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Freitag, 31. Mai 2024

Rezension: Kinderklinik Weißensee- Geteilte Träume von Antonia Blum

Titel: Kinderklinik Weißensee - Geteilte Träume
 Autorin: Antonia Blum
 Verlag: Ullstein
Seitenzahl: 512 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.02.2024
ISBN: 978-3-548-06796-4
 
 https://images.thalia.media/00/-/76783eb1580645d0989d86a4e1d48054/kinderklinik-weissensee-geteilte-traeume-taschenbuch-antonia-blum.jpeg

Handlung

Berlin-Weißensee 1948

Jahrelang hat Elisabeth, Lissi, Vogel die berufliche Laufbahn ihrer Tante Marlene bewundert. Und schon früh ist daraus der Wunsch entstanden, eines Tages selbst als Ärztin zu arbeiten. Nun ist es soweit: Lissi tritt eine Stelle als Assistenzärztin an der Kinderklinik Weißensee an. Doch der Klinikdirektor steht der jungen Frau kritisch gegenüber, zudem werden ihr immer wieder neue Steine in den Weg gelegt.

Marlene währenddessen musste in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Westberlin fliehen, sie hat innerhalb kurzer Zeit viel verloren und muss sich nun neu zurechtfinden. Für beide Damen birgt die Zukunft viele Geheimnisse, sie werden mit Ängsten konfrontiert und müssen doch immer weiterkämpfen.

Meinung

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie dolle ich mich auf das große Finale der Saga gefreut habe. Bisher haben mir die ersten drei Teile wirklich gut gefallen, es gibt wunderbare Charaktere, bei denen es Spaß macht, sie auf ihrem Weg zu verfolgen und zu schauen, was sie noch so erleben. Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass ich es nun so langsam gut und richtig finde, die Reihe abzuschließen und damit geschlossen ins Regal zu stellen. Als das Buch schließlich bei Vorablesen angeboten wurde, habe ich ganz fix Punkte für eingelöst und mir damit ein Rezensionsexemplar gesichert. Ein ganz herzliches Dankeschön daher an Vorablesen, sowie den Ullstein Verlag!

Mir stand vor allem die Handlung von Band eins und zwei noch lebendig vor Augen, an die Ereignisse konnte ich mich sehr gut erinnern. Band drei war nur noch mäßig präsent, jedoch sind mir nach und nach, vor allem mit dem Fortgang der Geschichte, so einige Szenen wieder eingefallen. Insgesamt hatte ich einen soliden Start in die Erzählung und ich war gespannt darauf, wie es wohl weitergehen mag.

Die Handlung setzt ein paar Jahre nach dem dritten Band ein, Marlene und Emma, die immer noch deutlich im Vordergrund stehen, sind mittlerweile deutlich älter als noch im ersten Band und erfreuen sich an ihren eigenen Familien. Einerseits gibt es immer wieder Reminiszenzen an Ausbildung und Studium der Mädels, andererseits sieht man auch, was für eine schöne Entwicklung stattgefunden hat. Jedoch finde ich es auch etwas traurig, dass sie viele ihrer positiven Aspekte und Charaktermerkmale verloren haben oder davon kaum noch was über ist. Ich finde, dass sich beide Protagonisten diesmal nicht in ihrem besten Licht zeigen und viel ihrer ursprünglichen Kraft verloren haben. Daher hatte ich durchaus auch mal den Gedanken, ob dieser finale Band noch notwendig gewesen wäre, da Emma und Marlene teils nur sehr sehr wenig Lebensmut zeigen und mich nicht mehr unbedingt überzeugen konnten.

Insgesamt ist das Selbstmitleid der Figuren diesmal ziemlich stark, neben den Schwestern zeigt auch Lissi immer wieder solche Momente. Dies kam immer dann vor, wenn ich gerade ganz zufrieden mit der Geschichte war, die Protagonisten hatten dann ihren Augenblick und wurden zu wehmütig und haben sich zu stark in ihrem eigenen Schmerz begraben. Mein Lesefluss war direkt wieder weg und ich habe ein bisschen mit den Ereignissen gehadert.

Was mir sehr gut gefallen hat ist die Darstellung der Klinik, mitsamt dem Personal, den Patienten und der Umgebung. Davon ging eine ganz eigene Dynamik aus, die sehr mitreißend war, immer wieder neuen Schwung in die Geschichte gebracht haben und lebendig wirkten. Zudem ist hier die Entwicklung im Vergleich zu den Vorgängerbänden schön zu sehen, gerade in Anbetracht des medizinischen Fortschritts.

