das feine Patrizierhaus der Familie, als auch Werkstätten oder Werften sind beschrieben und vermitteln dadurch einen ausführlichen Blick. Ich finde, dass die Darstellungen mal mehr, mal weniger intensiv ausgefallen sind, vor allem jene Orte, die auch schon in Band eins vorgekommen sind, wirkten aussagekräftiger und haben einen besseren Eindruck hinterlassen. Den anderen Örtlichkeiten fehlte oft das gewisse Etwas, sie wirken etwas schwächer daneben und konnten nicht so stark überzeugen.

Mit den Protagonisten habe ich mich auch diesmal wieder etwas schwer getan. Viele sind bereits aus Band eins bekannt und nun kann man zwar gut verfolgen, wie sie sich entwickeln. Allerdings finde ich, dass es lohnenswert gewesen wäre, wenn sie noch mehr Platz erhalten hätten, um Gefühle und Gedanken gegenüber dem Leser auszudrücken. Das war zwar im Ansatz vorhanden, für mich hätte es gern noch ausführlicher ausfallen können.

Außerdem habe ich gemerkt, dass ich mich noch immer nicht so recht mit Johanna anfreunden konnte. Sie wirkt für mich viel zu reif für ein so junges Mädel, sie weckt bei mir keine Sympathie und oft kann ich verstehen, wenn die anderen Protagonisten von ihr leicht genervt waren.

Fazit

Ich hatte viel Bock auf die Geschichte und finde, dass sie zu weiten Teilen sehr lesenswert ist. Gut geschrieben, interessant, abwechslungsreich und mit überraschenden Wendungen konnte sie meist überzeugen. Und es wurde definitiv mein Interesse am finalen Band der Saga geweckt, es gibt noch viele offene Enden, die dann hoffentlich einen runden Abschluss finden.

Leider liegt diesmal keine rundum stimmige Erzählung vor, sowohl mit Johanna, der Hauptprotagonistin des Buches, als auch mit den Handlungsorten konnte ich mich nicht so ganz anfreunden, da gibt’s ein bisschen Verbesserungsbedarf. Abgesehen davon gibt’s von meiner Seite nichts zu meckern, ich freue mich definitiv auf die Fortsetzung!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Dienstag, 10. September 2024

Rezension: Der Glashund von Iris Conrad

Titel: Der Glashund
 Autorin: Iris Conrad
 Verlag: Droemer Knaur
Seitenzahl: 352 Seiten
 Preis: 22,00 €
Erscheinungsdatum: 02.05.2024
ISBN: 978-3-426-28418-6
 
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Handlung

Berlin 1942

Im letzten Moment gelingt der jüdischen Kunststudentin Henriette die Flucht. Sie kann gerade noch dem Transport in den Osten entgehen, schlägt sich fortan als Flitzerin durch die Hauptstadt. Henriette besitzt keine feste Adresse mehr, sie ändert ihren Namen, lebt fortan in ständiger Angst und muss sich auf die Verschwiegenheit von Freunden und Bekannten verlassen. Und in Benjamin, einem ehemaligen Kommilitonen, den Henriette bislang als unsympathisch wahrgenommen hat, findet sie nun einen Freund. Zusammen kämpfen sie ums Überleben, doch immer wieder reißt das Schicksal sie auseinander. Zumal ein alter Bekannter alles dafür tut, um Henriette zum schweigen zu bringen...

Meinung

Schon als ich den Roman in der Vorschau entdeckt hatte wusste ich, dass die Geschichte genau nach meinem Geschmack sein dürfte. Der historische Hintergrund ist mir natürlich direkt ins Auge gefallen, hier hat mich thematisch vor allem das Leben der Flitzer interessiert, was meiner Meinung nach oft ein bisschen untergeht und worüber ich gern mehr erfahren wollte. Ein ganz herzliches Dankeschön geht daher an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Ganz schnell hat es die Geschichte geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Einmal mit Lesen angefangen, habe ich den Roman nur selten aus der Hand gelegt. Ich finde, dass ein unglaublich starker und vor allem interessanter Start in die Handlung geschaffen wurde, der extrem lange angehalten hat. Es bleibt einfach durchweg spannend, die Sprache ist sehr fein und man will als Leser natürlich unbedingt wissen, wie es mit Henriette und Benjamin weitergeht, was sie erleben, wo sie als nächstes wohnen und ob sie den Krieg überlegen werden.

Es liegt eine gut und flüssig lesbare Sprache vor, die mir gefallen hat. Sie umzeichnet die Szenen auf eine bildhafte Weise, oft wirkt sie sehr lebendig. Die Vermischung von historischen Fakten und fiktiven Persönlichkeiten und Ereignissen ist gelungen, oft sind die Grenzen dessen kaum erkennbar und es entsteht der Eindruck einer ziemlich runden Geschichte.

Ich fand es nur schade, dass es der Autorin nicht besser gelungen ist, Emotionen und Gefühle darzustellen und zu transportieren. Eigentlich ist dafür massig Platz und auch die Lebenssituation der Hauptpersonen eignet sich perfekt dafür, trotzdem war es mir an keiner einzigen Stelle im Buch möglich, mit den Figuren mitzufiebern. In diesem Punkt fehlt so einiges, was leider auch dazu führt, dass ich mich nie ganz auf die Protagonisten einlassen konnte, immer ein bisschen Distanz zu ihnen gewahrt habe.

Lange lange Zeit war ich, bis auf die fehlenden Emotionen, absolut begeistert vom Buch. Selbst diese nüchterne Erzählung mit fehlenden Gefühlen hat mich nicht so gestört, dafür war der Rest der Geschichte einfach unglaublich stark. Ich finde wirklich, dass die Handlung sehr stark ausgefallen ist, auf den letzten Seiten hat das dann ein bisschen geschwächelt. Irgendwie hatte ich mir da mehr erhofft und auch erwartet, mehr Drama, stärkere Gefühle oder ein weniger konstruiertes Ende. Ich weiß nicht, aber mit dem Ende bin ich nicht ganz glücklich.

Fazit

Der Glashund ging unglaublich vielversprechend, interessant und stark los. Ich mag den Anfang, die Sprache ist fein und auch die Protagonisten haben einen soliden Eindruck hinterlassen. Schon nach kurzer Zeit hatte ich richtig viel Bock auf den Fortgang der Geschichte und war gespannt darauf, wie wohl alles weitergeht, was mit den Figuren noch geschehen wird. Leider kann sich dieser anfängliche echt gelungene Eindruck nicht ganz durchziehen, zwar blieb die Handlung auf einem soliden Niveau, sie hat aber ein wenig ihren Reiz und die Klasse verloren. Und vor allem das Ende war unterwältigend. Schade, schade, das Thema ist wirklich interessant und hat viel Potenzial geboten.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.