Fazit

Ich hab das Buch einerseits gern gelesen, es ist durchaus ganz unterhaltsam und es ist halt einfach super interessant, wie sich die politischen Ereignisse auf das Leben von Emma und Marlene auswirken. Und auch die Entwicklung der Schwestern und deren Familien habe ich aufmerksam verfolgt. Es ist halt schon was Besonderes, die Protagonisten über eine so lange Zeit zu begleiten. Andererseits hat mich die Geschichte leider nicht so richtig begeistert. Mir ging das häufige Drama, das Streiten und auch manche Figuren auf den Keks, sie waren zu uneinsichtig und haben sich ziemlich unvorteilhaft präsentiert. Für meinen Geschmack sind Band eins und zwei der Saga richtig richtig gelungen, danach lässt die Klasse leider etwas nach.

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an Vorablesen und den Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Samstag, 25. Mai 2024

Rezension: Hallo du Schöne von Ann Napolitano

Titel: Hallo, du Schöne
Originaltitel: Hello Beautiful (aus dem Amerikanischen von Werner Löcher-Lawrence)
 Autorin: Ann Napolitano
 Verlag: DuMont
Seitenzahl: 520 Seiten
 Preis: 25,00 €
 Erscheinungsdatum: 26.02.2024
ISBN: 978-3-8321-6945-9
 
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Handlung

Die Zeit zwischen Geburt und College war für William Waters schwer. Von seiner Familie hat er nur wenig Beachtung bekommen, er kennt weder Gemeinschaft, noch Zugehörigkeit. Lediglich auf dem Basketballplatz fühlt er sich heimisch. Das alles ändert sich, als er Julia Padavano kennenlernt. Nicht nur erlebt er plötzlich die komplette Aufmerksamkeit einer Person, sondern lernt auch was es heißt, eine Familie zu haben. Julia ist mit liebevollen Eltern und drei Schwestern aufgewachsen, die eine Einheit bilden und eine tiefe Seelenverwandtschaft verbindet. Und von nun an ist auch William Teil dieses Haufens aus Chaos, Liebe und Fürsorge. Allerdings spürt William tief in sich immer noch ein Gefühl der Einsamkeit und Nichtzugehörigkeit. Erste Zweifel kommen auf, die allerdings nicht mit den genau durchdachten Plänen von Julia zusammenpassen. Worunter irgendwann auch der Zusammenhalt der Schwestern leidet und weitreichende Entscheidungen getroffen werden.

Meinung

Mir wurde das Buch wärmstens auf der Buchmesse empfohlen und ich war mir einerseits unsicher, ob das wirklich was für mich ist, gleichzeitig wollte ich dem Roman gern eine Chance geben. Zumal ich es sehr mag, Empfehlungen zu erhalten und dadurch mein Leseverhalten etwas zu ändern. Daher lag das Buch erst einmal auf meinem Nachttisch, vor ein paar Tagen dachte ich mir dann, das nun die passende Zeit dafür ist. Ein ganz herzliches Dankschön an den Dumont Verlag, der mir den Roman als Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat!

Ich bin frei und ohne jede Erwartungen an das Lesen herangegangen. Klar gab es im Hinterkopf eine Stimme, die sich an die positive Meinung erinnert hat, aber das habe ich nicht an mich rangelassen, ich wollte mir einen ganz eigenen Eindruck verschaffen. Und das habe ich sehr genossen. Mir gefällt es, was für eine entspannte Grundstimmung der Roman ausstrahlt, wie ruhig und gelassen alles beschrieben wird. Das macht ganz ganz viel von dem Charakter der Geschichte aus und ist für mich das herausragende Alleinstellungsmerkmale des Buches.

Auf eine bodenständige und durchweg lebendige, aber niemals übertriebene Art und Weise wird die Handlung beschrieben und es macht Spaß, nach und nach die Protagonisten kennenzulernen und zu schauen, wie sie sich entwickeln. Von ihnen gibt es greifbare Zeichnungen und mir gefällt es besonders, dass sie eine nachvollziehbare Wandlung erleben.

Immer wieder hat es der Roman geschafft, mich zu überraschen. Ich hatte mit vielen Wendungen nicht gerechnet, sie haben der Geschichte stetig neuen Schwung verliehen und sie abgerundet. Und dabei gab es viele Momente, die tiefsinnig und berührend waren, gerade am Ende des Buches häuften sie sich und haben dann zusammenfassend dafür gesorgt, dass ich so begeistert von der Handlung, den Figuren und der Sprache war.

Fazit

Für mich ist der Roman ein strahlendes Beispiel dafür, dass ich mitreißende dargestellte Buchempfehlungen liebe und gern mehr haben würde. Ansonsten wäre ich nie auf das Buch aufmerksam geworden, das Cover hatte ich zwar schon öfter gesehen, fand es auch echt hübsch. Aber die Inhaltsangabe an sich hat mich nicht gefesselt. Und dabei liegt ein Roman vor, der von der ersten bis zur letzten Seite echt gelungen ist. Ich liebe die Grundstimmung und Ruhe mit denen Ereignisse geschildert werden und wie undramatisch und natürlich alles wirkt. Dazu ständige Überraschungen und eine tolle Portion an Emotionen. Ich bin begeistert, große Leseempfehlung!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den DuMont Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Freitag, 24. Mai 2024

Rezension: Alsterflimmern - Luises Rückkehr von Susanne Rubin

Titel: Alsterflimmern - Luises Rückkehr
 Autorin: Susanne Rubin
 Verlag: Heyne
Seitenzahl: 368 Seiten
 Preis: 12,00 €
 Erscheinungsdatum: 14.02.2024
ISBN: 978-3-453-42693-1
 
https://images.thalia.media/00/-/59bd5c7a2d3544f3a89a23b5618c34ce/alsterflimmern-luises-rueckkehr-taschenbuch-susanne-rubin.jpeg

Handlung

Hamburg 1951

Obwohl Luise Vossen in London aufgewachsen ist, spürt sie schon ihr ganzes Leben lang die Sehnsucht nach Hamburg, der Stadt, in der sich ihre Eltern einst kennengelernt haben und wo sie auch selbst geboren ist. Sie findet eine Anstellung im Alsterhaus und ist sowohl von dem Unternehmen, als auch von der Stadt selbst beeindruckt und fühlt sich direkt heimisch. Und dann gibt es noch den Anwalt Jens Thomsen, Sohn einer befreundeten Familie und der Mann, der Luise unglaublich verwirrt. Doch kann sie ihm trauen?

Meinung

Band eins der Alsterhaus-Reihe habe ich gern gelesen, hat genau meinen Erwartungen entsprochen und eine sehr solide und gute Lektüre dargestellt. Aus genau diesem Grund wollte ich auch gern Band zwei lesen, auf den ich mich sehr gefreut hatte. Ich hatte darauf gehofft, dass eine gleichwertige und ebenso schön lesbare Sprache vorliegt und möchte mich ganz herzlich beim Bloggerportal von PenguinRandomhouse für das Rezensionsexemplar bedanken!

Für mich war es noch nicht lang her, seitdem ich den Auftakt der Reihe gelesen habe. Daher standen mir die Ereignisse noch lebendig vor Augen und auch wenn die Geschichte ein paar Jahre nach dem ersten Teil einsetzt, war es mir doch problemlos möglich, mich auf die Handlung einzulassen. Einmal mit Lesen begonnen, waren innerhalb kurzer Zeit 100 Seiten gelesen und es war interessant, wie sich das Alsterhaus nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt hat, auf was nun Wert gelegt wird und wie sich der Krieg auf die Geschäfte ausgewirkt hat.

Ich finde, dass die Sprache recht einfach gehalten wurde, weshalb sie gut und flüssig lesbar war. Weiterhin wirkt sie lebendig und zeichnet mit wenigen Worten die einzelnen Szenen, vieles wirkt bildhaft und auch greifbar. Es gibt ab und an eine Einbeziehung von Emotionen, die sich leider nicht auf mich übertragen haben. Ich konnte zwar nachvollziehen, weshalb die Figuren so denken und fühlen, aber konnte nicht mit ihnen mitfühlen. Vielleicht lag das auch daran, dass manche Momente doch ziemlich kitschig gestaltet sind und ich mir manchmal gewünscht habe, dass die Protagonisten miteinander reden und nicht andauernd Missverständnisse aufkommen. Dadurch entstanden dann leider auch ein paar Längen, die dazu geführt haben, dass ich mit fortlaufender Handlung manche Abschnitte überflogen habe. So war ich immer auf dem aktuellen Stand und die Lektüre war für mich kompakter und leichter.

Im ersten Band gab es einen stärkeren historischen Bezug als in diesem Teil. Zwar kommen immer noch ein paar Fakten vor, der Fokus liegt aber mehr auf Luise und Jens. Was einerseits interessant und durchaus auch gut so ist, mir hat da trotzdem noch ein bisschen was gefehlt. Im ersten Band mochte ich, wie lebendig der Alltag im Kaufhaus beschrieben wird und wie man dort die Möglichkeit erhält, einige historische Persönlichkeiten kennenzulernen. Ein Stück weit ist da zwar noch vorhanden, aber es wirkt nicht mehr ganz so rund, stimmig und interessant.

Es gibt Charaktere, die mit viel Liebe zum Detail gezeichnet wurden, sie treten lebendig und oft auch greifbar auf. Ich mag es vor allem, wie viele bereits bekannte Figuren wieder auftauchen. So kann man gut schauen, was sie in den letzten Jahren erlebt haben und welche Entwicklung daraus entstanden ist. Im besonderen Fokus stehen diesmal Luise und Jens, sie dienen auch gleichzeitig als Erzählperspektiven, wodurch man vielfältige Einblicke auf einzelne Situationen und Protagonisten erhält. Einerseits waren sie mir durchaus sympathisch, ein bisschen mehr Einsicht und auch Entwicklung wäre trotzdem noch ganz gut gewesen. In ihren Handlungen und Aussagen sind sie mir beide doch zu festgefahren.

Fazit

Band eins war richtig gut und genau darauf habe ich auch diesmal gehofft. Und die Geschichte ging auch richtig vielversprechend los, die ersten Seiten waren flott gelesen und haben einen guten ersten Eindruck hinterlassen, die Freude auf die weitere Lektüre groß. Es liegt ne feine Sprache vor, die die Szenen gut umreißt und häufig auch bildhaft wirkt. Es gibt ein Wiedersehen mit Protagonisten aus dem Auftaktband, was ich sehr mochte. Bei mir ist der Funke aber leider nicht so ganz übergesprungen. Mir war es manchmal zu kitschig, manchmal hat sich die Handlung ein bisschen gezogen. Und der historische Hintergrund war nicht ganz so stark, wie ich es mir erhofft hatte. Zu weiten Teilen ist der Roman gut, aber er war nicht rundum gelungen.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Montag, 13. Mai 2024

Rezension: Kummer aller Art von Mariana Leky

Titel: Kummer aller Art
 Autorin: Mariana Leky
 Verlag: DUMONT
Seitenzahl: 176 Seiten
 Preis: 13,00 €
 Erscheinungsdatum: 13.03.2024
ISBN: 978-3-8321-6723-3
 
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Handlung

In Kummer aller Art vereint Mariana Leky Lebenslagen von Menschen. Sie hat sich selbst, ihre Familie, Nachbarn, als auch Fremde beobachtet und geschaut, wie ein jeder mit Kummer umgeht. Und was Kummer für einen jeden bedeutet. Diese Episoden wurden auf charmante, kluge Art und Weise niedergeschrieben und sind nicht nur unterhaltsam, sondern geben dem Leser auch diverse Erkenntnisse mit. Vor allem die Erkenntnis, dass jeder Mensch an Kummer leidet und man den Mut nie verlieren sollte, zeichnet das Büchlein aus!

Meinung

Seitdem das Buch im Hardcover erschienen und ich super viel gutes dazu gehört und gelesen habe, wollte ich es unbedingt lesen. Ich war angefixt, habe in ein-zwei Geschichten selbst mal reingelesen und hatte danach einen sehr positiven Eindruck. Zudem befand ich mich selbst in einer Phase, wo sich ein bisschen Kummer aufgebaut hat und ich dachte mir, dass das Büchlein vielleicht dabei helfen kann, dass ich den Kummer mit mehr Humor betrachten kann. Aus diesem Grund war meine Freude riesig, ein Rezensionsexemplar zu erhalten, ganz ganz lieben Dank an den Dumont Verlag!

Tatsächlich habe ich das Buch immer nur häppchenweise genossen, ich habe es fast den ganzen April über gelesen. Dabei habe ich stets nur ein paar Seiten gelesen, gerade in jenen Momenten, in denen ich nicht viel Zeit hatte oder abends zu müde war, um mich auf einen Roman zu konzentrieren, hat sich die Lektüre immer sehr angeboten. Außerdem entsteht so natürlich der Vorteil, dass das Lesevergnügen länger anhält.

Mit der Sprache bin ich super klargekommen. Sie ist lebendig gehalten, clever, greifbar, nicht zu hochtrabend, aber auch nicht zu simpel. Mit gezielt gesetzten Worten lassen sich Emotionen erkennen, die Figuren sind wiederkehrend und liebevoll gezeichnet und es schimmert immer wieder ein geschickt eingesetzter Humor durch. Es macht einfach Spaß, all die kleinen Begegnungen und Anekdoten mitzuerleben und zu schauen, was man davon lernen kann.

Es gibt einen Erzähler, der auf natürliche Weise von den Erlebnissen erzählt und dabei in keinster Weise besserwisserisch oder überheblich wirkt. Vielmehr sorgt er dafür, dass man zu den Personen eine leichte Bindung aufbauen kann und die Nachbarschafts- als auch Verwandtschaftsverhältnisse werden gut aufzeigt. Besonders toll emfand ich es, dass viele Menschen wiederholt auftauchen und man sie so ein wenig begleiten kann. Das hat dem Ganzen einen schönen Charme verliehen und das Buch definitiv abgerundet!

Ebenfalls überzeugt hat mich die Botschaft, die man von ganz vielen Beschreibungen mitnehmen kann. Sie stimmen teils nachdenklich und zeigen auf, wie unterschiedlich Menschen ticken, wie Situationen wahrgenommen werden und wie man sich ein Stück weit bessern / ändern kann. Es gibt oft so ne kleine Moral, die in freundlicher Weise dargeboten wird und bei der man selbst bestimmen kann, ob man sich dessen annimmt und wie man sie selbst umsetzen kann. Die Lektüre konnte also nicht nur mit einem schönen Humor, sondern auch mit ein paar weiteren mutmachenden Episoden beeindrucken.

Fazit

Aufgrund der zahlreichen positiven Stimmen, die ich vorab zum Buch und allgemein zu Mariana Leky gehört habe, waren meine Erwartungen doch recht hoch. Ich hatte mit viel gerechnet und wurde in keinster Weise enttäuscht. All meine Hoffnungen sind erfüllt, die Sprache ist toll, sie ist gleichzeitig clever, humorvoll und lebendig. Ich mag es, wie viele Figuren wiederholt auftauchen, wie auch sie selbst aus den Erlebnissen lernen und daraus eine Message mitnehmen, genau wie der Leser. Ein rundum gelungenes Buch voll wunderbarer Kurzgeschichten, die einen großen und erfüllenden Eindruck hinterlassen!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den DUMONT Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Donnerstag, 9. Mai 2024

Rezension: Die Queen und ich von - Aus dem Leben eines königlichen Corgis von Georgie Crawley

Titel: Die Queen und ich - Aus dem Leben eines königlichen Corgis
Originaltitel: Henry the Queen's Corgi ( aus dem Englischen von Corinna Wieja )
 Autorin: Georgie Crawley
 Verlag: HarperCollins
Seitenzahl: 304 Seiten
 Preis: 12,00 €
 Erscheinungsdatum: 20.02.2024
ISBN: 978-3-365-00862-1
 
 https://images.thalia.media/00/-/0da956f9318b449ca2b991d82100f2ee/die-queen-und-ich-aus-dem-leben-eines-koeniglichen-corgis-taschenbuch-georgie-crawley.jpeg

Handlung

Es ist kurz vor Weihnachten und zusammen mit seiner Familie macht der Corgi Henry einen Ausflug nach London. Dabei besichtigen sie auch den Buckingham Palace und da es dem Hund dort zu trubelig ist, entfernt er sich von der Menschenmenge und will in der Nähe auf seine Familie warten. Stattdessen landet er im Privatpark des Palasts und wird irrtümlicherweise für ein Mitglied des königlichen Corgi-Rudels gehalten. Leider sind die anderen Hunde dem Neuzugang gegenüber sehr zurückhaltend und außerdem vermisst Henry seine Familie. Sein größter Wunsch ist es, Weihnachten wieder daheim zu sein.

Meinung

Okay, ich hab das Buch in der Verlagsvorschau gesehen und wie niedlich ist das Cover bitte? Und dann hat auch der Titel mein Interesse geweckt und die Inhaltsangabe klingt einfach zuckersüß. Der Roman musste einfach auf meine Wunschliste wandern, der erste Eindruck war komplett positiv. Meine Freude war riesig, als ich vom HarperCollins Verlag ein Rezensionsexemplar des Titels erhalten habe, ein ganz ganz herzliches Dankeschön dafür!

Wie so häufig habe ich auch dieses Buch in die Hand genommen und einfach mit Lesen begonnen. Und war daher ganz perplex, jedes Kapitel hat eine Datumsangabe erhalten, die im Dezember liegt. Woraufhin ich mir die Inhaltsangabe nochmals angeschaut habe und tatsächlich habe ich während ein paar sehr sonnigen und schönen Tagen im April einen ganz wunderbaren Weihnachtsroman gelesen. Was eine schöne Abwechslung war, schließlich bin ich ein großer Fan der kalten Jahreszeit und es war eine Wohltat für meine Seele, gedanklich ein bisschen in den Winter zu reisen und dabei dem Corgi Henry auf seinen Abenteuern im Buckingham Palace zu folgen!

Ich bin superflüssig und leicht in die Geschichte gekommen. Es liegt eine ganz tolle Sprache vor, die nicht nur sehr lebendig, sondern auch greifbar ist. Sie zeichnet sehr lebendige und farbenfrohe Bilder jeder einzelnen Szene und sorgt dafür, dass man sich von der Handlung, von den Protagonisten eingeladen fühlt.

Die Kapitel unterteilen sich jeweils in Abschnitte, die im Buckingham Palace und in dem Haus von Henrys Familie spielen. Immer im Wechsel kann man gut verfolgen, was sie erleben, wie die Bindung zueinander ausschaut und wie die Familie nach ihrem Hund sucht. Dadurch wird nicht nur Abwechslung geboten, sondern es zeigt auch gut das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.

Ganz häufig musste ich beim Lesen innehalten, weil die Ereignisse zuckersüß geschildert sind. Es war einfach so niedlich, Henry auf seinem Abenteuer zu folgen und mitzuerleben, wie er die Tage im Buckingham Palace schildert. Natürlich wurden sowohl Henry, als auch die anderen Corgis im Palast vermenschlicht, was aber echt gut gelungen ist und viel von dem Charme der Geschichte ausmacht!

Fazit

Das Buch ist einfach zuckersüß! Ich kann es nicht anders benennen, mich hat die komplette Geschichte überzeugt, ich finde, dass eine ganz liebevoll geschriebene, starke und lebendige Handlung vorliegt, die rundum stimmig und gelungen ist. Interessante Figuren, ein liebreizender Corgi in der Hauptrolle wurden mit einer tollen Sprache und mitreißender Weihnachtsstimmung vermischt. Ich bin rundum begeistert, finde, dass alles perfekt aufeinander abgestimmt wurde und möchte das Buch hiermit unbedingt weiterempfehlen.

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den HarperCollins Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Montag, 6. Mai 2024

Rezension: Die Buchbinderin von Oxford von Pip Williams

Titel: Die Buchbinderin von Oxford
Originaltitel: The Bookbinders of Jericho ( aus dem Englischen von Christiane Burkhardt )
 Autorin: Pip Williams
 Verlag: Heyne
Seitenzahl: 512 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 15.11.2023
ISBN: 978-3-453-27461-7
 
 https://images.thalia.media/00/-/d22afe01b2cf4117b5f3ae581bc3a1d7/die-buchbinderin-von-oxford-gebundene-ausgabe-pip-williams.jpeg

Handlung

England 1914

Immer mehr Männer ziehen in den Krieg, Arbeitsplätze werden frei, die nach und nach von den Frauen eingenommen werden. Auch die Zwillingsschwestern Maude und Peggy müssen in der Buchbinderei der Oxford University Press härter arbeiten. Sie leben im Arbeiterviertel Jericho auf einem Hausboot, auf dem sich überall Bücher und Buchseiten finden. Den Peggy träumt davon, eines Tages an der Universität zu studieren. Allerdings sagt ihr die Gesellschaft etwas anderes, außerdem ist da noch Maude, ein besonderes und verletzliches Mädchen, für das sich Peggy nach dem Tod der Mutter verantwortlich fühlt. In Oxford kommen schließlich auch belgische Flüchtlinge an, die Schwestern finden neue Freunde und erhalten in jeder Situation Unterstützung. Und Peggy scheint ihrem Wunsch nach dem Studium ein ganzes Stückchen näher zu rücken.

Meinung

Mich hat bei dem Roman von Pip Williams vor allem die Inhaltsangabe überzeugt. Das vermischt mit einem guten Titel und sehr hübschen Cover hat einen richtig positiven ersten Eindruck hinterlassen und bei mir den Wunsch geweckt, das Buch zu lesen. Ich finde, dass eine durchweg interessante und starke Geschichte versprochen wird, auf die ich sehr gespannt war. Aus diesem Grund habe ich mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Anfangs hat es mir der Roman schwer gemacht. Ich bin nur sehr langsam in die Geschichte hineingekommen, sie ging recht schleppend voran und auch die Sprache hat nicht so ganz meinem Geschmack entsprochen. Sowohl die Ausgangssituation, als auch die Protagonisten sind nicht greifbar gewesen, ich konnte mir sie nicht vorstellen und mich hat die Story zu diesem Zeitpunkt leider nicht gereizt. Ich musste mich stark motivieren, dass ich weiterlese und nach vielleicht 100-150 Seiten waren alle Anfangsschwierigkeiten vergessen. Zu diesem Zeitpunkt ist bei mir ein schöner Lesefluss entstanden, ich bin flüssiger mit dem Lesen vorangekommen und habe mich an die Protagonisten gewöhnt. Auch die Sprache war viel leichter, sie zeichnete bessere Bilder und leitet auf interessante Weise durch die Geschichte. Ab und an merkt man, dass einige Tatsachen und Aussagen nicht ausgesprochen werden, was je nach der Situation ganz gut passt, öfters aber auch nervt, da man selbst die Protagonisten nicht so gut kennt, wie sie sich gegenseitig. Und als Leser steht man dann ein bisschen an der Seite und wünscht sich eine Auflösung dessen, was gerade nicht ausgesprochen wird.

Ich finde, dass der Mittelteil des Romans richtig stark ausfällt. Da passt alles, ich bin mit den Protagonisten warm geworden und die ganze Geschichte gestaltete sich einfach als interessant und abwechslungsreich, sie konnte absolut überzeugen. Woran auch die Stimmung ihren Anteil hatte, sie hat die Szenen abgerundet und einen wunderbar bodenständigen Charakter verströmt. Ich mochte es sehr, Peggy auf ihren Wegen zu begleiten und dabei Fortschritte zu betrachten. Und dann gab es aber eine Entwicklung, die für mich in eine Richtung ging, die zwar vorhersehbar war und irgendwie auch richtig. Aber ab da war die Luft dann raus. Die Spannung dahin, mir gingen manche Figuren auf die Nerven und es entstanden auch ein paar Längen. Ich habe das letzte Viertel des Buches nicht mehr so gern gelesen, es war zwar sprachlich gut geschrieben, aber das Interesse war dahin.

Ich hätte mir gewünscht, dass das Buch einen noch stärkeren historischen Hintergrund erhält. Grob wird dieser umrissen, aber nicht so richtig in die Tiefe gegangen. Die Protagonisten waren sich des Zustandes bewusst, aber es scheint ihr Leben nicht wirklich beeinflusst zu haben. Ich finde, in dieser Hinsicht ist noch viel Platz nach oben!

Fazit

Ich finde, dass Titel, Cover und die Inhaltsangabe perfekt aufeinander abgestimmt sind und bei mir so viel Eindruck hinterlassen haben, dass ich den Roman unbedingt lesen wollte. Und dann war der erste Start in die Geschichte eher ernüchternd. Ein sehr schleppender, schwerer und sprachlich hölzerner Start in den Roman war nicht das, was ich mir erhofft hatte. Trotzdem habe ich mich immer wieder dazu motiviert, weiterzulesen und schließlich wurde die Geschichte richtig gut. Hat genau meinen Geschmack getroffen, die Sprache war fein, die Protagonisten haben mir gefallen. Und darauf folgte dann leider ein sehr schwaches letztes Viertel, dass mich nicht mehr überzeugen konnte. Es gab ein paar Längen und für mich war der Reiz weg. Ich habe das Buch schließlich mit einem gemischten Gefühl beiseite gelegt, es hatte echt gute Abschnitte, aber halt leider auch solche, die mir gar nicht zugesagt haben...

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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